Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

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johndoe502620
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Re: Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

Beitrag von johndoe502620 »

4P|Bodo hat geschrieben:
iqunimatrix hat geschrieben:Die größte Enttäuschung sehe ich eher an den ganzen Spielemagazinen, ich habe keinen Artikel gefunden was das Ende so stark kritisiert wie die Spieler es empfinden.
Das liegt wohl vor allem daran, dass es viele Tester gar nicht zu Ende gespielt haben. Entweder weil es ist ihnen zu lang war, sie keine Lust hatten oder eben keine Zeit, weil schon der nächste Test anstand.
...........
OK das ist jetzt keine große Überraschung, finde ich aber schade aber aufgrund der vielen Spiele die den (Kunst)Markt überschwemmen auch kein Wunder.

Wäre ME3 wie ein Shooter der Serie CoD MW oder sonst ein Shooter könnte ich das noch irgendwie mit dem Ende verstehen. Aber nicht als RPG wo man die möglichkeiten geboten bekommt die Geschichte zu verändern.
f1f2f3 hat geschrieben:..... und bei der Geschichte kann man in der Regel wohl davon ausgehen, dass sie entsprechend ausgeht. Insbesondere bei BioWare war das bisher auch so. Umso enttäuschter sind deshalb eben viele Spieler über das Ende von Mass Effect 3. Vermutlich waren viele Tester darüber überrascht, weil sie das Ende von Mass Effect 3 selbst eben gar nicht gesehen hatten......
Bioware hat aber auch stark nachgelassen, Das Ende von Dragon Age 2 war auch sehr enttäuschend.
IIurricane
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Re: Kommentar

Beitrag von IIurricane »

darkrockerXX hat geschrieben:
IIurricane hat geschrieben:Diese Kolumne ließt sich wie ein Aufruf zum Schweigen. Spieler sollen Konsumieren und Finanzieren aber bitte auf keinen Fall Kritisieren. Warum sollen Spieler ihre Meinung nicht äußern?
Weil sie das auf zahlreichen redaktionellen Plattformen ohnehin schon inkompetenterweise tun und sich jetzt nicht auch noch die Rolle des Produzenten anmassen sollten.
Ich glaube nicht das, Kritik gleich bedeutend mit Anmaßung ist. Des Weiteren lässt sich dadurch auch nicht belegen das sich Spieler zu der Rolle eines Produzenten aufschwingen wollen.
Wenn es darum geht, vor allem negative Kritik zu unterbinden, denn positive scheint ja in jeder Form herzlich willkommen, egal wie kompetent diese zu sein scheint, was machen dann bitte Spiele Magazine? Oft genug wird eben von jenen die mangelnde Story und oder schwache Charaktere angemerkt und das ist ohne Zweifel negative Kritik an einem kreativen Element eines Spiels. Sollen wir diese alle abschaffen damit die Entwickler und Produzenten sich nicht in ihrer Kreativität eingeschränkt fühlen. Oder ist Kritik nur von den Kunden, Käufern, den Spielern eben die Geld investieren unerwünscht. In diesem Fall kann man gleich den Aufruf starten das doch bitte alle potenziellen Käufer ihr Geld blindlings aus dem Fenster schmeißen.
Isterio
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Re: Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

Beitrag von Isterio »

Nanimonai hat geschrieben:
o0Blueberry0o hat geschrieben:
Man freut sich wie ein Schnitzel über das Erscheinen eines neuen Teils, eines Abschlusses einer Trilogie (mit dessen Vorgängern man sich INTENSIV und stundenlang beschäftigt hat), spielt den Teil und ist am Ende mehr als enttäuscht.. Und da soll man sich dann damit einfach zufrieden geben, weil der "Künstler" es so haben wollte? Das kann ja wohl auch nicht richtig sein. Vor allem wenn man mit seiner Meinung nicht allein ist. Muss man sich jetzt alles von den "Künstlern" gefallen lassen?
Ja, verdammt!

Matrix war einer der wichtigsten Filme des letzten Jahrhunderts und so ziemlich jeder war mehr als enttäuscht von den beiden Nachfolgern. Darüber konnte man sich aufregend und die Wachowski Brüder verfluchen und sich nie wieder einen Film von denen anschauen, aber doch nicht bei denen Sturm klingeln und ihnen sagen, sie sollen das Ende der Trilogie gefälligst umschreiben.
Geht´s noch?

