Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Hier könnt ihr über Trailer, Video-Fazit & Co diskutieren.

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Jörg Luibl
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von Jörg Luibl »

Jup, aber so ähnlich haben wir auch mal bei 4Players angefangen...Story, Grafik, Gameplay, Sound addiert und geteilt durch irgendwas. Und wenn es nicht passte, wurde es letztlich passend gemacht.;)

Unterm Strich darf man weder eine Kritik noch ein Spiel so ernst nehmen, dass man seinen Seelenfrieden davon abhängig macht. Zumal wir als Kritiker am Ende "nur" einschätzen, was andere Leute erschaffen haben - die größere Leistung liegt immer auf Seiten der Kreativköpfe in den Studios, selbst wenn sie mal scheitern oder keinen Award einheimsen.
Gast
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von Gast »

Wenn die Zahl verschwindet, kündige ich mein Abo!!!1! Nein im Ernst, ich mag die Zahl, ..nich wegnehmen, biddö! ^^

Und sonst: Ich mag Subjektivität. Sachlich und nachvollziehbar rübergebracht passt das schon.
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Herschfeldt
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von Herschfeldt »

Von mir auch Danke für die Erläuterung des Wertungssystems. Vor ca. zwei Wochen ist mir doch echt erst das Subjektiv in eurem Banner aufgefallen (nachdem ich mich einige Male über Fehlkauf oder ungerechte Urteile aufgeregt habe) und ich bin und bleibe ein Freund der Massenkritik. Weil sich damit die "Ausreißer" ganz gut eindämmen lassen. Das ist eine alte Regel. Wenn ich eine Spielekritesterplattform hätte würde ich wahrscheinlich auch mit einem Bewertungsraster arbeiten (zusätzlich zu einer subjektiven Beruteilung):
Action / Geschwindigkeit / Kreativität / Immersion / Spielspaß/ Zeit /Dauer / Hardwareanforderung (PC) /Plattform / Preis / Innovation / Wiederspielwert / mögliche Bugs- / Entwicklungsstatus / KI-NPC-Verhalten / pergopergo whatever.
Wertungssystem 1-10 Jeder Redakteur gibt seine Zahlen dafür ab. Die höchste kummulierte Zahl ist das Spiel des Monats. So kann die Platte des Monats mal ein Progressivealbum sein oder die krasseste Noise- Chaoscorescheibe sein.
Macht weiter so wie ihr meint. Die Seite hat Seele
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bohlensky
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von bohlensky »

Hallo zusammen.. :) Für mich soll ein Test mit Herz und Seele sein..Der Tester oder die Testerin soll Ihre Emotionen mit rein packen... Am Ende des Tages entscheidet aber jeder selber ob ein Spiel einem liegt oder nicht... :)
Aber ich vertraue dem 4PLAYERS Magazin... vor allem Jörg mit seinen sehr guten Tests..und Micha auch im Rennspiel Sektor...
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Bachstail
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von Bachstail »

Das witzige ist :

Selbst die wenigen tatsächlich objektiven Punkte laufen letztlich doch irgendwie darauf hinaus, subjektiv zu sein.

Bugs sind zum Beispiel objektiv, hat ein Spiel viele Bugs, ist das objektiv schlecht, wie schwer diese Bugs dann aber gewichtet werden, ist wieder vollkommen subjektiv.

Den einen stören gelegentliche Abstürze sehr und den anderen stören selbst viele Abstürze nicht.

Oder auch die Grafik, eine hohe Auflösung mag objektiv und somit qualitativ besser sein aber dann gibt es ja den Grafikstil, welcher dann wiederrum eine viel stärkere Gewichtung bei der Bewertung eines Spiels besitzt und dieser Grafikstil ist dann wieder vollkommen subjektiv.

