Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebelt

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Usul
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von Usul »

Kajetan hat geschrieben:Aber ... und das ist der Knackpunkt an der ganzen Geschichte ... weil Spiele als kreative, hochemotionale Werke wahrgenommen werden, werden auch diese Fließbandprodukte als kreatives, hochemotionales Produkt beworben, weil sonst keine Sau so ein Spiel kaufen wollen würde.
Und was ist das Problem daran? Willst du jetzt Kritik an der Werbung vornehmen? Ja, Werbung ist Lügerei. Ja, Werbung gaukelt den Leuten was vor, was normalerweise nicht stimmt. Gerne.
Nur was hast das jetzt mit der Planung für Destiny und den vielen Millionen zu tun, die dafür ausgegeben werden?
Was ich gerne hätte, spielt bei der Feststellung des Umstandes, dass Destiny auf Grund der immensen Umsatzerwartungen seitens Activisions trotz eines Mörderbudgtes nicht kreativ sein kann, keine Rolle. Es ist nur eine Erklärung WARUM Destiny so ist, wie es ist.
Zum wiederholten Male: MUSS ein Spiel denn kreativ sein? Einerseits hast du ja gesagt, daß Spiele so sind... und Destiny folglich ja ein Unding sein müßte. Jetzt schreibst du, daß Spiele vielleicht nicht alle so sind, aber halt so wahrgenommen werden.... und, schlimmer noch, Werbung dafür so gemacht wird. Beantwortet aber die Frage nicht: MUSS ein Spiel unbedingt (mehr oder weniger) kreativ sein, um gut zu sein?
Weitere Frage: Wie kommst du darauf, daß Destiny nicht in gewisser Weise kreativ ist? Durch die Videos, die du gesehen hast? Hmmm...
Ja, wir haben unterschiedliche Wahrnehmungen. Du mißverstehst mich hier auf ganzer Linie. Hat es noch Sinn, dass wir hier weiterdiskutieren oder sollen wir es einfach gut sein lassen?
Die Tatsache, daß ich dich offenbar mißverstehe, liegt wohl daran, daß du nicht bei einem Punkt bleibst, sondern hin- und herlavierst. Wie bereits gesagt: Zuerst SIND Spiele kreativ (und unkreative Spiele implizit damit ja eigentlich keine Spiele)... jetzt werden Spiele so WAHRGENOMMEN und BEWORBEN... was kommt als Nächstes?
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Kajetan
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von Kajetan »

Usul hat geschrieben: Die Tatsache, daß ich dich offenbar mißverstehe, liegt wohl daran, daß du nicht bei einem Punkt bleibst, sondern hin- und herlavierst. Wie bereits gesagt: Zuerst SIND Spiele kreativ (und unkreative Spiele implizit damit ja eigentlich keine Spiele)... jetzt werden Spiele so WAHRGENOMMEN und BEWORBEN... was kommt als Nächstes?
Und Du sagst, dass Du keine Rabulistik betreiben würdest. Es hat wirklich keinen Sinn mehr diese Diskussion hier weiterzuführen, das wird mir jetzt zu dumm. Ich wünsche Dir aber noch ein schönes, erholsames Wochenende :)
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sabienchen.banned
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von sabienchen.banned »

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Usul
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von Usul »

Kajetan hat geschrieben:Und Du sagst, dass Du keine Rabulistik betreiben würdest.
Langsam nervt dieser Vorwurf, wenn ich ehrlich sein soll.
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Jörg Luibl
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von Jörg Luibl »

Der erste Teil des Tests ist jetzt online - inklusive bisheriger Einschätzung; die finale Wertung plus Video-Fazit folgt nächste Woche:

http://www.4players.de/4players.php/dis ... stiny.html
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3nfant 7errible
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von 3nfant 7errible »

Also ich würd auch nicht zwingend alles am Budget festmachen. Wenn Destiny schlecht ist, dann einfach weils schlecht ist, und nicht weil die Kosten oder die Umsatzerwartungen so hoch sind. Letztere sind bei den Publishern bei bestimmten Spielen sowieso exorbitant hoch. Man erinnere sich nur mal an Tomb Raider und seinen 5 Mio verkauften Einheiten, die ja sooo enttäuschend waren. Oder Cryteks Geheule über 1 oder 2 Milliönchen nach ein paar Wochen

Und 500 Mio ist sowieso auch nur eine beliebige Zahl, die für jeden einen anderen Stellenwert hat. Was für Activision 500 Mio sind, sind für jemand anderes vielleicht schon 50 Mio, für jemand anderes 5 Mio, und wieder jemand anderes vielleicht schon 500.000.

