Das Phänomen Japan.

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Gryfid1
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Beitrag von Gryfid1 »

soviel zu ehre

http://de.wikipedia.org/wiki/Ehre

ehre alleine sagt nicht viel aus über eine gruppe..

es gibt viele aspekte jeder gesellschaft gute sowohl auch schlechte, das heisst noch langen icht das eine besser ist als eine andere.

es ist sicher immer noch am besten alle kulturen zu kennen um sich selbst ein bild machen zu können
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Max Headroom
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Jörg, ich hasse dich ...

Beitrag von Max Headroom »

... nicht ;)
Wegen Dir wische ich mir gerade eine Träne ab und bedauere schon wieder, den Job in Oosaka abgeschlagen zu haben. Naja, the show must go on...

Es stimmt. Jedes Produkt, ja, jedes Werk - ob Kunst oder Kommerz - beinhaltet immer ein Teil des Wesens der produzierenden Kultur. Wenn ein Xavier Naidoo mal wieder eine Ballade niederträllert, befinden sich immer Ausdrücke seines Lebens in Deutschland drinne. Wenn ein Bon Jovi da losrockt, dann hat dies eine Prise USA-Feeling drinne, und ein Eros Ramazotti klingt auch anders als Udo Lindenberg, wesentlich italienischer ;)
Klar das eine Ayumi Hamazaki in ihren Liedern ihr japanisches Leben, gewollt oder ungewollt, mit einbringt. Aber auch ein Virtua Fighter hat eine gute Portion des japanischen (Prügel-)Geistes intus. Diese Produkte wurden von Menschen für Menschen entwickelt, und da ist es klar das ein gewisser Anteil Erziehung, Herkunft und Leben des jeweiligen Menschen sich wiederfindet. Diese kleine Prise lässt einem das Produkt auch "schmackhafter" machen. Wenn ich als deutscher in Deutschland das "Moorhuhn", "Autobahn Raser" oder "Medicopter 117" Phänomen ansehe, dazu das Anno 1701/1602/1503 oder Siedler Gewusele, dann überrascht mich das kaum. Die Wurzeln, besser, der Zeitgeist des Landes spiegelt sich in ihren Produkten wieder. Wünsche oder Ängste werden verarbeitet. In "1984" ist es Big Brother, der nun auf RTL2 Realität geworden ist. In chinesischen Dramen wir ihre glohrreiche Vergangenheit bis zur Ohnmacht zelebriert. "Unter den Linden", unser eigene Versuch die Vergangenheit im TV zu etablieren, ging den Bach runter. Man wollte eher Raab schlagen als das frühe 19. Jahrhundert zu sehen.

Uns fasziniert Japan insbesondere, weil es als "exotisches" Land, weit entfernt von Europa und USA, aufgrund ihrer Bräuche und Tradizionen unglaublich erscheint. Beziehungen zu Frankreich oder Russland haben wir seit jahrhunderten. Japan kennen wir nur durch Shogun und einigen Animes. Naja, wir Spieler kennen mehr, nämlich Mario, Sonic, die DoA-Girls und die Tekken-Guys. Doch im Grunde genommen sind wir nicht mit den Mechas von Go Nagais Mazinga und Gundam aufgewachsen. Wir haben nicht Tezukas Klassiker mit der Muttermilch aufgesogen und wir haben den Charme von Rumiko Takahashis Frühwerken wie Lamu nie hier kennengelernt. Wir wurden mit Superman und dem A-Team erzogen. Wir haben dicke Muskelpakete im Comicregal gehabt und keine Mädchen mit Zauberkräften oder schwertschwingende High-Schüler. Es ist für uns einfach exotisch und fremd ;)

Dennoch, diese Fremde, diese Exotik, welche sich auch ein Stück weit in jedem Spiel wiederfindet, nehmen wir unterbewusst war. Teilweise "klingelt" es einem, wenn man ein Titel spielt. Etwas kommt einen bekannt vor. Wir beginnen, ein Teil dieses Phänomens zu erkennen. Ja, vielleicht werden wir es auch eines Tages auch verstehen können. Die Welt ist klein und man öffnet Tag für Tag neue Türen, die gestern noch verschlossen waren.

