Sindri hat geschrieben: ↑13.11.2017 10:52
monkeybrain hat geschrieben: ↑12.11.2017 23:04
Du hast sinngemäß geschrieben, dass dich persönliche Schicksale von hunderten Mitarbeitern privater Konzerne einen Kericht kümmern. Leute wie du und ich, die nun einmal wo angestellt sind. Diese Aussage finde ich etwas menschenverachtend und, angesichts der Tatsache, dass du Konzernverantwortliche wegen ihrer menschenverachtender Einstellung zum Profit kritisiert, auch pharizäerisch.
Sollte ich dabei etwas falsch verstanden haben, tut es mir natürlich leid und nehme es zurück.
Nene du hast es schon richtig verstanden. Wenn ich ein Computerspiel kaufe, denke ich nicht über jedes einzelne menschliche Schicksal, welches dahinter steht. Juckt mich nicht die Bohne.
Hat einen normalen Kunden nicht zu interessieren. Wenn du das als menschenverachtend siehst, dann kann ich nur davon ausgehen, daß du gar nicht weisst was wirklich menschenverachtend ist. Und das ist viel trauriger.
Lies vielleicht mal meine ganzen Posts und nicht immer nur die Facetten, die du zitierst. Schließlich habe ich ja auch nicht verlangt, dass du deine Kaufentscheidung darauf fußen sollst, oder wo siehst du das? Die persönlichen Schicksale der Mitarbeiter wurden als Folge für wirtschaftliches Risiko angeführt, als ein Beispiel, warum Unternehmen dieses Risiko gerne minimieren. Es ging darum aufzuzeigen, dass es nicht immer und überall ausschließlich um Gewinnmaximierung geht.
Sindri hat geschrieben: ↑13.11.2017 10:52
monkeybrain hat geschrieben: ↑12.11.2017 23:04
Wenn du Netflix-Äquivalente aus der Gamingbranche, außer EA Access möchtest wäre da Humble Monthly, Playstation Now, Geforce Now die mir gerade einfallen.
Die nicht mal im Ansatz das anbieten, was Netflix&Co so erfolgreich macht. Hollywood hat es gelernt, die Gamingbranche noch nicht, weil sie es nicht müssen. Dank MTA&Lootboxen.
Du willst damit doch nicht ernsthaft sagen, dass die millionenschwere Hollywoodbranche Streamingmodelle, wie Netflix oder Amazon Prime, aus gutem Willen nutzt, weil es sich dabei um ein faires und ehrliches Angebot handelt..?
Da muss ich dich leider enttäuschen, die machen deutlich mehr Umsatz auf diesem Weg. Neben den Abogebühren nämlich auch mit den Nutzerstatistiken. Abgesehen davon gibt es sehr wohl zusätzliche Inhalte in der Filmbranche, in Form von HD- und 3D-Upgrades, MakingsOffs, "Behind the Scenes"-Material und erweiterten oder geschnittenen Szenen. Daher wird, wie in vielen anderen Branchen, ich verweise abermals auf meine zahlreichen Beispiele, auf längerfristige Finanzierungsmodelle, wie produktbegleitende Dienstleistungen oder gleich Serviceprodukte umgestellt. Die rentieren sich mehr und sind bequem zu kalkulieren. Nachdem nun Probleme bei der Übertragung und den Lizenzen überwunden sind, wird dieser Trend auch in der Gamingbranche stärker Einzug halten, Beispiele und Projekte gibt es genug.
Sindri hat geschrieben: ↑13.11.2017 10:52
Usul hat geschrieben: ↑12.11.2017 21:43
Mal abgesehen davon, daß keiner von uns die Zukunft voraussehen kann (ich zumindest nicht) und deine These hier, daß alle großen Publisher sowas machen werden, mit Vorsicht zu genießen ist:
Dann kleine Publisher unterstützen. Ich habe in der vergangenen Woche z.B. um die 12 Stunden mit
Necrosphere verbracht und dabei ne Menge Spaß gehabt - keinerlei MTA oder Lootboxen... dafür gute Musik, forderndes Gameplay und Drölfmilliarden Flüche.

Insofern wage ich doch eine Vorhersage: Es wird immer Spiele geben, die ohne Ingame-Käufe und den ganzen Scheiß auskommen. Spätestens, wenn Game-Streaming en vogue wird und man die Spiele wie Musik und Filme streamt. Dann fließt das Geld regelmäßig und der Bedarf an MTA udgl. geht runter.
