Usul hat geschrieben: ↑13.10.2017 20:56
Literatur dazu, wie man einigermaßen vertretbar geschlechtsneutral formulieren kann, ohne sich was zu brechen.
Beispiele? Links?
Usul hat geschrieben: ↑13.10.2017 21:17
Da hast du ja recht, aber da die meisten akademisch-wissenschaftlichen Texte völlig unabhängig von der Geschlechtsneutralität keine literatischen Meisterwerke sind, geht deine Kritik in der Hinsicht ins Leere.
Es geht hier aber nicht um wissenschaftliche Texte. Ich habe doch vorhin ausdrücklich geschrieben, dass sich niemand darüber beschwert, wenn (wissenschaftliche) Texte genderneutral formuliert sind. NICHT andersrum!
Es geht darum, dass sich Leute aufregen, wenn PROSA nicht genderneutral formuliert ist.
Usul hat geschrieben: ↑13.10.2017 21:17
Buchautoren, Journalisten, Privatleute usw. usf. haben dieses Problem ja nicht. Von daher ist doch eigentlich alles nicht so schlimm.
Doch, genau darum geht es. Es geht hier um einen Text in einem Spiel, also Prosa, keine hochwissenschaftliche Abhandlung, die noch dazu eine Anspielung auf ein ÜBLICHES Sprichwort sein soll.
Usul hat geschrieben: ↑13.10.2017 21:17
Übrigens, ein weiterer Bereich, in dem Geschlechtsneutralität bisweilen sehr nervig sein kann, aber halt auch nötig ist: Spiele.
Jetzt kriege ich langsam zweifel. Kann es sein, dass ich gerade versehentlich im Forum für Kernphysik der Harvard Universität bin?
Ich hätte eigentlich gemeint, dass ich hier in einem Forum bin, in dem es sich im wesentlichen um Videospiele dreht?!
Usul hat geschrieben: ↑13.10.2017 21:17
Ich bin u.a. Spieleübersetzer... und ich muß mir IMMER bei Zeilen wie "Der Spieler geht durch den Wald" Gedanken darüber machen, was denn eigentlich Frauen denken, die das Spiel spielen.
Und, was denken die? Und wie löst du als Spieleübersetzer das? Und wen juckt das überhaupt ausser ein paar (weiblichen) Genderfetischisten die sich dadurch in ihrerer geschlechtlichen Existenz bedroht fühlen?
Für jeden anderen ist die Formulierung "Der Spieler geht durch den Wald" schlicht geschlechtsneutral, weil das in unserer Sprache eben ein generisches Maskulin ist und erstmal überhaupt keine Aussage dazu trifft, ob "der Spieler" TATSÄCHLICH Männlein oder Weiblein ist.
Usul hat geschrieben: ↑13.10.2017 21:17
Aber es gibt da zumindest bei unseren Auftraggebern normalerweise ein etwas ratloses "Errrmmm... try to keep it nonspecific... and
if that's not possible, assume it's a male player".
Das Auftraggeber das anfragen ändert ja nichts an dem allgemeinen Gebrauch und ist nicht Grund für solche Beschwerden, sondern eher das Resultat solcher Beschwerden.
Und, wie übersetzt du nun "Der Spieler geht durch den Wald"? Sofern die Erzählweise das zulässt, kann man natürlich "Du/Sie gehst durch den Wald" übersetzen. Aber wenn man da jetzt wirklich auf "den Spieler" bezug nimmt?! "Dein Avatar geht durch den Wald?"? Wirkt gar nicht gestelzt und zudem ist es DER Avatar, auch wenn der Artikel nicht dasteht. Wie sonst? Achso, ja dann im Problemfall doch männlich.
