Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Hier könnt ihr über Trailer, Video-Fazit & Co diskutieren.

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Freya Nakamichi-47
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von Freya Nakamichi-47 »

JunkieXXL hat geschrieben: 10.07.2019 04:36 Streng genommen gibt es generell keine Objektivität. Der Physiker Heinz von Foerster hat es mal provokant auf den Punkt gebracht, indem er schrieb: "Objektivität ist die Wahnvorstellung, Beobachtungen könnten ohne Beobachter gemacht werden."
Klaro, man kann ultimativ immer den Heisenberg ins Feld führen -- na, meinetwegen. Die Kritik ist keine exakte Wissenschaft. Ich finde, Bachstail hat es nochmal ganz gut zusammengefaßt: Der Kritiker schreibt seine Meinung und begründet sie. Um die geschätzte Alice nicht zu vergessen, hier ausnahmsweise auch mal die weibliche Form, obwohl ich diesen papierverschlingenden Schnickschnack eigentlich überflüssig finde: Die Kritikerin schreibt ihre Meinung und begründet sie. Damit hat man dann eine Diskussionsgrundlage. Ich kann die Meinung teilen oder eben auch nicht. Ich möchte nur einigermaßen verstehen, wie der Schreiber denn zu seiner Meinung gelangt ist. Mehr kann ich nicht erwarten.
Also es ist nicht mal eine objektive Erkenntnis, dass die Erde rund ist
Man kann natürlich alles anzweifeln, mir reicht da der Verstand. Die ganz Harten brauchen dann wohl ein Foto der runden Erde, das es ja inzwischen gibt. Übrigens ist es, wenn ich das richtig mitbekommen habe, der neueste Schrei in der Physik, der Frage nachzugehen, ob wir nicht doch in einer zweidimensionalen Welt, also auf einer Mattscheibe leben. Da fällt mir der Hawking ein, der mal schrieb, ein zweidimensionales Wesen könne keinen Verdauungstrakt haben, weil es dann einfach auseinanderfiele. Kein dummer Gedanke!
Bei der Hypothese vom menschengemachten Klimawandel z.B. sieht die Sache schon anders aus. Wenn im Weltklimabericht steht, Klimamodelle arbeiten mit gekoppelten nichtlinearen chaotischen Systemen, dadurch ist eine langfristige Voraussage des Systems Klima nicht möglich, dann kann man fragen, wie brauchbar ein Modell ist, welches keine langfristigen vorhersagen machen kann.
Netter Versuch. Nun stützt sich die These vom menschengemachten Klimawandel aber gar nicht auf Modelle, die die Zukunft vorherzusagen versuchen, sondern auf Daten der Vergangenheit. Diese Modelle sind alle wackelig und mit einem Schuß Voodoo versehen. Mathematiker sind aber immerhin so ehrlich, das auch offen so zu kommunizieren. Die eigentlich wichtigen Diagramme sind die, die die Entwicklung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre für die Vergangenheit zeigen. Und da findest du einen häßlichen Knick für den Beginn der Industrialisierung. Der anthropogene Klimawandel ist für die große Mehrheit der Wissenschaftler schon lange nicht mehr umstritten. Es gibt immer Abweichler in der Wissenschaft, aber die Trottel vom EIKE gehören gewiß nicht dazu. Das sind ja noch nicht einmal Wissenschaftler. Das sind einfach nur Esoteriker, Ideologen, Demagogen, Trumpisten, Deppen oder Lügner. Such Dir ein Wort aus.
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MrLetiso
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von MrLetiso »

JunkieXXL hat geschrieben: 10.07.2019 04:36Deswegen würde ich, auch wenn ich Jörgs Schlusswort echt gut finde, sogar soweit gehen zu behaupten, dass es im Bereich der Spielekritik keine guten Begründungen gibt. Es gibt nur Begründungen, mit denen man geschmacklich übereinstimmt oder eben nicht, denn die von dem Einen gelobte Spieleigenschaft kann bereits für den Nächsten die totale Grütze sein.
Das halte ich, bei allem Respekt, für Unsinn. Natürlich gibt es "gute" Begründungen - durch eine gute Darlegung des Sachverhaltes. Solange ich darlegen kann, warum mir eine Spielmechanik nicht gefällt, z.B. weil sie zu repetitiv ist, meine Fähigkeiten überschreitet oder mich die Bewegungen, die ich am Analogstick durchführen muss, an die Bedienung einer Maschine erinnert, die mir während meiner Ausbildung Sehnenscheidenentzündungen beschert hat, kann der Leser diesen Punkt für sich selbst gewichten.
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Danilot
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von Danilot »

