Der Sportspiel-Anachronismus

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Mr_v_der_Muehle
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Re: Der Sportspiel-Anachronismus

Beitrag von Mr_v_der_Muehle »

Warum hat sich der Begriff Lizenzhure eigentlich noch nicht etabliert? :ugly:

Das letzte Sportspiel was ich wirklich richtig oft gespielt habe, war Fifa 99. Hab mir die Demo vom aktuellen Teil für PS4 gezogen und hätte zwar an sich schon mal wieder Lust, denke aber immer an die Zeit, die ich mit anderen Titeln verbringen könnte. An sich finde ich das Gameplay aber im Grunde genommen identisch (Ihr wisst schon wie ich es meine ^^). Bin aber auch nicht wirklich Fußballbegeistert. Guck eigentlich nur, wenn mir das Spiel empfohlen wird/dazu eingeladen werde oder unsere Jungs auf dem Rasen stehen.

Sollte es in diesem Leben noch jemand wagen, ein vom Spielprinzip völlig frisches Fußballspiel zu liefern, wären mir auch Lizenzen egal. Kommt halt drauf an, wie man das ganze verpackt. Man kann sicherlich auch genug Content mit Fantasie oder avatarbasierten Charakteren zaubern. (Wie wärs den mit einem MMO oder Ego Shooter? :P)

Wichtig ist auf jeden Fall, dass der Wettkampf spürbar ist und Emotionen rüber kommen, die ich auch aus echten Wettkämpfen kenne.
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Akill
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Re: Der Sportspiel-Anachronismus

Beitrag von Akill »

Dr. Assborn hat geschrieben:Würdet ihr eigentlich Sportspiele ohne Lizenzen spielen, wenn diese innovativ aufgebaut wären und das jeweilige Genre nach vorne brächten? Oder besteht der Wert für euch hauptsächlich aus der detailgetreuen Simulation realer Bedingungen?
Ich würde auch Sportspiele ohne Lizenzen spielen....die Mehrheit der Spieler leider nicht. Mit macht natürlich auch was Spass, aber ein Sportspiel ohne Lizenzen hätte auch einige Vorteile. Es wäre z.B. möglich im MP wirklich gebalancte Teams zu haben, die nicht das reale Ungleichgewicht wiederspiegeln müssen.
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an_druid
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Re: Der Sportspiel-Anachronismus

Beitrag von an_druid »

majuh hat geschrieben:Der Grund ist irrsinnig einfach: Wenn die Spiele nicht jedes Jahr zum Vollpreis verkauft werden, können die Lizenzgebühren nicht refinanziert werden. Ohne ein Umdenken der Rechteinhaber wird sich nie etwas ändern.
Unlogisch. Wenn wenn für jeden neun Titel soo viel Lizens wegfällt, das sich Publisher ja grad noch über wasser halten können, dann wärs ja eig. billiger alle 2-3 Jahre ein neues Spiel rauszulassen. Außerdem müssten sich doch eig mehr Nutzer daran beteiligen Jährlich 10-15€ für Updatates zu zahlen als 60€ für Updates! eigentlich! Mann könnte es sogar noch noch besser machen, indem man einfach alle "Inovationen" der Spielmechanik der letzten Jahre zusammen bringt u. als Auswahl anbietet. Der Grund liegt doch auf der Hand, "die Kuh lässt sich eben gerne melken" sprich, der Spieler will lizens sehen u. damit der Kauf jedes Jahr gerechtfertigt werden will, gibts noch die "Inovation" oben drauf.
skSunstar
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Re: Der Sportspiel-Anachronismus

Beitrag von skSunstar »

Ich finde es vor allem bei FIFA sehr verwunderlich, warum das immernoch soviele kaufen.
Es ist jetzt seit Jahren so ziemlich das gleiche Spiel. Aber jedes Jahr überzeugt das Marketinggeschwurbel von EA Sports anscheinend genügend Leute. Ich finde es als Fussballspiel richtig schlecht, da es seit Jahren stagniert und den realen Fussball nicht gerade gut abbildet. Die Grafik ist auch kaum verbessert worden!
Da muss mal was richtig neues her!
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Exist 2 Inspire
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Re: Der Sportspiel-Anachronismus