@Kajetan:
Nein, ich möchte nicht, dass es in Deutschland so zugeht, wie in Japan. Unsere Geschichte hat unseren Charakter und unsere Wesensart geprägt Wir sind so, wie wir sind, weil wir so sind, wie wir sind und wir müssen lernen mit uns selber auszukommen.
Keine Angst, Kajetan. Pesttod hat ebenfalls keine Bedenken, dass wir uns "ändern" werden :)
Wir sind und bleiben "deutsche", egal wie viele Spiele und Mangas wir konsumieren. Wir hatten niemals eine Katana-schwingende Kriegerkaste und unsere Kinder lernen eher Fussball als das meditative Bushido. Naja, "unser" Bushido, der Rapper aus dem TV, den kann man in die gleiche Schublade wie "Tokio Hotel" stecken. Dann die Schublade abschliessen und den Schlüssel irgendwo im Meer versenken. ;) SCNR
Ich möchte mich von der Fremdheit anderer Länder faszinieren und inspirieren lassen. Ich möchte die schönen Seiten einer anderen Kultur zu mir nach Hause holen, aber die schlechten Seiten einer Kultur nicht ignorieren, sondern als untrennbaren Bestandteil dieser Kultur akzeptieren.
Glückwunsch, damit gehörst du der Sorte "intelligenter Mensch" bei, den die meisten hier ebenfalls angehören. Aber es soll auch Menschen geben, vorläufig dünn behaart auf dem Kopfe und meist in braunen Bomberjacken bekleidet, die sehen diese offene Haltung leider ungerne. Ich bin froh darüber, dass wir die Freiheit haben zu entscheiden, wie und wo wir leben wollen. Ob wir unser Heim im japanischem Stil gestalten oder eine US-Küche vorziehen. Vor nicht allzulanger Zeit sah es noch anders aus, nicht nur bei uns. Die Welt öffnet sich. Auch wenn es für einige leider nicht gut aussieht.
Nur eines könnten und sollten wir von den Japanern lernen: Dass Gegensätze sich nicht immer ausschliessen, sondern sich manchmal auch vereinen können, ohne dass beide ihre Eigenarten verlieren müssen.
Jep. In Sachen Religion haben wir, besser gesagt: unsere Geistesführer, noch sehr viel von den nicht-monotheistischen Kulturen zu lernen. Leider haben z.Bsp. bei uns die Kirchen eine weitaus andere Geschichte als in Asien die Tempeln und Schreine. Da müssen unsere Gotteskinder bzw. Prophetenjünger einen anderen Weg finden, hoffentlich einen friedlichen. Das macht mir aber Angst, denn die Geschichte hat jahrtausende lang leider was anderes gezeigt. Und ob man nun endlich aus der Geschichte gelernt hat ? Was der Papst da posaunt hat und wie man das ganze dann als mordsüble Hetzrede ummodeln kann, spricht Bände. Leider.

Da ist der neueste Trailer aus dem Land der aufgehenden Sonne wahrlich ein Genuss und sorgt für eine positive Ablenkung.

@stormgamer:
aber ich glaube schon das ich sagen kann das japan das größte"kontra" in sachen kultur der moderne in vergleich zu uns ist.
Die hatten ja auch wesentlich weniger Zeit, gewisse "Anpassungen" vorzunehmen. Unsere Landessprache war vor einigen hundert Jahren noch Französisch. Wir haben jahrhunderte lang mit dem nahen Osten gehandelt. Unsere Denker reisten dauernd durch Östereich, Frankreich und Italien. Japan hat seine Pforten aber erst nach dem zweiten Weltkrieg richtig geöffnet. Fremde Kulturen prägten Japan nahezu kaum, ausser China. Denn von denen haben sie das Schreiben gelernt ;)
Jedenfalls fällt es in der japanischen so aus,das 60% der kinder ihre träume niederschreiben den vater blutig und blau zu schlagen.einige haben sogar die reinste anarchie mit banküberfällen und leichen zerstückeln beschrieben.das sind die 10jährigen japanischen kinder...
Wo wurden die Handy-Videos bekannt, in dem Kinder sich gegenseitig zusammenschlagen ? Wo wurden Azubis teilw. in den Tod getrieben ? Wo haben selbst 12-jährige Kindergruppen (!) ein 14-jähriges Mädchen in den Tod getrieben ? Ja, in Japan haben sich die meisten Schulkinder in den Tod gestürzt. In Japan fängt die Vorbereitung auf das Uni-Leben wahrlich schon im Kindergarten an. Und in Japan ist das das gesammte Tagesleben an Cliquen bzw. "Clubs" orientiert, die man in der Schule knüpft. Sozusagen lebt man in der Schule. Dennoch ist die "Sauberkeit" in Japan im Vergleich zu unserer westlichen Art bemerkenswert. Drive-by-Shooting ist dort nur im Kino zu sehen. Du kannst auch als Frau nachts auf die Strasse, ohne gleich ein halbes dutzend Vergewaltiger hinter sich zu haben. Gut, in der Bahn siehts anders aus, aber das hat andere Gründe ;)

@n2deep:
Jep, viele Japaner haben einen wahrlich totstressigen Job. Aber da muss man durch. In USA leben auch nicht viele mit einem Dauerjob, sondern teilen sich mehrere kleinere Jobs. Einige reisen über 2000 Kilometer quer durchs Land, damit man für 2 Jahre noch einen Job bekommen kann. Wir haben es hier zwar (fast) wie im Paradies, aber erzähl dies mal den hiesigen Chefs. Entweder sind viele Bewerber schlicht doof, oder die guten Jobs schlicht zu selten. Auch hier ist das Leben nicht perfekt.

@TNT.sf:
ich kann leute ohne ehre nicht ab. leute ohne ehre tuen die schlimmsten dinge auf dieser welt.
Leider hat deine Aufzählung nicht immer was mit Ehre zu tun. Da hat Kajetan schon recht, denn Japan hat sich mit ihrem Eroberungswahn in die Liga der Nazi-Deutschen gereiht. Das Nanking-Massaker spricht (leider) Bände und erinnert einem fast an Vietnam-Massakern der Amis. Nur was den Kriegsgefangenen angeht, da hat jedes (!) Land eine dreckigen Seiten. Es war Krieg, da war das Hirn ausgeschaltet und man sah nur den Gegner. UNd egal ob du in Deutschland, Japan, USA, China oder Korea geboren wurdest... sobald du in Feindeshand warst, gab's keine Garantie aufs Überleben. Kein "One Credit Left" Spruch am Ende des Lebens.

Dennoch... das die Tokyo Game Show eine solch bombastische Veranstaltung wurde, verdanken wir der Geschichte des Transistors, und der wurde ausserhalb Japans entwickelt :P
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Jörg Luibl
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Beitrag von Jörg Luibl »

Schönen Gruß aus Nippon! Verdammt, hier in Tokio ist es gleich 2 Uhr...

