Naja, das ist auch ein bisschen unfair formuliert. Ich zum Beispiel habe durchaus darüber gesprochen wie ich Metal Gear Solid heute(sprich vor einem Jahr) wahrgenommen habe. Diese Wahrnehmung, dass ich es sexistisch fand und demnach nicht mehr ganz so genießen konnte wie damals vor 20 Jahren, ist ja meiner Meinung auch nichts anderes als wenn Jörg im Talk darüber spricht, dass er The Bards Tale von anno dazumals heute nicht mehr spielen kann, oder wenn das Gameplay in Outcast völlig veraltet ist. Immerhin ist MGS1 schon ein sehr storylastiges Spiel und will gerade auch mit dem sehr philosophischen Ende durchaus auch mit allen ästhetischen Entscheidungen Ernst genommen werden denke ich und diesen Gefallen habe ich Kojima schon mehrmals in positiver wie nun auch in negativer Hinsicht getan. Die Szene die ich gemeint habe ist insgesamt jetzt auch gar nicht so schlimm und absolut furchtbar....sie ist mir nur negativ aufgefallen. Das war halt damals noch relativ normal...und heute halt nicht mehr ganz so. Von meiner Seite sollte das nie eine Diskussion über Feminismus oder Rassismus werden, sondern es war einfach gedacht als weiteres Element worüber man beim Thema Remakes sprechen kann. Zur Diskussion kam es erst als man das Gefühl bekam, als ob man nicht darüber reden darf. Aber gut, darüber und all die anderen Probleme die sich aufgetan haben, kann und soll man in dem anderen Thread reden. Also bei gegenteiliger Meinung hierzu bitte nicht in diesem Thread antworten.NewRaven hat geschrieben: ↑05.10.2020 15:22 Eigentlich hat sich das Thema nicht "hier entwickelt", eigentlich habt ihr den Thread gekapert, denn schon eure Ausgangsdiskussion, nämlich die politische Korrektheit in Spielen, durch das ihr dann irgendwann hier gelandet seid, hatte mit dem Thema "Remakes und Remasters" nur sehr am Rande etwas zu tun - und "am Rande etwas" ist in diesem Fall noch sehr wohlwollend formuliert.
Ich weiß jetzt auch gar nicht ob ich hier noch meine Erfahrungen mit dem Spiel teilen darf. Falls es dennoch ergänzend noch jemanden interessieren sollte welche Szene ich in MGS1 gemeint habe. Ihr findet sie https://www.youtube.com/watch?v=R4I0l4o65JQ so ab ca. Minute 36:15
Habs auch geschaut ob das genauso im Twin Snake Remaster ist....Ja ist es, allerdings ein kleines bisschen subtiler.
Wie gesagt, es ist keine so furchtbare Szene, aber sie fällt auf. Zumindest mir.
Ich spiele auch gerade das Remaster von Tony Hawk 1+2. Ein wunderbar gelungenes Spiel. Wie eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit. Ja, wenn ich das spiele habe verstehe ich die Atmosphäre im Forum ein bisschen besser. Das verbreitet so gute Laune, da habe ich dann auch keine Lust mehr für unbequemere Themen. Ist für mich das bisher beste Remaster/Remake denke ich(hab aber Shadow bisher nur auf PS2 gespielt). Ich hatte ganz vergessen wie wunderbar die Tony Hawk Games funktionieren. Ein bisschen Sammeln, ein paar Geheimnisse, immer was zum freischalten, die eigenen Scores überbieten, ab und an versuchen ein bisschen auf realistisch zu fahren...wunderbar!
