Storm11 hat geschrieben:Ich erinnere mich, als wäre es heute.
Mit Karopapier und Bleistift bewaffnet, jeder Dungeon kartographiert.
Ohne Scheiss, diese Spiele waren mit der Grund, dass ich eines Tages ...
KARTOGRAPHIE
... studiert habe. Gelernt, wie man richtig Karten zeichnet
Nicht dein verdammter Ernst, oder?
Ich liebe dich gerad ein bisschen, muss ich unverschämt konstatieren. Das ist mal ein ideeller Geist.
Und:
MakeTnotWar hat geschrieben:Schwelg - ich hatte das damals für meinen C64 sogar als Original *hüstel*. Ein Freund hatte es mir billig überlassen, der damit nichts anfangen konnte. Ich habe hier noch ein Original Bard's Tale III für den C64 liegen.
Und ich war sogar wirklich einmal in Skara Brae. http://maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 2&t=h&z=14
MEIN Einstieg war eine reichlich zerfledderte Ultima IV- Packung...sowas hatte ich vorher noch nie gesehen- allein die illustrationen des beiliegenden "Zauberbuchs" haben mich sofort fasziniert.
Von Bard`s Tale ist mir vor allem mein Lieblingszauber im Gedächtnis geblieben: NUKE....das war mal ein ECHTER Problemlöser.
@Sunt: "You will serve each of us in turn..." ..das war beinahe so genial wie die Einstiegsdroge, Pool of Radiance...aber wem sag ichs^^
4P|Bot hat geschrieben:Und man kaufte keine Spiele, man tauschte sie im Dutzendpack auf dem Schulhof. Cool war nur das, was die 16-jährigen Lederstreifenjeanstypen cool fanden.
Das mit dem Spiele tauschen am Schulhof kommt mir sehr bekannt vor, aber an meiner Schule fanden die coolen 16 Jährigen Fantasy Spiele wie The Bards Tale auch cool, von daher war man durchaus "in" wenn man sowas gespielt hat.
Auch wenn ich mit meinem dürftigen Englisch damals nicht alles verstanden habe (meist spielte ich mit einem Freund zusammen, wobei einer spielte und der andere wie ein Ralley-Copilot mit dem Wörterbuch daneben saß) fanden wir das Spiel ziemlich spannend. Aber auch schwer.
Ich war gerade auf einer Sprachreise in England, als ich das Spiel (natürlich am Anfang) in einem Laden für den Atari ST fand.
Dann habe ich drei Wochen lang die Anleitung auswendig gelernt.
Aber an die Zeichnerei mit Bleistift und Karoblock kann ich mich auch noch erinnern. Irgendwann später habe ich dann mal die Maps in einer Spielezeitschrift gefunden.
Übrigens gibt es BT1-3 für den PC als Abandonware kostenlos zum Download. Mit DosBox funktionieren die richtig gut. Habe Mangar letztes Jahr erst wieder gelegt
Manche Wege können meine Finger immer noch auswendig ohne nachzudenken.
Dieser im wahrsten Sinne des Wortes bildende Effekt der frühen Spiele wird ja häufig unterschätzt: Sie haben nicht nur neugierig auf fremde Welten und Kulturen gemacht, sie haben auch aktiv dazu beigetragen, dass man seine Sprachkenntnisse verbesserte oder sich eben Dinge wie das Kartografieren aneignete.
Damit ist das Spiel als Kulturgut unheimlich wertvoll und prägend. Dass ich später Geschichte, Skandinavistik und Archäologie studiert habe, liegt auch an diesen Spielen. Ich sag ja: Runen auf dem Schwert. :wink:
Das war damals mein erstes Rollenspiel auf dem C64.
Da gabs dieses echt coole Tagebuch bei der Powerplay wo der Tester seine Erlebnisse berichtete, bis er irgendwann scheiterte und nicht mehr weiterkam.
Als ich dann das Spiel spielte, war ich jedoch erst mal total enttäuscht, weil ich mir etwas anderes vorgestellt hatte.
Der Schwierigkeitsgrad war absolut heavy. Da hatte man Zufallsbegegnungen wie sie nicht unbalancierter hätte sein können (Anfängerparty gegen Endgegnerniveau).
Sobald man aber eine gewisse Frusttoleranz aufgebaut hatte, hatte das Spiel dann aber doch schon einen gewissen Suchtfaktor.
Besser in Erinnerung hatte ich Spiele wie Ultima 5, Wizardry, die SSI Titel wie z.B Champions of Krynn und natülich Dungeon Master.
