Kolumne: Der totale eSports-Muffel

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4P|BOT2
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Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von 4P|BOT2 »

Regnet es Frösche? Kann es im April schneien? Oder bin ich in einem Paralleluniversum? Als gestern nach dem Start des ersten PayTV-Senders für eSports die Schlagzeile aufflackerte, dass es auch eine europäische  Liga mit Turnieren für den Landwirtschaft-Simulator 19 mit 100.000 Euro Preisgeld geben soll, hab ich jedenfalls ganz genau aus dem Fenster geschaut. Mich der Realität vergewissert. ...

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MrLetiso
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von MrLetiso »

Rein kulturell ist die ludologische Demokratisierung samt eSports-Boom siebzehn Jahre nach Erfurt natürlich ein Grund zum Jubeln. Mittlerweile zocken Eltern mit Kids wie selbstverständlich, Lehrer nutzen Spiele im Unterricht. Und all das ist richtig cool! Auch wenn es immer noch ein paar Tiefflieger gibt: Die Gesellschaft hat eine hysterisch geführte Gewalt-Debatte überwunden und ein weiteres Medium hinzu gewonnen, das sich endlich ohne Vorurteile entfalten kann.
Hätte mir das jemand zu meiner Counter-Strike bzw. Quake-3-Zeit gesagt, wäre ich in schallendes Gelächter ausgebrochen.

Aber dass dieser Tag tatsächlich einmal kommt, hätte ich nie für möglich gehalten.
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hydro skunk 420
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von hydro skunk 420 »

Mich interessiert eSports ebenfalls null. Das gleiche gilt für Let's Plays.

Ich zocke noch nichtmal online, bin reiner Einzelspieler-Gamer.
Mach mit!

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Raskir
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von Raskir »

Kann ich großteils unterschreiben. Bin zwar eine Generation jünger und war nie so der PC zocker (daher keine Lan Parties) aber selber zocken muss es bei mir schon sein. Klar schaue ich auch mal nem Freund oder verwandten gerne zu wie er eine mir bekannte Passage versucht zu meistern. Aber generell Leuten beim Spielen zuschauen ödet mich an. Sowohl Lets Plays als auch E-sports. Woran das liegt kann ich nicht mal genau sagen, denn Tennis schaue ich sogar liebend gern im TV (Fußball früher auch, mittlerweile nicht mehr dank Fußballmüdigkeit), auch mal einen UFC Fight oder ein Darts Spiel. Warum mich aber der virtuelle Sport so gar nicht reizt, ka. Es ödet mich einfach an. Und bin dennoch froh, dass Gaming kulturell einen solchen Stellenwert erreicht hat.
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Easy Lee
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von Easy Lee »

eSports ist konträr zu meinem Anspruch ans Gaming. Die wollen Competition, ich den Eskapismus.

In meiner Vorstellung wäre die Online-Welt ein freundliches Gegeneinander oder ein spannendes Miteinander. Immer mit dem höheren Ziel gemeinsam eine gute Zeit zu haben. Dass der Mensch so i.d.R. nicht tickt, habe ich im letzten Jahrzehnt gelernt. Seitdem spare ich mir die Ausflüge ins Online-Gaming.

Dazu kommt, dass fast alle radikalen Monetarisierungsmaßnahmen über den Online-Faktor laufen. Da macht man sich unabhängiger, wenn man gar nicht erst mitspielt.

Ein weiterer Punkt: Ist ein Spiel erst mal zum Gegenstand von eSports geworden, ist Stillstand und Tunnelblick vorprogrammiert. Dann gibt's nur noch Balancing, Multiplayer, Events, weiß der Teufel ... halt diesen ganzen Kram.
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greenelve
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von greenelve »

Um es in Gamersprache abzukürzen: Der Unterschied zwischen PvP und RPG Server.
Gelangweilt? Unterfordert? Masochistisch veranlagt? http://www.4players.de/4players.php/dow ... 47903.html Jetzt auch auf Steam: store. steampowered .com/app/752490/
Who knows what evil lurks in the hearts of men? The Shadow knows!