...nur kurz zur neutralen Schreibweise: Ich kenne dieses Land erst seit 48 Stunden. Und mit dem Jetlag im Nacken kritzelt der Stift etwas lethargischer...

Aber hier ging es ja auch mal nicht um einen Aufreger oder eine Satire, sondern um ein Kulturphänomen. Da will ich nicht so schnell eine Schublade aufmachen oder über andere Sitten scherzen. Deshalb hab ich viele Gegensätze aufgelistet.

Trotzdem interessante Diskussion hier zum Thema Ehre und Familiengewalt, das hier natürlich ein Tabu ist. Aber selbst nach dieser sehr kurzen Zeit merkt man, dass die Untertanenmentalität hier noch wesentlich stärker ist als bei uns, der Rang in der Gesellschaft und das Geschlecht sind hier klare Trennlinien in der sozialen Hierarchie, die ihre Macht von oben nach unten austeilt. Das hat positive (hohe Service-Mentalität, Freundlichkeit nach außen, kaum öffentliches Aufmucken ) und die beschriebenen negativen Auswirkungen.

Die Körpersprache ist wie ein Spiegel: Wenn in den TV-Sendungen hier Männer mit Frauen oder Väter mit Töchtern sprechen, spürt man immer diese Autorität auf der einen und die Unterwürfigkeit auf der anderen Seite. Die Selbstmordrate unter Jugendlichen ist enorm hoch, man lebt auch noch auf engstem Raum mit seinen Eltern. Und es gab hier keine 68er...

Spannendes Thema. Aber ich fall jetzt wie ein Stein ins Bett...

Gut Nacht.

PS: Danke für die Fehlerhinweise; müssten alle raus sein.
unknown_18
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Re: Jörg, ich hasse dich ...

Beitrag von unknown_18 »

Max_Headroom hat geschrieben:... nicht ;)
Wegen Dir wische ich mir gerade eine Träne ab und bedauere schon wieder, den Job in Oosaka abgeschlagen zu haben. Naja, the show must go on...
Da kann ich echt nur eines sagen: Depp! :lol: Ich würde sonst was drum geben nach Japan zu kommen, aber ich weiss nicht ob da jemals was drauß wird. Daher beneide ich Jörg auch extrem, naja, darum das er nur zwei Tage dort ist nicht wirklich, andererseits ist jede Sekunde besser als nichts. Ich würde da schon gern ganz Japan bereisen, fernab der typischen Touristenplätze und mir ein eigenes Bild von Japan machen. Falls ich je mal zu viel Geld kommen sollte, wird Japan definitiv das erste sein wofür ich Geld ausgebe.

P.S. schöne Kolumne der etwas anderen Art. Dachte mir schon beim lesen, dass das Jörgs erster Besuch in Japan ist, weil es eben so oberflächlich und ehr neutral geschrieben ist, in der kurzen Zeit kann man gar nicht näher darauf eingehen, zumal man die Eindrücke auch erstmal verarbeiten muss.

P.S.S. Ich freu mich schon richtig auf die nächsten 2 Nächte, da wird per Live Stream bei Gamespot die TGS live mitverfolgt. ;)
Evin
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Beitrag von Evin »

Bevor ich freiwillig in Japan lebe, steche ich mir lieber in den Hals. o__Ô

Urlaub? Jederzeit!

Aber dort leben? Nein danke!
-gone-
unknown_18
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Beitrag von unknown_18 »

Na dann mach das, dass fällt hier eh Niemandem auf. :P
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Max Headroom
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Re: Jörg, ich hasse dich ...

Beitrag von Max Headroom »

@Hotohori:
(..Job in Japan..)
Da kann ich echt nur eines sagen: Depp! :lol:
Heute ? Ich ? Depp ? Nein... ich war ein VOLLTROTTEL !!! Hat aber nichts mit mir direkt zu tun, sondern mit dem Studiengang. Das hat sich leider erst jetzt ergeben, NACH der Bewerbungszeit. Musste mich entscheiden... Vordiplom oder 2-Jahres Job (danach aber kein Diplom mehr möglich!). Tja, da war mir der Diplomstudiengang wichtiger. Aber was solls, in 1-2 Jahren gibt's die nächste Chance, hat man mir gesagt :)
Ich würde sonst was drum geben nach Japan zu kommen, aber ich weiss nicht ob da jemals was drauß wird.
Solange du noch nicht im Grab bist, kannst du es schaffen.
Wenn nicht heute, dann morgen. Ich allerdings will erstmal was "sicheres" wagen. Habe keine Lust einfach mal so rüberzufliegen und dann unter einer Brücke zu hausen. Ist so nicht meine Art des Lebensgefühls, weisst du ? ;)
Daher beneide ich Jörg auch extrem, naja, darum das er nur zwei Tage dort ist nicht wirklich, andererseits ist jede Sekunde besser als nichts.
Allerdings ist es ein Beruf. Er ist dort nicht um täglich Sushi zu futtern, sondern um am Ort des Geschehens für uns Infos zu sammeln. Von morgens bis Abends trabt er zwischen den Menschen dort, die nun dank fettem Lineup sicherlich mehr als zahlreich vorhanden sind. Naja, und dann muss er nachts die Texte tippen, Bilder bearbeiten und sie uns hier schicken. WIR sind ja die süchtigen, die Jörg versorgen muss ;)
Allerdings... ich habe aus guten Quellen einige Ecken gesagt bekommen, wo man sich gut "entspannen" kann. Du weisst, was ich meine ... :P
Ich würde da schon gern ganz Japan bereisen, fernab der typischen Touristenplätze und mir ein eigenes Bild von Japan machen. Falls ich je mal zu viel Geld kommen sollte, wird Japan definitiv das erste sein wofür ich Geld ausgebe.
Zur Zeit ist dies der Gedanke nahezu *aller* in meinem Studiengang :) Ein Land kann man nicht aus dem Katalog kennen lernen, dazu benötigt man Gedult, Zeit und Vertrauen. Naja, im Falle des fernen Ostens auch noch eine größere Brieftasche für die Reise :) Aber mit 600 Euro hin und zurück kannst du heute schon den Trip verwirklichen. Wenn du dich verab von teuren Hotels hällst, dann kannst du genauso gut in japanischen Jugendherbergen übernachten. Und essen musst du ja auch nicht im 4-Sterne Restaurant. Kleinere Restaurants in den Seitenstrassen bringen ebenfalls leckeres zu Tisch.

