Hatred: Valve entfernt das Spiel aus dem Greenlight-Programm

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Alter Sack
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Re: Hatred: Valve entfernt das Spiel aus dem Greenlight-Prog

Beitrag von Alter Sack »

ElWebs hat geschrieben:Hm, ich würde hier aber nicht mal von einem Quasi-Monopol sprechen, denn Valve hat eigentlich keinen natürlichen Wettbewerbsvorteil. Und bei digitalen Gütern ist die gesamte Verkaufssituation so verschieden zu materiellen Gütern, dass man da vielleicht mal über gesonderte Definitionen für Begriffe wie Monopol nachdenken sollte.
Der Grund, warum ca. 90% der Spiele über Steam umgesetzt werden ist einfach der, dass es die größte Auswahl an Spielen hat und die Gamer so schnell auf ein Spiel aufmerksam werden, und die meisten nicht wissen, dass man viele Spiele auch anderswo kaufen kann, zum Beispiel direkt über die Homepage des Prodzuenten.
Eigentlich ist mir das ganze Theater auch herzlich egal, aber ich muss hier auch Kajetan zustimmen: die Aufregung im Lager der "Verteidiger der Meinungsfreiheit" ist zum großen Teil ebenso hysterisch und frei von kohärenter Logik wie Berichte wie der von Frontal damals.
Man sollte die Accountbindung nicht vergessen die ein großes Stück zur Monopolisierung beiträgt. Ganz so frei sind diese Märkte nicht. Das gilt auch übergreifend für die Musik und Filmbranche. Man wechselt nicht so einfach weil man schon ein Konto hat in das man was investiert hat. Und nicht alle legen sich zig Konten bei unterschiedlichen Plattformen an. Deshalb kaufe ich fast alles was geht als physikalisches Medium. Steam hat schon eine monopolistische Position im PC-Spiele-Markt und die nutzen sie auch.
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Dobrinternet
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Re: Hatred: Valve entfernt das Spiel aus dem Greenlight-Prog

Beitrag von Dobrinternet »

Nur, weil das Nichtveröffentlichen eines Spiele keine Zensur ist, heisst das ja nicht, dass man es gut finden muss, was Steam da fast gemacht hätte.
Aber es wäre nun mal niemals Zensur gewesen. Destructive Studios kann Hatred im zweifelsfall im Garagenverkauf verkloppen, da kann Steam/Valve nichts gegen machen. Also ist es keine Zensur. Zensur ist eine Einschränkung von Rechten.
Ein Hersteller hat aber doch kein Recht darauf, dass Händler sein Produkt anbieten. Wenn kein Händler das will, muss der Hersteller eben den Mittelsmann (Händler) überspringen und sein Produkt dem potentiellen Käufer selber anbieten.
Hier wird ja so getan, als müsste Steam jedes Spiel anbieten, das ihm vor die Nase gehalten wird. Wo steht das?
ElWebs
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Re: Hatred: Valve entfernt das Spiel aus dem Greenlight-Prog

Beitrag von ElWebs »

Alter Sack hat geschrieben:
ElWebs hat geschrieben:Hm, ich würde hier aber nicht mal von einem Quasi-Monopol sprechen, denn Valve hat eigentlich keinen natürlichen Wettbewerbsvorteil. Und bei digitalen Gütern ist die gesamte Verkaufssituation so verschieden zu materiellen Gütern, dass man da vielleicht mal über gesonderte Definitionen für Begriffe wie Monopol nachdenken sollte.
Der Grund, warum ca. 90% der Spiele über Steam umgesetzt werden ist einfach der, dass es die größte Auswahl an Spielen hat und die Gamer so schnell auf ein Spiel aufmerksam werden, und die meisten nicht wissen, dass man viele Spiele auch anderswo kaufen kann, zum Beispiel direkt über die Homepage des Prodzuenten.
Eigentlich ist mir das ganze Theater auch herzlich egal, aber ich muss hier auch Kajetan zustimmen: die Aufregung im Lager der "Verteidiger der Meinungsfreiheit" ist zum großen Teil ebenso hysterisch und frei von kohärenter Logik wie Berichte wie der von Frontal damals.
Man sollte die Accountbindung nicht vergessen die ein großes Stück zur Monopolisierung beiträgt. Ganz so frei sind diese Märkte nicht. Das gilt auch übergreifend für die Musik und Filmbranche. Man wechselt nicht so einfach weil man schon ein Konto hat in das man was investiert hat. Und nicht alle legen sich zig Konten bei unterschiedlichen Plattformen an. Deshalb kaufe ich fast alles was geht als physikalisches Medium. Steam hat schon eine monopolistische Position im PC-Spiele-Markt und die nutzen sie auch.

