Cyberpunk 2077: Keanu Reeves hat das Spiel von CD Projekt Red überhaupt nicht gespielt

[Chibiterasu]

Unabhängig von Reeves:
Ich persönlich bin durchaus erstaunt, dass man sich mit einem kreativen Produkt (und auch Cyberpunk ist eines), worin man maßgeblich mitwirkt, nicht genauer auseinandersetzt. Keine Ahnung...aber ich würde mir das schon im Detail anschauen wollen, wo ich da etwas dazu beigetragen habe.
Mir ist das Spiel egal und das Marketing hat mich auch nicht erreicht. Bin also nicht enttäuscht von ihm (oder CD Projekt), nur verwundert.

[NotSo_Sunny]

Unabhängig von Reeves:
Ich persönlich bin durchaus erstaunt, dass man sich mit einem kreativen Produkt (und auch Cyberpunk ist eines), worin man maßgeblich mitwirkt, nicht genauer auseinandersetzt. Keine Ahnung...aber ich würde mir das schon im Detail anschauen wollen, wo ich da etwas dazu beigetragen habe.

Er sagt wie gehabt, dass er zumindest Demonstrationen gesehen hat, wobei daraus nicht hervorgeht, ob vom finalen Produkt oder nur das was er brauchte, um seine Rolle zu spielen.

[Chibiterasu]

Klingt hier eben für mich eher nach letzterem.
Auch einen Film in dem ich mitspiele würde ich mir komplett anschauen und nicht nur die Szenen, wo ich auftauche.
Klar, da ist Keanu Reeves natürlich schon abgeklärter, weil er viel gemacht hat.
Trotzdem, ich glaube, ich hätte da einen anderen Zugang bzw. mehr Neugierde.

[NotSo_Sunny]

...

Aufgrund von so wenig Infos ist es imo schwer auf sein Mindset zu schließen.

Es gibt ansonsten glaube nicht wenige Schauspieler, die Ihre eigenen Filme nicht schauen. Die sehen "nur" am Set Ihre Takes, um einen möglichst guten Job zu machen, empfinden es aber als unangenehm, sich selbst auf der großen Leinwand zu sehen, auch glaube weil es Sie sowieso aus dem Film rausreist.
Ist denke ich nachvollziehbar und muss ja nicht heißen, dass sich nicht intensiv/neugierig mit Ihrem Handwerk auseinandersetzen.

[Chibiterasu]

Ja, sollte man wohl nicht spekulieren.
Mir ist bewusst, dass einige Schauspieler ihre Filme nicht schauen. Wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass ich persönlich das gar nicht nachvollziehen kann. Ich meine das relativ wertfrei.

[NoCrySoN]

Ja, sollte man wohl nicht spekulieren.
Mir ist bewusst, dass einige Schauspieler ihre Filme nicht schauen. Wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass ich persönlich das gar nicht nachvollziehen kann. Ich meine das relativ wertfrei.

Ich glaub du würdest anders denken, wenn du in seiner Position wärst. Am Ende ist er kein Videospieler und Cyberpunk nur ein Videospiel, ein Job. Zudem hat es sich doch gut verkauft und Höchstwertungen erhalten. Einen Shitstorm ernten viele Produkte. Hat es die Welt bewegt, was am Ende die Käufer der Konsolenversion brüllten? Wurde er angegriffen? Ich glaube nicht.

[Chibiterasu]

Cyberpunk und die Kontroverse darum ist mir eh relativ egal.

Wie gesagt, mehr abschwächen kann ich meine Aussage nicht mehr:
ICH würde mich als Künstler (und ich denke schon, dass er sich als solches begreift) mit dem Endprodukt doch so auseinandersetzen, wie es für die Rezipienten gedacht ist (Kinofilm im Kino schauen, Videospiel selbst zocken, ein Musikalbum mindestens einmal aufmerksam von Anfang bis Ende hören, ein Bild ordentlich auf mich wirken lassen, ein Buch von vorne bis hinten lesen etc.). Auch wenn ich es durch meine persönliche Beteiligung immer anders wahrnehmen würde als Unbeteiligte - das ist klar.

Ich würde das auch machen, wenn ich ansonsten kein regelmäßiger Konsument dieser Kunstform wäre. Da bin ich mir ganz sicher.
Wie gesagt, das wäre mein Zugang.

[NotSo_Sunny]

Ja, sollte man wohl nicht spekulieren.
Mir ist bewusst, dass einige Schauspieler ihre Filme nicht schauen. Wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass ich persönlich das gar nicht nachvollziehen kann. Ich meine das relativ wertfrei.

Ich hab das jetzt auch nicht als abwertend empfunden oder wollte dir das spekulieren absprechen, dein Punkt ist ja nachvollziehbar.

Was man aber natürlich berücksichtigen sollte - mit einem Film oder Album bist du deutlich schneller durch als mit einem Buch oder Spiel. Ein Nicht-Spieler der dann Minimum 20h investieren müsste um die Erfahrung des Rezipienten nachzuvollziehen - das könnte in Arbeit ausarten und entsprechend auch nur noch bedingt das Erlebnis des Rezipienten wiederspiegeln.

