Electronic Arts: Vergleicht seine "ethisch recht gut vertretbaren" Beutekisten mit Überraschungseiern

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dx1
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Re: Electronic Arts: Vergleicht seine "ethisch recht gut vertretbaren" Beutekisten mit Überraschungseiern

Beitrag von dx1 »

Todesglubsch hat geschrieben: 20.06.2019 15:48 Technisch gesehen hat er natürlich nicht unrecht - nur …
… wird bei Ü-Eiern nicht erst während des Kaufs oder beim Öffnen des innen liegenden Behälters ausgewürfelt, was der Inhalt ist.
… ist die absolute Menge an Schrott und "Hauptgewinn" in den Ü-Eiern dadurch festgelegt. Je mehr Schrott die Käufer finden, desto mehr steigt der Anteil an begehrten Figürchen im Rest der Eier, der noch auf Käufer wartet. (Und umgekehrt.)

Also hat er doch auch irgendwie unrecht.
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Bachstail
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Re: Electronic Arts: Vergleicht seine "ethisch recht gut vertretbaren" Beutekisten mit Überraschungseiern

Beitrag von Bachstail »

Todesglubsch hat geschrieben: 20.06.2019 15:48 Technisch gesehen hat er natürlich nicht unrecht - nur muss man bei Ü-Eiern vorher nicht erst ein 60€ teures Grund-Ei kaufen.

Aber Lootboxen sind laut deutscher Regierung ja auch kein Glücksspiel, weil man kein Geld gewinnen kann ... also was weiß ich schon :P
Meiner Meinung nach ist das auch technisch gesehen nicht vergleichbar.

Allein schon die Tatsache, dass ich bei dem Inhalt eines Ü-Eis einen physischen und somit greifbaren Gegenwert habe und diese weiterverkaufen kann (Sammler zahlen für so etwas nicht gerade wenig Geld), ist für mich schon Unterschied genug.

Zudem habe ich bei einem Ü-Ei die Gewissheit, dass da a) IMMER Spielzeug enthalten ist und b) in jedem siebten Ei etwas besonderes ist, ergo hat man somit auch schon direkt eine Angabe über den Inhalt, Ü-Eier (und nicht nur Ü-Eier, sondern auch Sammelkarten wie Pokemon oder Yu-Gi-Oh, diese geben ebenfalls Auskunft über die Wahrscheinlichkeit, indem sie die Menge der enthaltenen Karten angeben und angeben, wie viele Karten glitzern und wieviele nicht) regulieren sich somit selbst, jeder weiß, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, etwas zu bekommen.

Das hat man bei Lootboxen nicht, da steht nicht drauf, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, einen Skin oder eine Waffe zu bekommen, man kann natürlich nachrechnen und sagen "Das Spiel bietet 30 Skins, ergo ist die Wahrscheinlichkeit, einen Skin zu bekommen, so und so hoch", jedoch bieten Lootboxen ja nicht nur Skins an, sondern auch gerne Mal Dinge, welche ein Spieler eher ungern haben möchte, sodass der Kauf einer Lootbox vielleicht sogar schlimmer ist, als gar nichts zu bekommen, denn dann hat man Geld für Käse ausgegeben, welcher letztlich nichts wert ist (was natürlich subjektiv ist).

Wenn man also einen Skin möchte, stattdessen aber einen Energieschild bekommt, welcher nach einmaligem Nutzen direkt verbraucht ist, dann ist das unter Umständen ein ziemliches Verlustgeschäft (für den Publisher/Entwickler jedoch nicht).
johndoe711686
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Re: Electronic Arts: Vergleicht seine "ethisch recht gut vertretbaren" Beutekisten mit Überraschungseiern

Beitrag von johndoe711686 »

Beim Ü-Ei hat man in der Schokolade auch zumindest immer einen Gegenwert der nutzbar ist. Lootboxen enthalten oft genug nichts nutzbares. Zudem hat man dort keinen Einfluss drauf, was der Entwickler evtl. an Algorithmen dreht. Entweder um jemandem, der schon länger keinen Erfolg hatte, mal wieder eine Karotte zu geben, oder auch um die Rate runterzuschrauben, weil zu viel davon in Umlauf ist. bzw. um eine künstliche Verknappung zu erzeugen.
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Sun7dance
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Re: Electronic Arts: Vergleicht seine "ethisch recht gut vertretbaren" Beutekisten mit Überraschungseiern

Beitrag von Sun7dance »

Jetzt wird das noch allen Ernstes so verpackt, als wäre der Blödsinn noch in irgendeiner Form gut für den Käufer?!

