Der 4P-Kommentar: Blizzard vs. eSportler - Kniefall vor der Diktatur

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4P|BOT2
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Der 4P-Kommentar: Blizzard vs. eSportler - Kniefall vor der Diktatur

Beitrag von 4P|BOT2 »

Blizzard bestraft einen Streamer, der sich während einer Liveübertragung im Rahmen eines eSport-Events als Unterstützer der Demokratie-Bewegung in Hongkong positioniert hat. Es folgt eine Empörungswelle im Netz und bei der eigenen Belegschaft - zurecht findet Eike im Kommentar.

Hier geht es zum Streaming: Der 4P-Kommentar: Blizzard vs. eSportler - Kniefall vor der Diktatur
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Usul
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Re: Der 4P-Kommentar: Blizzard vs. eSportler - Kniefall vor der Diktatur

Beitrag von Usul »

Passender Kommentar. Mal schauen, wie lange es dauert, bis der erste relativierende Kommentar im Stile von "Ja, aber zuerst bitte selbst auf Produkte aus China verzichten, gell?" kommt. :)
DEMDEM
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Re: Der 4P-Kommentar: Blizzard vs. eSportler - Kniefall vor der Diktatur

Beitrag von DEMDEM »

Ein Unternehmen kann keinen Kniefall vor einer Diktatur machen, schon gar nicht vor China. Das würde implezieren, man könnte den besagten "Kniefall" auslassen, diese Option haben Unternehmen aber nicht, schon gar nicht börsennotierte Unternehmen.

Wenn wir von einem Kniefall vor Chinas Diktatur sprechen wollen, dann müsste man das ganze Thema auf die politische Ebene hieven, denn Politker haben anders als Unternehmen explizit die Aufgabe eine politische Haltung einzunehmen. Und dort sehen wir einen weltweiten Kniefall vor Chinas.

Das man sich nun Blizzard rauspickt, um Kritik an China üben zu wollen, ist schon ziemlich erbärmlich.
Cheraa
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Re: Der 4P-Kommentar: Blizzard vs. eSportler - Kniefall vor der Diktatur

Beitrag von Cheraa »

Wenn Blizzard das Verhalten unterstützen oder billigen würde, wäre die Konsequenz das Blizzard in China dicht machen darf.
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Temeter 
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Re: Der 4P-Kommentar: Blizzard vs. eSportler - Kniefall vor der Diktatur

Beitrag von Temeter  »

DEMDEM hat geschrieben: 11.10.2019 18:51 Ein Unternehmen kann keinen Kniefall vor einer Diktatur machen, schon gar nicht vor China. Das würde implezieren, man könnte den besagten "Kniefall" auslassen
Nö, sie könnten das, aber selbst wenn sie gezwungen wären, wäre das immer noch ein Kniefall.
Das man sich nun Blizzard rauspickt, um Kritik an China üben zu wollen, ist schon ziemlich erbärmlich.
Natürlich ist es ein Fanboy, der die Anbiederung an eine Diktatur verteidigt. Weil dumme Spiele wichtiger als reale Unterdrückung und ethnische Säuberungen sind...
Xanija
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Re: Der 4P-Kommentar: Blizzard vs. eSportler - Kniefall vor der Diktatur

Beitrag von Xanija »

Guter, ausgewogener Kommentar. Nicht einfach nur gegen Blizzard geschossen, sondern auch eine Alternative aufgezeigt.
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C64Delta
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Re: Der 4P-Kommentar: Blizzard vs. eSportler - Kniefall vor der Diktatur

Beitrag von C64Delta »

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flopsy
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Re: Der 4P-Kommentar: Blizzard vs. eSportler - Kniefall vor der Diktatur

Beitrag von flopsy »

