Kolumne: Das hat Lovecraft nicht verdient

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Ozymandiatz
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Re: Kolumne: Das hat Lovecraft nicht verdient

Beitrag von Ozymandiatz »

Ich würde mir wünschen, dass sich die Macher von "The Council" mal an Lovecraft versuchen. Ich fand die Atmosphäre bei "the Council" sehr gut, ein mysteriöser Einstieg, Detektivarbeit, Puzzles auf verschiedene Wege lösen basierend auf seinen Fähigkeiten, ... leider hängt das Spiel zum Ende etwas durch, wohl der Aufteilung in Episoden geschuldet.
Als Narrativ könnte ich mir eine Storyline wie bei "Providence" vorstellen, dem neuen Comic von Alan Moore, welcher im Lovecraft-Universum spielt. Ich bin auch der Meinung, dass sich bestimmte Genres wie etwa Shooter nicht mit Lovecraft vertragen, wobei: Wie wäre es denn mit einem Lovecraft-Doom Mod?
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Spiritflare82
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Re: Kolumne: Das hat Lovecraft nicht verdient

Beitrag von Spiritflare82 »

Da stimme ich zu, wenns für die ganzen halbherzigen Lovecraft inspirierten Spiele man wenigstens ein gutes gegeben hätte...

bisher ist noch immer Bloodborne das Beste an Lovecraft erinnernde Spiel aber man wünscht sich einfach was geschichtlich interessanteres als das From typische Brotkrumen Storytelling
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TheoFleury
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Re: Kolumne: Das hat Lovecraft nicht verdient

Beitrag von TheoFleury »

Glaube die OW wurde nur wegen dem anhaltenden Trend integriert. Ich hasse diesen eindimensionalen Trend der anscheinend nicht mehr aufhören will. Alles muss OW sein. Selbst Storybasierte Spiele die auf Mystery und Grusel setzen müssen OW sein....Man entwickelt an den eigentlichen Stärken , die so ein Spiel ausmachten müssen, komplett vorbei.

Traurige Entwicklung da dadurch viele Ressourcen verbraten werden und man Kompromisse eingehen muss ...Und diese Kompromisse sind meist unschön und faul gelöst... Aber hauptsache ne statische und langweilige OW um das Spiel zu strecken und den letzten Horst zum Kaufargument zu überzeugen...OPEN WORLD!!!!!!!!!!!!
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Nekropolis2908115
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Re: Kolumne: Das hat Lovecraft nicht verdient

Beitrag von Nekropolis2908115 »

Morgrim hat geschrieben: 29.06.2019 16:27
Nekropolis hat geschrieben: 29.06.2019 12:57 Ich weiß, aber als Videospielentwickler muss man sich zunächst wahrscheinlich auch die grundsätzliche Frage stellen, wie sehr man mit seinem Spiel in die Tiefe gehen und speziell die Themen um H.P. Lovecraft en détail darstellen kann, wenn man es möglichst gut verkaufen möchte, was wiederum für Entwickler und Publisher a priori das wichtigste Kriterium sein dürfte. Die Kritikpunkte an "The Sinking City" sind selbstverständlich allesamt berechtigt, aber ist es in der Branche im heutigen Zustand überhaupt möglich, ein Spiel zu entwickeln, das sämtlichen Ansprüchen, die das Thema umkreisen, gerecht werden kann? Vermutlich ja, aber Lovecraft (in der ursprünglichen Form) gilt eben irgendwie auch als "Nische" für Liebhaber, was sich dann eben mit den Ansprüchen vieler Entwickler, einer möglichst großen Zielgruppe gerecht zu werden, beißt. In anderen Worten: Ist Lovecraft-Materie überhaupt kompatibel zum Status Quo der Gamesbranche? Ich bin mir, um ehrlich zu sein, nicht ganz sicher. Theoretisch ist es schön, dass sich die Entwickler von "Call of Chthulu" und "The Sinking City" das Thema herangewagt haben, weil es natürlich auch Frische in den Sektor bringen würde, aber vielleicht muss man einfach zu viele Kompromisse eingehen, weil die Risiken andernfalls zu groß wären?

Mich ärgert das auch und du hast ja bereits einige berechtigte Punkte (z.B. mit der popkulturellen Ausschlachtung) genannt, die Initiatoren dessen sein dürften. Vielleicht wäre das ein geeignetes Thema für weitaus kleinere Entwickler, aber dann wird man vermutlich woanders Abstriche machen müssen.
Es ist nicht die Thematik, die Sinking City schlecht macht sondern das Handwerkliche.
Dabei sind so Sachen wie Gesichtsanimationen oder Gunplay eher unwichtig. Es geht ums Wesentliche: z.B. das Pacing. Das Spiel lässt sich, wie Jörg schon richtig sagt, einfach keine Zeit. Selbst das alte Call of Cthulhu war dahingehend um Meilen voraus. Es macht das, was Lovecraft Geschichten ausmacht, genau goldrichtig (zumindest am Anfang).