Ja gut das sind Indie-Games. Die können sich das noch nicht erlauben aber ich kann dir auch gerne ein Negativ Beispiel von einem kleineren Entwickler geben: Crossout. Tolles Spielprinzip aber mit jedem Patch wird es offentsichtlich, daß der Entwickler das Spiel für die "Whales" patcht. Seitdem gehen die Spielerzahlen runter und wirklich jeder, mit dem ich das Spiel gezockt habe, hat das Interesse innerhalb eines Patches verloren.
Selbst Blizzard hat MTAs&Lootboxen, zwar nicht in dem dreisten Ausmaß wie EA/Ubisoft/Rockstar aber sie haben es.
Es ist nur noch ne Frage der Zeit bis alle grossen Majors das Konzept von SW-BF2 in einer ähnlichen Weise übernehmen.
Das ist keine düstere Zukunftsvision. Wir sind mittendrinn.
Sicherlich kann man jetzt dutzende positive wie negative Beispiele aufzählen, aber genau darum geht es ja. Die Großen werden das natürlich, alleine aus Aktionärsdruck, bald alle haben oder haben es schon. Daher sollte man MT nichts grundsätzlich ablehnen, sondern nur Modelle wir eben SW:BF 1+2. Durch allgemein gehaltene und undifferenzierte Kritik bekommen die Publisher den Eindruck, dass es keinen Unterschied macht, wie sie zusätzliche Inhalte gestalten und anbieten, und werden erst recht aus dem Vollen schöpfen.
So nebenbei, weil du es erwähnst, gerade (Activision-)Blizzard sehe ich ganz vorne am Abzock-Train sitzen nach WoW, Destiny und dem Diablo-Auktionshaus.
Sindri hat geschrieben: ↑13.11.2017 10:52
Usul hat geschrieben: ↑12.11.2017 21:43
Aus einer Beobachterperspektive muß ich sagen, daß ihr euch gegenseitig in diese Diskussionssackgasse hochgeschaukelt habt.

Ich meinte, daß monkeybrain
grundsätzlich, also bar der ganzen Auswüchse, die im Laufe der Diskussion dazu gekommen sind, um Differenzierung bittet. Ich zitiere da sehr gerne:
"Insofern nein, es geht nicht darum, ob es zusätzliche Inhalte braucht um Spiele profitabel zu machen. Frage mich auch woher du das nimmst, das habe ich nirgendwo geschrieben. Es macht die Sache aber nunmal erheblich einfacher und wie gesagt, ohne derartige alternative Einnahmequellen wäre das ein oder andere Spiel in der uns heute bekannten Form nicht realisierbar gewesen. Wenn jemand also unbedingt für bunte Kostümchen zahlen möchte, soll er das bitte. Kostet wenig Entwicklungsaufwand und geht mir persönlich in Spielen mit zig anderen alternativen Outfits nicht wirklich ab. Gegen sinnvolle Erweiterungen wie Blood and Wine von CD Projekt für Witcher 3 hat außerdem auch niemand etwas.
Um es also, zum keine Ahnung wievielten Mal, zu wiederholen: man muss differenzieren. Ein Spiel mit zusätzlichen Inhalten grundsätzlich zu boykottieren, ohne sich mit der Art und Weise der Implementierung derselben auseinanderzusetzen ist kurzsichtig und fehlgeleiteter Aktionismus."
Und das kann man - so finde ich - durchaus sagen.
Das was ich markiert habe ist einfach Unsinn. Vorallem wiederspricht er sich selber, wenn er im ersten Satz schreibt er hätte nie behauptet, daß man zusätzliche Inhalte braucht um Spiele profitabel zu machen und zwei Sätze weiter meint er, daß das eine oder ander Spiel gar nicht realisierbar gewesen wäre ohne zusätzliche Einnahmequellen. Ja wat denn nu?
Das ist überhaupt kein Widerspruch, du liest einfach nicht genau.
Ob ich ein Spiel
in einer gewissen Weise, bspw hinsichtlich des Umfangs, nicht ohne geplante Finanzierung durch Zusatzinhalte realisieren kann, hat nichts damit zu tun, ob ein Spiel grundsätzlich zusätzliche Inhalte braucht um profitabel zu sein. Ein Spiel kann doch sogar trotz Season Pass, Addons und Co unprofitabel sein, hätte aber unter Umständen ohne diese geplanten Zusatzinhalte im Vorhinein keine oder weniger Geldgeber gefunden,was sich dann natürlich auf die Entwicklung und das Endprodukt auswirken hätte können. Wie gesagt, es ist keine Notwendigkeit, macht die Entwicklung und Produktion im Allgemeinen aber leichter und hat insofern schon Einfluss auf die Spielelandschaft.