Brandaktuell, also heute, ist unter dem Deckmantel des Jugendschutzes in Ungarn das Gesetz zur Beschränkung der Information über Homo- und Transsexualität in Kraft getreten. Es ist nichts anderes als Diskriminierung und Zensur. Jugendschutz in Bezug auf Medien ist eben immer Unsinn, früher, heute, in der Zukunft. Egal ob es um Gewaltverherrlichung, um Pornographie oder Glücksspiel geht, an keiner Stelle gibt es irgendeinen Beleg für die die Behauptungen. Es gibt keinen Zusammenhang zwischen fiktiver und realer Gewalt, keinen Zusammenhang zwischen Titten auf Covern und Misogynie und eine Glücksspielsucht trifft maßgeblich diejenigen, die sie sich leisten können und das sind Ü18 Jährige und nicht U18 Jährige.
Jugendschutz ist in seiner grundlegenden Idee super. Das Recht auf gewaltfreie Erziehung (wenn auch verwässert durch die Religionsfreiheit) ist ein enormer Fortschritt. Das gleiche gilt für den Arbeitsschutz. Und auch in Bezug auf Substanzen und Nahrungsmittel macht er Sinn. Abseits von diesen Aspekten hingegen könnte man ihn komplett abschaffen, sowohl hier als auch auf globalen Maßstab. Kinder und Jugendliche sind nur eine vorgeschobene Begründung, für das eigene Bauchgefühl und Geschmack und die sollten nicht Basis für Einschränkungen darstellen, sondern knallharte Fakten und ein langer Prozess, in dem grundsätzliche Fragen beantwortet werden. Allen voran die, ob ein Problem nicht nur existiert, sondern überhaupt so groß ist, dass in der Hierarchie niedere Institutionen damit nicht klar kommen.
Im Fall von dem hier also:
Der Staat hat nicht zu handeln, weil irgendein Elternteil überfordert ist und das Kind Nachts zockt. Der Staat hat zu Handeln, wenn ein ernstzunehmender Prozentsatz der Eltern überfordert sind, Kinder Nachts zocken und daraus ein ernstzunehmender Schaden entsteht oder droht. Und Handeln heißt dabei nicht automatisch, irgendwas zu verbieten, sondern nach Optionen zu suchen und von diesen Optionen dann die auszuwählen, die am erfolgsversprechensten ist und dabei am wenigsten in die Rechte der Bürger einschränkt und diese Optionen ebenso nur so lange aufrechtzuerhalten, wie eben notwendig ist.
Aber ich wette, dieses Prinzip wurde in Südkorea genausowenig angewendet, wie hier oder sonstwo auf der Welt.
Minecraft: In Südkorea erst ab 19 Jahren freigeben
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Re: Minecraft: In Südkorea erst ab 19 Jahren freigeben
Naja, wenn das...
... ausreicht, um derartige Gesetzte durchzudrücken, dann ist das schon in sich selbst bedenklich.
Wobei, glaubst du, das war wirklich nur ein Vorwand für Überwachung? Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es einfach nur Ignoranz und die konservative-deutsche Obsession ist, alles durchzuregulieren.
Zuletzt geändert von Temeter am 08.07.2021 16:43, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Minecraft: In Südkorea erst ab 19 Jahren freigeben
Bei dem Gesetzt scheint es zu reichen. Andere Gründe als der vorgeschobene Jugendschutz sind mir grad nicht bekannt.
Ich würde jetzt nicht rein Überwachung sagen, da weniger überwacht, sondern schlicht abgetrennt wird. Überwachung wäre eher eine Pflicht auf Staatstrojaner. Auch wenn Überwachung im Sinne der Kontrolle, welche Seite angezeigt, welches Wissen aufgenommen wird, vorhanden ist.
Eine Regelierungsobsession wird auch dabei sein, aber Internetfilter ist schon öfters im Gespräch gewesen und es ging nie darum, schlicht einer Obsession zur Regulierung zu folgen. Da war immer der Gedanke von Kontrolle im Sinne einer Überwachung zu Gunsten der eigenen Machtposition dabei (sei es von Politik oder Industrie).
Rein für Regulierung könnte man auch alles schön kategorisieren, da bräuchte es keinen solchen "Filter".
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Re: Minecraft: In Südkorea erst ab 19 Jahren freigeben
Es ist was anderes, ob man Pornoseiten hinter dem Jugendschutz versteckt oder verhindert, dass Personen, egal welchen Alters ungehemmt Geld beim Glücksspiel verprassen. Erst Recht, wenn besagte Person auf der schwarzen Liste steht und trotzdem munter weiterzocken kann. Anders als beim Pornos schauen, entsteht bei Glückspielsucht sehr wohl ein Schaden. Und da muss irgendeine Art von Alterskontrolle vorliegen, denn kein Elternteil weiß 100% jederzeit was die Kids tun. Sowas auf die Eltern immer abzuwälzen, tun vor allem die, die selber keine haben.SethSteiner hat geschrieben: ↑08.07.2021 16:34 Egal ob es um Gewaltverherrlichung, um Pornographie oder Glücksspiel geht, an keiner Stelle gibt es irgendeinen Beleg für die die Behauptungen.
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Re: Minecraft: In Südkorea erst ab 19 Jahren freigeben
Da würde ich gerne eine Erläuterung hören inwieweit das Recht von Kindern auf gewaltfreie Erziehung durch die Religionsfreiheit eingeschränkt ist? Beziehst Du dich da auf Beschneidungen oder meinst du etwas anderes?SethSteiner hat geschrieben: ↑08.07.2021 16:34 Das Recht auf gewaltfreie Erziehung (wenn auch verwässert durch die Religionsfreiheit) ist ein enormer Fortschritt.
Zuletzt geändert von winkekatze am 08.07.2021 18:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Minecraft: In Südkorea erst ab 19 Jahren freigeben
Ja ich beziehe mich auf die (nicht medizinisch induzierte versteht sich) Beschneidung von Kindern.winkekatze hat geschrieben: ↑08.07.2021 18:59Da würde ich gerne eine Erläuterung hören inwieweit das Recht von Kindern auf gewaltfreie Erziehung durch die Religionsfreiheit eingeschränkt ist? Beziehst Du dich da auf Beschneidungen oder meinst du etwas anderes?SethSteiner hat geschrieben: ↑08.07.2021 16:34 Das Recht auf gewaltfreie Erziehung (wenn auch verwässert durch die Religionsfreiheit) ist ein enormer Fortschritt.