Wenn Du Dir eine DVD, ein Spiel, ein Buch, eine CD kaufst, dann musst Du Dir den Inhalt gefallen lassen, auch wenn Du ihn noch so Scheisse findest. Verhöker das Teil, kauf nie wieder etwas von dem Künstler, sei enttäuscht und reg Dich auf, kritisiere öffentlich auf allen Ebenen. Aber halt verdammt noch mal die Fresse darüber, wie ein Künstler seine Arbeit zu machen hat.

Das war jetzt drastisch ausgedrückt und nicht gegen Dich persönlich gerichtet, aber ich hoffe Du verstehst, was ich sagen wollte.
@ Benjamin

Wenn hier jemand zu einem "Mob" gerechnet werden kann, ist das vermutlich dieser Nanimonai. "Halt verdammt noch mal die Fresse..." ... Das ist etwas, was man aus dem Mund eines "Moborristen" vernehmen koennte. Und diese Person ist offenbar Verteidiger von Bioware und der "Kunst". Ich stelle nun also die Behauptung auf, dass der Mob auf der falschen Seite gesucht wurde :P
Isterio
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Re: Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

Beitrag von Isterio »

Nanimonai hat geschrieben:
o0Blueberry0o hat geschrieben:Aber ich hab persönlich keinen Bock mir immer alles gefallen zu lassen. Nicht von so betitelten "Künstlern", oder von irgendwem sonst. Wenn man nicht mal aufsteht und protestiert, wie soll sich denn mal irgendwas ändern?
Ich halte das für eine sehr verschobene Denkweise.
Natürlich darf man sich im Leben nicht alles gefallen lassen, wenn es um Dinge geht, die einem aufoktroyiert wird. Geh auf die Straße, wenn die Regierung nicht hält, was sie verspricht, verlange Ersatzleistungen oder Umwandelung des Kaufvertrags, wenn die Ware beschädigt ist oder eine Dienstleistung nicht erfüllt wurde, wenn Du aber nur mit dem Ergebnis nicht zufrieden bist, obwohl es im Rahmen der Nichtanfechtbarkeit abgewickelt wurde, finde ich es moralisch vollkommen daneben, sich dann lauthals zu beschweren und seine "Der Kunde ist König" Arschkarte zu ziehen.
Man darf auch mal enttäuscht werden.

Denn wenn man diesen Gedanken konsequent weiterdenkt, beschweren wir uns jedes Mal, wenn unsere Haare dann doch nicht so geschnitten wurden, wie wir uns das gewünscht haben, rennen täglich in den Supermarkt mit einer halbleeren Joghurtverpackung, weil der irgendwie doch nicht so lecker war wie gedacht und hängen reihenweise Petitionen in Bordellen auf, weil die oralen Künste der Mädels nicht unserem Gusto entsprochen haben.

Diese Grundeinstellung der ständigen Meckerei geht mir gehörig gegen den Strich. Man hat sich zum Kauf eines Produktes entschieden, ist damit unzufrieden und es gibt keine rechtlichen Mittel, es in Zufriedenheit umzuwandeln: Shut up and fuckin´ deal with it.
@ Nanimonai

Ich muss mich ueber Deine aeusserst ungehobelte Ausdrucksweise beschweren. Doch darf ich das jetzt? Immerhin koennte man Deine Beitraege als eine Art verstoerende, beleidigende und unrealistische Kunst interpretieren.

Hmm, mal sehen was passiert, wenn ich die Beitraege beanstande. Sofern ein Moderator sie editiert oder Dich vielleicht gar verwarnen, dann sind Deine Worterguesse vermutlich doch keine Kunst :(

Wer genau ist denn nun bei Bioware der Kuenstler? Welche der Milliarden beteiligter Autoren? Alle oder nur jene, die auch durchgehend an allen drei Spielen beteiligt waren? Oder hielten sich diese auch an Anweisungen von oben und ist daher die Leitung von EA der Kuenstler? Ist das "Kunstwerk" Mass Effect 3 gar ganz von sich aus entstanden? Oder macht es erst der Spieler zur Kunst, wenn er kurz vor dem Ende den PC abstellt und das Ende nicht erspielt? Gab es denn nicht einen Herrn Massimo Effectio, welcher das ganze Universum selbstaendig erschaffen hat und auch die Story fuer alle Teile schrieb?