Bei den meisten unabhängigen Outlets, bei Musik zum Beispiel Band Camp, oder auch über die Seiten der Entwickler direkt, muss man sich aber nicht einmal registrieren. Paypal oder Kreditkarte und fertig.
Und nur weil die meisten einfach zu faul sind, woanderes einzukaufen, von Monopol zu sprechen, halte ich für übertrieben.
ElWebs
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Re: Hatred: Valve entfernt das Spiel aus dem Greenlight-Prog

Beitrag von ElWebs »

Das sagt übrigens Adrian Chmielarz, Entwickler von Bulletstorm oder The Vanishing of Ethan Carter zu Hatred und der Reaktion darauf:

"Hatred takes the excuses away from us and asks us to enjoy the sin out there in the open. We will not do it.

A request to bare our animal souls in front of ourselves is a step too far. The fact we cannot do it is a gift, one that allows us the realization that we're not as corrupt and empty as we subconsciously feared we were. And thus a lot of people will not buy and play Hatred, feeling disgust just looking at the game's title. However, and I guess that is the key here, I don't think it is Hatred we really despise.

It's the realization that we are surrounded by people who do not have enough basic decency to be hypocrites. People who have no moral compass, no empathy, who refuse to acknowledge that no, it's not 'just a game.' With their cold realism, motion-captured animations and hair-raising screams, the creators of Hatred go all the way to make sure it's not just a game, but an experience.

We don't want to acknowledge the ugly truth that there are people out there whose idea of fun is to press the shotgun barrel against the face of a terrified woman –- and pull the trigger."
Yui-chan
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Re: Hatred: Valve entfernt das Spiel aus dem Greenlight-Prog

Beitrag von Yui-chan »

Ich freue mich auf das Spiel. Wenn Valve wieder sperrt, wird es eben gesaugt.
Gibt es keine Retailversion, wird es gesaugt. Kein Fußbreit der digitalen Knechtung.

Man könnte ja auch eine DRM-freie Version auf GOG anbieten, die würde ich auf jeden Fall kaufen.
Wenn das Spiel nicht von vorne rein eine Gurke ist, die nur im Trailer was kann.
Bin mir sicher, dass sich das Prinzip nach und nach abnutzt, war bei anderen Splattershootern nicht anders.
Irgendwann ist der Blutdurst gestillt und schwerwiegende Gameplaypatzer treten in den Vordergrund.
chrisby
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Re: Hatred: Valve entfernt das Spiel aus dem Greenlight-Prog

Beitrag von chrisby »

Dobrinternet hat geschrieben:Nur, weil das Nichtveröffentlichen eines Spiele keine Zensur ist, heisst das ja nicht, dass man es gut finden muss, was Steam da fast gemacht hätte.
Aber es wäre nun mal niemals Zensur gewesen. Destructive Studios kann Hatred im zweifelsfall im Garagenverkauf verkloppen, da kann Steam/Valve nichts gegen machen. Also ist es keine Zensur. Zensur ist eine Einschränkung von Rechten.
Ein Hersteller hat aber doch kein Recht darauf, dass Händler sein Produkt anbieten. Wenn kein Händler das will, muss der Hersteller eben den Mittelsmann (Händler) überspringen und sein Produkt dem potentiellen Käufer selber anbieten.
Hier wird ja so getan, als müsste Steam jedes Spiel anbieten, das ihm vor die Nase gehalten wird. Wo steht das?
Ich habe bereits geschrieben, dass es keine Zensur ist, aber es u.U. ein Zensuräquivalent sein kann und dass das Thema Einfluss von Gatekeepern (Apple-, Google-, Amazon-Stores) und Monopolisten auf die Meinungsbildung, unabhängig von Spielen, in der Rechtswissenschaft diskutiert wird.

Vor etlichen Seiten habe ich auch geschrieben, dass Einschränkungen der Vertragsfreiheit gang und gäbe sind. Im Pressevertrieb hat ein Verlag das Recht, dass sein Produkt vom Grossist ausgeliefert wird, und jeder Zeitschriftenkiosk hat das Recht beliefert zu werden und muss sich seine Ware nicht mühsam von allem Verlagen zusammensuchen. Das Hausrecht von öffentlich zugänglichen Orten (Kneipen, Discos) ist auch eingeschränkt usw., die Thematik ist also komplexer als "der Unternehmer kann machen was er will".

