Jetzt wirst du aber Spitzfindig. Ein Raubkopierer findet auch jetzt unfair das er genauso lange im Gefängnis sitzen muss wie jemand der eine Atombombe zündet (§ 328 Stgb).The_Final hat geschrieben: Ist das dann nicht unfair gegenüber denen, die minder schwere Verbrechen begangen haben und jahrelang im Gefängnis mit Mördern und Schlägern verbringen müssen, während ein Schwerstverbrecher seine Haft vorzeitig beenden darf? Warum muss ein Raubkopierer oder Schlepper mehr leiden als ein mehrfacher Mörder? Wenn du zur Resozialisierung bessere Vorschläge hast als das bisherige System, würde ich diese gerne hören. Ich stimme zu, dass es nicht unbedingt perfekt ist, aber es scheint zumindest ausreichend zu funktionieren.
Überhaupt gehe ich davon aus das die Leute nicht ihr Leben zum Fenster rauswerfen möchten. Das ist ja eher der Ausnahmefall. Wenn ich 5 Jahre in den knast muss hab ich danach noch immer 70 Jahre in Freiheit. Wer tauscht 70 JAhre freiheit ein um 5 Jahren haft zu entgehen? Diese Menschen funktionieren ja nun so oder so nicht richtig. Und bei Lebenslänglicher Haft ist die Grundlage ja das es nicht absehbar ist das man den Straftäter resozialisieren könnte, dementsprechend hat die Todesstrafe da eine moralische Grundlage im gegensatz zu zeitlich begrenzten Strafen die wirklich zur Strafe und resozialisierung gedacht sind. Überhaupt wollte ich eigentlich nur sagen das ich eine Todesstrafe moralisch vertretbar und sogar vertretbarer als Lebenslängliche Haft finde. Einen Plan zur durchführung und genaue Regelungen hatte ich vor dem Gespräch noch keine.
Im endeffekt bin ich dagegen das Menschen andere Menschen richten, darum habe ich keinen besseren Plan. Ich weiß aber natürlichj auch das eine Gesselschaft ohne ein Rechtssystem nicht funktionieren kann, darum habe ich nicht vor das jetzige System zu stürzen. Meist reifen meine ansichten überhaupt erst in der Diskussion über das thema.
Mit deinem Beispiel verfehlst du allerdings den Punkt, denn sowas muss man ja erstmal wissen, und das tun die wenigsten. Und wieviel mehr Planung bedarf es um eine packung Tabletten zu schlucken, im gegensatz dazu ein Auto zu demolieren? ICh würd sagen das es eher andersrum ist und das demolieren des Autos mit dem Gedanken an die Konsequenz der Todesstrafe mehr planuing brauch. Mir fällt auf anhieb nur die Frage nach der Menge und Art der Tabletten ein während man bei dem beispiel mit dem Auto die Umgebung, die "Verteidigung" vor dem richter damit nicht auffält das das auto nur mittel zum zweck war, die Abschiede an Familie und Freunde usw bedenken muss.Selbstmord ist nicht so einfach, wie es scheinen mag. Gerade zu der Sache mit den Tabletten habe ich ein "schönes" Beispiel, das so wirklich passiert ist: die Freundin eines Kumpels hat eine psychisch kranke Schwester. Diese hat versucht, sie mit einer Überdosis Schlaftabletten zu töten. Ergebnis: Schwere Magenkrämpfe, ununterbrochenes Erbrechen, längerer Aufenthalt im Krankenhaus. Da wäre ich doch vorsichtig, mich mit Tabletten umbringen zu wollen. Und entsprechende Beispiele und Bedenken gibt es für fast jede Art von Selbstmord, abgesehen davon, dass ein gewisses Maß an Arbeit und Planung involviert ist. Ein Auto mit einem Metallrohr zu bearbeiten und dann "Ich will die Todesstrafe" zu sagen würde mir persönlich leichter fallen.