4Players-Talk: Remaster & Remakes: Wenn alte Spiele zurückkehren

[ThomasRaptor]

Einzig nur Wikipedia heranzuziehen für Definitionen kann in die Irre führen.

Der Begriff "Kritik" ist hier auch sehr verallgemeinernd definiert. Weiter oben gab ich ja bereits eine Defintion zum Begriff des Filmkritikers. Dieser kann auf den Spielejournalismus transferiert werden.
Ein Redakteur wird nicht zum Kritiker, weil er Kritik an einem Spiel äußert!

Ich würde mir wünschen, dass der Spieletester sich endlich vorwagt in die Gefilde einer Spielekritik. Die nächste Stufe sozusagen erreichen, wo der Spieletester zum Spielekritiker wird. Der Redakteur soll dabei keineswegs zum Spielewissenschaftler werden.

Wissenschaftliche Texte sind ein ganz anderes Kaliber- inhaltlich wie methodisch.

[Jörg Luibl]

Ich würde mir wünschen, dass 4Players.de seine Spielekritik noch ein paar Jahre entwickeln kann. Und dass man jetzt wieder zurück zum Thema des Talks kommt: Remakes & Remaster - Wenn alte Spiele zurückkehren.

[ThomasRaptor]

Ich würde mir wünschen, dass 4Players.de seine Spielekritik noch ein paar Jahre entwickeln kann. Und dass man jetzt wieder zurück zum Thema des Talks kommt: Remakes & Remaster - Wenn alte Spiele zurückkehren.

Das ist richtig. Das Thema wieder fokussieren. Hier aber noch abschließend eine Definition. Der Spieleredakteur kann demnach eher als "Spielebesprecher" eingeordnet werden, der vor dem Spielekauf eine Serviceleistug bzw. Spieletest abliefert

[johndoe1993045]

Edit
Da dieses Schiff leider nun endgültig sinkt, möchte ich das hier auch nicht mehr stehen haben !
Au revoir!

[ThomasRaptor]

Das Thema hat sich hier entwickelt.

Das was ich fordere, hat bereits Christian Schmidt vor rund 10 Jahren formuliert: "Mehr Geist bitte, liebe Games-Tester!"

https://www.spiegel.de/netzwelt/games/v ... 84531.html

Bitte schau dir hier exemplarisch die Tests von "Serious Sam 4" und "Tell Me Why" an! Beides der gleiche Aufbau: Inhaltsangabe, Wiedergabe der Spielmechanik, Fazit.
Im Test von "Tell Me Why" wird Edgar Allan Poe in einem Satz erwähnt, das aber leider nicht ausgeführt. Hier eine Verbindung herstellen und das auf das Spiel anwenden, das wäre doch was!

[johndoe1993045]

Edit
Da dieses Schiff leider nun endgültig sinkt, möchte ich das hier auch nicht mehr stehen haben !
Au revoir!

[NewRaven]

Eigentlich hat sich das Thema nicht "hier entwickelt", eigentlich habt ihr den Thread gekapert, denn schon eure Ausgangsdiskussion, nämlich die politische Korrektheit in Spielen, durch das ihr dann irgendwann hier gelandet seid, hatte mit dem Thema "Remakes und Remasters" nur sehr am Rande etwas zu tun - und "am Rande etwas" ist in diesem Fall noch sehr wohlwollend formuliert.

Und ob "mehr Geist" - in dem Sinne, den ihr hier exemplarisch im Thread abgeliefert habt - überhaupt zweckdienlich für ein Online-Spielemagazin wäre, welches auf eine große Leserschaft angewiesen ist, weil es damit Geld verdienen muss, würde ich auch ein wenig anzweifeln. Letztlich hat eure eigene Diskussion schließlich sehr anschaulich dafür gesorgt, zu zeigen, wie man aus den für gewöhnlich sehr zahlreichen Kommentaren unter einem solchen Talk, ganz effektiv eine (fast leere) Echokammer erschafft.

Bisher galt es, die Frage zu klären, ob die 60-70 Euro gut angelegt sind bei einer Spieleneuerscheinung. Dieses System wird aussterben. Der Spieleredakteur bzw. der Test war nur eine Serviceleistung, um Spieler zu warnen.