Beitrag von Exist 2 Inspire »

an_druid hat geschrieben:
majuh hat geschrieben:Der Grund ist irrsinnig einfach: Wenn die Spiele nicht jedes Jahr zum Vollpreis verkauft werden, können die Lizenzgebühren nicht refinanziert werden. Ohne ein Umdenken der Rechteinhaber wird sich nie etwas ändern.
Unlogisch. Wenn wenn für jeden neun Titel soo viel Lizens wegfällt, das sich Publisher ja grad noch über wasser halten können, dann wärs ja eig. billiger alle 2-3 Jahre ein neues Spiel rauszulassen. Außerdem müssten sich doch eig mehr Nutzer daran beteiligen Jährlich 10-15€ für Updatates zu zahlen als 60€ für Updates! eigentlich! Mann könnte es sogar noch noch besser machen, indem man einfach alle "Inovationen" der Spielmechanik der letzten Jahre zusammen bringt u. als Auswahl anbietet. Der Grund liegt doch auf der Hand, "die Kuh lässt sich eben gerne melken" sprich, der Spieler will lizens sehen u. damit der Kauf jedes Jahr gerechtfertigt werden will, gibts noch die "Inovation" oben drauf.
Könnte mir vorstellen das sich die Lizenzinhaber (ZB FIFA) jährliche Spiele (in Tunier Jahren ja sogar zwei) vertraglich zusichern lassen!
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Hokurn
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Re: Der Sportspiel-Anachronismus

Beitrag von Hokurn »

Mr_v_der_Muehle hat geschrieben: Sollte es in diesem Leben noch jemand wagen, ein vom Spielprinzip völlig frisches Fußballspiel zu liefern, wären mir auch Lizenzen egal. Kommt halt drauf an, wie man das ganze verpackt. Man kann sicherlich auch genug Content mit Fantasie oder avatarbasierten Charakteren zaubern. (Wie wärs den mit einem MMO oder Ego Shooter? :P)
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;D ;D
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Alter Sack
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Re: Der Sportspiel-Anachronismus

Beitrag von Alter Sack »

Raskir hat geschrieben:
Alter Sack hat geschrieben:
Dr. Assborn hat geschrieben:Würdet ihr eigentlich Sportspiele ohne Lizenzen spielen, wenn diese innovativ aufgebaut wären und das jeweilige Genre nach vorne brächten? Oder besteht der Wert für euch hauptsächlich aus der detailgetreuen Simulation realer Bedingungen?
Das kommt drauf an ... beim Fußball find ich es jedenfalls so. Ich bin leidenschaftlicher Fußballfan und ich spiele gerne mit "meinem" Verein. Jedes Jahr das neuste Spiel kaufen mach ich allerdings nicht. Einmal gekauft kann es auch 3-4 Jahre dauern bis zum Nächsten.

Beim Basketball wäre es mir egal aber da ich eh keine Affinität zu diesem Sport habe kaufe ich mir auch kein Spiel davon.

Ich spiele noch gerne Golf digital (in echt auch mal probiert aber null Talent) und hin und wieder Rennspiele. Da ist es mit den Lizenzen so teils teils. Spieler oder Fahrer interessieren mich da eher gar nicht dafür aber die Plätze oder Strecken, die hätte ich schon gerne im Original anstatt irgendwelche Fantasieplätze/strecken.
Natürlich würden es viele Leute auch ohne Lizenzen spielen. Wenn das Gameplay und das Spiel als solches sehr gut ist reicht das aus um eine große Marke zu werden. Sonst wäre PES nie zu solcher Popularität gekommen. Viele kaufen sich heute noch PES weil sie hoffen, dass es sie ähnlich gut verzaubert wie noch zu den alten PS2 Zeiten.
Da bin ich mir nicht so sicher ob das die Leute wirklich dann so kaufen würden. Und PES hat ja auch Lizenzen so ist das ja nicht. Ich persönlich finde PES vom Gameplay her angenehmer als FIFA aber ich empfinde es schon als Manko das die Bundesligalizenz nicht dabei ist.
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casanoffi
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Re: Der Sportspiel-Anachronismus