Ich habe dies für meine Italien-Trips oft genutzt und wochenlang "einheimisch" gelebt, fernab der Touri-Zentren. Das Land zeigt sich dann von seiner ganz anderen Seite, und die ist zumeist bildschön :)
Vor kurzem hab ich es auch für meinen Trip nach London genutzt, doch wegen einem Krankheitsfall nur sehr beschränkt. Dennoch war das Curry-Huhn des kleine Inders in der Seitenstrasse verdammt lecker :)
P.S.S. Ich freu mich schon richtig auf die nächsten 2 Nächte, da wird per Live Stream bei Gamespot die TGS live mitverfolgt. ;)
Habe mir schon das Datenkabel in den *** gesteckt. Zwickt zwar ein bisschen beim gehen, aber damit kann ich mir die Trailer in voller Auflösung ansehen... direkt auf der Pupille :P (SCNR)

Ach Jörg, falls du das lesen solltest... kansnt Du mal nachfragen, wann Duke Nuk... -PLONK!- Jajaaa... kannst die Bratpfanne wieder hinlegen... US-Produkt, ich weiss ;)
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TNT.sf
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Beitrag von TNT.sf »

Kajetan hat geschrieben:
TNT.sf hat geschrieben:sicher, die japaner haben auch viel ehrenlosen mist gebaut, aber ehre schützt einem doch meistens immer noch davor irgendwas unmoralisches zu machen.
Frag mal die Koreaner, wie sehr sie die japanische Ehre vor irgendwas beschützt hat. Google mal nach Nanking und dem gleichnamigen Massaker. Informiere Dich mal über die Art und Weise, wie britische und amerikanische Kriegsgefangene behandelt wurden.

Ehre alleine schützt Dich vor GAR NICHTS!!!! Ehre dient als großartige Ausrede um vor sich selbst und anderen die grausamsten Handlungen zu rechtfertigen. Ehrmorde, Blutfehden, Misshandlungen von Ehefrauen, Töchtern und Söhnen im Namen der Ehre! Pahhh!

Ehre ist ohne Menschlichkeit und gegenseitigen Respekt nur hohles, pompöses und perverses Gefasel!
was hat denn die japanische vergangenheit mit der ehrbarkeit von einzelnen personen zu tuen? die deutschen haben 6 millionen juden im 2. wk vergast, heisst das deswegen das ein deutscher keine ehre mehr haben darf?

du redest doch auch nur den typischen humanitären, menschlichen blödsinn, der einem in der schulzeit schön eingetrichtert wurde, als ob dich die un-menschenrechts kommission geschickt hätte.
unsere ansichten mögen zwar verschiedene sein, das ist zu respektieren, aber dennoch versuche ich meinen horizont zu erweitern indem ich darüber hinaus denke was mir angebliche vorbilder als vernünftig vorschreiben.

was wird einem denn schon beigebracht? letztendlich sollen wir doch nur noch an uns selbst denken und soviel geld wie möglich verdienen. schau dir doch an wie dies heutzutage aussieht. kaum jemand nimmt rücksicht auf andere leute, und damit mein ich nicht das man einer alten frau in der u-bahn den sitz frei machen sollte. das sind nur kleinigkeiten.


wir tuen doch kaum noch etwas für andere, jeder versucht doch irgendwie zu betrügen, andere auszunutzen und unsere familien distanzieren sich immer mehr von einander. so einen familiären zusammenhalt wie ich bei manchen unserer ausländichen mitbürgern sehe vermisse ich bei jeder deutschen familie.

die japaner haben in ihrem faschismus und im 2. wk ständig ehrenlos gehandelt. wer frauen und kinder verletzt, vergewaltigt oder umbringt, wer es nötig hat gegen schwächere zu kämpfen handelt immer ehrenlos. jeder der eine tat aus feigheit begeht, der jemanden das leben nimmt ohne sein eigenes in die waagschale zu werfen handelt ehrenlos.
das habe ich aber auch nie bestritten. ich würde mal gerne wissen warum du zu solchen annahmen kommst und so ein pathetisches gelaber vom stapel lässt.

ehrenhaft handelt jeder der stets moralisches tut aber niemals feige ist.
wenn du hörst, wie ein türke seine schwester umbringt, weil sie mit dem falschen kerl geschlafen hat und dir wird erzählt dies sei ein "ehrenmord" dann bist du der naive, der eine falsche bedeutung des wortes ehre auffasst und nicht ich. ich weiss das dies nichts mit ehre zu tuen hat, das brauchst du mir nicht zu erzählen.