Also... geh ich mal deinen Gedankengang mit, auch wenn er mir eher wie eine Dystopie vorkommt, dann wird der Spielredakteur dann nicht mehr bewerten, ob das Produkt 60 EUR wert ist - sondern stattdessen eben einfach, ob es meine Zeit wert ist. Am Grundprinzip würde das nur wenig ändern, an der Sinnhaftigkeit von "Spieletests" ebenfalls. Schon zu Zeiten vor Spieleabos gab es "Sales-Käufer", es gab Bundles, es gab Giveaways - es gab schlicht genug Möglichkeiten auf Wunsch sehr günstig an Games zu kommen - und es gab auf der anderen Seite einfach Menschen, denen 60 EUR weit weniger "weh tun" als knappe Freizeit in Produkte zu investieren, die ihre Zeit am Ende einfach nicht wert waren. Jörg wird also, hoffentlich, auch noch ein paar Jahre seine Tests verfassen und veröffentlichen dürfen - selbst wenn sie dem ein oder anderen "zu wenig Geist" enthalten.

Persönlich finde ich es übrigens ein wenig... nun, ganz ehrlich... schade... einen Spieletest auf ein "Daumen hoch/Daumen runter"-Warnsystem zu reduzieren. Das ist zumindest nicht der Grund, warum ich selbst Tests lese - auch wenn du auf die Masse gesehen sicher nicht ganz Unrecht hast, sonst wären Plattformen wie Metacritic ja nicht so populär.


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Aber zurück zu Remakes und Remasters... ich hab ja in meinen letzten Posting schon angesprochen, dass sich diese Neuveröffentlichungen jetzt nicht unbedingt primär an diejenigen richten, die das Original schon kennen. Aber ich hab mir jetzt natürlich - als riesiger Fan der Serie - Mafia 1 Definitive Edition gegönnt und abseits einiger technischer Macken viel Spaß damit. Und während der grobe Wertungsschnitt, sowohl von Usern als auch von der Fachpresse - das eigentlich ähnlich sieht, gibt es in der Tat gibts eine Anzahl von Spielern denen vermiesen wirklich Änderungen den Spielspaß, die mir vermutlich - wenn überhaupt - nur beiläufig aufgefallen wären. Ich versteh also ganz grundsätzlich schon die Leute, die sagen "warum soll ich das gleiche Game nochmal spielen - und nochmal dafür zahlen?" und ich versteh auch die Leute, die sagen "ihr habt mir da zu viel geändert - auch wenn es in erster Linie Nebensächlichkeiten sein mögen, aber es waren eben diese Nebensächlichkeiten, die mir persönlich am meisten Spaß gemacht haben". Ich glaube, es ist so für den Hersteller unglaublich schwer hier für diese Zielgruppe das "ideale Maß" zu finden. Deshalb finde ich es nur folgerichtig, sich an neuen Spielern zu orientieren und sich als Ziel zu setzen, diesen eben das bestmögliche Produkt zu liefern (ob das dann am Ende klappt, ist natürlich eine andere Geschichte). Wenn man "Glück" hat, gefällt es auch den Kennern des Originals, wenn nicht, dann ist das eben so. Den "alten Hasen" nimmt ja niemand ihr Original weg... also... meistens... außer Musiklizenzen laufen aus oder sowas. Meinetwegen darf man also gern alles "Remastern" und "Remaken" was man möchte. Wenns gut ist, kauf ich es - wenns nicht gut ist, kauf ich es nicht. Wenn es meine Nostalgie ruiniert, schreib ich einen bösen Forenbeitrag oder ein böses Review. Wenn es meine Nostalgie ruiniert, aber eigentlich trotzdem ein gutes Spiel ist - nun, dann bin ich am Ende selbst schuld an dem inneren Konflikt.

Und jetzt hätte ich bitte gern endlich mein Parasite Eve Remake... Remaster... was auch immer. Während alle anderen Neuauflagen für mich nämlich bisher bestenfalls ein "nice to have" waren - ja, sogar RE2 - ist das wirklich etwas, was ich absolut haben will... haben muss! Aber ganz wie beim klassischen Silent Hill (also Teil 1-3), seh ich da leider ein wenig schwarz.

[ThomasRaptor]

Und ob "mehr Geist" - in dem Sinne, den hier exemplarisch im Thread abgeliefert habt - überhaupt zweckdienlich für ein Online-Spielemagazin wäre, welches auf eine große Leserschaft angewiesen ist, weil es damit Geld verdienen muss, würde ich auch ein wenig anzweifeln. Letztlich hat eure eigene Diskussion schließlich sehr anschaulich dafür gesorgt, zu zeigen, wie man aus den für gewöhnlich sehr zahlreichen Kommentaren unter einem solchen Talk, ganz effektiv eine (fast leere) Echokammer erschafft.