Beitrag von casanoffi »

majuh hat geschrieben:Der Grund ist irrsinnig einfach: Wenn die Spiele nicht jedes Jahr zum Vollpreis verkauft werden, können die Lizenzgebühren nicht refinanziert werden. Ohne ein Umdenken der Konsumenten wird sich nie etwas ändern.
/fixed ;)


Und ich denke, genau das ist bei einigen Marken bereits passiert.

Denn ich glaube nicht, dass EA Sports aus reiner Nächstenliebe zu den Fans die Entwicklung eines FM Managers etc. eingestellt hat und daraus eine Legacy Edition gemacht hat.
Sondern weil man damit offensichtlich nicht mehr genug Profit machen kann.

Ich denke einfach, dass die Verkaufszahlen nicht mehr hoch genug sind.

Dass dieses "Umdenken" bei den Konsumenten darin endet, dass diese Spiele ganz von der Bildfläche verschwinden, ist natürlich schade - zeigt aber auch deutlich die Denkweise der Hersteller: nämlich gar keine mehr...
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Easy Lee
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Re: Der Sportspiel-Anachronismus

Beitrag von Easy Lee »

Ich sehe das wie die meisten hier bzgl. lizenzfreien Games. Ich würde sie zocken, wenn sie innovativ sind, technisch fortschrittlich und spürbar von der Freiheit profitieren (mehr Spaß und Action, weniger trocken-bürokratisches Auftreten). Bei Fußball-Games fände ich zum Beispiel absichtliche Fouls und Schwalben wie bei FIFA '99 spaßig. Gerne darf auch mal ein Trick mehr, als es realistisch wäre, ausgepackt werden - Stichwort FIFA Street. Das alles kombiniert mit einer guten Ball- und Körper-Physik ergäbe ein wirklich unterhaltsames Gameplay. Das gleiche gilt im Grunde genommen auch für andere Sportgames - es darf ruhig ruppiger und unfairer zugehen, als bei den Lizenzgames. Schadenfreude ist schließlich die schönste Freude. Nicht zuletzt deshalb ist Mario Kart seit 20 Jahren ein beliebtes Multiplayer-Game. FIFA 15 ist für mich im Gegenzug das beste Beispiel für ein Spiel, das ohne Mut und Liebe entwickelt wurde. Alles muss gemäß der Lizenzvereinbarungen glänzen wie der Lack bei Gran Turismo.
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Stalkingwolf
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Re: Der Sportspiel-Anachronismus

Beitrag von Stalkingwolf »

Dr. Assborn hat geschrieben:Ich sehe das wie die meisten hier bzgl. lizenzfreien Games. Ich würde sie zocken, wenn sie innovativ sind, technisch fortschrittlich und spürbar von der Freiheit profitieren (mehr Spaß und Action, weniger trocken-bürokratisches Auftreten). Bei Fußball-Games fände ich zum Beispiel absichtliche Fouls und Schwalben wie bei FIFA '99 spaßig. Gerne darf auch mal ein Trick mehr, als es realistisch wäre, ausgepackt werden - Stichwort FIFA Street.
Dann würde ich es überhaupt nicht kaufen. Ich würde ein z.b ein Eishockey Spiel kaufen, wenn es realistisch ist. Namen sind dann Schall und Rauch.
EAs NHL 15 ist z.b aktuell ein Kandidat der absolut gar kein realistisches Eishockey liefert und das interessiert mich schon nicht mit Lizenz.
Zuletzt geändert von Stalkingwolf am 21.10.2014 17:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Easy Lee
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Re: Der Sportspiel-Anachronismus

Beitrag von Easy Lee »

Hmm ... ich fühle mich mit meinem Semi-Realismus immer missverstanden :D Ich will es ja auch als realistisch verkauft bekommen. Also keine Special Moves, keine Explosionen, keine bunten Farben - nix mit "Arcade". Ich soll beim zocken schon das Gefühl haben den echten Sport zu spielen, aber eben mit einem Touch mehr Respekt vor dem Medium "Videogame".