Lootboxen dienen nur einem einzigen Grundgedanken. Man möchte den Käufer dazu verleiten, mehr auszugeben, als er eigentlich will. Punkt, Aus, Ende!

Natürlich gehören auch hier zwei Seiten dazu, denn der Käufer muss es ja wirklich erstmal erwerben. Aber wir kennen es doch alle, dass man sich in gewissen Stimmungslagen schnell mal verleiten lässt. Das ist halt eine menschliche Schwäche, die hier seitens der Publisher vollauf ausgenutzt wird und das finde ich einfach nur abartig!
Und bei Rückerstattungen stellen sich alle Publisher erstmal so richtig quer, sodass ein Augenblick der Schwäche reicht und du das Geld los bist.

FIFA hat zudem keine Altersbeschränkung. D. h. EA nutzt hier auch Kinder aus. Ja, ich weiß, das ist zum größten Teil Aufgabe der Eltern. Aber warum muss EA denn trotzdem noch auf diese Schiene setzen? Ach ja, richtig! Für EA sind das ja keine Kinder, sondern Geldquellen!
Ich bin mir einfach nicht mehr sicher, ob da wirklich noch Menschen arbeiten, Menschen mit einem Gewissen!
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Bachstail
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Re: Electronic Arts: Vergleicht seine "ethisch recht gut vertretbaren" Beutekisten mit Überraschungseiern

Beitrag von Bachstail »

Ryan2k6 hat geschrieben: 20.06.2019 17:01 Beim Ü-Ei hat man in der Schokolade auch zumindest immer einen Gegenwert der nutzbar ist.
Das kommt dann noch hinzu.

Mein Neffe zum Beispiel steht total auf Ü-Eier aber nicht wegen dem Spielzeug, sondern nur wegen der Schokolade, das Spielzeug verschenkt er immer an seine Tanten und Onkels (dank ihm habe ich eine recht große Sammlung an Figuren aus Ü-Eiern).

Das heißt, man hat in einem Ü-Ei gleich einen doppelten Gegenwert.
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BigEl_nobody
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Re: Electronic Arts: Vergleicht seine "ethisch recht gut vertretbaren" Beutekisten mit Überraschungseiern

Beitrag von BigEl_nobody »

Die Gesetzesänderung in Belgien war ein gefährlicher Präzedenzfall für EA. Wenn Nationen auf globaler Ebene sich der Änderung anpassen und EA ihre 1 Milliarde Dollar pro Jahr durch Fifa Ultimate Team durch die Lappen geht, ist der Laden in ernsthafter Gefahr (sonst haben die ja nix mehr auf dem Kasten, alle anderen IPs gehen verkaufstechnisch ja entweder den Bach runter oder kommen kaum erst in Fahrt).

Deshalb sollte man sich nicht wundern wenn EA sogar die Mütter ihrer Angestellten verkaufen würde nur um alle Welt davon zu überzeugen das Lootboxen überhaupt gar nicht Gambling für Minderjährige ist sondern ein toller Spaß für die ganze Familie.
Stelle zum Verkauf (Bei Interesse: Flohmarkt Threads oder PN)
WiiU Pro Controller (inkl. USB Ladekabel & Wireless WiiU Pro Controller Adapter für PC USB)
[WiiU] - Super Smash 4U; Bayonetta 1&2; Tekken TT2
[3DS] - LoZ: Majoras Mask 3D; Luigis Mansion 2; Pokemon Alpha Saphir
Doc Angelo
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Re: Electronic Arts: Vergleicht seine "ethisch recht gut vertretbaren" Beutekisten mit Überraschungseiern

Beitrag von Doc Angelo »

So fair muss man sein: Die Tatsache, das der Zufall schon lange im Spielzeugsektor eine Rolle spielt, entspricht der Wahrheit. So weit ich weiß gilt das für so gut wie alle Kartenspiele wie Pokemon oder Magic the Gathering. Das muss man sich mal überlegen: Ein Kind geht mit seinem Geld in einen Laden und kauft ein Kartenspiel... und welche Karten genau drin sind, das ist purer Zufall (innhalb der Edition natürlich, aber trotzdem). Falls eine Karte nicht drin ist, die aber sein bester Freund doch schon hat... na dann muss er halt noch mal sparen und sein Glück weiterhin versuchen.

