Linearität, Open World & Freiheit

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LeKwas
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Beitrag von LeKwas »

da bekomme ich echt Angst mit meinen 37 jahren das ganze was noch kommt im spiele bereich nicht mehr zu erleben Sad leider ..........ich hoffe ich werde 80 jahre und habe auch lust am spielen bis 80 :O
Ich glaub', das hoffen wir alle,
insofern natürlich noch weitere sehr gute Spiele folgen werden. :wink:

Ich persönlich halte einfach den konsequenten Weg für am besten: Linear, aber mit packender Storyline und tiefgründigen Charakteren, mit denen man auch mitfiebern kann - geradlinig wie ein Roman, aber wer hat gesagt, dass Romane schlecht seien. :)
Oder eine OpenWorld, aber mit richtig viel Freiheit und angemessenen KI-Reaktionen.
Natürlich wäre beides zusammen am allerbesten, aber realistisch gesehen unmöglich machbar - die Entwicklungszeit und das Budget würden alles jemals Dagewesene sprengen, und aus ökonomischen Gründen kommt dann etwas Halbes heraus.

Und versteht mich bitte nicht falsch: Mit linear meine ich nicht einbahnstraßenähnliche Levelschläuche, sondern einen geradlinigen Plot; Thief war aus meiner Sicht auch ziemlich linear, es gab zwar unterschiedliche Lösungsansätze in den einzelnen Missionen, aber die Storyline blieb weitestgehend geradlinig.
Und ich will auch nicht OpenWorldler oder Levelschläuchler bemissäugen: Es geht beides, auch in der Zukunft. Ich freue mich also auf ein lineares Jade Empire 2 und ein freies The Elder Scrolls 5. :D
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muselgrusel
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Beitrag von muselgrusel »

Ich denke, am besten könnte man das mit HDR umsetzen oder?
Stellt euch mal vor:
Ihr könnt am anfang einen der gefährten wählen, egal welchen.
Und jeder dieser charaktere würde, wenn er sich in manchen situationen anders entschieden hätte, die geschichte zum teil extrem verändern, was wäre wenn isengart niemals zerstört wäre?
Was wäre, wenn sam zurück gegangen wäre, als gollum frodo beeinträchtigt.
Was wäre wenn Legolas oder gimli nicht mit aragorn mit gegangen wären?
Oder ganz extrem. Wenn Frodo entschieden hätte, nicht durch moria, sondern an Isengart vorbei zu wandern?
Fände ich schon sehr interessant, und da ist nicht das problem mit unendichen möglichkeiten, vllt 200-300 enden(10-20 die sich grundlegend von einander unterscheiden) und das ist wohl in 20 jahren zu schaffen oder?(Bezieht sich nicht auf die Produktionszeit^^)
Für so ein spiel würde ich 80 euro ausgeben!!!
"Who are you to judge the life I live? I know I'm not perfect and I don't live to be.
But, before you start pointing fingers, make sure your hands are clean."
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GueffHELL
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Beitrag von GueffHELL »

Also aceraces Kommentar stimme ich vollkommen zu. Ich meine mal, alle Spiele sind Linear, wenn man das so bedenkt. Selbst Oblivion und co, du hast zwar deine Freiheiten, aber im Endeffekt befindest du dich doch in einem Schlauch. Ein Spiel hat ein Anfang und ein Ende, alleine das macht es schon Linear, vielleicht dauert bei manchen ein Spiel länger, aber ein ende haben sie irgendwann alle. Es wird auch niemals nicht lineare Spiel geben, was soll da auch der Sinn sein? Wenn ich wirklich alle Freiheiten hätte und machen könnte was ich will, brauch ich doch nicht mehr zu spielen. Kein direkte Handlung, keine Grenzen, das kann ich mir nicht vorstellen. Man müsste ja in einem nicht linearem Spiel auch eine oder mehrere Handlungen bieten, damit man es überhaupt spielt. Und da fängt es doch wieder an, eine Handlung = Linear, ob nu mit 1000 verschiedenen wegen oder nicht.
.emerald
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Beitrag von .emerald »

Sucht euch einen kompetenten Spielleiter und fangt an, Pen&Paper Rollenspiele zu zocken: D&D, DSA, Traveller, Space Gothic, Unknown Armies. Da gibt es die Entscheidungsfreiheit und man nängt gleichzeitig mit (im besten Falle :wink: ) coolen Leuten rum.