Im Talk wurden ansonsten auch noch weitere Spiele besprochen wie zum Beispiel Super Mario 64. Hier bin ich ja gegenteiliger Meinung...für mich ist SM64 richtig zeitlos. Vielleicht ein bisschen altbacken, aber es funktioniert noch immer gut. Vielleicht ticke ich hier auch anders. Mir machen die Spiele die ich früher gerne gespielt habe sehr oft auch heute noch Spaß. Es gibt aber auch Ausnahmen...ich finde ja, dass viele Rare Titel relativ schlecht gealtert sind. Ein Perfect Dark 1 ist selbst auf Xbox One X in 4k kein smoothes Erlebnis mehr. Wohingegen mir ein ganz alter Rare Titel vom NES, nämlich "Solar Jetman" heute mehr Spaß macht als früher. Das liegt aber glaube ich auch daran, dass ich das als Kind gespielt habe und damals die düstere Atmosphäre nicht mochte, aber heute verstehe ich diese und akzeptiere das auch. Hab mich bei dem Spiel in Rare Replay auf Xbox One in einer Challenge sogar auf Rang 6 in der Weltrangliste vorgearbeitet...meine bisher beste Gaming-Leistung(mir ist aber bewusst, dass wenn das viele spielen würden ich sicher schnell abstürzen würde)
Das schlechteste neuaufgelegte Spiel war für mich aber F-Zero X auf der Wii U. Als das rauskam war es für mich als alten N64 Veteranen unspielbar. Der Stick hatte so eine merkwürdigen Spielraum(ich glaub das nennt man Deadzone) und man konnte wirklich kaum damit umgehen. Der N64 Controller ist ja wirklich völlig veraltet, aber F-Zero X ist wohl das Spiel, dass wirklich genau für diesen Controller und eben nur diesen gemacht wurde. Das Spiel wurde auf Wii-U dann noch gepatcht und es wurde besser, aber nicht so gut wie auf dem N64. Also so etwas gibts natürlich auch. Bei Spielen die präzise funktioneren müssen, ist es halt vermutlich generell schwierig für die Entwickler wenn die ein Remaster machen wollen. Ich glaub einem einmalig gespielten Abenteuerspiel wie Shadow kann man mehr Änderungen zumuten als einem Warcraft 3, ganz einfach weil es so derart viele Leute über Jahre gespielt haben. Da gibts bestimmt ganz viele Spieler die mehr wissen wie das Spiel funktioniert, als die Entwickler selbst. Die können das Spiel ja auch nicht 1000 Stunden neben der Arbeit spielen und können sich somit vermutlich nicht jeder Nuance bewusst sein die die langjährigen Zocker gewohnt sind. Kann natürlich sein, dass ich hier Blödsinn schreibe, denn ich habe Warcraft 3 nur kurz im Original gespielt, aber ich denke da wird dann tatsächlich das Demon's Souls Remake spannend werden. Die Animationen wirken ja jetzt schon anders und dadurch habe ich auch das Gefühl dass sich das Spiel anders anfühlen wird. Es gibt so viele Souls Spieler und wenn sich dass am Ende nicht besser anfühlt, dann haben die ein Problem. Konservativ wie ich in dieser Sache bin, wünsche ich mir in den Vergleichsvideos nämlich immer die alten Animationen zurück. Ich lasse mich hier aber gerne eines besseren belehren.
Sorry, dass ich hier nochmal ganz kurz Off-Topic bin, aber ich gebe dir da Recht. Diese Formulierung ist mehr als holprig. Da hat sich Müdigkeit mit Faulheit und dem Drang etwas zu schreiben, zusammengemischt. Ich möchte mir selbstverständlich nicht anmaßen zu sagen was Kunst ist. Ich denke das kann niemand und für jeden ist das etwas anderes. Was ich wohl gemeint habe, ist dass es für mich in meiner subjektiven Wahrnehmung keine gute Kunst ist. Mein Kunstverständnis ist sehr stark vom Regisseur Michael Haneke geprägt. Der hat mal gesagt: "Kunst kommuniziert und masturbiert nicht". Mit letzterem hat er vermutlich gemeint, dass wenn etwas sozusagen "überschönt" ist, das Kunstwerk abkommt von dem was es kommuniziert, ganz einfach deshalb, weil es durch die Übertreibung die Wahrheit, oder das Ziel eines Werks verfälscht. Dieses verzichten auf Masturbation ist bei Haneke Programm. "Der siebente Kontinent" von ihm ist so ziemlich der genaueste Film den ich je gesehen habe. Für mich wirklich ganz großes Kino und ein ganz großes Vorbild. Uncharted 4 ist ein gutes Spiel und man kann es sicher als