Bisweilen überkommt mich das Gefühl bei der Diskusssion um Virtual Reality haben zu viele jenes Bild im Kopf:
Es ist ein Peripheriegerät bzw. wird eines sein, so wie ein Flightstick. Und zwar - zumindest zu Beginn - für ganz bestimmte Spielegenres. Shooter, Horrorgames, Simulatoren etc. Aber sicherlich keine Strategiespiele und Jump and Runs. Und es wird den Monitor nicht ersetzen.
Und wie bei jeder Aktivität/Hobby entscheidet das Individuum wieviel Zeit man investiert und wie intensiv. Natürlich ist es einfacher wenn man alleine lebt und dementsprechend seine Zeit planen kann aber ich bezweifele auch das Familien mit 2-3 - vor allem jüngeren -Kindern die primäre Zielgruppe sind.
Trotzdem wird es ebenso funktionieren wie heute auch: durch Kommunikation ! In jeder Beziehung bei der man gemeinsam wohnt ist es völlig normal dass die bessere Hälfte und man selbst einmal komplett für sich alleine ist, sei es aus beruflichen Gründen oder aus privaten. In der Regel wird dann vorher deutlich gemacht wie lange diese Abschottung geht und zu welchem Zeitpunkt man wieder dem Rest der Welt beitritt.
Meine Angebetete ist beruflich bisweilen sehr viel unterwegs und bringt dann oftmals daraus resultierende Arbeit mit nach Hause da das Büro zu sehr ablenkt und man dort keine Ruhe hat, besonders in einer leitenden Position. Mit ihrem Vorgesetzten wurde dies bewusst so vereinbart. Wenn ich in dieser Zeit zu Hause bin brauche ich sie nicht anzusprechen, sie setzt sich Kopfhörer auf und ist für mehrere Stunden quasi " weg ". Und ich gehe in der Zeit meinen Verpflichtungen und/oder Hobbys nach. Und dies kann auch bedeuten für mehrere Stunden das Haus zu verlassen um zu trainieren.
Ich habe keinerlei Zweifel daran dass die Hersteller von VR und der entsprechenden Software auf dieses Problem eingehen werden. Eine optional einblendbare Zeitangabe, Texteinblendungen per Messenger wie Whatsapp etc. Die sozialen Umgangsformen aus dem Gebrauch dieses Mediums werden von ganz alleine entstehen, so wie es in der Geschichte der Menschheit bisher auch mit Zeitungen, Büchern, Fernsehen, Musik und dem Internet geschehen ist.