MaxDetroit hat geschrieben: 09.07.2019 16:19 Ich finde es trotzdem irgendwie seltsam das hier auf der Oberfläche von einem 'Test' gesprochen wird, es eine Pro- und Kontra-Liste gibt (die auch irgendwie den Anschein von Objektivität vermitteln will) und man auch eine Wertung vergibt. Dann kommt so ein Video, das sagt, dass ihr eigentlich Kritiken verfasst, aber ihr es trotzdem Test nennt, weil die Leute das so googlen. Tut mir Leid, aber das ist rigendwie auch "Wasser predigen und Wein trinken".

Und ja, Seiten wie Eurogamer gehen ein höhres Risiko, indem sie komplett auf Wertungen verzichten, aber sind da für mich auch am Ende des Tages konsequenter und ehrlicher was ihre Philosophie angeht. Diese Kritik müsst ihr euch dann eben auch gefallen lassen.
Volle Zustimmung. Subjektive "Tests" schreiben, aber zugleich mit objektivierenden Prozentzahlen arbeiten, das passt nicht zusammen.
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Freya Nakamichi-47
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von Freya Nakamichi-47 »

Danilot hat geschrieben: 10.07.2019 08:58 Volle Zustimmung. Subjektive "Tests" schreiben, aber zugleich mit objektivierenden Prozentzahlen arbeiten, das passt nicht zusammen.
Mhm. Eigentlich waren wir uns doch hier schon alle einig, daß man diese Zahlen nicht zu ernst nehmen sollte. Wer bei einem Test den Text überfliegt, gleich ans Ende scrollt und sich nur an der Wertung aufhängt, ist letztlich selbst schuld. Diese Zahlen haben einen gewissen Unterhaltungswert, das steht doch außer Frage. Wer sie nicht sehen will, kann sie sogar ganz abschalten. 4P ist ja flexibel und divers, das ist ekstreeem unkompaziert, da ist für jeden was dabei, wie in diesem Video:



tl;dr: Die Prozentzahl, die Du da siehst, ist genauso subjektiv, pardon analytisch-intersubjektivistisch, wie der übrige Test.
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MaxDetroit
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von MaxDetroit »

Freya Nakamichi-47 hat geschrieben: 10.07.2019 09:16 Mhm. Eigentlich waren wir uns doch hier schon alle einig, daß man diese Zahlen nicht zu ernst nehmen sollte. Wer bei einem Test den Text überfliegt, gleich ans Ende scrollt und sich nur an der Wertung aufhängt, ist letztlich selbst schuld. Diese Zahlen haben einen gewissen Unterhaltungswert, das steht doch außer Frage. Wer sie nicht sehen will, kann sie sogar ganz abschalten.
[...]
Ja, sorry. Ich verstehe da ja Jörg seine Argumente. Sie benutzen weiterhin das Wort 'Test' weil Leute das halt googeln, es gibt eine Wertungszahl, ja, wegen dem Unterhaltungswert. Da wird halt sehr pragmatisch gedacht.

Wenn dann aber so ein Video kommt in dem er hart auf die analytische Subjektivität eingeht, fast schon idealistisch eine Philosophie daraus macht, auch noch indirekt andere Magazine mit ihre Pseudo-Objektivität angreift (Wo er ja verdammt noch mal recht hat! Volle Zustimmung!), dann wünsche ich mir irgendwie: Kommt. Geht noch den letzten Schritt. Zieht das jetzt bitte auch konsequent durch. Schreibt dann auch Spielekritik dahin, stellt die Wertung in den Hintergrund und die Pro- und Kontra-Liste, schiebt sie irgendwohin. Zeigt mir noch mehr Emotionen, Empfindungen die ihr mit diesem Spiel erlebt habt - geht den Weg jetzt konsequent weiter, lebt das! Ich würde mich freuen wenn 4players das dann tun würde und die Spielekritik hier tatsächlich auf das nächste Level gehoben wird.