Wegen dieser Sache sollte es eigentlich genau so viel Ärger um die Mechanik der Sache geben. Oder übersehe ich da etwas?

Würde der Glücksspiel-Aspekt weniger problematisch sein, wenn man die Gegenstände wieder verkaufen könnte? Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Damit reduziert sich das Problem zwar, in dem man die Chancen "aufweichen" kann, wenn man im Team "lootet", aber... die Sache an sich bleibt die Gleiche.

Ein Kartenspiel kann auch Spaß machen, wenn jeder die gleichen Karten hat. Warum gibt es das also? Um den Kindern Geld aus der Tasche zu leihern und im Gespräch zu bleiben. Genau so verhält sich das doch bei den Lootboxen auch.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
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Bachstail
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Re: Electronic Arts: Vergleicht seine "ethisch recht gut vertretbaren" Beutekisten mit Überraschungseiern

Beitrag von Bachstail »

Doc Angelo hat geschrieben: 20.06.2019 17:10Würde der Glücksspiel-Aspekt weniger problematisch sein, wenn man die Gegenstände wieder verkaufen könnte?
Ich kann hier natürlich nur für mich sprechen aber ich würde diese Frage prinzipiell bejahen, hauptsächlich geht es mir aber darum, Angaben zum Inhalt der Lootboxen zu machen und diese Angaben prominent zu platzieren, sodass der Käufer genau weiß, worauf er sich beim Kauf einlässt.

Deswegen bin ich für eine Regulierung und nicht für ein generelles Verbot, man schraubt das Alter des Kaufs auf 16 oder gar 18 und gibt an, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, Gegenstände zu bekommen, am besten, indem man angibt, wieviel es von etwas gibt (zum Beispiel 30 Skins, 40 Waffen, 100 Verbesserungen und so weiter und sofort).

Man muss Lootboxen nicht direkt verbieten aber es sollten schon Kriterien her, damit der Kunde schlicht und ergreifend aufgeklärt wird, wofür er eigentlich bezahlt und wie schwer es sein kann, einen bestimmten Skin oder eine Waffe zu bekommen.
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Hokurn
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Re: Electronic Arts: Vergleicht seine "ethisch recht gut vertretbaren" Beutekisten mit Überraschungseiern

Beitrag von Hokurn »

Der Vergleich mit den Überraschungseiern passt eigentlich perfekt.
Ü-Eier waren immer vorrangig Naschen. Abseits von Sammlern war der Inhalt zumindest in meiner Kindheit und Hochzeit der Dinger eher ein netter Nebeneffekt als das Hauptziel.
Die Lootboxen bzw Packs in Fifa Ultimate Team sind vorrangig Spielelement. Das Spiel ist nicht so aufgebaut, dass ich mit der Wahl meines Stürmers wie z.B. Lukaku oder Suarez eine taktische Entscheidung treffe, weil Fifa eine gewisse Spielweise voraussetzt und die Spreu vom Weizen eben durch seltene/bessere Spieler getrennt wird und nicht durch die Art der Spieler.

Wenn ich bei NBA Black Top spiele ist es eine bewusste Entscheidung, ob ich einen Stretch 5 oder nen klassischen Center spielen lasse. Fifa spiele ich immer gleich. Insofern muss man in das Spiel Grind und hohe Kosten einzelner Spieler durch z.B. Lootboxen einbauen. Sonst läuft jeder mit den selben Spielern rum. Während man bei NBA bewusst einen Curry oder einen Simmons wählt und völlig anders spielt.
Insofern sind die Packs in Ultimate Team neben der Abzocke ein zentrales Spielelement.
Ultimate Team würde ohne Packs und freier Auswahl keinen Sinn machen.
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Todesglubsch
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Re: Electronic Arts: Vergleicht seine "ethisch recht gut vertretbaren" Beutekisten mit Überraschungseiern

Beitrag von Todesglubsch »

Auch bei ner Lootbox weiß man wie hoch die Chance auf nen guten Inhalt ist. Die Chancen stehen ja mittlerweile dran. Jaja, immer vorausgesetzt, dass die Angaben stimmen. Aber wir glauben ja auch dem Werbespruch von wegen "in jedem 7. Ei".

Und was den Gegenwert angeht: Auch in einer Lootbox bekommt man einen "Gegenwert". Manche freuen sich über den Schnodder - manche halt nicht. So wie manche Ü-Ei Käufer die Schoki wegwerfen.