Letztlich läuft alles darauf hinaus, dass die Objektivität zur Subjektivität wird und das finde ich als Leser auch viel spannender, ich lese mir 1000 Mal lieber einen Test oder wie auch immer man das jetzt nennen möchte durch, welcher klar erkennbar subjektiv ist, als diese Tests, welche wie Pseudo-Produkttests aufgebaut sind und Videospiele in Einzelteile zerlegen, um die einzelnen Komponenten zu bewerten und so den Schein von Objektivität erwecken.

Von vornherein subjektiv aufgebaute Tests/Reviews geben mir einfach das Gefühl, dass da ein Videospieler sitzt wie auch ich einer bin, demnach kann ich viel besser nachvollziehen, warum der jeweilige Tester/Reviewer so bewertet, wie er bewertet, was besonders deshalb ungemein wichtig ist, da man nicht immer einer Meinung mit einem Redakteur ist und es leider immer wieder Menschen gibt, welche solche Tests und vor allem Wertungszahlen viel zu ernst nehmen.

Wenn man sich den Test durchliest und der Tester genau aufschlüsselt, warum er was mag und warum er was nicht mag, dann braucht man sich auch gar nicht aufregen, man kann dann einfach schreiben, dass man anderer Meinung ist und persönlich Punkte aufführen, in welchem man widerspricht aber das kann man alles auch wunderbar ohne Schaum vor dem Mund tun, vor allem DANN, wenn man weiß, dass der Tester nur seine eigene Meinung äußert und das von Anfang an auch kommuniziert, dass er das tut.

Da erspart man dem Redakteur und auch sich selbst einiges an Drama und schont die jeweiligen Nerven.
DONFRANCIS93
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von DONFRANCIS93 »

Insgesamt ein sehr gutes Video. Eine reine Objektivität ist in Kunstformen, welche automatisch "interpretierbar" sind und davon leben, natürlich nicht möglich. Deswegen sind Spieletests auch mMn immer mit einer gewissen Vorsicht zu genießen.
Was mit aber bei euch fehlt, und auch vor allem bei dir Jörg auffällt, ist der Mangel an konsequent homogenen Richtlinien innerhalb deiner eigenen subjekitven Meinung.
Als bestes Beispiel fällt mir da Red Dead Redemption 2 ein. Während du in vielen anderen Openworld Games/RPGs das Missionsdesign kritisierst, wenn es kaum Vielfalt besitzt oder sehr repetitiv ist, scheinst du diesen Aspekt bei RDR2 komplett ignoriert zu haben. Vielleicht weil andere Aspekte des Spiels so fantastisch waren, aber bei einer 50 Stunden langen Hauptstory mit zig Missionen, wo man im Endeffekt (fast)immer das gleiche, auf Schienen laufende Missionsdesign benutzt, sollte das zumindest als Kritikpunkt erwähnt werden. Da können Inszenierung, Grafik und co. sonst so gut sein. Das sind wichtige Infos.
Würdest du solche Schwachstellen im Missionsdesign anderer Spielen desselben Genre, die vielleicht in allen anderen Aspekten deutlich schlechter als RDR2 sind, auch ignorieren dann wäre das zumindest konsequent. Aber das ist ja oft nicht der Fall.
Unsere Meinungen decken sich idR öfters, wenn es um Inszenierung, dramaturgische Strukturen, etc. geht, da auch ich bei sowas ziemlich pingelig bin und es mir wichtig ist. Bei der Kritik von Spieldesign selbst bist du aber nicht sehr konsequent.
Das macht RDR2 jetzt nicht plötzlich zu einem mittelmäßigen Spiel, aber von einem Spieletester erwarte ich schon, dass solche Sachen deutlich erwähnt und auch eine gewisse Gewichtung einnehmen. Insbesondere bei sehr langen Spielen.
Man könnte zwar jetzt auch argumentieren, dass es halt nicht ganz so stark ins Gewicht fällt, wenn ein bestimmter Punkt des Spiels schwach ist, solange Dialoge, Story, Charaktere, Nebenmissionen, Weltdesign, etc. besonders stark sind, aber Spiele leben halt auch von ihrer "Spielbarkeit" und dies unterscheidet es ja auch vom Film.
Da würde ich mir von dir einfach eine etwas homogenere Kritik wünschen.
Sonst hast du sehr gut deine Sichtweise im Video erklärt ;)
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Freya Nakamichi-47
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von Freya Nakamichi-47 »