Aber von diesen 'Traditionen' und Pragmatismus wird man hier meines Erachtens noch zurückgehalten. Was noch alles möglich wäre! Die Kolumnen sind mittlerweile meine Lieblingsrubrik, weil sie einen persönlichen, subjektiven aber fachmännischen Blickwinkel auf die Spielewelt geben. Ich glaube mittlerweile sind auch die meisten (aufgeklärten) Leser bereit diesen Schritt mitzugehen.
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Kajetan
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von Kajetan »

MaxDetroit hat geschrieben: 10.07.2019 09:41 Wenn dann aber so ein Video kommt in dem er hart auf die analytische Subjektivität eingeht, fast schon idealistisch eine Philosophie daraus macht, auch noch indirekt andere Magazine mit ihre Pseudo-Objektivität angreift (Wo er ja verdammt noch mal recht hat! Volle Zustimmung!), dann wünsche ich mir irgendwie: Kommt. Geht noch den letzten Schritt. Zieht das jetzt bitte auch konsequent durch. Schreibt dann auch Spielekritik dahin, stellt die Wertung in den Hintergrund und die Pro- und Kontra-Liste, schiebt sie irgendwohin. Zeigt mir noch mehr Emotionen, Empfindungen die ihr mit diesem Spiel erlebt habt - geht den Weg jetzt konsequent weiter, lebt das! Ich würde mich freuen wenn 4players das dann tun würde und die Spielekritik hier tatsächlich auf das nächste Level gehoben wird.
Nun, Eurogamer hat vor zwei, drei Jahren auf Zahlen-Wertungen verzichtet. Viele haben dem Portal den Untergang prophezeit ...

https://www.eurogamer.net/

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Freya Nakamichi-47
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von Freya Nakamichi-47 »

MaxDetroit hat geschrieben: 10.07.2019 09:41 Wenn dann aber so ein Video kommt in dem er hart auf die analytische Subjektivität eingeht, fast schon idealistisch eine Philosophie daraus macht, auch noch indirekt andere Magazine mit ihre Pseudo-Objektivität angreift (Wo er ja verdammt noch mal recht hat! Volle Zustimmung!), dann wünsche ich mir irgendwie: Kommt. Geht noch den letzten Schritt. Zieht das jetzt bitte auch konsequent durch. Schreibt dann auch Spielekritik dahin, stellt die Wertung in den Hintergrund und die Pro- und Kontra-Liste, schiebt sie irgendwohin. Zeigt mir noch mehr Emotionen, Empfindungen die ihr mit diesem Spiel erlebt habt - geht den Weg jetzt konsequent weiter, lebt das! Ich würde mich freuen wenn 4players das dann tun würde und die Spielekritik hier tatsächlich auf das nächste Level gehoben wird.
Ich verstehe Deinen Standpunkt. Aber 4P ist nicht die Heilsarmee. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, sieht die finanzielle Lage alles andere als rosig aus. Auch wenn es keinen Spaß macht, ab einem bestimmten Punkt muß man auch mal wie ein Betriebswirt denken. Hätte 4P 100.000 Abonennten, die jeweils einen Zwanni im Jahr zahlen, wären bestimmt auch mal ein paar Experimente möglich.
nawarI
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von nawarI »

Wenn man Objektivität gegen Subjektivität stellen möchte, wird es viel einfacher, wenn man jemandem versucht das ganze über Essen zu erklären.
Versucht mal darüber zu streiten, ob Tomate oder Paprika besser schmecken. Da kommt es halt nur auf die eigene Meinung an.
Bewertet bitte mal ein Rührei mit Pilzen objektiv.. Meine Wertung wäre 78%, wenn selbstgemacht, eben weil mir Rührei mit Pilzen halt gut schmeckt, aber ein Freund von mir verabscheut Pilze.
Wie soll man denn da Objektivität rein bringen?