Ein Spiel ist nunmal ein Spiel. Da muss man nicht minutenlang im Mittelfeld herumdümpeln und es darf eben auch mal was eckiges und kantiges passieren. Der eine Übersteiger mehr, ordentlich Impact beim foulen, dezent eingestreuter Humor. Das meine ich. Immer noch im Rahmen des empfunden Realismus, aber nicht komplett steril & trocken.
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Alter Sack
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Re: Der Sportspiel-Anachronismus

Beitrag von Alter Sack »

Dr. Assborn hat geschrieben:Hmm ... ich fühle mich mit meinem Semi-Realismus immer missverstanden :D Ich will es ja auch als realistisch verkauft bekommen. Also keine Special Moves, keine Explosionen, keine bunten Farben - nix mit "Arcade". Ich soll beim zocken schon das Gefühl haben den echten Sport zu spielen, aber eben mit einem Touch mehr Respekt vor dem Medium "Videogame".

Ein Spiel ist nunmal ein Spiel. Da muss man nicht minutenlang im Mittelfeld herumdümpeln und es darf eben auch mal was eckiges und kantiges passieren. Der eine Übersteiger mehr, ordentlich Impact beim foulen, dezent eingestreuter Humor. Das meine ich. Immer noch im Rahmen des empfunden Realismus, aber nicht komplett steril & trocken.
Oh das sehe ich anders :mrgreen: Ich hätte auch gerne mal ein Fussballspiel wo es auch etwas taktischer zugeht. Wo man mal gegen einen guten Catenaccio anspielen muss. Mir sind die Sportgames oft zu arcadig. Wenn man dann mal 20min gegen so ne Mauer spielt fänd ich das schon geil. Die meisten Spiele bei FIFA und PES fühlen sich alle gleich an. Aber ich denke das würde sich nicht verkaufen ...
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Enthroned
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Re: Der Sportspiel-Anachronismus

Beitrag von Enthroned »

skSunstar hat geschrieben:Ich finde es vor allem bei FIFA sehr verwunderlich, warum das immernoch soviele kaufen.
Es ist jetzt seit Jahren so ziemlich das gleiche Spiel. Aber jedes Jahr überzeugt das Marketinggeschwurbel von EA Sports anscheinend genügend Leute. Ich finde es als Fussballspiel richtig schlecht, da es seit Jahren stagniert und den realen Fussball nicht gerade gut abbildet. Die Grafik ist auch kaum verbessert worden!
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Ehrlich gesagt sind es doch seit Jahren schon die gleichen Phrasen von Leuten die mit FIFA nichts anfangen können. Wenn ich schon lese, dass jemand hier FIFA 99 mit FIFA 15 vergleicht, da dreht es sich mir im Kopf. Natürlich gibt es Parallelen, es ist nunmal Fußball. Doch die Weiterentwicklung sollte doch wohl für jeden ersichtlich sein.
Und genau von solchen Leuten kommen dann eben auch Dinge wie "Stagnation". Ich stimme Jörg zu, dass Sportspiele alle 2 Jahre rauskommen sollten, bzw. dazwischen ein Kader-Update für weniger Geld gepackt wird. Das mit den Modulen ist auch eine gute Idee. Auf dem Handy funktioniert das ja auch. Spiel laden, testen und wenn es gefällt, macht man es zur Vollversion bzw. kauft sich einzelne Elemente.

