Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anita Sarkeesian nie meine sein wird

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3nfant 7errible
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von 3nfant 7errible »

Wieviele Leute plötzlich ankommen, nur weil eine Frau mal Anita kritisiert....

Also das ist doch echt mal Sexismus in Reinkultur und Vorurteile hoch drei. Als bräuchte man die männl. Kritiker gar nicht erst anhören, weil die können ja sowieso nur misogyn oder zumindest befangen (welch Ironie, haha) sein :Blauesauge:

Aber damit kein falscher Eindruck entsteht: Alice ist ja hier ja nicht mal die grosse Ausnahme. Es haben sich im Netz mittlerweile ne ganze Menge Leute unter not your shield zusammengefunden, Frauen (darunter auch Feministinnen), Schwarze und sogenannte "Minderheiten", die von Anita Sarkeesian und Zoe Quinn genauso genervt sind wie die pöhse, pöhse "Patriarchy". Und die es zum Kotzen finden, dass den Verteidigern nichts besseres einfällt als ständig immer mit diesem typical white male und misogyny Scheiss anzukommen.


Also ich hätte diesen solidarischen Zusammenschluss von wahrheitsliebenden Menschen aller Geschlechter, Herkunft, Religion und sexueller Ausrichtung ja eher #InYourFace genannt, schon allein für die Unverschämtheit dieser Sith-Lords und Diener Saurons, dass sie meinen Leute, die einfach nur gegen Lug, Betrug und Korruption sind so verumglimpfen zu müssen :Häschen:

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Temeter 
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Temeter  »

Jaggo hat geschrieben:Wenn ich jemanden beschimpfen will, mache ich das nicht so subtil... 8)

Und ja, Medien beeinflussen die Gesellschaft (und umgekehrt), da haben viele Leute kluge Sachen zu geschrieben, wie das funktioniert. Natürlich nicht so, dass jeder, der einen Shooter spielt, danach anfängt Leute zu erschießen (oder Frauen vergewaltigt). Es ist ja kein Zufall, dass die Klischees, die Anita beschreibt, immer wieder auftauchen, auch in Werbung, Fernsehen, usw. Das sind Rollenbilder, die uns von frühester Kindheit vermittelt werden (u.a. auch durch diese Medien) und die uns durch entsprechende Darstellungen (auch in Videospielen) immer wieder bestätigt werden. Die Kritik von Alice finde ich im Vergleich zu anderen erfreulich sachlich, trotzdem finde ich, dass sie am Thema vorbei geht und dass man Kritik an den "Tropes vs. Women" anders anbringen muss.
Gratulation, du hast gerade perfekt die typischen, leeren Argumentation dargebracht, die man sich schon bei der Killerspieldiskussion anhören durfte. Sogar auf erschießen und vergewaltigen geschlossen, was natürlich aber 'nicht jeder' Spieler macht.

Und so eine abstoßende Aussage ist begründet, weil Medien Rollenbilder vermitteln können. Wobei jedes halbintelligente Kind eigentlich sehen sollte, dass dieser Satz überhaupt keine spezifische Bedeutung hat.
Aber nope, da klink ich mich aus der Diskussion aus. Hatte schon befürchtet, da kommt endlich mal ein vernünftiger Beitrag aus der Richtung.
Jaggo
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Jaggo »

Das ging ja doch länger gut als ich dachte... :D
Scipione hat geschrieben:Wieviele Leute plötzlich ankommen, nur weil eine Frau mal Anita kritisiert....