Tests sind dafür da, dass man die einzelnen Aspekte unter die Lupe nimmt, ob die Pilze gleich groß geschnitten und gleichmäßig verteilt sind und ich kann erklären wieso mir diese Punkte wichtig sind, damit sich der Leser dann überlegen kann, ob diese Punkte für ihn passen, aber das heißt dann nicht, dass es dem Leser dann letztendlich auch schmeckt. Btw: Käse als MTA ist ein No Go. Da gehört Käse rein und nicht zu wenig!!
Zuletzt geändert von nawarI am 10.07.2019 10:38, insgesamt 1-mal geändert.
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MrLetiso
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von MrLetiso »

Kajetan hat geschrieben: 10.07.2019 09:51 Nun, Eurogamer hat vor zwei, drei Jahren auf Zahlen-Wertungen verzichtet. Viele haben dem Portal den Untergang prophezeit ...

https://www.eurogamer.net/

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Man muss hier fairerweise aber auch sagen, dass es ein englischsprachiges Magazin leichter hat, höhere Leserzahlen zu bekommen, aufgrund der Internationalität der Sprache. Auf Deutsch ist man international gesehen, höchstens eine Randnotiz, wenn man Glück hat.
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AkaSuzaku
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von AkaSuzaku »

Skidrow hat geschrieben: 09.07.2019 23:37 Für mich ist der Test aber unerklärlich, inklusive der Kritikpunkte. Ich habe alle Mario 3D Titel, die es gibt, seit Mario 64 gezockt. Bei Hat in Time bin ich jetzt in der dritten Welt und ich empfinde 44% als absolut unverständlich. Die ersten Kritikpunkte passen überhaupt nicht, als hätte der Redakteur ein ganz anderes Spiel gespielt. für mich sind sie erfunden, noch die Steigerung von "aus den Fingern gesogen".
Das ist so als wenn man in einem Review der Herr der Ringe-Filme schreibt, die Filme seien Mist, weil die Tricktechnik total grausam sei.
Bei steam hat das Spiel bei über 15000 reviews ein "äußerst positiv". Ich sage damit mitnichten, dass 4players Wertungen von anderen Stellen mit einbeziehen soll. Aber wenn ich bei der Bewertung eines Spiels das Gefühl bekomme, der Redakteur hat das Spiel maximal fünf Minuten gespielt, dann brauche ich seine Tests nicht mehr zu lesen.
Ich fand den Test auch ziemlich grenzwertig, wahrscheinlich der extremste Fall hier in den letzten Jahren. Man merkt eben, dass wenig Zeit war und dass der Test ein wenig aus der Frustration über die Kamera heraus geschrieben wurde.

Allerdings ist Steam ein gutes Stichwort: Mir reicht es da einen der kurzen Trailer zu sehen, damit ich merke, dass mir die Kamera auf den Senkel geht, mich der Grafikstil nicht übermäßig anspricht und der Humor auch nicht ganz meine Wellenlänge ist. Und wenn es dermaßen offensichtlich ist, was einem geboten wird, erklären sich die sehr guten Bewertungen der Käufer von selbst. Da werden eben kaum Blindkäufe beigewesen sein.

Und ich finde trotz allem, dass aus dem 4players-Test hervorgeht, dass der Tester vielleicht einfach nicht so ganz die Zielgruppe des Spiels war. Das ist manchmal so. Man kann ja nicht jedes Spiel so lange in der Redaktion umherschachern, bis es irgendeinem gefällt. Wenn man sich aber eigentlich als Teil der Zielgruppe sieht, sollte man sich mal nach anderen Meinungen umsehen.
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von AyCaramba123 »

Man muss auch einfach sehen das sich die Zeiten verändert haben. In den 90er-Jahren hat man sich genau ein Spielemagazin gekauft und danach dann ein Spiel gekauft oder abgelehnt. Da wäre zuviel Subjektivität nicht so schön gewesen und man hätte womöglich ein sehr gutes Spiel verpasst. Gefühlt sind aber manche Magazine da stehen geblieben.

Heute hat man mit einem Klick eine Spieleübersichtsbewertung und dadurch ein ziemlich objektives Bild. Dafür sind auch keine objektiven Tests mehr nötig. 50 subjektive Tests und tausende Userbewertungen geben ein objektives Bild über das Spiel ab. Ebenso entsteht so auch viel weniger Raum für Manipulationen (gekaufte Kritiken oder Beeinflussung).