@max_headroom
Zitat:
ich kann leute ohne ehre nicht ab. leute ohne ehre tuen die schlimmsten dinge auf dieser welt.
Leider hat deine Aufzählung nicht immer was mit Ehre zu tun. Da hat Kajetan schon recht, denn Japan hat sich mit ihrem Eroberungswahn in die Liga der Nazi-Deutschen gereiht. Das Nanking-Massaker spricht (leider) Bände und erinnert einem fast an Vietnam-Massakern der Amis. Nur was den Kriegsgefangenen angeht, da hat jedes (!) Land eine dreckigen Seiten. Es war Krieg, da war das Hirn ausgeschaltet und man sah nur den Gegner. UNd egal ob du in Deutschland, Japan, USA, China oder Korea geboren wurdest... sobald du in Feindeshand warst, gab's keine Garantie aufs Überleben. Kein "One Credit Left" Spruch am Ende des Lebens.
wie schon vorher gesagt, ich habe nie behauptet das japan ehrenhaftes getan hat. die haben sicherlich auch das motiv der ehrbarkeit oftmals im 2. wk einfach missbraucht. das verurteile ich ja auch.
aber das heisst doch noch lange nicht das heutzutage niemand mehr ehre haben darf. es ist doch immer noch besser, wenn wir die wahre bedeutung dieses wortes alle finden würden und demnach handeln.
Es war Krieg, da war das Hirn ausgeschaltet und man sah nur den Gegner.
richtig, bei den meisten menschen ist das so, aber die meisten menschen sind ja auch feige und fürchten den tod mehr als alles andere. feigheit ist wirklich mit das schlechteste was wir aus dem menschlichen intellekt gewinnen konnten.
wenn man im krieg ist und einem wird irgendetwas schlimmes befohlen, wie z.b. einen haufen zivilisten zu bombardieren, dann wird dieser befehl natürlich ausgeführt, weil fast jeder die konsequenzen der befehlsverweigerung eher fürchtet als der eigene konflikt mit seinem gewissen. ist so ein verhalten denn wirklich richtig?
würde ein solcher ehrenhaft handeln, müsste er den befehl verweigern und alle strafen die er bekommt ertragen. oder er würde mit seinem selbsttod sogar gegen solche befehle protestieren.
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Kajetan
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Beitrag von Kajetan »

TNT.sf hat geschrieben:ich würde mal gerne wissen warum du zu solchen annahmen kommst und so ein pathetisches gelaber vom stapel lässt.
Ich habe nur gesagt, dass ohne Menschlichkeit und gegenseitigen Respekt Ehre nur ein hohles, pompöses und perverses Gefasel ist. Oder siehst Du das anders?

Zudem, man kann auch mit den besten und ehrenhaftesten Absichten Greueltaten, Grausamkeiten und schreckliche Dinge tun. Schau Dir doch mal G.W. Bush an. In seinen Augen handelt er gut und ehrenhaft, weil er in seinen Augen nur seine Werte und die amerikanische Nation schützen möchte. Ihm ist dabei aber scheinbar überhaupt nicht bewusst, was für eine Katastrophe er und sein Beraterstab hier angerichtet haben und jeden Tag noch anrichten.

Ehre ist (um die Sache so richtig kompliziert zu machen) zudem auch sehr subjektiv. Da gibt es die angebliche Ehre unter Dieben, auf die ich als Opfer aber einen fahren lasse. Da gibt es die Ehre unter Offizieren, wo man aber ohne Skrupel die Mannschaften in den Tod schickt (siehe zB. der Grabenkrieg des 1. Weltkriegs). Sind ja keine Offiziere und daher keine vollwertigen Menschen ... usw. usf.

Weisst Du, Ehre wäre etwas schönes, wenn man nicht ständig soviel Schindluder damit treiben würde. Deswegen pfeiffe ich auf "Ehre" und handele einfach nach den moralischen Werten, die in meinen Augen "gut" sind. Das sind (ich wiederhole mich) Menschlichkeit, Aufrichtigkeit und Respekt gegenüber anderen. Wenn dies andere als ehrenhaftes oder unehrenhaftes Handeln bezeichnen, dann können sie das gerne tun. Mir ist dieser Begriff aber pupsegal.
unknown_18
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Beitrag von unknown_18 »

Ehrenhaft steht ja eigentlich für etwas absolut gutes und gerade deswegen wird es wohl gern missbraucht um sich dahinter verstecken zu können.

Ehre ist schon ein komisches Wort, einerseits empfindet Jeder das Wort für sich als etwas gutes, anderseits kann keiner aber wirklich beschreiben was Ehre eigentlich exakt ist. Finde ich zumindest und daher dehnen Manche den Begriff ziemlich.

Allerdings frage ich mich gerade was das noch mit dem Topic hier zu tun hat?
TNT.sf
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Beitrag von TNT.sf »

@hotohori
muss ja nicht immer alles ontopic sein. wenn momentan halt niemand mehr etwas dazu zu sagen hat.

was deine frage nach ehre angeht: schau halt bei wiki nach, da find ich das ziemlich gut und verständlich erklärt

@kajetan
Ich habe nur gesagt, dass ohne Menschlichkeit und gegenseitigen Respekt Ehre nur ein hohles, pompöses und perverses Gefasel ist. Oder siehst Du das anders?
klar, sonst hätte ich es wohl kaum pathetisch genannt :)
Zudem, man kann auch mit den besten und ehrenhaftesten Absichten Greueltaten, Grausamkeiten und schreckliche Dinge tun. Schau Dir doch mal G.W. Bush an. In seinen Augen handelt er gut und ehrenhaft, weil er in seinen Augen nur seine Werte und die amerikanische Nation schützen möchte. Ihm ist dabei aber scheinbar überhaupt nicht bewusst, was für eine Katastrophe er und sein Beraterstab hier angerichtet haben und jeden Tag noch anrichten.