Bachstail hat geschrieben: 09.07.2019 20:43ich lese mir 1000 Mal lieber einen Test oder wie auch immer man das jetzt nennen möchte
Dann versuche ich mich auch mal als Sprachdesigner: Wie wär's mit "Kritest" oder "Testik"? ;) Nur ein Scherz. Ich mag keine Sprachdesigner.

Anonsten toller Beitrag von Dir, dem ich ganz und gar zustimme. Wer sein Seelenheil von einer Wertungszahl abhängig macht, der macht irgendwas falsch.
johndoe1464771
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von johndoe1464771 »

Toller Beitrag!

Ich persönlich finde es im Übrigen fast schon naturwissenschaftlich faszinierend, dass eine Symbiose aus analytischer Subjektivität und Geschmack am Ende eine Zahl herausspucken kann, die das Erlebnis numerisch erfasst/übersetzt und für Dritte einordnen lässt. Was wiederum selbst die Synopsis von Mathematik, Chemie, Mechanik und Physik ist, naturwissenschaftliche Vorgänge in, für den Menschen eben besser verifizier- und anwendbar, Formeln und Größen zu definieren. Klang jetzt bestimmt wirr, aber auch Kopernikus tat es ja nicht anders.

Übersetzt - die subjektive Expertise (Berufs- und Lebenserfahrung) ist eine durchaus naturwissenschaftliche Größe, die 4players auf Videospiele anwendet.


Alter. Aber so!
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AkaSuzaku
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von AkaSuzaku »

Skidrow hat geschrieben: 09.07.2019 17:50 Seit ich allerdings am Wochenende den Test zu 'A Hat In Time' hier las, weiß ich endgültig, dass es hier nicht fair zu geht. Vermutet hatte ich es schon häufiger. Wenn unter dem Deckmantel der Subjektivität reine Willkür bei der Beurteilung herrscht, brauche ich letztendlich die Spieletests nicht, dann kann auch ein Schimpanse mit Dartpfeilen die Wertung "erschießen". Und wenn Redakteure völlig willkürlich Prozente vergeben, ist das für mich auch keine Kaufhilfe.

Die 44 % bei dem liebevoll designten und hervorragend spielbaren 'A Hat In Time' sind eine Karrikatur des 4players-Bewertungssystems. Ich bin auf das Spiel erst am Wochenende zufällig bei Steam aufmerksam geworden, hab es dann das WE gezockt und las dann den Test. Mein erster Blitzgedanke war: Wie viele gute Spiele sind mir wohl schon durch die Lappen gegangen, nur weil ich 4players immer wieder mein Vertrauen schenkte?
Möglicherweise einige, andersherum sind dir aber auch viele schlechte erspart geblieben. Jedenfalls machst du es dir zu einfach und fällst damit genau in die Falle, die hier im Video angesprochen wird, indem du nämlich Subjektivität als Willkür abstempelst. so als sei der Test unerklärlich, weil er deiner Ansicht nicht entspricht.

Die Kritik an der Kamera und damit auch der Steuerung hat sich der Tester (Jan) sicher nicht aus den Fingern gesogen, denn die gibt es fast überall. Du schreibst von "liebevoll designt" und genau das geht auch aus dem Test hervor. Und über Humor kann man nicht diskutieren, das sollte klar sein. Wo ist da die Willkür?