Ich denke, Sinking City ist schon vom Konzept her Schwachsinn. Wieso baut man als Entwickler mit sehr limitierten Ressourcen ein stadtfokussiertes Open-World-Game, in einer Zeit der Exploration-Games und Horror-Walking-Simulators a la Amnesia??? Mehr denn je könnte aktuell ein Lovecraft Game auf dieser Ebene erfolgreich sein, aber die Ukrainer dachten wohl, es wäre cool, in halbgare Ballereien und Pseudo-GTA-Gefühl zu investieren. Da kann man einfach nur den Kopf schütteln.
Ich habe auch mit keinem Satz behauptet, die Thematik würde das Spiel schlecht machen, sondern eher, dass sie die Entwicklung um einiges schwieriger macht, weil man evtl. viele einschneidende Entscheidungen treffen muss, die in diesem Falle einfach grundlegend falsch (bspw. die zu schnelle Erzählweise) ausgefallen sind.
mibeh100
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Re: Kolumne: Das hat Lovecraft nicht verdient

Beitrag von mibeh100 »

ich würde es dem machern von hellblade:senua s sacrifice zutrauen,ein gutes lovecraft game zu kreieren.man hat ja gesehen ,das ein spiel ohne sammelm und craften in diesem fall sehr erfolgreich war.ich denke viele spieler,sehnen sich auch förmlich nach mehr solchen spielen.
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Kajetan
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Re: Kolumne: Das hat Lovecraft nicht verdient

Beitrag von Kajetan »

TheoFleury hat geschrieben: 29.06.2019 09:38 Denken die ganzen PR Fuzzis und Marktforscher wirklich so eindimensional in ihren plastischen Rechnungen ...
Kurz gesagt: Nein! :)

Ausführlicher gesagt: Das Problem wird nicht durch PR-Fuzzis und Marktforscher verursacht, sondern durch inkompetente Producer und ahnungslose Geldgeber, die den Markt, das Medium, das Spiel und seine Zielgruppe nicht verstehen und glauben, dass eine bloße Ansammlung von Einzelteilen automatisch Erfolg hat, weil jeder dieser Einzelbestandteile Teil eines erfolgreichen Spieles war. PR-Fuzzis sind keine Entscheider, sondern haben diesen Rotz nur nach aussen hin gefälligst gut erscheinen zu lassen und Marktforscher haben das Problem, dass man ihre Zahlen meist vollkommen aus dem Zusammenhang reißt und nicht versteht, was sie wirklich aussagen.

Wenn dann noch ein eher mittelprächtig talentierter Entwickler dazu kommt ...
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johndoe532184
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Re: Kolumne: Das hat Lovecraft nicht verdient

Beitrag von johndoe532184 »

Lovecraft hat nen feuchten Dreck verdient.
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Kajetan
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Re: Kolumne: Das hat Lovecraft nicht verdient

Beitrag von Kajetan »

Abroxas hat geschrieben: 01.07.2019 12:46 Lovecraft hat nen feuchten Dreck verdient.
Das stimmt. Man sollte wohl eher sagen: Das hat der Cthulhu-Mythos nicht verdient. Auch wenn Lovercraft ihn begründet hat, so wurde er später durch viele andere Autoren erweitert und fortgesetzt. Das ist also schon lange nicht mehr SEIN Baby.

Dann muss man nicht jedes Mal durchnudeln, dass Lovecraft ein ganz normaler WASP-Rassist seiner Zeit war, der gerne gegen Schwarze, Juden, Iren und deutsch-stämmige Einwanderer gehetzt hatte.
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Jörg Luibl
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Re: Kolumne: Das hat Lovecraft nicht verdient

Beitrag von Jörg Luibl »

Falls du Lust hat, schau mal das Video an; dann müsste klar sein, warum ich gerade nicht "Das hat der Cthulhu-Mythos nicht verdient", als Titel gewählt habe - den hat Lovecraft nämlich nicht konzipiert.;)

https://www.4players.de/4players.php/tv ... craft.html
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Kajetan
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Re: Kolumne: Das hat Lovecraft nicht verdient

Beitrag von Kajetan »

4P|T@xtchef hat geschrieben: 01.07.2019 15:08 Falls du Lust hat, schau mal das Video an; dann müsste klar sein, warum ich gerade nicht "Das hat der Cthulhu-Mythos nicht verdient", als Titel gewählt habe - den hat Lovecraft nämlich nicht konzipiert.;)

https://www.4players.de/4players.php/tv ... craft.html
Zuerst Video anschauen und erst danach kommentieren? Papperlapapp, wo sind wir denn? :mrgreen:

Okok, ich schau's mir an.
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artmanphil
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Re: Kolumne: Das hat Lovecraft nicht verdient

Beitrag von artmanphil »

Also Prisoner of Ice fand ich sehr gelungen! Aber ja, ist ewig her... auch gab es da noch Another World, das sich vor allem anfangs stark an Lovecrafts Werk orientierte. Dennoch, dem Cthulhu-Mythos fehlt ein "offizieller" neuer Eintrag von erste Güte schon seit Dekaden, oder überhaupt. Spielerisch wäre ein Metroidvania-Ansatz doch ideal, insbesondere, wenn er à la From Software nicht in einem sidescrollenden Raster stattfände. Ich drücke die Daumen.
Well done. Here come the test results:
You are a horrible person. That's what it says.
We weren't even testing for that.
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