Also das ist doch echt mal Sexismus in Reinkultur und Vorurteile hoch drei. Als bräuchte man die männl. Kritiker gar nicht erst anhören, weil die können ja sowieso nur misogyn oder zumindest befangen (welch Ironie, haha) sein :Blauesauge:

Aber damit kein falscher Eindruck entsteht: Alice ist ja hier ja nicht mal die grosse Ausnahme. Es haben sich im Netz mittlerweile ne ganze Menge Leute unter not your shield zusammengefunden, Frauen (darunter auch Feministinnen), Schwarze und sogenannte "Minderheiten", die von Anita Sarkeesian und Zoe Quinn genauso genervt sind wie die pöhse, pöhse "Patriarchy". Und die es zum Kotzen finden, dass den Verteidigern nichts besseres einfällt als ständig immer mit diesem typical white male und misogyny Scheiss anzukommen.
Also ich hätte diesen solidarischen Zusammenschluss von wahrheitsliebenden Menschen aller Geschlechter, Herkunft, Religion und sexueller Ausrichtung ja eher #InYourFace genannt, schon allein für die Unverschämtheit dieser Sith-Lords und Diener Saurons, dass sie meinen Leute, die einfach nur gegen Lug, Betrug und Korruption sind so verumglimpfen zu müssen :Häschen:

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come to the dark side, we have cookies 8)

Ich hab mir das hashtag bei Twitter mal angeschaut und ehrlich gesagt keine Ahnung, wofür oder wogegen die Leute sind. Und was mir dein Beitrag sagen soll, weiß ich auch nicht, deswegen verlinke ich einfach mal, was Laurie Penny zu dem Thema gesagt hat:
Laurie Penny hat geschrieben:There’s a culture war happening right now. It’s happening in games, in film, in journalism, in television, in fiction, in fandom. It’s happening online, everywhere. And everywhere, sexists, recreational misogynists and bigots are losing..
http://laurie-penny.com/why-were-winnin ... lture-war/

Temeter hat geschrieben:
Jaggo hat geschrieben:Wenn ich jemanden beschimpfen will, mache ich das nicht so subtil... 8)

Und ja, Medien beeinflussen die Gesellschaft (und umgekehrt), da haben viele Leute kluge Sachen zu geschrieben, wie das funktioniert. Natürlich nicht so, dass jeder, der einen Shooter spielt, danach anfängt Leute zu erschießen (oder Frauen vergewaltigt). Es ist ja kein Zufall, dass die Klischees, die Anita beschreibt, immer wieder auftauchen, auch in Werbung, Fernsehen, usw. Das sind Rollenbilder, die uns von frühester Kindheit vermittelt werden (u.a. auch durch diese Medien) und die uns durch entsprechende Darstellungen (auch in Videospielen) immer wieder bestätigt werden. Die Kritik von Alice finde ich im Vergleich zu anderen erfreulich sachlich, trotzdem finde ich, dass sie am Thema vorbei geht und dass man Kritik an den "Tropes vs. Women" anders anbringen muss.
Gratulation, du hast gerade perfekt die typischen, leeren Argumentation dargebracht, die man sich schon bei der Killerspieldiskussion anhören durfte. Sogar auf erschießen und vergewaltigen geschlossen, was natürlich aber 'nicht jeder' Spieler macht.
verdammt, ich hätte mir die Ironie-Smileys doch nicht sparen sollen :)
Temeter hat geschrieben:Und so eine abstoßende Aussage ist begründet, weil Medien Rollenbilder vermitteln können. Wobei jedes halbintelligente Kind eigentlich sehen sollte, dass dieser Satz überhaupt keine spezifische Bedeutung hat.
...
.
Ich frage mich auch gerade, welche spezifische Bedeutung dieser Satz von dir hat...
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Wigggenz
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Wigggenz »

Also ich konnte diese self-proclaimed Geeks noch nie ernst nehmen.
Bambi0815
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Bambi0815 »

Wenn Feminismus vorher unbeliebt war, wird man dank Sarkeesian so damit übersättigt, dass es nur noch unendlich nervt

ja das kann man echt schon sagen. Sie macht da so eine grosse Sache raus.

Sie sollte sich eher vllt das Fernsehprogramm angucken. Das beeinflusst unsere Kinder und Jugendlichen. Es entscheidet heute noch sehr und lenkt den jungen Menschen in falsche Denkweisen.