Bitte sei so gut und greife Leute mit anderer Meinung nicht verbal an.
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Obelus
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Re: Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

Beitrag von Obelus »

Nanimonai hat geschrieben:
o0Blueberry0o hat geschrieben:
Man freut sich wie ein Schnitzel über das Erscheinen eines neuen Teils, eines Abschlusses einer Trilogie (mit dessen Vorgängern man sich INTENSIV und stundenlang beschäftigt hat), spielt den Teil und ist am Ende mehr als enttäuscht.. Und da soll man sich dann damit einfach zufrieden geben, weil der "Künstler" es so haben wollte? Das kann ja wohl auch nicht richtig sein. Vor allem wenn man mit seiner Meinung nicht allein ist. Muss man sich jetzt alles von den "Künstlern" gefallen lassen?
Ja, verdammt!

Matrix war einer der wichtigsten Filme des letzten Jahrhunderts und so ziemlich jeder war mehr als enttäuscht von den beiden Nachfolgern. Darüber konnte man sich aufregend und die Wachowski Brüder verfluchen und sich nie wieder einen Film von denen anschauen, aber doch nicht bei denen Sturm klingeln und ihnen sagen, sie sollen das Ende der Trilogie gefälligst umschreiben.
Geht´s noch?

Wenn Du Dir eine DVD, ein Spiel, ein Buch, eine CD kaufst, dann musst Du Dir den Inhalt gefallen lassen, auch wenn Du ihn noch so Scheisse findest. Verhöker das Teil, kauf nie wieder etwas von dem Künstler, sei enttäuscht und reg Dich auf, kritisiere öffentlich auf allen Ebenen. Aber halt verdammt noch mal die Fresse darüber, wie ein Künstler seine Arbeit zu machen hat.

Das war jetzt drastisch ausgedrückt und nicht gegen Dich persönlich gerichtet, aber ich hoffe Du verstehst, was ich sagen wollte.
Stell dir mal vor, die Wacho-Brüder hätten vor dem 2. Teil ihre Community befragt, bezüglich ihrer Absichten den zweiten Teil durch *mehr Action* zu mehr *Awfulness* zu verhelfen, von dieser Community eine zu erwartende, verdiente Tracht Prügel erhalten und sich aufgrund des Feedbacks dazu entschlossen, die geplanten dämlichen Martial-Arts-Kampfszenen zu 80 % zugunsten besserer Dialoge und eines sinnvolleren Plots zu streichen. Daraufhin wäre der zweite Teil dann (der Spekulation weiterhin folgend) ebenfalls eingeschlagen wie eine Granate und man hätte mit dem dritten Teil die Sache dann (natürlich basierend auf den beiden Vorgängern ebenfalls mit einem Minimum an Tae-Kwon-Do) fein abgerundet. Alle Teile wären somit sehr gut geworden und die Trilogie wäre bis in alle Ewigkeit von allen dafür geliebt worden. Den Wacho-Brüdern hätte man ein fettes Denkmal gebaut und niemandem wäre je eine Sorgenfalte über die Stirn gerollt beim Erwähnen des Terminus "Matrix-Trilogie".

Was bitteschön wäre daran schlimm gewesen?

Warum muss man ideenlose "Künstler" ihre "Vision" ausleben lassen, auch wenn das Ergebnis die kritisichen Worte nicht wert ist, die man sich sonst per Würgereiz zwangsläufig herausquetschen muss? Was spricht dagegen, jemandem, der auf der falschen Spur ist, zumindest den Weg zu beschreiben, auf dem er wieder zurück findet?

Anders gesagt, warum sollte ich einen Shyce darauf geben, ob das PRODUKT, das ich für TEURES GELD ERWERBE, in irgendjemandes Augen vielleicht mit Kunst verwechselt werden könnte, wenn es doch in erster Linie meiner Unterhaltung dienlich sein soll, weil es auch ausschließlich zu diesem Zwecke entwickelt und mitnichten für das nächste Museum konzipiert wurde?
Viele Menschen sind gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun.
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Easy Lee
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Re: Kommentar

Beitrag von Easy Lee »