Was ich nicht verstehen, warum Blizzard so extrem reagiert hat. Die hätten doch einfach nur ne kleine Strafe oder eine Verwarnung aussprechen müssen, weil politische Äußerungen generell nicht erlaubt sind, dann wären doch alle zufrieden gewesen. Wieso haben die so überreagiert? Da muss doch noch mehr dahinter stecken ...
Hoebelix
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Re: Der 4P-Kommentar: Blizzard vs. eSportler - Kniefall vor der Diktatur

Beitrag von Hoebelix »

Wenn ich schon wieder von "Demokratiebewegung" lese... Das ist so extrem westliches Wunschdenken dass es schon weh tut. Wer sein Wissen über das heutige China und deren Befindlichkeiten nur aus westlichen Medien oder einem 2 Wochenurlaub hat, der sollte sich erstmal über das was in China in den letzten 20 Jahren passiert ist informieren (Armutsbekämpfung, Arbeitsrechte, Sozialstaatsausbau usw.). Gibt genügend Literatur die nicht von jmd. geschrieben wurde, der Mitglied in irgendeiner der unzähligen US NGOs ist und somit eine Agenda befolgt.

Hier mal ein Artikel der einige andere Gründe aufzeigt, warum die Menschen in Hong Kong auf die Straße gehen. Jeder der z.B. PEGIDA abstoßend findet sollte hier mal genauer nachlesen und sich die Gründe klarmachen:

"[...]Da aber in den westlichen Medien die politischen Ereignisse und ihre westliche Deutung beziehungsweise deren propagandistische Verarbeitung im Vordergrund stehen, wird über die Lebensumstände der Menschen in Hongkong wenig berichtet.

Einiges spricht dafür, dass der innere Zustand der Sonderzone selbst und das Verhältnis zwischen den Menschen in Hongkong und den Festland-Chinesen für die Ereignisse mitverantwortlich sind. Aus einigen Berichten der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) wird deutlich, dass eine starke Abneigung vonseiten vieler Hongkong-Chinesen gegenüber ihren Landsleuten auf dem Festland besteht. Dieser „Hass auf China“ (3) bezieht sich nicht nur auf das politische Peking, sondern es gibt in den Reihen der Aktivisten nicht wenige, die „ihre Wut nicht allein gegen die chinesische Regierung richten, sondern gegen Festland-Chinesen insgesamt“ (4). Viele „definieren ihre Hongkonger Identität als explizit antichinesisch“ (5).

Das ist umso erstaunlicher, da „ein Großteil der Hongkonger selbst vom Festland stammt und noch Verwandte dort hat“ (6). Es zeigt sich hier also eine ähnliche Erscheinung wie in Europa und besonders in Deutschland nach der Flüchtlingswelle des Jahres 2015. Ablehnung und Feindseligkeit gegenüber den Neuankömmlingen gingen nicht nur von der „alteingesessenen“ deutschen Bevölkerung aus, sondern auch von Menschen, die selbst als Einwanderer nach Deutschland gekommen waren.

Ebenso interessant ist aber auch die Haltung der westlichen Medien, die doch sonst immer vorgeben, den westlichen Werten verpflichtet zu sein. In der Hongkong-Frage aber unterstützen sie gerade solche Kräfte, die sie in Europa wegen ihrer Feindseligkeit gegenüber den Zuwanderern als Rechtspopulisten an den Pranger stellen.

Handelte es sich in Europa um Differenzen zwischen Zuwanderern aus Fremdstaaten und den nationalen Bevölkerungen, so wird am Beispiel Hongkongs deutlich, dass die nationale Frage in der Diskussion um Flüchtlinge und Zuwanderer nur vorgeschoben ist und sich dahinter andere Probleme verbergen. Denn im Falle Hongkongs handelt es sich in beiden Fällen um Chinesen. Trotz derselben nationalen Identität sind die Chinesen vom Festland in Hongkong nicht willkommen und werden von vielen als Fremde und Bedrohung empfunden und dementsprechend behandelt. Sie und Peking werden verantwortlich gemacht für die Verschlechterung der Lebensbedingungen in Hongkong. Das gleicht den Befindlichkeiten in Europa und auch den USA.