Beispiel: Catch the Millionär oder The Bachelor und und und.

Es ist in diesen Shows Tradition, dass eine Porno-Darstellerin mit von der Partie ist. Das Frauenbild und Klischee wird da durch geschicktes Casting aufrecht gehalten.

Aber das muss man garnicht. Unsere Welt hat sich verändert und alle suchen mehr nach Reichtum oder Fame als nach wahrer Liebe. Die Werte haben sich stark verändert.

Die Welt ist kleiner geworden und die Menschen schauen auf andere Menschen und wollen das selbe. Neid ist in unseren Tagen groß geschrieben weil wir auch in alle Leben einblick haben.

Sie müsste woanders anpacken um irgendwas zu verändern am Bild der Frau.
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Schnurx
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Schnurx »

Oh, übrigens schon gewußt? Männer spielen nur deswegen Video -und Computerspiele um ihren "Vergewaltigungstrieb" unter Kontrolle zu halten....kein Witz, es gibt kranke Damen, die das tatsächlich meinen, hier von "judgy bitch", einer US Kritikerin des Feminismus (verstanden als Männerdiskriminierung und Frauenbevorzugung, nicht als Gleichberechtigung) kommentiert:

https://twitter.com/thejudgybitch2/stat ... 9904569345

Warum ich meine 8-jährige Tochter kaum von ihrem Tablet wegbekomme, wenn sie mal was zockt, erklärt die "Theorie" aber irgendwie nicht....
Das Leben als Christ lehrt einen das Sex das absolut scheußlichste und schmutzigste auf der Welt ist. Und Du es Dir für jemand, den Du liebst aufheben solltest.
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Sir Richfield
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Sir Richfield »

Wer sich so nennt, disqualifiziert sich doch schon dermaßen von allen sinnvollen Äußerungen, dass es doch nur noch Satire sein kann, oder?
Disclosure: Folgte dem Link nicht. Denn egal, wie ich es drehe oder wende, Ernst oder Satire, da mag ich keinen Click generieren.

Maledicus
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Maledicus »

Pyrrhus hat geschrieben: Was mich aber noch ein wenig wundert ist, wie diese 50/50-Zahl bei den Geschlechterverhältnis der zockenden Bevölkerung entsteht.
Also mich verwundert diese Zahl garnicht. Meiner Erfahrung nach spielen sehr sehr viele Frauen MMORPGs, neben den bekannten Browser & Smartphone -Spielen. In den MMORPG-Gilden in denenich gespielt habe war der Frauenanteil in den letzten 10 Jahren immer steigend, mittlerweile würde ich den zumindest ab einem bestimmten Alter auf um 40% schätzen. Meine eigene Liebste spielt seit Rune ( hatte auch einen Multiplayer ), dann Diablo2 und gleich danach Everquest 1 und seitdem bis heute MMORPGs von WoW, Rift, STO, SWTOR bis zu GW2 und weitere. Aber sie hat auch durchaus Shooter gespielt ( NoLF besonders gerne ) auch zuletzt noch Diablo3.
Jedoch glaube ich, dass die weibliche Hälfte nicht die selben Anforderungen an ein Computerspiel hat, wie die meisten männlichen Kollegen.
Das ist natürlich in keinster Weise zu verallgemeinern. Die Frauen die ich bisher in MMORPGs kennengelernt habe spielen, sofern sie sich ebenso wie die Männer mit dem Spiel auseinandersetzen, gleich gut und oft noch besser. Bei der spielerischen Qualität gibt es absolut keine Unterschiede, es kommt lediglich auf das Eigeninteresse an. Von denen hat sich auch nie eine drüber beschwert, das es in den MMORPGs irgendwann halt ums Teamspiel geht und ums Kämpfen/Ballern. Meine eigene Frau, obwohl sie auch ein Planescape Torment mit seinen riesigen Textmengen gerne gespielt hat, mag es trotzdem am liebsten actionreich ohne zuviel Text, bei WoW zB. ( gilt aber auch für alle anderen MMORPGs mehr oder weniger ) gehe ich davon aus das sie nur die Quest-Texte gelesen hat wo es wirklich notwendig war, weil einem sonst ne wichtige Info entgehen könnte .. ansonsten will sie losziehen und actiongameplay und nich Texte lesen. Andere Frauen die ich kennengelernt habe sind erst von Counterstrike oder Singleplayer-RPGs auf MMORPGs gekommen. Ein nicht unerheblicher Teil sind durch ihre männl. Partner, bei denen sie überhaupt erst Viderspiele kennengelernt haben, darauf gekommen mal etwas am PC o. Konsole zu zocken.