Geklaut von greenelve. Falls das Forum schließen sollte:
Inoffizieller 4Players-Discord-Server: https://discord.gg/BQV9R54
Kolelaser
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von Kolelaser »

Stimme ich komplett zu anderen beim Games zuschauen ? Kann ich nur bei einschlafen gibt nicht was ich uninteressanter Finde. Denke auch das ist eher für Kids die auch mitreden wollen sich neue Spiele aber nicht leisten können. Einzige Ausnahme mal hier und da nen Speedrun anschauen von AGDQ finde ich sehr lustig bei manchen Spielen. Die ganzen Exploits und wie man am Schnellsten durchkommt finde ich sehr spannend.

ps. Jahrgang 73 ist aber noch nicht sooooo alt bisschen alt aber geht noch.

pss. schreibt mal die News das Metroid Prime 4 eingestampft wurde und von Retro Studios komplett neu entwickelt wird : https://www.youtube.com/watch?v=00Fv-O103Gw
Zuletzt geändert von Kolelaser am 25.01.2019 14:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Scorplian
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von Scorplian »

Ich verfolge zwar selbst den E-Sport wenig bis garnicht, aber im Kern finde ich das einfach eine tolle Entwicklung.

Zum einen diese Art des Spielens. Der Konkurrenzkampf, die Spannung, das simple Ziel zu gewinnen - das macht für mich für mich ein Spiel aus. Besonders wenn ich an meine Kindheit denke, mit Kampf- oder Rennspielen.
Wobei ich aber unsportliches Verhalten verachte und dies leider viel vorzufinden ist (besonders online,).

Auch das Zuschauen finde ich in dem Fall äußerst spaßig. Mit mehreren Leuten vor der selben Konsole, während nur zwei Gegeneinandet spielen. Dad hat durchaus was.
... jedenfalls schaue ich lieber bei einer spannenden Runde meiner Lieblingsspiele zu, als irgenwelchen melancholischen oder tiefgründigen Cutscenes oder Walk'n'Talk-Szenen...
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xKepler-186f (f*ck marquard)
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von xKepler-186f (f*ck marquard) »

Der rebellische Gamer. Durchaus nachvollziehbar. Heute zockt jeder und sei es "nur" das neue FIFA.

Und durch die aufkommende Youtube-Kultur sind Let's Plays stark eingeschlagen. So ganz verstehen, kann ich das exzessive Gucken von LPs oder eSports ebenfalls nicht. Bei manchen MP Spielen, die ich auch selbst spiele, schaue ich ab und an bei Streamern / Youtubern vorbei, um zu sehen, wie sie das Spiel angehen (Battlefield / Dead by Daylight). Das ist dann eine Symbiose aus Unterhaltung und Lernen. In den 90ern habe ich mich aber auch häufig mit Freunden getroffen und SP Spiele gespielt. Man hat sich dann eben abgewechselt und das hat genauso viel Spaß gemacht. Dabei war die soziale Interaktion ein maßgeblicher Faktor des Spielspaßes. Auch das direkte Austauschen von Spielerfahrungen kommt da mit rein. Bei einem Streamer mit hunderten von Zuschauern mal einen Satz in den Chat zu tippen, ... das ist schon ziemlich hirnrissig, weil sowas komplett im Datennirvana verloren geht.

Mit eSports verhält sich ähnlich. Die Titel, die aktuell im eSports angesagt sind, finde ich nicht interessant. Wenn man ein Dota oder CS richtig abfeiert, kann ich die Begeisterung erahnen. Aber zugegebenermaßen finde ich derartige Übertragungen i.d.R. sehr unübersichtlich, insbesondere wenn man nicht in der Materie drin ist (Dota oder Warcraft 3).
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papperlapapp
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von papperlapapp »

Es gibt wohl eine immer größere Masse an (sehr jungen) Spielern, die durch das Netz ermöglicht nun eine identitätsstiftenden Kanal gefunden haben, um wegen Ihrer "Spielleidenschaft" gesellschaftlich abgehängt, doch noch eine Art Zusammengehörigkeitsgefühl zu haben. Da ist das Ausgeschlachtet werden als Marketing-Zielgruppe nimmt man gerne in Kauf.

Dummerweise ist das aber nicht nur im Gaming Bereich so. Wenn ich mir Leute ansehe, die jedes Fussballspiel (aus der dritten Liga von Luxemburg zB) aufnehmen und nachher mehrmals ansehen, geht das für mich in die selbe Richtung. Da schaut man anderen auch beim "Sport" zu.

Ihr solltet mal einen Report über "den Zocker" schreiben. Damals, heute oder was weiss ich. Irgendwie habe ich das Gefühl, das nimmt ziemlich negativ gesellschaftliche Tendenzen an.
pepsodent
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von pepsodent »

Prinzipiell hab ich mit eSports auch eigentlich gar nichts am Hut.
Aber gestern bin ich beim Zappen über eine FIFA-Schießmichtot-Sendung gestolpert. Da wurde tatsächlich irgendein FIFA-Ligabetrieb übertragen. Und das war richtig toll. Viel besser als echter Fußball. Keine ständigen Spielflussunterbrechungen durch Fouls. Keine heulenden Fußballer, keine ständig pfeifenden Fans. Richtig schön. Und auch spannend. Echt toll.
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MaxDetroit
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von MaxDetroit »

Na ja, jeder kann für sich mal den guten alten Bartle-Test machen.