Kunst wahrnehmen und das ist auch völlig okay, aber für mich ist Uncharted vs The Last Guardian wie zB. der Film "Iron Man 3" im Vergleich zu einem Haneke Film. Ersteres will einfach Spaß machen und tut das auch gut, wobei letzteres mit allen Möglichkeiten versucht etwas in hoher Präzision zu vermitteln.TaLLa hat geschrieben: ↑06.10.2020 05:44Für mich ist das vor allem von einem Kunststudent schon ziemlich dünnes Eis auf was du dich begibst. Kunst ist vor allem eines: Relativ und nicht die Abstraktheit der Kunst, macht sie zu richtiger Kunst. Dass du darauf nicht eingehen willst, zeigt mir da auch, dass du dir darüber nicht ganz unbewusst bist. Diesen Konflikt sieht man in jedem Segment und zeugt eher von üblichen "wir gegen sie" Denken. Erinnerte mich an den Zoff zwischen klassischer Musik und Atonalität. Das Etablierte sei doch immer langweilig, wenn es Abstrakt wird, sieht man die wahre Kunst....bla in meinen Augen. Uncharted ist genauso Kunst wie alle anderen Spiele auch. Die Betrachtung sieht natürlich immer unterschiedlich aus, aber genau deshalb macht es ja so viel Spaß. Wäre alles abstrakt, wäre es auch eine Art von Einheitsbrei.organika hat geschrieben: ↑04.10.2020 00:30 Ich nehme Spiele als eine Kunstform wahr. Ich verstehe unter Kunst nichts was einfach nur gut gemacht ist. Nichts was künstlerisch gut gemacht ist. Ich verstehe unter Kunst die möglichst genaue Kommunikation von etwas. Wenn ein Spiel wie sagen wir Uncharted 4 zwar grundsätzlich gut ist, aber letztlich ist es für mich nur künstlerisch gut gemacht, aber von Kunst würde ich hier nicht sprechen. Ich gehe da jetzt nicht näher darauf ein, aber ich glaube wenn jemand fragen würde: "Welches Spiel ist Kunst?", dann würden die wenigsten Uncharted 4 sagen. Ein "The Last Guardian" würde ich zum Beispiel nennen. Warum? Weil es durch Interaktion etwas erzählt was ich so weder im echten Leben noch mit einem anderen Medium wie Musik, Film oder Buch wahrnehmen kann.
Es gibt bei Spielen eben einen Vorteil gegenüber vor allem klassischer Kunst: Entwickler geben Versprechungen und danach kann man zumindest ein Urteil bilden, ob die Spiele diese Versprechungen einhalten, oder eben zur qualitativ schlechteren Sorte gehören. Mir persönlich fehlt bei all der Subjektivität eben das: Die eigenen Wünsche etwas zurückzustellen und eine Liste zu machen, ob die Punkte die mir versprochen wurden, erfüllt wurden. Wenn dem so ist, waren meine Erwartungen vielleicht etwas überzogen bzw. können Versprechungen natürlich auch recht niedrig angesetzt sein. Für mich gibt es eben schon subjektiv und subjektiv.
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Was die anderen Wünsche betrifft, das kann ich als Medien- und Kulturwissenschaftler gut nachvollziehen, aber das gehört eben in deine Seminare nicht auf eine Gamingwebsite. Ich könnte auch 100 Seiten Paper über jedes Spiel anfertigen und es komplett durch analysieren und warum? Weil ich allein durch meine Expertise viel mehr sehe, als jemand der keine Ausbildung in dem Bereich genossen hat und man sich, wie im Journalismus üblich, eher eigene Kategorien entwickelt hat, was völlig in Ordnung ist und einem schon viel Einsicht in das Videospiel gibt, dass man für sich klären kann ob das Spiel seinen Preis wert ist, oder eben nicht. Ich find es sogar angenehmer, man muss nicht jedes Medium komplett zersetzen, manchmal ist reines genießen und etwas Stammtischatmo wie auf Webseiten einfach entspannt.
So und damit ich die Off-Topic Kurve nochmal kriege zum Abschluss noch ein kleiner Tipp von mir. Kennt ihr Tim Rogers von Kotaku? Der arbeitet jetzt nicht mehr dort, sondern hat jetzt einen eigenen Youtube Channel. Weil Ben und Matthias mal kurz über Doom geredet haben...Tim Rogers hat ein dreistündiges Review zum allerersten Doom gemacht. Es ist ziemlich weird, aber manche Jokes sind wirklich gut und er veralbert auch ein bisschen das Thema Remaster/Remake. Hier noch der Link: https://www.youtube.com/watch?v=38zduHkwGcc&t=4700s