Ich mag ja den offenen Ansatz in Spielen, aber er wird wahrscheinlich auch in den nächsten Jahren im kommerziellen Bereich auf das jetzige Niveau reduziert bleiben. Der Aufwand solcher Projekte wäre mit der jetzigen Technologie schlicht zu hoch. Mass Effect machts gut, allerdings sind dort die Storymissionen allesamt Levelschläuche. Da hätte verschiedene Routen zum Ziel auch beim kämpferischen Vorgehen mehr Potenzial geboten.

Oder nehmen wir MoH:Airborne. Du kannst bestimmen, wo du abspringst, aber es hat keinen Effekt. Du musst trotzdem das Level von vorne bis hinten abklappern und alle Gegner erschießen. Wie schön wäre es gewesen, dort Nachschubrouten unterbrechen zu können, falsche Funksprüche abzusetzen oder Hinterhalte zu legen.

Da schlummert noch einiges Potenzial - auch wenn ich an Deus Ex denke - aber völlige Handlungsfreiheit ist beim jetzigen Stand von KI reine Zukunftsmusik.
TNT.sf
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Beitrag von TNT.sf »

ich habe noch nie bei einer kolumne geweint...
...und auch heute werde ich das nicht machen, obwohl sie mir fast schon aus der seele spricht.

aber was soll das rumphilosophieren? das machen nur arbeitslose ^^
fakt ist nunmal das der kommerz bestimmt, und der will nunmal nicht allzuviel offenes, da zuviel offenes zu komplex wäre und nicht call of duty 4.

selbst spiele auf der mittleren ebene werden ja von der großen masse verschmäht, zumindest wenn sie zuviel offenheit bieten, obwohl gerade sie doch das bieten, was ein "spiel" gut machen sollte.

aber auf der handlungsebene kommen ja direkt einen haufen probleme zusammen. da hätten wir zum einen das grundproblem, daß eben die story writer noch garnicht soviel erfahrungen damit haben, wie es ist eine mehrgleisige story zu schreiben.
zum anderen wäre dann aber auch die umsetzung. heutige spiele müssen oppulent sein, inszenierung heisst doch das zauberwort. mal angenommen man würde wirklich die handlungsstränge ständig auseinander gehen lassen, wieviele inszenierungen muss man dann für jeden dieser wege machen? hätte dann ein final fantasy am ende 5 hochwertige viertelstündige cg-endsequenzen, die alle je nach art des durchspielens komplett anders sind? das würde unmengen an geld verschlingen und wäre wahrscheinlich nicht einmal mehr rentabel, wenn das spiel sich 10 millionen mal verkauft.
um wirklich das völlige potential der handlungsebene ausschöpfen zu können muss man sich wohl dazu entschliessen eben an anderen stellen rückschritte zu machen, z.b. was die grafik angeht. weniger geld in die produktion aufwendiger engines stecken oder inszenierung von sequenzen, dafür mit relativ spartanischen mitteln schnell und einfach das erzeugen was man haben möchte.

also von mir aus könnten die ruhig mal wieder ein paar 2d spiele machen :)
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Nerix
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Beitrag von Nerix »

ganjagohan hat geschrieben:nochmehr als bei PnP-Rollenspielen, da man nicht zwangsläufig in einer Gruppe rumlatschen muss
Prinzipiell muss man das wohl, was aber nicht heißt, dass man nicht seine Freiheiten hat. Wir hatten mal die Situation, dass ein Krieger auf eine Hexe in unserer Gruppe getroffen ist. Naja, nach ein paar Abenteuern fing dann die Hexenjagd an :mrgreen:
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damadmax
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Beitrag von damadmax »

Jetzt muss ich doch mal EVE ins "Spiel" bringen. :)
Ich muss zugeben, dass es mir nach 2 Jahren häufigem Spielen keinen Spaß mehr macht, weil es einfach zu undurchsichtig und unübersichtlich geworden ist.