Dem kann ich zustimmen. Hier geht es schließlich nicht um einen Bildungsauftrag und "mehr Geist" verträgt sich eben scheinbar nicht mit einer großen Masse an Lesern.

Aber wenn ich die Seiten unter Kommentare zu 4p-Videos betrachte, sehe ich kaum zahlreiche Kommentare und Antworten. Oftmals wird gar nicht kommentiert. Hier wurde demnach nichts geschaffen.

Grundsätzlich reihen sich mitunter Fragen auf, die zwangsläufig bei einem Thema entstehen können. Abseits davon empfinde ich es als grenzwertig, wenn 3 von 6-7 Diskussionsteilnehmern die Szenen in "Street Fighter 2" problematisch finden, das schlicht abzutun. Hochgerechnet wäre das keine unwichtige Anzahl.

Was die Diskussion eben auch gezeigt hat ist, dass Videospiele gerne als Kulturgut bezeichnet werden. Sobald es dann aber unbequeme Fragen gibt und die Spiele neu eingeordnet werden, heißt es wieder schnell: "Moment, es sind doch nur Videospiele!"

[Jörg Luibl]

Ich krieg die Tür nich zu...

...du kannst jetzt gerne weiter missionieren bei GameStar, PC Games, Gameswelt & Co. Oder unter Anregungen & Kommentare bei uns. Aber nicht mehr in diesem Thread. Danke!

[chrissaso780]

Es ist immer gut wenn die Studios alte Spiele neu Aufleben lassen. Es gibt so viele gut Spiele die aber schlecht gealtert sind. Die Grafik von der PS1 möchten die Spieler heute nicht mehr sehen.

[Jörg Luibl]

Der Thread wurde kurz geschlossen, weil es wieder Off-Topic wurde; einige Beiträge wurden gelöscht. @ThomasRaptor: lass es jetzt hier gut sein, sonst wirst du gesperrt - du kannst in anderen Threads weiter diskutieren. Bitte hier alle beim Thema Remakes und Remaster bleiben. Danke.

[NewRaven]

Was man davon mag oder nicht, ist eben sehr subjektiv. Mich persönlich stört nur der Remaster, wenn er nochmal für ordentlich Zeche verkauft wird. Vor allem, wenn man Spiele in irgendeiner Weise schon gekauft hat, haben sie gefälligst kostenlos zu sein.

Das seh ich... nicht so. Letztlich fließt auch in diesen Remaster Arbeit, wie wenig es auch sein mag. Ich finde es zweifelsfrei nett, wenn es ein kostenfreies Upgrade gibt - denke aber nicht, dass man das "fordern" darf oder sollte. Was es aber definitiv, zumindest bei den etwas teureren Remaster-Versionen geben sollte, ist einen Bonus für die, die den Titel faktisch ja schon besitzen - und somit sicher auch in einem bestimmten Umfang dafür verantwortlich sind, dass es das Remaster jetzt überhaupt gibt. Wenns das für mich dann nicht gratis gibt, ist das okay... aber der "Sprung" der neuen Version gegenüber der alten Version muss den gewünschten Preis halt für mich persönlich wert sein.

Etwas Grundsatzdiskussionen: Komplette Modernisierung nimmt dem Klassiker alles was ihn ausmachte, grafischer Overhaul stößt vielleicht auf Ablehnung im Gameplay und der Inszenierung, weil diese selten mit aktuellen Spielen mithalten können.

Da ist was dran, allerdings ist das meiner Meinung nach nicht unbedingt ein Problem - denn das Original verschwindet ja nicht. Favorisiere ich also die "alten Dinge", die meiner Meinung nach den Klassiker ausgemacht haben, aber in der Neuauflage der Schere zum Opfer gefallen sind wie die Trams in Mafia - dann hab ich diesen Titel ja noch. Vielleicht finde ich in der Neuauflage dann andere Dinge, die eben diese Neuauflage ausmachen, vielleicht auch nicht - dann hab ich halt ein Spiel gekauft, dass mir nicht gefällt. Aber das ist ja ein Problem, dass nicht nur Neuauflagen betrifft.