Das soll aber nicht heißen, dass mir der Test gut gefallen hat. Jan hat es parallel zu A Talos Principle VR und Super Mario Odyssey getestet. In Anbetracht der Genre alternativlos, aber dadurch ist A Hat in Time etwas untergegangen und der Test zu kurz geworden. Dadurch sind die Erklärungen (für 4players-Verhältnisse) ziemlich knapp geraten.
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SaperioN_ist_weg
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von SaperioN_ist_weg »

Die Wertungszahl hat Ihre Darseinsberechtigung... und daran sollte sich auch nichts ändern.
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Skidrow
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von Skidrow »

AkaSuzaku hat geschrieben: 09.07.2019 22:33 Möglicherweise einige, andersherum sind dir aber auch viele schlechte erspart geblieben. Jedenfalls machst du es dir zu einfach und fällst damit genau in die Falle, die hier im Video angesprochen wird, indem du nämlich Subjektivität als Willkür abstempelst. so als sei der Test unerklärlich, weil er deiner Ansicht nicht entspricht.

Die Kritik an der Kamera und damit auch der Steuerung hat sich der Tester (Jan) sicher nicht aus den Fingern gesogen, denn die gibt es fast überall. Du schreibst von "liebevoll designt" und genau das geht auch aus dem Test hervor. Und über Humor kann man nicht diskutieren, das sollte klar sein. Wo ist da die Willkür?.
Für mich ist der Test aber unerklärlich, inklusive der Kritikpunkte. Ich habe alle Mario 3D Titel, die es gibt, seit Mario 64 gezockt. Bei Hat in Time bin ich jetzt in der dritten Welt und ich empfinde 44% als absolut unverständlich. Die ersten Kritikpunkte passen überhaupt nicht, als hätte der Redakteur ein ganz anderes Spiel gespielt. für mich sind sie erfunden, noch die Steigerung von "aus den Fingern gesogen".
Das ist so als wenn man in einem Review der Herr der Ringe-Filme schreibt, die Filme seien Mist, weil die Tricktechnik total grausam sei.
Bei steam hat das Spiel bei über 15000 reviews ein "äußerst positiv". Ich sage damit mitnichten, dass 4players Wertungen von anderen Stellen mit einbeziehen soll. Aber wenn ich bei der Bewertung eines Spiels das Gefühl bekomme, der Redakteur hat das Spiel maximal fünf Minuten gespielt, dann brauche ich seine Tests nicht mehr zu lesen.
"Das 20. Jahrhundert war durch drei Entwicklungen von großer politischer Bedeutung gekennzeichnet:
Das Wachstum der Demokratie, das Wachstum der Unternehmensmacht und das Wachstum der Unternehmenspropaganda als Mittel zum Schutz der Unternehmensmacht vor der Demokratie."
Alex Carey
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Scorplian
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von Scorplian »

Ich finde die Sache mit der Subjektivität super. Wenn man den Tester nach ein paar gewissen Malen einzuschätzen weiß, kann man gut abwägen ob das Spiel etwas für einen selbst ist.
Ich kann z.B. bei einem von Jörg hochgelobten Spiel schon schnell davon ausgehen, dass ich daran vermutlich kein Interesse habe (nichts für ungut @Jörg 😅)


Ich finde lediglich eine Sache Schade. Für mich fehlt euch ein Tester, welcher etwas mehr quer denkt. Einer der z.B. einfach mehr mit Sonic als mit Mario anfangen kann oder super begeistert über Just Cause 3 ist, dann aber bei GTA nur müde lächelt.