IIurricane hat geschrieben:
darkrockerXX hat geschrieben:
IIurricane hat geschrieben:Diese Kolumne ließt sich wie ein Aufruf zum Schweigen. Spieler sollen Konsumieren und Finanzieren aber bitte auf keinen Fall Kritisieren. Warum sollen Spieler ihre Meinung nicht äußern?
Weil sie das auf zahlreichen redaktionellen Plattformen ohnehin schon inkompetenterweise tun und sich jetzt nicht auch noch die Rolle des Produzenten anmassen sollten.
Ich glaube nicht das, Kritik gleich bedeutend mit Anmaßung ist. Des Weiteren lässt sich dadurch auch nicht belegen das sich Spieler zu der Rolle eines Produzenten aufschwingen wollen.
Wenn es darum geht, vor allem negative Kritik zu unterbinden, denn positive scheint ja in jeder Form herzlich willkommen, egal wie kompetent diese zu sein scheint, was machen dann bitte Spiele Magazine? Oft genug wird eben von jenen die mangelnde Story und oder schwache Charaktere angemerkt und das ist ohne Zweifel negative Kritik an einem kreativen Element eines Spiels. Sollen wir diese alle abschaffen damit die Entwickler und Produzenten sich nicht in ihrer Kreativität eingeschränkt fühlen. Oder ist Kritik nur von den Kunden, Käufern, den Spielern eben die Geld investieren unerwünscht. In diesem Fall kann man gleich den Aufruf starten das doch bitte alle potenziellen Käufer ihr Geld blindlings aus dem Fenster schmeißen.
Das ist nicht mein Punkt. Negative Kritik ist wichtig und eine Dienstleitung des Journalisten am Konsumenten. Auch wenn der ein oder andere Konsument fachlich selbst in der Lage wäre ein kompetentes Urteil zu fällen, so hebt sich dessen Relevanz für die Allgemeinheit im Sog der Ich-auch-Onlinegesellschaft und der darin enthaltenen unreflektierten, polemischen Stimmung auf.

Die anonyme Kommunikation im Internet lädt die Menschen dazu ein sich für fachkompetent und relevant zu halten und auf empfundener Augenhöhe mit qualifizierten Fachleuten zu kommunizieren. Im Endeffekt löst das aber nur qualitätssichernde Hierachien auf und führt in Kombination mit der Kostenlos-Kultur darüber hinaus zum Verlust von Wert und Wertigkeit.
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mr archer
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Re: Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

Beitrag von mr archer »

Obelus hat geschrieben:
Stell dir mal vor, die Wacho-Brüder hätten vor dem 2. Teil ihre Community befragt, bezüglich ihrer Absichten den zweiten Teil durch *mehr Action* zu mehr *Awfulness* zu verhelfen, von dieser Community eine zu erwartende, verdiente Tracht Prügel erhalten und sich aufgrund des Feedbacks dazu entschlossen, die geplanten dämlichen Martial-Arts-Kampfszenen zu 80 % zugunsten besserer Dialoge und eines sinnvolleren Plots zu streichen. Daraufhin wäre der zweite Teil dann (der Spekulation weiterhin folgend) ebenfalls eingeschlagen wie eine Granate und man hätte mit dem dritten Teil die Sache dann (natürlich basierend auf den beiden Vorgängern ebenfalls mit einem Minimum an Tae-Kwon-Do) fein abgerundet. Alle Teile wären somit sehr gut geworden und die Trilogie wäre bis in alle Ewigkeit von allen dafür geliebt worden. Den Wacho-Brüdern hätte man ein fettes Denkmal gebaut und niemandem wäre je eine Sorgenfalte über die Stirn gerollt beim Erwähnen des Terminus "Matrix-Trilogie".

Was bitteschön wäre daran schlimm gewesen?
So werden Legenden gestrickt. Als ob die Kritik am 2. Matrix - Film sich auf die Action-Szenen bezog. Nonsens. Wenn die W-Brothers die Matrix-Fanboys damals gefragt hätten: "Ey, ihrs! Wollt ihr noch mehr abgefahrene Over-the-top - Slomo-Action, noch geilere Kämpfe und noch mehr coole Keeanu - Moves in schicken Leder-Gestapo-Mänteln?" - dann hätte der übergröße Teil begeistert "Ja!" geschrieen. Die Kritik an der Fortsetzung galt doch nicht der forcierten Action - so doll forciert war die überhaupt nicht - sondern dem Plottwist um Neos vorgesehene Rolle als Teil des Programms und der sich immer mehr verschachtelnden Handlung. Ich persönlich finde den zweiten Teil überhaupt nicht so himmelschreiend hundsmiserabel wie immer getan wird. Im Gegenteil, eigentlich ist er nicht weniger intelligent als Teil 1. Der Abfall in Teil 3 ist doch das eigentliche Problem der Serie.