Natürlich kann Steam prinzipiell selbst entscheiden, was es verkauft, Strip Poker gibt es dort auch nicht, das Thema kann man aber durchaus in einen größeren Kontext betrachten.
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Kajetan
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Re: Hatred: Valve entfernt das Spiel aus dem Greenlight-Prog

Beitrag von Kajetan »

chrisby hat geschrieben:Ich habe bereits geschrieben, dass es keine Zensur ist, aber es u.U. ein Zensuräquivalent sein kann und dass das Thema Einfluss von Gatekeepern und Monopolisten auf die Meinungsbildung unabhängig von Spielen, in der Rechtswissenschaft diskutiert wird.
Das ist weiterhin KEINE Zensur. Der begriff "Zensur" verwässert immer mehr, weil man ihn für jeden Larifari-Mist verwendet, bis irgendwann niemand mehr weiß, was Zensur ist.

Die von Dir angesprochene Ausnutzung zentraler Infrastrukturen, um die Verbreitung bestimmter Meinungen oder den Erwerb bestimmter Inhalte zu erschweren, den will hier niemand negieren. Das gibt es und hier sollte man stets ein Auge drauf haben. Da gebe ich Dir vollkommen Recht. Das ist aber immer noch KEINE Zensur. Das ist auch keine Vorstufe zur Zensur. Das ist eine Manipulation bestimmter Distributionskanäle für Waren und Informationen, um bestimmte Waren und Informationen aus dem Fokus der Öffentlichkeit zu bekommen. Waren und Infos, die man aber weiterhin legal (!) erhalten kann, wenn man weiß wie und wo. Wäre es Zensur, könnte man legal gar nicht mehr an sie herankommen.
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casanoffi
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Re: Hatred: Valve entfernt das Spiel aus dem Greenlight-Prog

Beitrag von casanoffi »

Yui-chan hat geschrieben:Ich freue mich auf das Spiel. Wenn Valve wieder sperrt, wird es eben gesaugt.
Gibt es keine Retailversion, wird es gesaugt. Kein Fußbreit der digitalen Knechtung.

Man könnte ja auch eine DRM-freie Version auf GOG anbieten, die würde ich auf jeden Fall kaufen.
Man wird es auch direkt über deren website beziehen können.
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lenymo
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Re: Hatred: Valve entfernt das Spiel aus dem Greenlight-Prog

Beitrag von lenymo »

Wigggenz hat geschrieben:Dieser Thread 8O

Hat mal wieder von allem etwas, zu Mördern erziehende Killerspiele, misogynistische Sexistenspiele, Pegida und Linksfaschismus :lol:
Also meine unglaublich repräsentative Studie über die 4Players-Community hat ergeben, dass nur 6,52% der User hier Hatred nicht mögen aber ganze 15,22% hassen PEGIDA und die restlichen 78,26% haben eine ausgezeichnete Verdauung.

Ob es da wohl einen Zusammenhang gibt zwischen innerer Verkotung und Empörung gibt? Der Sache müssen wir mal auf den in einer tiefer gehenden Studie auf den Grund gehen *Gummihandschuheschnalzenlässt*
Zuletzt geändert von lenymo am 18.12.2014 14:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Dobrinternet
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Re: Hatred: Valve entfernt das Spiel aus dem Greenlight-Prog

Beitrag von Dobrinternet »

chrisby hat geschrieben: Ich habe bereits geschrieben, dass es keine Zensur ist, aber es u.U. ein Zensuräquivalent sein kann und dass das Thema Einfluss von Gatekeepern (Apple-, Google-, Amazon-Stores) und Monopolisten auf die Meinungsbildung, unabhängig von Spielen, in der Rechtswissenschaft diskutiert wird.

Vor etlichen Seiten habe ich auch geschrieben, dass Einschränkungen der Vertragsfreiheit gang und gäbe sind. Im Pressevertrieb hat ein Verlag das Recht, dass sein Produkt vom Grossist ausgeliefert wird, und jeder Zeitschriftenkiosk hat das Recht beliefert zu werden und muss sich seine Ware nicht mühsam von allem Verlagen zusammensuchen. Das Hausrecht von öffentlich zugänglichen Orten (Kneipen, Discos) ist auch eingeschränkt usw., die Thematik ist also komplexer als "der Unternehmer kann machen was er will".