Habt ihr eigentlich jemand, welcher sich nicht über The Last of Us 2, Death Stranding oder das neue Zelda freut?
(keine bös gemeinte Frage, lediglich reine Neugier 😅)
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Dudeion
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von Dudeion »

Geht's im Endeffekt nicht einfach nur um die Frage, wessen subjektive Einschätzung ich für mich als objektiv relevant erachte (Trump-Tweet? BILD? Stiftung Warentest? Textchef?)?
Und was ich dann am Ende in Zahlen wie 59, 78, 83, oder 90+ hinein interpretiere?
Außerdem zeigt ja schon die reghafte Diskussion, dass die Teilnehmer die Einlassung des Verfassers ( :Vaterschlumpf: ) durchaus reflektieren und zum Anlass nehmen, sich wiederum subjektiv zu äußern
Was imho relativistisch betrachtet seine Subjektivität ziemlich objektiv intersubjektiv macht. Subjektivistisch-analytisch, versteht sich.

:? :?: :?

Oder anders gesagt:
Jeder hat das Recht, sich ne Meinung zu machen. Und andere Meinungen gut oder schlecht oder irgendwo dazwischen zu finden.
Wenn es denn nun aber Leute gibt, deren Beruf es ist, ihre Meinung anderen Leuten nahezubringen, kann sich jeder entscheiden, was er/sie/es davon hält und sich entsprechend äußern.

In Anbetracht der üblichen, dankenswerterweise durchaus differenzierten, Diskussionen auf dieser Seite wage ich zu behaupten, dass der Großteil der Diskutanten mit dem Prozedere nicht komplett unzufrieden ist.

Reibung erzeugt nur dann Wärme, wenn sich mehrere in der Hütte kuscheln :biggrin:
Out? Of my head?
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JunkieXXL
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von JunkieXXL »

Streng genommen gibt es generell keine Objektivität. Der Physiker Heinz von Foerster hat es mal provokant auf den Punkt gebracht, indem er schrieb: "Objektivität ist die Wahnvorstellung, Beobachtungen könnten ohne Beobachter gemacht werden." Also es ist nicht mal eine objektive Erkenntnis, dass die Erde rund ist, was wohl ein Stück weit auch das wunderliche Treiben der Spezies namens Flacherdler erklärt. Nun gibt es für die Annahme, die Erde sei flach, keine validen Argumente. Bei der Hypothese vom menschengemachten Klimawandel z.B. sieht die Sache schon anders aus. Wenn im Weltklimabericht steht, Klimamodelle arbeiten mit gekoppelten nichtlinearen chaotischen Systemen, dadurch ist eine langfristige Voraussage des Systems Klima nicht möglich, dann kann man fragen, wie brauchbar ein Modell ist, welches keine langfristigen vorhersagen machen kann. Zu sagen, dieses Modell lehne ich ab, hat deshalb schon eine gewisse Berechtigung.

Die Aussage: 2 + 2 = 4 wird hingegen keiner bestreiten, kein Flacherdler und auch kein Klimaskeptiker, denn diese Aussage ist innerhalb ihres axiomatischen Systems folgerichtig. Nun haben aber sowohl Flacherdler, Klimaskeptiker und alle Zweitklässler mit der Fähigkeit zur einstelligen Addition das Recht dazu, einen Test von 4P, Gamestar oder PCGames mit aller Redlichkeit Scheiße zu finden. Und jeder hier wird es wenigstens einmal erlebt haben, dass er mit der Wertung von Test X in Magazin Y überhaupt nicht einverstanden war. Warum? Weil es bei Videospielen nur um den Geschmack geht und man den Geschmack eines anderen Menschen, in dem Fall den des Testers, nicht teilen muss. Deswegen würde ich, auch wenn ich Jörgs Schlusswort echt gut finde, sogar soweit gehen zu behaupten, dass es im Bereich der Spielekritik keine guten Begründungen gibt. Es gibt nur Begründungen, mit denen man geschmacklich übereinstimmt oder eben nicht, denn die von dem Einen gelobte Spieleigenschaft kann bereits für den Nächsten die totale Grütze sein.
El_Bizarro
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von El_Bizarro »

im lauf der jahre hat man das schon mitbekommen wenn ein tester kein bock aufn spiel hatte oder wenn einer mal gute laune hatte, oder es genug geld gab :) menschen sind nie objektiv.
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