Nicht nur das, man hat auch gelernt mit Frustration umzugehen und stundenlang nach einem Weg zu suchen. Heute ist alles so "benutzerfreundlich", dass man diese durchaus positive Frustration gar nicht mehr erlebt und Spiele wie Filme durchwandert.
4P|T@xtchef hat geschrieben:Dieser im wahrsten Sinne des Wortes bildende Effekt der frühen Spiele wird ja häufig unterschätzt: Sie haben nicht nur neugierig auf fremde Welten und Kulturen gemacht, sie haben auch aktiv dazu beigetragen, dass man seine Sprachkenntnisse verbesserte oder sich eben Dinge wie das Kartografieren aneignete.
Damit ist das Spiel als Kulturgut unheimlich wertvoll und prägend. Dass ich später Geschichte, Skandinavistik und Archäologie studiert habe, liegt auch an diesen Spielen. Ich sag ja: Runen auf dem Schwert. :wink:
Das war bei mir ähnlich. Ehe ich in der 5.Klasse Englisch lernte, lernte ich es vorher selbstständig wegen Maniac Mansion.
Mein Interesse für Geschichte weckten Spiele wie Pirates in mir.
Die Kids von heute lernen dafür ihr Gedächtnis zu trainieren (Knopfkombinationen bei Spielen wie Tekken etc.)
4P|T@xtchef hat geschrieben:Dieser im wahrsten Sinne des Wortes bildende Effekt der frühen Spiele wird ja häufig unterschätzt: Sie haben nicht nur neugierig auf fremde Welten und Kulturen gemacht, sie haben auch aktiv dazu beigetragen, dass man seine Sprachkenntnisse verbesserte oder sich eben Dinge wie das Kartografieren aneignete.
Damit ist das Spiel als Kulturgut unheimlich wertvoll und prägend. Dass ich später Geschichte, Skandinavistik und Archäologie studiert habe, liegt auch an diesen Spielen. Ich sag ja: Runen auf dem Schwert. :wink:
Oh ja, gut gemachte Spiele mit Tiefe können einen jungen Menschen schon prägen. Ich hab in den 90ern extensiv solche Titel wie "Civilization" gespielt, was zudem noch Vorteile im Geschichtsunterricht gebracht hat. Moment mal, vielleicht studier ich deshalb Geographie ?
MakeTnotWar hat geschrieben:Schwelg - ich hatte das damals für meinen C64 sogar als Original *hüstel*. Ein Freund hatte es mir billig überlassen, der damit nichts anfangen konnte. Ich habe hier noch ein Original Bard's Tale III für den C64 liegen.
Und ich war sogar wirklich einmal in Skara Brae. http://maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 2&t=h&z=14
Ja, ich bin wirklich so alt.
Ich hab das Original Bards Tale 1 für den 64er noch im Regal liegen.
Allein wenn ich mir die Verpackung mit dem eigenwilligen Format anschaue, wird mir klar, wie einzigartig die Spiele damals noch waren.
Bei mir hat das mit den Rollenspielen erst mit Baldur's Gate angefangen, aber dafür dann so richtig!
Gegen diese Rollenspiele mit Egoperspektive habe ich mich immer gewehrt, damit konnte ich nichts
anfangen, aber mit meinen zarten 23 war das auch eher ne Ära vor meiner Zeit.
Baldur's Gate kommt doch bestimmt auch noch irgendwann als Klassiker des Monats!? :wink:
Las51 hat geschrieben:Oh ja, gut gemachte Spiele mit Tiefe können einen jungen Menschen schon prägen. Ich hab in den 90ern extensiv solche Titel wie "Civilization" gespielt, was zudem noch Vorteile im Geschichtsunterricht gebracht hat. Moment mal, vielleicht studier ich deshalb Geographie ?
Nein nein. Das studierst du nur, um später arbeitslos zu sein!:)
ich kann mich den vielen vorrednern nur anschließen:
die wiege meiner fortgeschrittenen englischkenntnisse liegen in diesem spiel.
guter hinweis mit der abandonware - muss ich mir mal raussuchen. für alle die´s mir gleich tun wollen, gibt´s hier noch ne richtig schöne knowledgebase: http://bardstale.brotherhood.de/
...so das habt ihr nun davon - ich schick die kinder am we zur oma, meine frau mit ihrer freundin in die disse, rufe meine alten freunde an und dann geht´s ab nach skara brae