Lootboxen sind in den meisten Fällen Geldmacherei und böse, ohne Frage. Aber hier echauffieren sich wieder manche und schaffen es nicht, das ganze aus nem neutralen Blickwinkel zu betrachten.
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4lpak4
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Re: Electronic Arts: Vergleicht seine "ethisch recht gut vertretbaren" Beutekisten mit Überraschungseiern

Beitrag von 4lpak4 »

Todesglubsch hat geschrieben: 20.06.2019 18:04 Auch bei ner Lootbox weiß man wie hoch die Chance auf nen guten Inhalt ist. Die Chancen stehen ja mittlerweile dran. Jaja, immer vorausgesetzt, dass die Angaben stimmen. Aber wir glauben ja auch dem Werbespruch von wegen "in jedem 7. Ei".
Show
Und was den Gegenwert angeht: Auch in einer Lootbox bekommt man einen "Gegenwert". Manche freuen sich über den Schnodder - manche halt nicht. So wie manche Ü-Ei Käufer die Schoki wegwerfen.

Lootboxen sind in den meisten Fällen Geldmacherei und böse, ohne Frage. Aber hier echauffieren sich wieder manche und schaffen es nicht, das ganze aus nem neutralen Blickwinkel zu betrachten.
Naja, was mich halt auch kollosal ärgert ist, dass es heutzutage in den Lootboxen so ist, dass man nicht einfach mit Pech etwas rausbekommt, was man nicht will, sondern eine Währung fürs "Crafting" (die Ironie dass diese Währung oft genug schon Ingame den Namen "Schrott" trägt ist bitter genug), oder doppelte Artikel obwohl der Pool selbst gigantisch ist.

Nehmen wir also einen 08/15 Shooter der Lootboxen mit 500 verschiedenen Skins anbietet, Bsp. Battlefield 1 (das müsste inzwischen so viele Skins haben):
Wenn du Pech hast haste dann einen Artikel doppelt, den du verschrotten musst und der daraus resultierende Schrott ist nicht mal anteilsmäßig genug für eine neue Box.

Ehrlich, ich habe in meinem ganzen Leben nur ein Spiel mit Boxen gesehen wo ich mit einverstanden war, weil es gut gelöst war:

Uncharted 4:

Es gibt verschiedene Kisten mit unterschiedlichem Wert, je nachdem wie selten die Teile die man da raus bekommt sind.
Trotzdem hast du immernoch die Chance einen Artikel aus einer High-Tier-Box in einer Low-Tier-Box zu bekommen, nur verständlicherweise die geringe Chance.
Es gibt keine doppelten Artikel in den Boxen.
Es gibt keine "Try again next time"-Schrottwährung in den Boxen.
Wenn man alle Inhalte aus einer Box hat, kann man diese Boxen nicht mehr kaufen.
Alle Boxen sind mit Ingamewährung kaufbar.

Ich habe nie einen Cent in die Boxen in dem Spiel gesteckt, aber immer alle Sachen gehabt die ich wollte, weil man die auch recht schnell erspielen konnte.
Man konnte eigentlich immer Mindestens eine Low-Tier-Box pro Tag erspielen, auch wenn man nicht 10 Stunden am Tag vor der Kiste hängt.
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Re: Electronic Arts: Vergleicht seine "ethisch recht gut vertretbaren" Beutekisten mit Überraschungseiern

Beitrag von Easy Lee »

Das Ding ist: Es juckt mich nicht was da "drin" ist. Für mich reiner Datenmüll. Und wenn ein Spiel den Fortschritt versperrt, finde ich das im Vorfeld raus und kaufe es nicht.

Würde auch empfehlen die Begriffe der Branche nicht zu übernehmen. Ist ein erster Schritt zur Sauberhaltung des Hobbys. Zumindest im eigenen Kosmos. Was die anderen konsumieren oder herstellen kann man ja nicht beeinflussen.
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Raskir
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Re: Electronic Arts: Vergleicht seine "ethisch recht gut vertretbaren" Beutekisten mit Überraschungseiern

Beitrag von Raskir »

Doc Angelo hat geschrieben: 20.06.2019 17:10 So fair muss man sein: Die Tatsache, das der Zufall schon lange im Spielzeugsektor eine Rolle spielt, entspricht der Wahrheit. So weit ich weiß gilt das für so gut wie alle Kartenspiele wie Pokemon oder Magic the Gathering. Das muss man sich mal überlegen: Ein Kind geht mit seinem Geld in einen Laden und kauft ein Kartenspiel... und welche Karten genau drin sind, das ist purer Zufall (innhalb der Edition natürlich, aber trotzdem). Falls eine Karte nicht drin ist, die aber sein bester Freund doch schon hat... na dann muss er halt noch mal sparen und sein Glück weiterhin versuchen.