Natürlich kann Steam prinzipiell selbst entscheiden, was es verkauft, Strip Poker gibt es dort auch nicht, das Thema kann man aber durchaus in einen größeren Kontext betrachten.
Gut, war auch nicht speziell an dich gerichtet, der Begriff "Zensur" ist hier ja schön des öfteren gefallen. Ich stimme auch vollkommen zu, dass die Macht, die manche Großkonzerne über den Informationsfluss haben, bedenklich ist.

Nur sollte man dafür wirklich einen klar abgegrenzten Begriff finden. ERfinden, wenn nötig. Das würde der Diskussion auch guttun, denke ich.

Mich ärgert es halt einfach auch, wenn Leute sich etwa über angebliche Zensur bei zB Google aufregen, nur, weil sie zu faul sind, sich eine andere Suchmaschine zu suchen. Gleiches gilt für Steam. Es gibt Alternativen......
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SethSteiner
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Re: Hatred: Valve entfernt das Spiel aus dem Greenlight-Prog

Beitrag von SethSteiner »

Sprache entwickelt sich, ich bin nicht unbedingt der Meinung, dass der Begriff Zensur verwässert, viel mehr wird er im Grunde genommen vermehrt richtig eingesetzt, denn unter Zensur nur zu verstehen, dass irgendwo jemand vom Staat sitzt und persönlich Dinge anstreicht die geändert oder geschnitten werden sollen, ging schon immer an der Realität vorbei, die schon viel früher einsetzt und ich bin schon der Meinung, dass man überlegen kann diesen Begriff auch bei den Massenportalen zu verwenden. Wenn nahezu jeder Google oder Steam oder Amazon benutzt und dann diese Portale etwas rausnehmen, ist das ein Einschnitt, Alternativen hin oder her.
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Dobrinternet
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Re: Hatred: Valve entfernt das Spiel aus dem Greenlight-Prog

Beitrag von Dobrinternet »

SethSteiner hat geschrieben:Sprache entwickelt sich, ich bin nicht unbedingt der Meinung, dass der Begriff Zensur verwässert, viel mehr wird er im Grunde genommen vermehrt richtig eingesetzt, denn unter Zensur nur zu verstehen, dass irgendwo jemand vom Staat sitzt und persönlich Dinge anstreicht die geändert oder geschnitten werden sollen, ging schon immer an der Realität vorbei, die schon viel früher einsetzt und ich bin schon der Meinung, dass man überlegen kann diesen Begriff auch bei den Massenportalen zu verwenden. Wenn nahezu jeder Google oder Steam oder Amazon benutzt und dann diese Portale etwas rausnehmen, ist das ein Einschnitt, Alternativen hin oder her.
Es gibt auch noch sowas wie Selbstzensur, damit hat der Staat nichts zu tun. Oder wenig.
Wenn du findest, dass der Begriff "Zensur" jetzt erst "richtig" eingesetzt wird, stellt sich mir die Frage, was dein Verständnis von Zensur ist?
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Alter Sack
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Re: Hatred: Valve entfernt das Spiel aus dem Greenlight-Prog

Beitrag von Alter Sack »

ElWebs hat geschrieben:
Alter Sack hat geschrieben:
ElWebs hat geschrieben:Hm, ich würde hier aber nicht mal von einem Quasi-Monopol sprechen, denn Valve hat eigentlich keinen natürlichen Wettbewerbsvorteil. Und bei digitalen Gütern ist die gesamte Verkaufssituation so verschieden zu materiellen Gütern, dass man da vielleicht mal über gesonderte Definitionen für Begriffe wie Monopol nachdenken sollte.
Der Grund, warum ca. 90% der Spiele über Steam umgesetzt werden ist einfach der, dass es die größte Auswahl an Spielen hat und die Gamer so schnell auf ein Spiel aufmerksam werden, und die meisten nicht wissen, dass man viele Spiele auch anderswo kaufen kann, zum Beispiel direkt über die Homepage des Prodzuenten.
Eigentlich ist mir das ganze Theater auch herzlich egal, aber ich muss hier auch Kajetan zustimmen: die Aufregung im Lager der "Verteidiger der Meinungsfreiheit" ist zum großen Teil ebenso hysterisch und frei von kohärenter Logik wie Berichte wie der von Frontal damals.
Man sollte die Accountbindung nicht vergessen die ein großes Stück zur Monopolisierung beiträgt. Ganz so frei sind diese Märkte nicht. Das gilt auch übergreifend für die Musik und Filmbranche. Man wechselt nicht so einfach weil man schon ein Konto hat in das man was investiert hat. Und nicht alle legen sich zig Konten bei unterschiedlichen Plattformen an. Deshalb kaufe ich fast alles was geht als physikalisches Medium. Steam hat schon eine monopolistische Position im PC-Spiele-Markt und die nutzen sie auch.