Ehre ist (um die Sache so richtig kompliziert zu machen) zudem auch sehr subjektiv.
türlich, ehre ist etwas subjektives, das zeigt herr bush ja, ein kriegsherr, der nie selber gekämpft hat...aber moral ist doch genauso subjektiv. viele leute sagen das töten grundsätzlich unmoralisch ist. das muss aber eben nicht so sein.
wenn dein z.b. dein großvater sterbenskrank ist, und sein weg zum tode nur noch eine einzige qual darstellt, würdest du ihn dann nicht von herzen gerne eine todesspritze verpassen, damit sein leid endlich beendet ist? selbst wenn er zu schwach ist es wörtlich von dir zu verlangen, so ist es ein moralisches handeln, sofern man du dir selber erhofft das deine nachkommen mit einem dasselbe machen in einer solchen situation. das gilt aber selbstverständlich nicht für jedermann, es gibt auch leute die trotz der qualen das leben vorziehen.
Da gibt es die angebliche Ehre unter Dieben, auf die ich als Opfer aber einen fahren lasse.
du lässt auf die einen fahren? du bist aber ein ziemlich materialistischer egoist.
ich bin auch schon beklaut worden, na und? ich hab mir einfach gedacht, daß die leute die soetwas machen das geld auch nötiger haben als ich. ich musste für das geld zwar auch arbeiten, aber mir geht es verhältnismäßig immer noch besser als dem größten teil der menschheit. und menschen die mich wegen ein paar euro beklauen haben sicherlich kein leichtes leben. ist ja auch irgendwie meine eigene schuld gewesen, also was solls?
die ehre unter dieben besteht sicherlich eher in einer art robin hood mentalität. nehm es den reichen, geb es den armen :)
Da gibt es die Ehre unter Offizieren, wo man aber ohne Skrupel die Mannschaften in den Tod schickt (siehe zB. der Grabenkrieg des 1. Weltkriegs). Sind ja keine Offiziere und daher keine vollwertigen Menschen ... usw
sich aufopferungsvoll in den tod zu stürzen ist doch das ehrenhafteste was es gibt. auch du wirst irgendwann mal einen menschen treffen von dem du denkst das sein leben mehr wert ist als dein eigenes, und wer weiss, vllt wird das nicht mal das mädchen sein das du liebst, oder das kind was man dir schenkt, sondern einfach jemand der in irgendeiner weise besser ist als du, oder jemand dem du mehr als nur dein leben schuldest.
die soldaten die sich in den tod stürzten haben das auch nicht einfach nur gemacht, weil ihr offizier es befohlen hat. das hatte eine viel größere bedeutung.
Weisst Du, Ehre wäre etwas schönes, wenn man nicht ständig soviel Schindluder damit treiben würde. Deswegen pfeiffe ich auf "Ehre" und handele einfach nach den moralischen Werten, die in meinen Augen "gut" sind. Das sind (ich wiederhole mich) Menschlichkeit, Aufrichtigkeit und Respekt gegenüber anderen. Wenn dies andere als ehrenhaftes oder unehrenhaftes Handeln bezeichnen, dann können sie das gerne tun. Mir ist dieser Begriff aber pupsegal.
moralisches handeln allein kann aber doch nicht alles sein. du versuchst zwar alles richtig zu machen, aber in erster linie denkst du dabei nur an dich. du tust doch nur moralisch handeln, damit andere dich ebenso behandeln.

aber es gibt doch auch leute die dir nahe stehen, die dir wichtiger sind als andere menschen. da hilft dir moral überhaupt nicht weiter. für andere leute muss man ehrenhaft handeln.
ich bin gerne bereit für bestimmte menschen eigenes leid aufzunehmen, nur damit es ihnen besser geht. das hat in manchen situation nicht mehr das geringste von moral.

z.b. wenn ein guter freund von dir sich bei einem skrupellosen mafia boss hoch verschuldet hat und dieser will ihn dafür umbringen. die einzige möglichkeit die du hast um den tod deines freundes zu verhindern besteht darin das du den mafia boss tötest (nur als beispiel halt). deine handlung wäre dann auf jeden fall unmoralisch, da du ja sicherlich nicht selber willst das man dich tötet.
aber sie wäre dennoch ehrenhaft, da du das leben eines guten freundes gerettet hast, indem du evtl sogar dein eigenes leben aufs spiel gesetzt hast.

aber die eigentliche frage bei der sache ist dann doch: wie würdest du handeln? würdest du dich vernünftigerweise raushalten und deinen freund sterben lassen? oder würdest du selbst eine bürde auf dich nehmen um ihn zu retten?
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MemmphiS
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Beitrag von MemmphiS »

ja, ja... Japan ist auch einfach was ganz besonderes :>
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Max Headroom
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...