Wegen dieser Sache sollte es eigentlich genau so viel Ärger um die Mechanik der Sache geben. Oder übersehe ich da etwas?

Würde der Glücksspiel-Aspekt weniger problematisch sein, wenn man die Gegenstände wieder verkaufen könnte? Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Damit reduziert sich das Problem zwar, in dem man die Chancen "aufweichen" kann, wenn man im Team "lootet", aber... die Sache an sich bleibt die Gleiche.

Ein Kartenspiel kann auch Spaß machen, wenn jeder die gleichen Karten hat. Warum gibt es das also? Um den Kindern Geld aus der Tasche zu leihern und im Gespräch zu bleiben. Genau so verhält sich das doch bei den Lootboxen auch.
Der Unterschied ist, du kannst deine Karten mit anderen tauschen oder diese auch gezielt bei anderen Leuten kaufen. Um an die Karte zu kommen musst du nicht die Booster kaufen und kannst selbst wenn du es tust, den Besitz abtreten, eintauschen oder gegen Entgelt hergeben.

Im Prinzip ist das System ähnlich aber dennoch fairer als bei lootboxen von ea
Hier geht es zu den 4P Community GOTY Awards
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Eine Welt ohne mich? In so einer Welt möchte ich nicht leben! - Gene Belcher


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Re: Electronic Arts: Vergleicht seine "ethisch recht gut vertretbaren" Beutekisten mit Überraschungseiern

Beitrag von Fargard »

Meine Figuren von 1990 kann ich problemlos verkaufen, keine Technik der Welt hindert mich daran.
Verkauft Mal Spieler X aus Fifa 17 im Jahr 2020. Oh... (jaja, den riesigen Markt der Fifa 17 Spieler kann ich auch 2020 noch abgreifen, aber es ist trotzdem anders ;))
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Re: Electronic Arts: Vergleicht seine "ethisch recht gut vertretbaren" Beutekisten mit Überraschungseiern

Beitrag von CritsJumper »

Doc Angelo hat geschrieben: 20.06.2019 17:10 So fair muss man sein...
Das Ausmaß ist halt ein ganz anders. Es geht nicht nur um Zufall. Es geht ums Daten sammeln und um Kundenbindung und letztlich auch darum was man sich bieten lässt.

Es ist halt etwas ganz anders wenn man darauf direkt die Finanzierung aufbaut oder es still und heimlich macht.

Ist so ein bisschen wie mit Zucker. Wer rechnet denn damit das Kinder Zucker lieben?! Wieso sollte das für die Kinder schlecht sein? Was kann schon schief gehen wenn man dieses Verhalten der jüngeren Ausnutzt damit diese unbeobachtet, jederzeit an die Keksdose dürfen?

Noch besser, wir verkaufen die Keksdose heimlich. So das die meisten Eltern nicht mal mitbekommen was eigentlich gespielt wird.

Ist jetzt nicht EA, aber Facebook hatte schon öfters Spaß, weil die Kinder mit den Smartphones der Eltern Geld ausgegeben haben und die Zahlungsmöglichkeiten im Gerät hinterlegt waren.

Mich stört es halt weil man diese Dinge nicht abstellen kann, oder klar regeln. Hier werden per Zufall unterschiedliche Staatssymbole an Kinder verkauft damit diese sich dadurch dann individualisieren können. Wirklich kaputt daran ist aber das hier wie bei dem einen Patent halt das Spiel so verändert wird das die Items möglichst Gewinnbringend in der Clique des Kindes vertrieben werden. Das Gesamtkonzept wirkt optimiert auf die ganze Gruppe, nicht nur auf den einzelnen Spieler.

Das finde ich dann bedenklich. Ist halt wie bei Pokemon Go, wo man sich als Händler Daten der Spieler klicken kann und sich entsprechende selten Pokemons Zeit exklusiv im Park vor der Tür.
"Ich gewinne aber lieber den Informationskrieg als einen Moralwettstreit." Tara Mcgowan
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