Deshalb treten viele Demonstranten in Hongkong für „eine größere Unabhängigkeit ihrer Stadt gegenüber dem chinesischen Mutterland ein. (…) Ihrer Wut zugrunde aber liegt die wirtschaftliche Lage, in die sich die Sonderverwaltungszone Chinas hineinmanövriert hat“ (7). Viele sehen für sich aufgrund der wirtschaftlichen Bedingungen keine Zukunft mehr.
[...]
Diese gefühlte Lage wird bestätigt durch die Zahlen. „Seit 2003 haben sich die Häuserpreise in Hongkong in etwa verdreifacht“ (9). Dagegen haben sich die Einkommen der Beschäftigten kaum verändert. „Beträgt das durchschnittliche Monatseinkommen 17.500 Hongkong-Dollar (2005 Euro), liegt die durchschnittliche Monatsmiete eines Einzimmerapartments bei 16.500 Hongkong-Dollar“ (10).

Es ist also kein Wunder, dass sich viele Menschen in Hongkong nur noch kleinste Schlafzellen als Unterkunft leisten können, die sogenannten und weit verbreiteten Käfigwohnungen. Wie gewaltig das soziale Gefälle ist, verdeutlicht der Widerspruch zwischen der Masse derer, die unter solchen Umständen leben müssen, und den 21 reichsten Hongkongern. Diese verfügten im Mai 2018 über ein Vermögen von 1,83 Billionen Hongkong-Dollar (206 Milliarden Euro).

Hongkong steht in scharfer Konkurrenz zum Rest des Landes und fällt in dieser Konkurrenz immer weiter zurück, besonders gegenüber dem nur wenige Kilometer entfernten Shenzhen auf dem chinesischen Festland, aber auch gegenüber dem Finanzzentrum Singapur.[...]"


https://tinyurl.com/y2y7ot42
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Usul
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Re: Der 4P-Kommentar: Blizzard vs. eSportler - Kniefall vor der Diktatur

Beitrag von Usul »

Hoebelix hat geschrieben: 11.10.2019 19:42Hier mal ein Artikel der einige andere Gründe aufzeigt, warum die Menschen in Hong Kong auf die Straße gehen. Jeder der z.B. PEGIDA abstoßend findet sollte hier mal genauer nachlesen und sich die Gründe klarmachen:
Ich finde es ja gut, wenn du willst, daß sich die Menschen aus mehr als nur einer Quelle informieren. Warum du dann aber deinen Link nicht in Reinform schreibst, will mir nicht ganz einleuchten:

https://www.rubikon.news/artikel/angst-vor-china

Befürchtest du etwa, daß er nicht angeklickt wird, weil man bereits bei "Rubikon.news" ahnen kann, woher da der Wind weht?
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Bachstail
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Re: Der 4P-Kommentar: Blizzard vs. eSportler - Kniefall vor der Diktatur

Beitrag von Bachstail »

Usul hat geschrieben: 11.10.2019 19:50Befürchtest du etwa, daß er nicht angeklickt wird, weil man bereits bei "Rubikon.news" ahnen kann, woher da der Wind weht?
Das dachte ich mir auch gerade.

Rubikon halte ich für etwas . . . gewagt.
Hoebelix
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Re: Der 4P-Kommentar: Blizzard vs. eSportler - Kniefall vor der Diktatur

Beitrag von Hoebelix »

Usul hat geschrieben: 11.10.2019 19:50
Befürchtest du etwa, daß er nicht angeklickt wird, weil man bereits bei "Rubikon.news" ahnen kann, woher da der Wind weht?
Ja, ganz genau das "befürchte" ich! Und du beweist ja schon mit deiner Antwort warum ich richtig liege.
Woher weht denn der Wind?
Ich hoffe du bist dir auch bei anderen Medien immer bewusst 'woher der Wind weht'. :Häschen:

Ausserdem merkt man an den schnellen Antworten ebenfalls, dass nichts gelesen wurde sondern vorverurteilt - also genau das was ich dachte.
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DEMDEM
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Re: Der 4P-Kommentar: Blizzard vs. eSportler - Kniefall vor der Diktatur

Beitrag von DEMDEM »

Temeter  hat geschrieben: 11.10.2019 19:30
DEMDEM hat geschrieben: 11.10.2019 18:51 Ein Unternehmen kann keinen Kniefall vor einer Diktatur machen, schon gar nicht vor China. Das würde implezieren, man könnte den besagten "Kniefall" auslassen
Nö, sie könnten das, aber selbst wenn sie gezwungen wären, wäre das immer noch ein Kniefall.
Und die Konsequenzen wären welche Herr "Ich mal mir die Welt, so wie sie mir gefällt"?
Das man sich nun Blizzard rauspickt, um Kritik an China üben zu wollen, ist schon ziemlich erbärmlich.
Natürlich ist es ein Fanboy, der die Anbiederung an eine Diktatur verteidigt. Weil dumme Spiele wichtiger als reale Unterdrückung und ethnische Säuberungen sind...
Wer mit Ad Hominem um sich werfen muss, um ein Argument rüber zu bringen, hat sowieso schon verloren.

Aber gut, gehen wir mal darauf ein. Erstmal wird hier nicht eine Anbiederung an eine Diktatur verteidigt, sondern die wirtschaftlichen Interessen. Wenn du das nicht getrennt betrachten kannst, dann ist es dein Bier.

Aber wessen Aufgabe wäre es denn für Umstände zu sorgen/werben, in denen Firmen sich nicht um ihre Existenz fürchten müssen, nur weil nicht eine systemkonforme Firmenpolitik führt? Blizzards oder eventuell die unserer FUCKING POLITIKER?

Ja, es ist erbärmlich, dass man sich nun eine Firma raussuchen möchte, die sich dem Diktat aus Peking beugen muss und erst gar nicht die Kompetenzen hat bessere Zustände auszuhandeln. Das ist so absurd. Wer also ein Problem mit Chinas Diktatur hat und das sich Firmen dem unterwerfen müssen, sollte vielleicht mal auf die Idee kommen, die Adresse für die Beschwerden bei gewählten Volksvertretern zu suchen. Warum hat denn die EU zum Beispiel nicht mit den USA im Handelskrieg mit China kooperiert? Weil Trump dumm und böse ist? Läuft!
DEMDEM
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Re: Der 4P-Kommentar: Blizzard vs. eSportler - Kniefall vor der Diktatur

Beitrag von DEMDEM »

ronny_83 hat geschrieben: 11.10.2019 19:15
DEMDEM hat geschrieben: 11.10.2019 18:51 Ein Unternehmen kann keinen Kniefall vor einer Diktatur machen, schon gar nicht vor China. Das würde implezieren, man könnte den besagten "Kniefall" auslassen, diese Option haben Unternehmen aber nicht, schon gar nicht börsennotierte Unternehmen.
So wie man in einen Markt eintreten kann, kann man auch wieder austreten. Oder sich dem System beugen.
Und die Konsequenz wäre welche? Das besagter Streamer dann auch den Job verloren hätte, nur dann auch alle anderen? Toll. Aber schön, dass man symbolisch dem Markt ausgetreten ist.
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Bachstail
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Re: Der 4P-Kommentar: Blizzard vs. eSportler - Kniefall vor der Diktatur

Beitrag von Bachstail »

Hoebelix hat geschrieben: 11.10.2019 19:57Woher weht denn der Wind?
Daher, dass Rubikon.news nichts weiter als eine Meinungsplattform ist, wo Menschen eben ihre Meinung verbreiten dürfen, unter anderem auch die Meinung, dass Anschläge des IS von den jeweiligen Regierungen (Deutschland, Frankreich usw.) inszeniert sind.

Halte ich demnach für eine schwierige Quelle.
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