Beitrag von Max Headroom »

@TNT.sf:
wie schon vorher gesagt, ich habe nie behauptet das japan ehrenhaftes getan hat. die haben sicherlich auch das motiv der ehrbarkeit oftmals im 2. wk einfach missbraucht. das verurteile ich ja auch.
aber das heisst doch noch lange nicht das heutzutage niemand mehr ehre haben darf. es ist doch immer noch besser, wenn wir die wahre bedeutung dieses wortes alle finden würden und demnach handeln.
Natürlich hast du auch teilw. Recht und ich verurteile dich auch nicht für etwas, was du nicht gesagt hast. Nur weisst du... palästinensische Selbstmörder-Attentäter als auch die 9/11 Terroristen haben in einer Welt gelebt, in der die "Ehre" *genau dies* gut gefunden hat. Genauso wie wir hier vieles "eingetrichtert" bekommen, haben sie dort das Leben lang was bekommen. Es sind zwei Welten, die hier kollidieren. Dies kann man nicht allein mit dem Wörtchen "Ehre" erklären, wie du in deinem ersten Post versucht hast darzustellen. Ehre ist was feines, doch es hat auch Schattenseiten... leider.
wenn man im krieg ist und einem wird irgendetwas schlimmes befohlen, wie z.b. einen haufen zivilisten zu bombardieren, dann wird dieser befehl natürlich ausgeführt, weil fast jeder die konsequenzen der befehlsverweigerung eher fürchtet als der eigene konflikt mit seinem gewissen. ist so ein verhalten denn wirklich richtig?
Wenn Soldaten jahrelang im Drill "eingetrichtert" wird, dass ihr Tun für das Land oder gar die ganze Welt das beste darstellt, dann *ist* das für den Soldaten eines Tages aus "richtig". Steht man auf dem Kampffeld, dann heisst es nur noch "er oder ich". Ob das Taxi wirklich eiN Taxi ist oder doch eine rollende Bombe ? Soll ich die Waffe heben ? Soll ich die weisse Flagge heben ? Soll ich in den Bau ? Oder beim Gegner gefoltert werden ?
Im Krieg hat man da nicht viele Internet-Leitungen, mit denen man philosophieren kann, womöglich gar mit dem "Gegner", der dann einem (oh wunder!) seine Taten erklären kann. Der perfekte Krieger ist einer, der keine Fragen stellt. Allerdings ist dies dann kein perfekter Mensch... bei weitem nicht. Doch heute sieht es auf der Welt leider so aus, dass Länder wie z.Bsp. der Iran sich nicht gerade mit menschlichen schachspielenden Soldaten zeigt, sondern mit harten gedrillten Kriegern. US-Marines sind keine Feuerwehrmänner, die verlorene Kätzchen von Baumkronen retten, sondern knallharte Kerle. SEAL-Kämpfer führen keine Staubsauger, sie führen Minen an Zielobjekte. Und hier in Deutschland, in Japan, in USA als auch in China oder dem Iran, dem Irak, Palästina, Ex-Jugoslavien usw./usf.... überall gab's das selbe Bild. Überall gab's das selbe "Ehrwertsgefühl". Es war eine "Ehre", in dieser tradizionsreichen Armee zu dienen... bis eben die Kugel in seinen Kopf eindrang. Was er danach gedacht hat, dies wurde nicht überliefert.
würde ein solcher ehrenhaft handeln, müsste er den befehl verweigern und alle strafen die er bekommt ertragen. oder er würde mit seinem selbsttod sogar gegen solche befehle protestieren.
Ehrenhaft ? Für uns, ja. Doch was ist, wenn das gesammte Volk, ja die gesammte Religion darauf ausgerichtet ist, dass ein Tod im Feindesland sich (posthum) und seiner Familie eine Ehre gibt, die sie zu lebzeiten nicht erreichen würden ? Was ist wenn du wüstest, dass wenn du den Mordbefehl verweigerst, aus welchen Gründen auch immer, deine Familie, keine Kinder möglicherweise für ewig von der Gesellschaft gemieden wird ? Würdest du dies deiner Frau und deinen Kindern wünschen ? Oder doch lieber eine bessere Zukunft, möglicherweise ohne Vater, dafür mit einem heldenhaften Namen ?
Traurig, aber wahr. Unsere Welt funktioniert leider anders als im Command & Conquer Universum. Ich pers. *kann* keine Waffe auf einen Menschen richten und einskalt abdrücken. Ich *will* es einfach nicht. Trotzdem war ich fast 2 Jahre in einem Schützenverein, habe den 3. Platz in einem Wettbewerb gewonnen und spiele heute immer noch gerne C&C:Renegade im Netz bzw. Counter-Strike im LAN. Virtuell verteile ich liebend gerne Kopfschüsse, aber in der Realität ziehe ich das echte Leben vor. In anderen Städten, Länder, Kulturen oder Kontinenten ist das anders. Leider muss man damit leben, auch wenn man andere Möglichkeiten hat, als scharfge Waffen auf Menschen zu richten.

Doch genug träumerischer Philosophie... auch Japan hat eine Armee, und die ist *nicht* nur mit Pokemon-Karten bewaffnet ;)
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-=Der Virus Der Gesellschaft=-
johndoe-freename-94897
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Beitrag von johndoe-freename-94897 »

Joerg, die Zeitumstellung ist krass, was? Abends kann man nicht schlafen und am Tage fuehlt man sich wie ein Gallertwuerfel, Resultat aus dem Schlafmangel. Sei froh, dass die Hitze mittlerweile in Japan nachgelassen hat, die haette Dich in ein Stueck Butter verwandelt. Der Sommer ist hier unertraeglich. Mittags draussen rumlaufen wird zur Selbstmordaktion.