Und natürlich hat jeder Kreative das ureigene Recht, seine Schöpfung ohne Fanfeedback gegen die Wand zu fahren. Ich bitte Dich. Das Publikum soll während der Schöpfungsphase gefälligst die Fresse halten - wenn es nicht explizit um seine Meinung gebeten wird und gemäß der Projektphilosophie in den Prozess eingebunden sein soll. Sonst gäbe es heute das fantastisch-absurde Gesamtwerk von Ed Wood nicht. Usw. Da stimme ich Benjamin völlig zu. Das Ganze hat nur nix mit den derzeit laufenden Kickstarter-Kampagnen zu tun.
Kószdy kozow swoju brodu chwali.
[sorbisch] Jeder Ziegenbock lobt seinen Bart.

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Dave Bowman
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Re: Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

Beitrag von Dave Bowman »

4P|Bodo hat geschrieben:
iqunimatrix hat geschrieben:Die größte Enttäuschung sehe ich eher an den ganzen Spielemagazinen, ich habe keinen Artikel gefunden was das Ende so stark kritisiert wie die Spieler es empfinden.
Das liegt wohl vor allem daran, dass es viele Tester gar nicht zu Ende gespielt haben. Entweder weil es ist ihnen zu lang war, sie keine Lust hatten oder eben keine Zeit, weil schon der nächste Test anstand.

Ich gebe unumwunden zu, dass ich die wenisten der von mir getesteten Spiele durchgespielt habe. Wie soll das gehen bei einem Spiel wie Skyrim, Civilization oder Mass Effect? Da müsste man ja drei Wochen spielen und dann erst den Test schreiben, was nicht praktikabel ist. Daher wissen Spieler oft besser Bescheid als ein Redakteur, weil sie mehr Erfahrung haben, da sie einfach länger spielen können.

Als Tester sollte man halt so lange spielen, bis man einen Eindruck gewonnen hat und sich den Test zutraut. Das kann von Tester zu Tester und je nach Spiel sehr unterschiedlich sein. Ich denke aber, dass die Printkollegen noch weniger Zeit zum Spielen haben, da ihre Tests ja für eine bestimmte Ausgabe eines Magazin fertig sein müssen, was bei uns im Internet nicht der Fall ist.
Tja, dann hast Du wohl den Beruf verfehlt.

Natürlich kann ein Tester Skyrim nicht 100 Stunden spielen, aber ein Mass Effect 3 ist locker in 20 Stunden zu schaffen. Wie soll man den Umfang und das Gesamtpaket bewerten, wenn man das Spiel nicht durchgespielt hat? Das Ende ist für viele Spieler auch wichtig, womöglich schreckt ein übler Cliffhanger am Ende sogar potentielle Käufer ab.

Ich weiß schon warum die Publisher lieber Print-Redaktionen einladen und nicht unseriös testende Online-Magazine...
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mr archer
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Re: Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

Beitrag von mr archer »

Dave Bowman hat geschrieben:
Tja, dann hast Du wohl den Beruf verfehlt.
Nö. Bodo ist nur dankenswerterweise ehrlich. Das ehrt ihn. KEINE deutsche Videospielredaktion, weder on- noch offline hat zum Erscheinungsdatum Pathologic in allen drei Szenarien durchgespielt. Was aber nötig ist, um das Spiel abschließend würdigen zu können. Dafür braucht man nämlich 100 Stunden. Das bezahlt einfach keiner - noch dazu bei einem komischen Ostblock-RPG. Ein Problem ist allerdings, wenn im Test der Eindruck vernmittelt wird, dieses wäre erfolgt. Steht leider nicht mehr online zur Verfügung - sonst würde ich jetzt auf das Testvideo der Gamestar zu Vivisector von 2005 verlinken. Da hat man nämlich einfach Gameplay aus den ersten, nicht so gelungenen vier Stunden zu einem lustigen Verriss-Filmchen zusammen geschnitten - und dann so getan, also ob damit das gesamte Spiel in den noch folgenden fünfzehn Stunden beschrieben wäre. Was nicht stimmt. Sowas ist dann unfair.