Jetzt werden gleich wieder einige ganz energisch mit dem Kopf schütteln, aber ich behaupte das nur Leute eine Entwicklung feststellen können, die sich auch intensiv mit dem Vorgänger befasst haben und das vorallem nicht nur offline. Jedes Jahr spiele ich FIFA garantiert mehr als 100 Stunden und wenn ein neuer Teil rauskommt, dann spürt man die Veränderung vom ersten Pass an. Es geht nicht darum das man A drückt und der Ball gespielt wird. Das mag immer gleich sein. Es geht um den gesamten Ablauf von der Bewegung des Beins/dem Fuß zum Ball, die Geschwindigkeit des Balls und der Ballannahme. Das sind auch Dinge wie Laufbewegungen oder Animationen allgemein.
Fußball ist doch so viel mehr. Wenn man nur den Arcade Faktor dahinter sehen will, dann könnte man auch sagen das der SC Paderborn genauso spielt wie Real Madrid. Ein paar Pässe, ein paar Schüsse, ein paar Tore - ist doch alles gleich. Doch näher betrachtet ergeben sich Haufenweise Unterschiede.
Genauso groß sind die Unterschiede von FIFA zu FIFA.

Das man nicht jedem Detail einen bescheuerten Namen geben muss, dem stimme ich auch zu. Das diese Details nicht einen Vollpreis ausmachen sollten, dem stimme ich auch zu. Aber von Stagnation, so wie das Wort gedacht ist, kann weder bei FIFA noch PES die Rede sein und gleich spielen sich die verschiedenen Teile ganz bestimmt nicht. Sagt ja komischerweise auch niemand, dass sich PES wie FIFA spielt und das obwohl beides Fußball ist.
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JudgeMeByMyJumper
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Re: Der Sportspiel-Anachronismus

Beitrag von JudgeMeByMyJumper »

Ich finde es sehr schade, dass in dem Kommentar untergeht, dass gerade EA das Muster eben doch gerade dieses Jahr aufgebrochen hat. Es gibt kein NFS und kein PGA Tour! Zwei legendären, extrem langlebigen, kommerziell erfolgreichen Serien wurde eine nötige kreative Pause verordnet. Das ist durchaus lobenswert, weil es eben so selten vorkommt. Und natürlich war es überfällig, genauso wie es bei den Fußball und Hockeyspielen überfällig und absolut nötig wäre.

Leider hat aber nun gerade auch EA die Pause von NBA Live überhaupt nicht zur Qualitätssteigerung nutzen können, im Gegenteil ging es erst recht in die Hose und die Serie steht mit der letztjährigen Version vor einem Scherbenhaufen, welcher womöglich deren endgültiges Aus bedeuten könnte.

Beim Tennis wiederum, welches ich von 2K sehr sehr liebgewonnen habe, freue ich mich einerseits über die positiven Fortschritte in Spielmechanik und Realismus, andererseits liegen die Veröffentlichungen sehr weit auseinander, um wirklich aktuell zu sein. Die Entwickler haben mit der Aufnahme der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung völlig unbekannten Spielerinnen Caroline Wozniacki (Top Spin 3, zwei Jahre später Nummer 1 der Welt) und Eugenie Bouchard (TS4, heute auf dem Weg zur Nummer eins und meines Erachtens die neue Topspielerin der kommenden Jahre) in das Spiel hellseherische Fähigkeiten bewiesen. Diese absoluten Glückstreffer lassen mich bis heute an weitere, kommende, richtig gute Tennisspiele von 2K glauben. Aber warum dauert es so lange bis neues kommt? Warum sind nur so wenige tatsächliche Spieler dabei? Warum nur so wenige lizensierte Stadien und Turniere sowie echte Wettbewerbe waußerhalb der WTA und ATP Tour wie der Fed-, Davis oder Hopman-Cup?