Eine weitere Diskussion betrifft die Existenz der Remakes an sich. Ist es Unkreativität? Geht auch in die Richtung der unzähligen Fortsetzungen, statt komplett neue IPs zu entwickeln. Kenne einige Stimmen, die sowohl Remakes, als auch Fortsetzungen als allgemeine Faulheit und geringen Aufwand sehen. Bin ich zweigeteilt: Es ist sicher low Effort, aber irgendwie bin ich zu sehr Nostalgiker, um mich nicht über manche Wiederauferstehung alter Größen freue. Solange es noch kreative Spiele gibt und nicht wie teilweise im Film, 80% der (Kino-)Neuheiten aus Remakes besteht, hab ich da nichts gegen.

Das ist im Prinzip die Fortsetzung vom ersten Abschnitt... natürlich hast du recht damit, dass die Konzeptionierung und oft auch der reine Produktionsaufwand bei einem Remaster oder auch Remake wohl im Regelfall niedriger und damit auch billiger ist. Aber als Kunde, als Spieler, ist das doch eigentlich total "none of my business". Neue Titel kauf ich doch auch, weil das Endergebnis ein gutes Produkt ist, nicht allein deshalb, weil ich weiß, ein erfolgreicher Autor hat an dem Script 18 Monate geschrieben, es wurden über 100 Leute für professionelles Mo-Cap ins Studio geschliffen oder zwei Sprecher haben vorher extra Gesangstraining genommen oder was sonst auch immer den "effort" in die Höhe getrieben hat. Das sind sicher nette Background-Infos, aber für wohl kaum einen Spieler sind die kaufentscheidend. Wichtig ist eben, was am Ende bei rum kommt. Und ich sehe erstmal nicht, warum der "effort" da bei einer Neuauflage anders gewichtet werden sollte. Für jemand, der das Original nicht kennt, spielt der Fakt eh nicht wirklich eine Rolle... und jemand, der das Original kennt ist vermutlich auch besser beraten, wenn er sich fragt "was sind die Neuerungen?", "reichen mir die Neuerungen?", "ist das Ding technisch rund?", "hab ich überhaupt Lust, mich da nochmal durchzuspielen?" und letztlich "isses gut?" statt "wie viel hat dem Hersteller jetzt wohl die Produktion gekostet?".

[noobsaiboot]

Soul Reaver Remake waere der Hammer.

[Jörg Luibl]

Jup, das wär was mit dem alten Vampir! Falls den jemand nicht kennt, hier ein Rückblick auf Legacy of Kain: Soul Reaver: https://www.4players.de/4players.php/di ... eaver.html

[NewRaven]

Naja, für gewöhnlich sind die Teams, die sich um Remaster-Versionen kümmern jetzt nicht unbedingt die Teams, die auch am nächsten Triple-A-Titel arbeiten und es ist jetzt nicht so, dass die Releases von neuen Titeln stagnieren würden oder gar rückläufig wären. Und nein, natürlich sind Neuauflagen jetzt nicht kreativ... aber Kreativität allein macht auch noch kein gutes Spiel. Es ist jetzt außerdem auch nicht so, als würden alle neuen Spiele nur so vor kreativen Impulsen strotzen...

Oh, wem sagst du das... gerade weil die Originale technisch oft schlecht altern, kauf ich ja überhaupt erst solche Neuauflagen. Nur ist mir eben auch klar... wenn ich eine Neuauflage kaufe, ist die nicht nur für mich produziert... sie muss sich mit anderen Titeln, die neben ihr im Regal stehen, messen und wird deshalb auch Dinge ändern oder "modernisieren", die ich persönlich lieber beibehalten hätte. Ja, es zu machen wie Nightdive Studios ist natürlich eine Option, aber deren Neuauflagen zielen halt wirklich auf Nostalgiker ab... neue Spieler führst du an die Titel so nicht ran, du bedienst eine Nische. Das ist aber vermutlich nicht das, was die großen Firmen mit ihren Remastern im Sinn haben. Ich hab die beiden Turoks und Wizardry versucht zu spielen und das ging auch ein paar Minuten, aber recht schnell fiel dann die Nostalgie ab und ich musste aufhören... diese Remaster-Versionen haben sicher ihre Daseinsberechtigung, versuchen aber im Gegensatz zu den Remasters der "großen Hersteller" gar nicht, moderner oder zu aktuellen Spielen konkurrenzfähig rüber zu kommen. Dafür sind die Preise meist - wenn man Turok mal ausnimmt - natürlich fair, klar. Aber für mich selbst reicht das nicht an Modernisierung - in dem Fall würde ich tatsächlich lieber am Original rumfrickeln und das selbst versuchen mit Mods "spielbar" zu bekommen. Also ja, du hast absolut recht, wir haben da in der Tat sehr verschiedene Blickwinkel...