Aus dem Grund möchte ich persönlich auch nur einen subjektiven Beitrag über ein Spiel lesen wo ich die Person aber in Grundzügen "kenne". Wenn die Person generell Rennspiele mag, Rennspiel1 und Rennspiel2 gut findet und Rennspiel3 nicht, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich mit Rennspiel4 eine vernünftige Einschätzung für mich bekomme. Abseits von der objektiven 80%-Wertung insgesamt über alle Testseiten verteilt.

Das erklärt für mich auch den Erfolg von Youtube. Ehrlich seine Meinung mitteilen. Schönes Video!
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nepumax
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von nepumax »

4P|T@xtchef hat geschrieben: 09.07.2019 19:32 @Nepumax: Okay, ein Versuch...

Ganz wichtig ist, dass bei uns vor irgendeiner Zahl die Schulnote im Zentrum steht. Auch der damit verknüpfte Satz, z.B. "Wir sind ernüchtert" für "Ausreichend" oder "Wir finden dich okay" für "Befriedigend" ist relevant. Jeder Spielekritiker weiß irgendwann, in welchem Rahmen sich das Erlebnis bewegt. Das ist durchaus eine Skala, nur keine 100prozentige.

Zu deiner 73 oder 76: Ist das Spiel nur solide oder gut? Das ist vorher wichtig. Soll ein Spiel also ein "Gut" bekommen, startet es z.B. erst bei 75% und kann bis 84% erreichen. In diesem Bereich kann man dann sehr schön zwischen "Gerade noch gut, weil" oder "Voll im grünen Bereich" sowie "Fast sehr gut, aber für den Award fehlt xyz..." argumentieren. Vor allem, wenn man Bezüge herstellen kann. Erst dann entscheiden wir uns für eine Prozentzahl, die im Idealfall auch im Kontext bisheriger Wertungen desselben Redakteurs im selben Subgenre gesetzt wird.

Die prozentuale numerische Vergleichbarkeit von Unterhaltung ist natürlich Unfug, zumal sie immer schwammiger wird, je unterschiedlicher Autor, Genre & Co sind. Aber innerhalb dieses Unfugs kann es manchmal gewisse Annäherungen geben, quasi eine nachvollziehbare Relativität.

Und man darf nicht vergessen: Diese streitbare Zahlentradition hat auch selbst einen nostalgischen Unterhaltungswert.;)
Versuch geglückt. Vielen Dank, Jörg! :D
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von Sigistauffen »

Kajetan hat geschrieben: 10.07.2019 09:51
Nun, Eurogamer hat vor zwei, drei Jahren auf Zahlen-Wertungen verzichtet. Viele haben dem Portal den Untergang prophezeit ...

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Immer noch da, samt allen europäischen Sprachablegern.
So wirklich konsequent war auch Eurogamer nicht. Die haben einfach aus ihrem 10-Zähler-System ein 4-Zähler-System gemacht. "Essential", "Recommended", "____" und "Avoid" sind nach wie vor Wertungen, und nach wie vor zerreißt sich die Community auch das Maul drüber.
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Dr.Khaos
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von Dr.Khaos »

Auf Wertungen geb ich leider nichts. Ob sie nun objektiv oder subjektiv sind. Es kommt doch am Ende immer auf den Rezensenten an. Ich hab im Laufe der Jahre welche gefunden mit denen ich ungefähr gefühlt auf einer Welle bin. Ich kenne meine eigenen Vorlieben und weiss was ich hier und da verschmerzen kann und bilde mir eine Meinung aus verschiedenen Inhalten die ich finde um dann eine Entscheidung zu treffen.

Bei Filmen ist das ganze noch schlimmer. Mir ist nicht klar warum Leute sich daran so aufgeilen. Mich würde interessieren wieviel Leute hier bei 4players sofort die Review überspringen und zur Wertung skippen.
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Kajetan
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von Kajetan »

Dr.Khaos hat geschrieben: 10.07.2019 15:25 Bei Filmen ist das ganze noch schlimmer. Mir ist nicht klar warum Leute sich daran so aufgeilen. Mich würde interessieren wieviel Leute hier bei 4players sofort die Review überspringen und zur Wertung skippen.
Jörg meinte mal, dass die Anzahl derer, die in den Optionen die Wertung ausblenden lassen, verschwindend gering sei. Ob's daran liegt, dass kaum jemand dieses Feature kennt oder es andere Gründe hat, weiß niemand.