Worauf ich damit hinauswill ( echt blöd sich selbst zu erklären :D ) .. ich denke es gibt kein Schema was Frauen gerne spielen. Ich als Mann kann zB. mit Autorenn-Spielen ala Forza oder sonstigen Sportspielen rein garnix anfangen, andere stehen wiederum total drauf, dann gibts auch bei Männern welche denen RPGs zu langatmig sind, andere Spielen nur Rundenstrategie usw. usw. man sollte nicht davon ausgehen, das ein überwiegender Teil der Frauen unbedingt die Sims spielen will.

Was ich den weibl. Spielerinnen wirklich wünschen würde ist, das die Entwickler tatsächlich bei möglichst vielen Spielen auch ermöglichen weibl. Charaktere zu spielen, das würde ganz sicher die Immersion und das Spielerlebnis fördern für die Zocker-Mädelz :) Deswegen spielen mEn. auch soviele Frauen MMORPGs, weil man dort immer die Möglichkeit hat männl. und weibl. Charaktere zu spielen. Dem steht vermutlich bei Singleplayer/Coop-Titeln nur das Entwicklungs-Budget und meiner Meinung nach der Irrglaube im Weg, das manche Spiele sowieso fast nur von Männern gespielt werden. Arkham-City als Batwoman ( jaaaa ich weiss Oracle und so weiter , soll nur ein Bsp. sein ) unsicher machen zu können, oder ein Mittelerde: Schatten von Mordor als pfeileballernde Elbin würde das Ganze für Frauen sicher noch einen Ticken interessanter gestalten. Eine Meisterdiebin namens Garetta ;) wärs doch sicher auch.

Soviel von mir, Gruß.
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mr archer
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von mr archer »

Und eine weitere weibliche Stimme, die allmählich die Geduld mit bestimmten Mechanismen der Vermarktung von Weiblichkeit zu verlieren scheint:

http://www.kveller.com/mayim-bialik/may ... na-grande/
Kószdy kozow swoju brodu chwali.
[sorbisch] Jeder Ziegenbock lobt seinen Bart.

Meine Texte und Fotos http://brotlos.weebly.com

Chaftain
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Chaftain »

Ist es eigentlich so schlimm wenn die Heldin dann sexy und tough ist???
Frauen sind als Heldinnen jetzt nicht so schwer zu finden....aber es sind nunmal Helden und die müssen Tough sein.
Warum es nicht möglich ist eine gebrochene b.z.w schmutzige Held"in" so den Aufschwung zu verleihen wie einem Held"en"!!!???
Das verfehlt einfach die breitere Zielgruppe.Und in dem Fall bin ich auch auf der Seite der Entwickler.
Man kann nicht Millionen in ein Spiel pumpen...wie z.b einen Ego-Shooter für die Frau und dem emanzipierten Kerl welches sich vermutlich dann auch noch schlecht verkauft.Spätestens dann hat sich das Genre erledigt.
Man darf niemals vergessen das Spieleentwicklung immernoch ein Geschäft ist.