Klar: Lizenzen werden nur einzeln nach Spieler vergeben, Turniere regeln alles selbst, es gibt keinen Weltverband (gibts natürlich, aber) der alles auf einmal an ein Unternehmen lizensieren könnte. Was in diesem Fall äußerst bedauerlich ist. Gerade Tennis (wie Golf) sind heute populärer als sie es weltweit gesehen in die 90ern waren, als Tennis in Deutschland groß war und öffentliche Präsens genoss. Der Sport ist schneller, atletischer, variantenreicher und eine viel interessantere Show, die sich prima im NBK2k Stil umsetzen ließe. Genauso sieht es im Golf aus. Trotz Tigers zwischenzeitlicher Schwächephase ist der Sport heute auf einem absoluten, nie vorstellbaren Höhepunkt angelangt, der in Sachen Show, Preisgeld, Spannung und "Breite in der Spitze" die Tiger-dominierten-Jahre von 1997-2009 locker übertrifft.

Beide Sportarten verdienen (auch aufgrund des äußerst zahlungskräftigen Publikums) kürzere Veröffentlichungszeiträume (nur Tennis) von beispielsweise 2 Jahren mit einem 'Spieler-Turnier-Preisgeld-Stadion-Update' im Zwischenjahr bzw. eine deutlich höherwertige Präsentation des Sports à la NBA2k.

Und auch ein Fußballspiel möchte ich so gern wieder spielen, nach FIFA 98. Aber die Demos und Wertungen überzeugen mich einfach nicht. Ich will den aktuellen Kader, aber auch aktuelle Stadien (geht doch bei NFL, MLB und co. auch!!) zumindest der 50 größten Vereine der Welt, alle internationalen Wettbewerbe von Asian Champions League über australische A-League bis zum DFB Pokal inklusive Oberliga-Teilnehmern. Muss doch möglich sein. Ich brauche keine ausgefeilte KI, Physik, Tricks oder Emotionen, ich will aber (eher) auch keine Arcadevariante à la FIFA street. Ich bevorzuge Fußball mit Zweitastensteuerung zu spielen ohne tausend Varianten und ebenso viele Jubelgesten-Tastenkombinationen. Ein Ligamodus, in welchem ich die aktuelle Saison nachspielen kann (sowie am besten auch vergangene (Classic-mode) und zukünftige (Kaderupdate DLC)), einen Internationale Turniere Modus (inkl. Nationalmannschaften der Welt und deren qualifiers und final stages), alles im besten Fall im Coop spielbar, dazu wenns sein muss einen online Modus, der gut ausbalanciert ist und Spieler mit gleichen Fähigkeiten zusammen bringt... und ich wäre glücklich.

Ist das alles so schwer umzusetzen? Sportspiele könnten die Krönung der Videospiele sein und Maßstäbe setzen, anstatt Trends hinterherzuhecheln und sich in altbackenen, jährlichen Versoftungen zu verlieren. Wie es (ziemlich gut)/besser geht zeigen ja Serien wie Forza Motorsport und 2k Sports NBA. Alle anderen betreiben kollaborativen Stilstand.
1995 GameBoy | 1998 PC | 2004 PS2 | 2006 Xbox360 | 2009 PS3 | 2013 WiiU | 2013 PS4 | 2014 XboxOne | 2015 N3DS | 2019 Wii | 2020 XBS
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xionlloyd
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Re: Der Sportspiel-Anachronismus

Beitrag von xionlloyd »

Ich hatte noch nie den Drang, mir ein jährliches Sportspielupdate zu kaufen. Alle drei - vier Jahre kaufe ich mir mal ein PES oder Fifa (je nachdem welche Version mir in dem Jahr besser gefällt - meist ist es PES) und transferiere die Spieler und editiere die Kader, die ich für wichtig erachte dann regelmäßig selbst. So hat man aktuelle Kader, kann sich ja auch die Trikots so halbwegs aktualisieren und muss nicht mal für ein einfaches Update, geschweige denn ein neues Spiel blechen. Ich verstehe eigentlich gar nicht, warum es so viele andere nicht ähnlich machen und dann doch jedes Jahr neu zugreifen.
I'm not saying video games can bring the world closer together. But if video games have taught me anything, it's the hope that we never fight a space war against South Korea.

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