Man kann sich völlig frei bewegen. Die bespielbare Welt ist schon recht groß. Irgendwas um die 5000 Systeme mit mehreren Planeten, Monden und Stationen jeweils. Also ne menge Platz um sich auszutoben.

Es gibt zwar eine Story, die muss man aber nicht zwingend abarbeiten. Es gibt viele Wege sich zu entfalten. Quests erfüllen. Rohstoffe besorgen. Zeugs bauen. Schiffe verkaufen.

Problem an der Sache: Es gibt kein eigentliches Ziel. Auch ein Grund warum es langweilig wurde.
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melkor23
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Beitrag von melkor23 »

Ehrlich gesagt kann ich den offenbar weit verbreiteten Wunsch nach einer möglichst offenen Spielwelt nicht recht nachvollziehen. Mir reicht die Offenheit eines KotoR aus, bei dem ich auf den Planeten fliegen kann, der mich gerade interessiert bzw. die Möglichkeit, mich eher gut oder böse zu verhalten.

Ich halte auch die vergleichsweise freie Levelwahl in Super Mario Galaxy schon für eine ausreichende Freiheit.

Den Kritikpunkt "zu linear" überlese ich eh immer.
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Arkune
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Beitrag von Arkune »

Eine packende Geschichte die spannend inszeniert wird oder eine tolle Atmosphäre vermögen es mich schnell über lineare Spielabläufe hinweg zu trösten.
Derzeit wäre das Optimum für mich ein Spiel, welches ein Ende das ich leicht beeinflussen kann, alternative Lösungswege für bestimmte Situationen und vielleicht die eine oder andere Abzweigung die den Verlauf der Geschichte leicht ändert bietet. Mehr muss für mich derzeit nicht sein.
Mit diesen Sandbox-Spielen aller GTA und Morrowind kann ich nichts anfangen. Sie sind langweilig für mich.
omg-its-style
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Beitrag von omg-its-style »

Ich sehe es wie Arkune und melkor23. Unbeschränkte Freiheit und offene Welten sind sehr schwierig zu entwickeln, in einigen Fällen (MMOs z.B.) halte ich es sogar für potentiell Spielspaß gefährdend, etwas derartiges zu implementieren.

Nehmen wir WoW (ein beliebtes Bespiel) - wenn die Welt sich durch den Einfluss der Spieler nachhaltig ändern würde (was sehr begrenzt durch die Öffnung von AQ passiert ist), nimmt man den Leuten die später, oder nicht zum rechten Zeitpunkt da sind, die Chance, an allen Möglichkeiten des Spiels zu partizipieren. Man kann nun sagen, dass gerade bei dem Blizzard Titel dies bereits passiert, weil der derzeitige Endgame Content von der Masse der Spieler nicht gesehen werden wird, aber immerhin besteht zumindest die Möglichkeit, dies zu tun, der Black Temple wird auch morgen wieder Mobs enthalten und Illidan wird oben stehen und warten - bei einer Welt, wie sie von manchen gefordert wird, dürfte das konsequenterweise nicht der Fall sein. In diesem Fall wäre es so gut wie unmöglich, seitens der Entwickler auf den Fortschritt der Spieler zu reagieren, weil man schlicht und ergreifend nicht die Masse an Inhalten erschaffen könnte, die benötigt werden würden.

Und auf die Spieler zu vertrauen, aus den ihnen gegebenen Möglichkeiten das beste zu machen und für andere Spieler ein möglichst interessantes Spielerlebnis zu schaffen, ist schlicht und ergreifend Phantasterei, zumindest bei Titeln für die Massen. Bei Titeln wie NWN mit vergleichsweise reifen Communitys mag das funktionieren, weil diese näher am Pen & Paper sind, bei MMOs wird man damit nicht weit kommen.
ColinMacLaren
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Beitrag von ColinMacLaren »

Mir ist ein lineares, aber sehr intensives Spielerlebnis deutlich lieber als eine offene Welt, die insgesamt aber sehr leblos daherkommt. Oblivion ist da das beste Beispiel - nach der zehnten computergenerierten Höhle ist die Luft raus.