Der ein oder andere Indie Entwickler hat zB auch schon berichtet, dass er fast sein gesamtes Hab und Gut verkauft und Schulden aufgenommen hätte, um dann mit der Entwickling eines Spiels alles auf eine Karte zu setzen.
Also auch wenn die Grössenordnungen der Summen unterschiedlich sind, können Bedeutung und Erwartungen für verschiedene Leute die gleichen sein.


Das Problem ist doch vielmehr, dass man von dem vielen Geld nichts im Spiel sieht. Als ich die Beta ausprobiert hatte, erinnerte es mich am ehesten an Warframe, ein popeliges F2P Game!

Wo sind auch all die Dinge, die angeblich für Edel-Mainstream-Blockbuster stehen? Wo sind die aufwendigen Cutscenes, die haufenweise guten Akteure/Sprecher, das cinematische, die Qualität bei Story und Charaktere, die Top Grafik, Animationen usw?
Davon hat das Spiel ja nicht mal irgendwas. Wenn es da weitermacht, wo die Beta bei Lvl 8 aufgehört hat, dann würde ich es eher für ein 9,5 Mio Spiel halten... ein Warframe, ein Serious Sam, oder nur der MP-Part von Mass Effect3.

Der Grund, wieso Borderlands wohl allgemein besser ankommt liegt imo auch daran, dass es abseits der ebenfalls immer gleichen stupiden Ballerei in generischen Quests, zumindest einen sehr einzigartigen Stil hat und eine interessante Welt mit noch interessanteren Charakteren bietet. Ein Spiel, das einen Charakter wie Handsome Jack bietet, kann man einfach net hassen ^^

All diese "B-Note" Qualitäten gehen Destiny komplett ab. Vermutlich weil den auch nie jemand gesagt, was für ein lahmarschigen, gesichtslosen Heini die da mit dem Master-Chief haben :Blauesauge:

Spoiler
Show
und wo wir schon dabei sind...... auch ein Gordon Freeman sollte in seinem nächsten Spiel endlich mal die Schnauze aufkriegen ^^ :P
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Shevy-C
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von Shevy-C »

Kajetan hat geschrieben:
Edit: Würde ein Chris Roberts derartige Summen über Stretch Goals erzielt haben, Star Citizen würde mit einem tatsächlich funktionierenden Überlichtantrieb ausgeliefert werden.
Und das glaubst du auch noch? Das Ding schreit doch förmlich danach die Enttäuschung schlechthin zu werden.
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Broco
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von Broco »

Ich bin was Star Citizen betrifft auch kritisch. Zwar freue ich mich darauf und habe auch beim Crowd-Funding mitgemacht, weil ich das Geld über hatte, aber im Laufe der letzten ich sag mal 20 Jahre, die ich mich schon mit Gaming beschäftige (bin 29) ist die Kluft zwischen versprochener und tatsächlicher Qualtität von Veröffentlichungen WEIT auseinander gegangen. Nicht immer, aber tendenziell.

Ich kann einfach nicht verstehen, wie heute überhaupt noch jemand einem noch nicht veröffentlichten Titel Vorschusslorbeeren geben kann, das ist einfach völlig idiotisch.
Da können die mir 200 Gameplayvideos zeigen, erst, wenn ich das Produkt habe, kann ich es beurteilen.
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Kajetan
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von Kajetan »

Shevy-C hat geschrieben:
Kajetan hat geschrieben:
Edit: Würde ein Chris Roberts derartige Summen über Stretch Goals erzielt haben, Star Citizen würde mit einem tatsächlich funktionierenden Überlichtantrieb ausgeliefert werden.
Und das glaubst du auch noch? Das Ding schreit doch förmlich danach die Enttäuschung schlechthin zu werden.
Wie Star Citizen letztendlich wird, das weiß ich nicht. Aber was da mittlerweile an Features reingepackt wurden, weil die Backer halt tief in die Tasche gegriffen haben und diese Summe gerade mal das hintere rechte Loch der Portokasse bei Bungie füllt ... Chris Roberts geht Wagnisse ein. Er riskiert etwas und möchte seine Vorstellung des idealen Weltraumspieles umsetzen. Kann er dabei scheitern? Klar, die Chance besteht immer. Aber er wagt etwas. Bungie darf mit Destiny nichts wagen. Trotz oder gerade wegen all des Geldes, dass hier reingesteckt wird und vor allem rauskommen soll.
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Usul
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von Usul »