Bei den meisten unabhängigen Outlets, bei Musik zum Beispiel Band Camp, oder auch über die Seiten der Entwickler direkt, muss man sich aber nicht einmal registrieren. Paypal oder Kreditkarte und fertig.
Und nur weil die meisten einfach zu faul sind, woanderes einzukaufen, von Monopol zu sprechen, halte ich für übertrieben.
Ich habe auch nicht von einem reinrassigen Monopol gesprochen sondern von der Monopolisierung. Und deine Bespiele sind ja ganz nett aber leider weder Alltagstauglich noch umfassend und es ändert auch immer noch nichts an der Accountbindung die du dann bereits schon hast. Und da sind Steam, Apple und etliche andere ganz weit vorne. Hätte es dies bei den neuen Konsolen auch gegeben (und MS war ja kurz davor das durchzusetzen) hätte es bei mir keine neue Konsole gegeben. Ich versuch das weitestgehend zu umschiffen.
Ich fänd es gut wenn ich Spiele, Musik, Filme, ... kaufe das ich dann einen Vertrag mit dem Hersteller und nicht mit dem Vertreiber eingehen würde so das ich das Produkt unabhängig der Plattformen nutzen kann und unabhängig davon wo ich es kaufe. Und das ich diese Lizenz auch weiterverkaufen kann wie ich möchte. Aber das wird wohl nie passieren.
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Kajetan
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Re: Hatred: Valve entfernt das Spiel aus dem Greenlight-Prog

Beitrag von Kajetan »

SethSteiner hat geschrieben:Sprache entwickelt sich, ich bin nicht unbedingt der Meinung, dass der Begriff Zensur verwässert, viel mehr wird er im Grunde genommen vermehrt richtig eingesetzt, denn unter Zensur nur zu verstehen, dass irgendwo jemand vom Staat sitzt und persönlich Dinge anstreicht die geändert oder geschnitten werden sollen, ging schon immer an der Realität vorbei, die schon viel früher einsetzt und ich bin schon der Meinung, dass man überlegen kann diesen Begriff auch bei den Massenportalen zu verwenden. Wenn nahezu jeder Google oder Steam oder Amazon benutzt und dann diese Portale etwas rausnehmen, ist das ein Einschnitt, Alternativen hin oder her.
Die Dynamik, der Sprache natürlich unterworfen ist, ist aber keine Entschuldigung für Denkfaulheit und Schlampigkeit in der Argumentationsführung. Zensur ist das, was staatliche Behörden für ALLE Bewohner eines Landes veranlassen. Alles andere ist KEINE Zensur, sondern etwas anderes.

Der Staat verbietet den Verkauf oder gar den Besitz von Hatred wegen Blablubbfasel? Zensur!
Der Staat fordert Provider auf Zugriffe auf die Webseite der Hatred-Entwickler zu blockieren? Zensur!
Valve will Hatred nicht auf Steam anbieten? KEINE Zensur!
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SethSteiner
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Re: Hatred: Valve entfernt das Spiel aus dem Greenlight-Prog

Beitrag von SethSteiner »

Dobrinternet hat geschrieben:Es gibt auch noch sowas wie Selbstzensur, damit hat der Staat nichts zu tun. Oder wenig. Wenn du findest, dass der Begriff "Zensur" jetzt erst "richtig" eingesetzt wird, stellt sich mir die Frage, was dein Verständnis von Zensur ist?
Das "selbst" kann man sich eigentlich sparen, auch in Ländern oder Zeiten mit klassischer Zensurdefinition, verläuft die Zensur maßgeblich erst mal über den Künstler der aus Angst sein Werk so gestaltet, dass es nicht aneckt oder im nachhinein noch mal abändert, bevor es zur Behörde geht um abgesegnet zu werden. Dementsprechend war Zensur schon immer vorrangig Selbstzensur und erst danach die über staatliche Zensoren und Instititionen.

Und nun haben wir nun Mal eine Welt, die nicht mehr von Königen und Führer und nicht mehr nur von Parteien bestimmt ist, sondern eben auch von Großkonzernen. Wenn diese eine große Kontrolle darüber ausüben können, was konsumiert wird und sie etwas nicht anbieten oder anzeigen wollen, ist das eine ziemliche Einschränkung. Das dann Zensur zu nennen, hat mit Denkfaulheit und Schlampigkeit in der Argumentationsführung nichts zutun, mit Dynamik der Sprache hingegen schon.