Und Evin, in Japan leben ist um einiges angenehmer als in Europa. Hier gibt es keine Leute, die Dir nachts auflauern und Dir Deiner Brieftasche eine Diat verordnen. Klar ist man raeumlich ein "wenig" eingeschraenkt, aber daran gewoehnt man sich. Wenn hier morgens die Sonne scheint, die Leute ihre Arbeit verrichten und keiner den anderen bloed anmacht, vermittelt das gleich ein ganz anderes Lebensgefuehl. Sicher sind viele Dinge anders, bloss haben sie auch ihren Zweck und diese tauscht man dann gegen die deutschen Gewohnheiten aus. Geht nicht anders da man sich wie in jedem fremden Ort/Land einreihen muss, bzw. sich automatisch anpasst. Und dieses "Japaner arbeiten 16 Stunden am Tag." ist auch nicht mehr aktuell. Es gibt genauso gut Jobs, die nur 7 oder 8 Stunden andauern und sehr gut bezahlt werden. Das kann man also gut streichen. Was Japsen nach der Arbeit anstellen ist dann nochmal was anderes. :wink:

Die angesprochene Hirachie..stimmt absolut, im Geschaeft wird ein Verkaeufer, der "mal schnell was nachschaut" wirklich die Beine in die Hand nehmen und loslaufen, um Dir etwas zu verkaufen. Sie packen Dir die Sachen an der Kasse ein, sie tragen Dir teilweise Dinge bis zum Auto etc. Man ist Koenig, und das wortwoertlich. Im Restaurant wird kein Ober/Servierin auch nur eine Miene verziehen, wenn Du flachsig wirst. Was mir selbst als Deutscher irgendwie immer sauer aufstoesst, wenn einige Leute beim Essen auf den Putz hauen, da wir in Deutschland beim Essen ausserhalb kaum einen Ton rauslassen.

Was besonders ungewoehnlich ist, ist dieses "scheissegal was andere von mir denken"-Verhalten. Hier laufen Leute in Badelatschen einkaufen, mit Kimono wird an bestimmten Tagen im Jahr draussen umhergelaufen, Sonnschirme werden von Maennern!!! ebenso verwendet, wie von Frauen (Deutschland wuerde man als Mann von einer Gruppe Halbstarker in eine Ecke gezoegen und vermoebelt werden.) Maennliche Jugendliche tragen teilweise aehnliche Moden und Frisuren wie Maedchen usw. Alles ist egal und niemand schaut einen deswegen bloed an.

Trotzdem gibts auch schlechte Seiten, dieses Gruppenverhalten ist furchtbar. Es gibt selten Menschen, die sich nicht irgendwo einreihen und unabhaengig leben wie in Deutschland, wo jeder jedem egal und gleichgueltig ist. Dabei ist das Privatleben aber schon irgendwie "frei", denn dieses "Wir leben alle unter einem Dach - 3 Generationen, stirbt immer mehr aus. Ich waere nie nach Japan gezogen, wenn ich tatsaechlich mit meinen Schwiegereltern haette zusammenleben muessen. (Nein, die sind in Ordnung, aber es geht nichts ueber eine eigene Wohnung, in der ich machen kann, was mir beliebt.) Genau dorthin geht Japans Jugend, weg vom Unterwerfen und auch weg von "der Mann ist das Oberhaupt". Klar wird verlangt, dass der Mann das Kommando hat, aber aeussert sich das eher darin, das dieser arbeiten geht, waehrend die Frau kocht und aufs Kind aufpasst. In Deutschland war das bis vor wenigen Jahren nicht anders. In der Firma kommt aber absolute Loyalitaet zum Vorschein, dort muckt keiner auf und wird dort auch keine Position in Frage gestellt.

Was ihr mit Ehre zu kaempfen habt... Naja, das hat eher mit alten japanischen Filmen zu tun, hier ehrt man seine Eltern und Grosseltern, auch die Firma wird meistens waehrend der Arbeit nicht schlechtgeredet, (was ihr mir einmal nicht verkneifen konnte..... wie man das eben so in Deutschland gewohnt ist, :oops: ) Nach Feierabend ist auch nicht anders als in D. Wobei viele dann erstmal mit Arbeitskollegen losgehen, um sich nen ordentlichen Alkoholpegel hochzuladen. Daher ja auch die lange "Arbeitszeit". :wink:

Ist euch mal aufgefallen, dass ihr noch nie ein japanisches Kind in Deutschland mit seinen Eltern gesehen habt? Vermutlich noch nie drueber nachgedacht... das kommt daher, dass diese auch in den Ferien in die Schule muessen, richtig gelesen. Dort werden Clubaktivitaeten und anderer Mist abgehalten. Auch gern am Wochenende, daher auch diese hohe Anspannung bei Kindern und Jugendlichen. Als Kind moechte ich nicht hier sein... man koennte das Ganze so fortfuehren, was solls. Gute und schlechte Seiten hat jede Sache. :wink:
Auch wenn man die Haende in den Schoss legt, brauch man nicht untaetig sein.
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Beitrag von johndoe-freename-94897 »

Und Joerg, diese Geschlechtertrennung in Verbindung mit "Hirachie" hat nur ausserhalb der eingenen 4 Waende Bedeutung, glaub mir, was ich hier zu Hause an der Kette auszustehen habe... :wink:

Jap. Frauen wirken "draussen" so unscheinbar, drinnen haben sie sehrwohl das Zepter oftmals in der Hand - Der Wolf im Schafspelz. :wink:
Auch wenn man die Haende in den Schoss legt, brauch man nicht untaetig sein.
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