Kajetan hat geschrieben:Bungie darf mit Destiny nichts wagen. Trotz oder gerade wegen all des Geldes, dass hier reingesteckt wird und vor allem rauskommen soll.
Und das, was ich eben seit Anfang der Diskussion nicht verstehe: Was ist so schlimm daran? (Mal abgesehen davon, daß es meiner Meinung nach natürlich nicht so einfach ist, aber das lassen wir jetzt mal außen vor.)
Eleanor_Rigby
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von Eleanor_Rigby »

Warum spielt der Typ überhaupt Computerspiele wenn er Computerspiele so hasst? Mir kommt es so vor als ob er immer ein ganz großer Journalist werden wollte, hat es aber nicht geschafft ernst genommen zu werden und rächt sich jetzt, indem er Computerspiele schlecht macht.

Es gibt genug Spiele- und Spieleprojekte, die Abseits des Mainstreams klassische Tugenden, spielerischen Anspruch und auch kleinere bis größere Innovationen zelebrieren - ich bin immer noch unglaublich Begeistert von D:OS und freue mich über den Erfolg des Titels (übrigens auch keine Innovationsbombe).
Das die BigPlayer wie EA oder in diesem Fall Activision hier kein Innovationsfeuerwerk abfeuern ist doch klar. Wie naiv müsste man denn sein diese Hoffnung auch nur im Ansatz zu haben? Es gibt überhaupt keinen Grund zur Sorge, es sprießen die kleinen und mittelgroßen Projekte auch dank Crowdfunding aus fast jeder Ecke hervor um ihre Nischen zu bedienen und die wirklich großen und innovativen Titel passieren alle Jubeljahre mal.

Bungie und Activision knallen hier jetzt einen Kommerz-MMO-Shooter raus. Na und? Tut doch keinem weh, ich glaube sogar eher, dass die kleinen Spieleentwickler davon profitieren, denn wer etwas besonderes/innovatives/individuelles sucht, wird bei denen fündig.
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Exedus
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von Exedus »

Das die BigPlayer wie EA oder in diesem Fall Activision hier kein Innovationsfeuerwerk abfeuern ist doch klar.
Und deswegen soll man die immer gleichen Spiele bejubeln?
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Usul
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von Usul »

Exedus hat geschrieben:Und deswegen soll man die immer gleichen Spiele bejubeln?
Bejubeln kannst du, was du bejubelnswert findest... das ist nicht das Problem. Das Problem ist, daß zum einen so getan wird, als ob Kreativität und Innovationen ganz selbstverständlich unabdingbare Aspekte eines Spiels sind... und man zum anderen bei Destiny nun immer wieder auf die kolportierten 500 Millionen verweist und daraus fordernd folgert, daß gerade dieses Spiel doch besonders kreativ und innovativ sein muß. Als ob Kreatitivät und Innovationen so direkt von Geld abhängen würden.

Ja, eines der Argumente lautet, daß gerade wegen dem vielen Geld das Spiel nicht besonders innovativ und kreativ sein KANN, weil zu viel Geld auf dem Spiel steht. Und da stellt sich eben immer noch die Frage, was so schlimm daran ist, wenn ein Spiel nur auf das Übliche setzt und keine besonders neuen Wege geht. Ganz zu schweigen davon, daß es höchst spekulativ ist zu meinen, daß Bungie etwas deutlich Kreativeres auf die Beine gestellt hätte, wenn der finanzielle Rahmen ein anderer gewesen wäre.
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ChiliChief
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von ChiliChief »

Bungie hätte mal besser nie etwas von den verballerten 500 Mio. erzählt, dann würde sich heute auch keiner aufregen und sich hier als Möchtegern-Wirtschaftsanalyst und -Marketingpsychologe outen.
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Wigggenz
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Re: Destiny - oder: Wie Planwirtschaft die Kreativität knebe

Beitrag von Wigggenz »

Wow, bis auf ein paar TV-Werbespots und diesen absolut oberpeinlichen "Werde zur Legende"-Trailer habe ich echt kaum was von Destiny mitbekommen (außer dass die Freds hier im Forum immer sofort zu platzen scheinen).

Aber alleine für den Trailer gehören die bestraft! :mrgreen:
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