Bist du dir ganz ganz gaaaaaahhhnnnnnzzz sicher, dass du in seiner Situation nicht vielleicht doch lieber einem erfahrenen Spieler über die Schulter schauen würdest? Den kannst du ja immernoch instruieren und er würde durch seine routinierte Spielweise wohlmöglich auch deutlich mehr Aspekte des Games zu Entfaltung bringen, als dir Normie/Noob das möglich wäre.

[Chibiterasu]

Also klar, wenn ich das Medium nicht kapiere oder mag, dann schau ich vielleicht wem bei einem kompletten Walkthrough zu (ich selbst bin halt Zocker, daher wäre das für mich keine Hürde).
Aber es klang dann doch so als wäre ihm das nur ein bisserl vermittelt worden (I've seen demonstrations). Keine Ahnung. Lass uns von Keanu weggehen, ist nach der vagen Aussage wirklich zuviel Spekulation.
Es haben ja auch schon einige andere Schauspieler*innen gesagt, dass sie ihre Filme/serien/Videospielauftritte nicht anschauen. Das kann ich persönlich eben kaum nachvollziehen.

Und das Zeitargument...naja. Diese Menschen sind sicher beschäftigter als ich, aber so endlos viele Projekte im Jahr sind das dann auch nicht, wo man mitwirkt und ein bisserl Freizeit hat man hoffentlich doch auch.

[Vin Dos]

Es haben ja auch schon einige andere Schauspieler*innen gesagt, dass sie ihre Filme/serien/Videospielauftritte nicht anschauen. Das kann ich persönlich eben kaum nachvollziehen.

Ist das nicht vollkommen normal? Man hat doch, gerade im Filmbereich, recht wenig mit dem Endresultat zu tun. Das was dann letztendlich zusammengeschnitten wird, ist wahrscheinlich ganz weit weg von dem, was man sich in der gespielten Szene ausmalt. Gerade bei größeren Werken ist man nur Teil des Puzzles. Bei einem 20s Werbeclip wäre es für mich doch etwas anderes und da würde ich dir zustimmen.

[Chibiterasu]

Aber ist nicht gerade das interessant? Diese Diskrepanz zwischen dem was ich mir da anhand des Skripts und den einzelnen gespielten Szenen ausmale und dem was dann durch das Arrangieren der Szenen, mit Soundtrack und Post-Processing Effekten versehen, usw. neu entsteht?
Selbst wenn es scheiße wird, würde mich das interessieren.

Vielleicht ist es vollkommen normal, aber nachvollziehen kann ich es nicht, dass man sich dafür nicht mehr interessiert.
Da fehlt mir dann doch irgendwie die Neugierde und Leidenschaft für das Medium bei solchen Leuten...keine Ahnung.

[Kajetan]

Vielleicht ist es vollkommen normal, aber nachvollziehen kann ich es nicht, dass man sich dafür nicht mehr interessiert.
Da fehlt mir dann doch irgendwie die Neugierde und Leidenschaft für das Medium bei solchen Leuten...keine Ahnung.

"Normal" ist es im Sinne von "Es gibt so einige Schauspieler, die schauen sich den fertigen Film hinterher nicht gerne an". Von Robert de Niro weiß man, dass er verpflichtende Premierenbesuche hasst, weil ihm als Perfektionist oft im Nachhinein eigene Fehler auffallen oder eine Szene aus anderen Gründen nicht so gut geworden ist, wie sie hätte sein können.

[NomDeGuerre]

[Chibiterasu]

Vielleicht ist es vollkommen normal, aber nachvollziehen kann ich es nicht, dass man sich dafür nicht mehr interessiert.
Da fehlt mir dann doch irgendwie die Neugierde und Leidenschaft für das Medium bei solchen Leuten...keine Ahnung.

"Normal" ist es im Sinne von "Es gibt so einige Schauspieler, die schauen sich den fertigen Film hinterher nicht gerne an". Von Robert de Niro weiß man, dass er verpflichtende Premierenbesuche hasst, weil ihm als Perfektionist oft im Nachhinein eigene Fehler auffallen oder eine Szene aus anderen Gründen nicht so gut geworden ist, wie sie hätte sein können.

Klar, ich kenne das in der Musik auch. Ein fertiger Song wird quasi nie so wie er sich zuerst in meinem Kopf anhört.
Gehört für mich dazu, dass man lernt das zu akzeptieren (heißt nicht, dass mir das leicht fällt - totaler Perfektionist bin ich aber vermutlich auch nicht).

Premierenbesuche würde ich auch hassen, weil mit diesen Fehlern würde ich mich auch nicht vor versammeltem Saalpublikum zum ersten Mal auseinandersetzen wollen. Das ist schon noch eine Stufe härter.

[johndoe711686]

Aus aktuellem Anlass:
https://www.spiegel.de/panorama/leute/k ... 0285f15dae