Wir sind mittlerweile an einem Punkt angekommen, wo Freiheit zu teuer ist. Die Entwicklungskosten pro Quadratmeter Spielwelt sind so hoch, dass eine echte, frei begehbare Welt, die technisch State-of-the-Art ist und in der es an jeder Ecke etwas zu entdecken gibt, was man dann jeweils noch mit unterschiedlichen Lösungsansätzen angehen kann, nicht mehr drin ist. - der Aufwand geht ins Unendliche.

Vielleicht muß sich wirklich mal jemand trauen und ein Spiel finanzieren, was sich technisch auf dem Niveau eines SNES-Zelda befindet, aber eine riesige Welt bietet, wo überall etwas Neues auszukundschaften ist.
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GueffHELL
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Beitrag von GueffHELL »

ColinMacLaren hat geschrieben:Vielleicht muß sich wirklich mal jemand trauen und ein Spiel finanzieren, was sich technisch auf dem Niveau eines SNES-Zelda befindet, aber eine riesige Welt bietet, wo überall etwas Neues auszukundschaften ist.
Naja, das würden aber sicherlich heutzutage nicht alle annehmen, allein schon wegen der Grafik. Mich persönlich würde das nicht stören, aber mann kennt ja die ganzen Grafik Fanatiker. :roll:
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LeKwas
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Beitrag von LeKwas »

Naja, das würden aber sicherlich heutzutage nicht alle annehmen, allein schon wegen der Grafik. Mich persönlich würde das nicht stören, aber mann kennt ja die ganzen Grafik Fanatiker. Rolling Eyes
100% agree. Nur die richtigen Gamer miteinzubeziehen, reicht für eine erfolgreiche Verkaufsquote einer solchen Megaproduktion nicht, auch die (ich hasse es, dieses Wort auszuschreiben :Spuckrechts: ) CasualGamer müssen einfach bedient werden.

Das klingt jetzt vielleicht sehr pessimistisch, aber ich glaube, dass es in Zukunft nie so ein Spiel mit einer absoluten OpenWorld geben wird.
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Cardinals
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Beitrag von Cardinals »

Naja ich hätt auch Mühe mit einem Spiel, welches nur durch die offene Welt und die vielen Details punkten kann. Schöne State-of-the-Art Grafik gehört dazu.
Xerias
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Beitrag von Xerias »

EnTroXxX hat geschrieben:Sehr schöne Kolumne.

Ich würde sagen es ist alles eine Ansichts und Geschmackssache. Gerade bei Spielen und deren Bewertungen kommt es doch sehr auf den Geschmack an.

Ich bin kein großer Freund von den offenen Spielwelten. Zwar ist es doch anfangs schön sich so frei und viel zu bewegen doch wird mir sowas meistens schnell zu langweilig, weil ich dann das Ziel aus den Augen verliere (bsp. Oblivion oder Gothic)
Da spiele ich doch lieber ein Spiel mit einer linearen Welt wo man sich Schritt für Schritt dem Ziel nähert.
Etwas mit einer guten Story wo man wissen will wie es weiter geht oder ein Spiel mit viel Charaktertiefe und Emotionen und Zwischensequenzen.Neverwinter Nights 2 fand ich z.B. in Sachen Charaktere gut gemacht oder The Witcher wo ich die Story gut fand.

Was also ist immer so positiv an der Freiheit, wenn dort keine Spannung aufgebaut wird. Wenn es zwar grafisch toll aussieht aber den Spieler nicht fesselt.

Natanji dir muss ich voll zustimmen, bessere Autoren wären mal echt angebracht. Aber die Spieleindustrie setzt ja immer nur auf Grafik. Hautsache das Blut spritzt noch realistischer. Leider befürchte ich das sich daran nichts ändern wird solange dieser Hype voll mitgetragen wird.
du sprichst mir aus der seele^^ :wink:

ich find aba nur dass das auf gothic nich ganz zutrifft...da gibt es schon einen gewissen grad an linearität im spielablauf und man hat immer ein ziel vor augen...
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