Mal abgesehen davon, bin ich in meiner Zocker Zeit mehr dummen unterwürfigen Männern als dummen unterwürfigen Frauen begegnet.
billy coen 80
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von billy coen 80 »

Maledicus hat geschrieben:Was ich den weibl. Spielerinnen wirklich wünschen würde ist, das die Entwickler tatsächlich bei möglichst vielen Spielen auch ermöglichen weibl. Charaktere zu spielen, das würde ganz sicher die Immersion und das Spielerlebnis fördern für die Zocker-Mädelz :) Deswegen spielen mEn. auch soviele Frauen MMORPGs, weil man dort immer die Möglichkeit hat männl. und weibl. Charaktere zu spielen. Dem steht vermutlich bei Singleplayer/Coop-Titeln nur das Entwicklungs-Budget und meiner Meinung nach der Irrglaube im Weg, das manche Spiele sowieso fast nur von Männern gespielt werden. Arkham-City als Batwoman ( jaaaa ich weiss Oracle und so weiter , soll nur ein Bsp. sein ) unsicher machen zu können, oder ein Mittelerde: Schatten von Mordor als pfeileballernde Elbin würde das Ganze für Frauen sicher noch einen Ticken interessanter gestalten. Eine Meisterdiebin namens Garetta ;) wärs doch sicher auch.
Wo’s geht OK, aber bei etwas storylastig inszenierten Spielen soll doch bitte der Held / die Heldin Platz finden, die der Scriptautor beim Schreiben vor Augen hatte.

Ich versteh dieses vermeintliche Problem sowieso nicht. Es gibt doch nun wirklich nicht wenige Spiele (sogar AAA-Produktionen) mit weiblichen Protagonisten. Schon alleine die RE-Reihe liefert da mal nen halbes Dutzend an spielbaren, weiblichen Charakteren.

Silent Hill 3, Haunting Ground, Beyond Good and Evil, Tomb Raider, Heavenly Sword. Alles Spiele, die mir auf der Stelle, ohne weiteres Nachdenken, einfallen, in denen es sogar nur einen weiblichen Charakter zum Spielen gab, nicht bloß zur Auswahl, sondern „verpflichtend“. Hat das das Spielen dieser Spiele für mich als Mann uninteressanter gemacht? Konnte ich mich deshalb weniger in das Spiel hineinversetzen? Nicht im Geringsten. Hat irgendeiner von uns männlichen Vertretern hier im Forum schon einmal einen Film doof gefunden, nur weil Held der Handlung eine Frau war? Ich hoffe doch nicht.

Ich kann es bei Spielen, in denen es möglich wäre, mehrere Charaktere anzubieten, weil einfach das Storygerüst nicht so massiv ist, dass es quasi geradezu auf einen bestimmten Typus von Charakter zugeschnitten ist, verstehen, wenn die Frage gestellt wird, warum man dann nicht einfach Alternativen anbietet, aber insgesamt finde ich die Debatte, wie sie teils geführt wird, wie so vieles andere in dieser leidigen Genderdiskussion, so was von dermaßen übertrieben. Da geht so vieles an den Lebenswirklichkeiten so weit vorbei, dass ich mich manchmal frage, was für eine Wahrnehmung unserer Welt manche Menschen eigentlich haben.

Man kann ja gerne die Charakterzeichnungen in Spielen hinterfragen, bin ich sofort dabei. Aber das alles mit diesem Feminismusanstrich zu versehen, nervt nur noch. Und nein, es ist keine „Relativierung“ (beliebtes Totschlagargument der vorzugsweise männlichen Verfechter und Verteidiger feministischer Thesen), wenn man auf die nicht minder blödsinnigen und zumeist archaischen Stereotypen von Männern in Spielen oder generell Medien hinweist. Es ist lediglich der Versuch, die Diskussion mal wieder aus ideologisierten Traumwelten zurück in die Realität zu verfrachten.