Herr Luibl würde ich extrem stark in der Explorer Kartegorie sehen gefolgt von Socializer und Achiever, und dann eine extrem gering ausgeprägte Killer Kategorie.
ESport, aber, spricht genau die Killer Spielertypen extrem an und ist genau etwas für diese Spielergruppe. Ich gehöre da auch nicht zu und bin eher Achiever und Explorer, aber ich resepktiere es das es eine große Gruppe von Spielern gibt die sich sehr gerne kompetitiv messen und daran Spass haben. Das der Ton meist etwas rauer in diesen Communities ist gehört wohl dazu, ist aber auch nicht so meins.
Wie gesagt, es gibt verschiedene Spielertypen und für jeden Typ gibt es auch extreme Formen von Spielen die fast nur genau auf einen Aspekt zugeschnitten sind. Z.B. Games mit extrem starken Fokus auf Socializer (siehe z.B. Mario Party oder Couch-Coop Games) oder Exploration (Open World wie z.B. Skyrim), die bei den betroffenen Spielertypen sehr gut ankommen.

Ich freue mich wie Jörg das die Spielelandschaft mittlerweile so vielfältig und groß geworden ist, und es fast für jeden Spielertyp intressante Nischenprodukte gibt (die immer noch genug Spieler ansprechen können um erfolgreich zu sein). Ein Esport Event für den Landwirtschaftssimulator ist z.B. so etwas für mich.
Astmeister
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von Astmeister »

Der Kommentar spricht mir aus dem Herzen. Bin auch schon etwas älter mit Jahrgang 83.
Allerdings gab es für mich eine Esports Ausnahme: Starcraft 2 habe ich sehr gerne bei Profis zugeschaut.
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Kibato
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von Kibato »

pepsodent hat geschrieben: 25.01.2019 14:23 Prinzipiell hab ich mit eSports auch eigentlich gar nichts am Hut.
Aber gestern bin ich beim Zappen über eine FIFA-Schießmichtot-Sendung gestolpert. Da wurde tatsächlich irgendein FIFA-Ligabetrieb übertragen. Und das war richtig toll. Viel besser als echter Fußball. Keine ständigen Spielflussunterbrechungen durch Fouls. Keine heulenden Fußballer, keine ständig pfeifenden Fans. Richtig schön. Und auch spannend. Echt toll.
Interessant, genau das stört mich nämlich an E-Sports Spielen im Sportbereich. Der menschliche Faktor geht dabei flöten und es passieren keine unerwarteten Dinge wie verrückte Fans die aufs Spielfeld rennen. Bei "unrealistischen" Sportspielen, wie z.B. Rocket League, finde ich es allerdings sehr unterhaltsam den Profis zuzusehen.
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Erdbeermännchen
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Re: Kolumne: Der totale eSports-Muffel

Beitrag von Erdbeermännchen »

pepsodent hat geschrieben: 25.01.2019 14:23 Prinzipiell hab ich mit eSports auch eigentlich gar nichts am Hut.
Aber gestern bin ich beim Zappen über eine FIFA-Schießmichtot-Sendung gestolpert. Da wurde tatsächlich irgendein FIFA-Ligabetrieb übertragen. Und das war richtig toll. Viel besser als echter Fußball. Keine ständigen Spielflussunterbrechungen durch Fouls. Keine heulenden Fußballer, keine ständig pfeifenden Fans. Richtig schön. Und auch spannend. Echt toll.
Meinst du das ernst?
Ok...Fußball mag seine „Schwächen“ haben aber ich persönlich ziehe eine spannende Bundesligabegegnung jeder FIFA oder PES Übertragung vor.
Ich habe mir das mehrfach angeschaut und bin damit nicht warm geworden. Weil es da einfach darum geht das Spiel mit bestimmten Mechanismen „auszutricksen“ und nicht um Fußball.
Da wurden 1:1 Situationen abgebrochen und auf den Flügel gespielt weil ein Treffer durch Kopfball wahrscheinlicher war als ein Treffer durch eben diese 1:1 Situation. Ne Danke....da hört’s für mich auf.
Aber jedem das seine.
Hohle Gefäße geben mehr Klang als gefüllte!
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