@ Chaftain

Also ich hätte jetzt kein Problem, mit einem weiblichen Antihelden. Weiß nicht, was die vermeintliche Zielgruppe für ein Problem damit haben sollte, einen gebrochenen, zutiefst traumatisierten Charakter weiblichen Geschlechts zu akzeptieren. Männliche Charaktere dieser Art gab es ja schon in Spielen. Als vielleicht jüngstes Beispiel fällt mir da Joel aus TLOU ein, der auch emotional ziemlich kaputt war. Ich mache irgendwie in Spielen geanau wie in Filmen und Büchern gar keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern der Figuren. Für mich gibt es nur gut geschriebene und weniger gut geschriebene, schlimmstenfalls völlig platte Charaktere.
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Jarnus
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Jarnus »

ich hab die kolumne jetzt so verstanden: weil männer sich nicht so schnell unter druck setzen lassen und weniger aufs äußere fokussiert sind, dürfen 90% der männlichen charaktere dumme muskelprotze, düstere gothic freaks und coole sportliche typen sein...weil frauen ihr selbstbild vorallem an äußerlichkeiten fest machen, sich schnell beeinflussen lassen und glauben so sein zu müssen, wie spiele frauen darstellen, sollen weibliche chars differenzierter daher kommen?

häßliche, schüchterne spiele-heldinnen damit sich otto normal spielerin besser fühlt :?:
Waffeleisen666
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Waffeleisen666 »

Jarnus hat geschrieben:ich hab die kolumne jetzt so verstanden: weil männer sich nicht so schnell unter druck setzen lassen und weniger aufs äußere fokussiert sind, dürfen 90% der männlichen charaktere dumme muskelprotze, düstere gothic freaks und coole sportliche typen sein...weil frauen ihr selbstbild vorallem an äußerlichkeiten fest machen, sich schnell beeinflussen lassen und glauben so sein zu müssen, wie spiele frauen darstellen, sollen weibliche chars differenzierter daher kommen?

häßliche, schüchterne spiele-heldinnen damit sich otto normal spielerin besser fühlt :?:
Nein, ich glaube nicht, dass das so gemeint ist. Allerdings sehe ich zukünftig auch eher, dass es zwei lager geben wird. Eines, mit spielen die sach klar an weibliche spieler richten und eines, mit spielen die sich klar an männliche spieler richten. spiele mit einem charakter editor wären dann halt unisex.

Ich denke zwar, dass ein spielkonzept wie z.B. Tomb Raider auch mit einer realistischeren dahrstellung der frau noch genau so gut spielbar sein würde (es würde sogar mit einem block funktionieren), das marktabsatzkonzept aber nicht.

Tomb Raider ziehlte eher auf männliche spielerschaft und ich behaupte jetzt einfach mal, dass dort eher das drumherum nicht so wichtig ist.
Oder anders ausgedrückt: die story bei Tomb Raider und Laras hintergründe sind schnuppe, so lange man mit ihr spielen kann.

Bei games, wo man einen männlichen charakter spielen kann, sieht das eher wieder anders aus. Ich glaub da geht es eher in die richtung des abenteuer-erlebens, in die rolle des helden schlüpfen und die welt retten. das, was jungs schon als kinder gern spielten/ spielen.
Kya
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von Kya »

mr archer hat geschrieben:Und eine weitere weibliche Stimme, die allmählich die Geduld mit bestimmten Mechanismen der Vermarktung von Weiblichkeit zu verlieren scheint:

http://www.kveller.com/mayim-bialik/may ... na-grande/
Danke für den link.
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5Finger
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Re: Kommentar: Auf der Suche nach Heldinnen - und warum Anit

Beitrag von 5Finger »

Bei einem der Musikvideos dieser Arianne Grande war ich mir auch nicht mehr sicher ob ich da grade ein Musikvideo oder ein Softcoreshow sehe. Diese Art der Vermarktung nimmt stellenweise schon extreme Züge an.
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