Bodo - wie wäre es zu diesem ganzen Themenkomplex mal mit einer Kolumne? Oder macht man sich damit im Kollegenkreis zu unbeliebt?
Zuletzt geändert von mr archer am 18.04.2012 21:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Deuterium
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Re: Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

Beitrag von Deuterium »

So ein bisschen "Hinter den Kulissen der Testerbranche" fände ich sowieso mal interessant. Und natürlich mal wieder ein bisschen Kritik am System. Kritische Wochen oder sowas. Man könnte seinem Credo ja mal wieder ein bisschen die Seele streicheln. Das täte dem ein oder anderen bestimmt mal gut. Eine Art Selbsttherapie, um sich ein wenig den Frust von der Seele zu reden. Ich würd's lesen.
IIurricane
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Re: Kommentar

Beitrag von IIurricane »

darkrockerXX hat geschrieben:
IIurricane hat geschrieben:
Ich glaube nicht das, Kritik gleich bedeutend mit Anmaßung ist. Des Weiteren lässt sich dadurch auch nicht belegen das sich Spieler zu der Rolle eines Produzenten aufschwingen wollen.
Wenn es darum geht, vor allem negative Kritik zu unterbinden, denn positive scheint ja in jeder Form herzlich willkommen, egal wie kompetent diese zu sein scheint, was machen dann bitte Spiele Magazine? Oft genug wird eben von jenen die mangelnde Story und oder schwache Charaktere angemerkt und das ist ohne Zweifel negative Kritik an einem kreativen Element eines Spiels. Sollen wir diese alle abschaffen damit die Entwickler und Produzenten sich nicht in ihrer Kreativität eingeschränkt fühlen. Oder ist Kritik nur von den Kunden, Käufern, den Spielern eben die Geld investieren unerwünscht. In diesem Fall kann man gleich den Aufruf starten das doch bitte alle potenziellen Käufer ihr Geld blindlings aus dem Fenster schmeißen.
Das ist nicht mein Punkt. Negative Kritik ist wichtig und eine Dienstleitung des Journalisten am Konsumenten. Auch wenn der ein oder andere Konsument fachlich selbst in der Lage wäre ein kompetentes Urteil zu fällen, so hebt sich dessen Relevanz für die Allgemeinheit im Sog der Ich-auch-Onlinegesellschaft und der darin enthaltenen unreflektierten, polemischen Stimmung auf.

Die anonyme Kommunikation im Internet lädt die Menschen dazu ein sich für fachkompetent und relevant zu halten und auf empfundener Augenhöhe mit qualifizierten Fachleuten zu kommunizieren. Im Endeffekt löst das aber nur qualitätssichernde Hierachien auf und führt in Kombination mit der Kostenlos-Kultur darüber hinaus zum Verlust von Wert und Wertigkeit.
Demnach sollten also nur fachlich kompetente Personen Kritiken an Produkten äußern. Klingt im ersten Moment überaus logisch. Aber wie in diesem Fall sind es oftmals die Spieler, die sich mit dem Produkt intensiver auseinandersetzen als ein Redakteur eines Spiele-Magazins. Dies wurde in vorangegangenen Beiträgen bereits eingestanden. Sei es aus Zeitmangel oder Desinteresse. Wer hat in diesem Fall mehr fundierte Informationen.
Dass es sehr viele gibt, die ihre Meinung, ihre Wünsche und Ideen nicht sachlich Artikulieren bzw. Formulieren können bedeutet nicht automatisch das Sie mit ihrer Aussage grundsätzlich falsch liegen und ihnen jedwede Kompetenz aberkannt werden muss.
Es zeigt lediglich auf das Sie an ihrer Ausdrucksweise arbeiten sollten.

Und wenn Spieler an einen Entwickler herantreten mit der Bitte oder auch härter formuliert, mit einer Forderung, bedeutet das in 90% aller fälle, das ihnen dieses Produkt am Herzen liegt und ihr Engagement nicht so zu deuten ist das Sie sich selbst in der Rolle des Produzenten sehen und nun diktieren wollen, wie der weitere Verlauf aussehen soll.

Des Weiteren muss man an dieser Stelle ganz klar differenzieren, zwischen der konstruktiven Kritik an einem abgeschlossenen Produkt zu Verbesserung der Qualität und dem eingreifen in einen laufenden Entwicklungsprozess.

Dies sind ganz klar zwei unterschiedliche paar Schuhe. Leider wurde das Ganze vom Autor dieser Kolumne in einen Topf geworfen.
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Obelus
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Re: Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

Beitrag von Obelus »

Die Kolumne enthält einige Denkfehler. Erstens handelt es sich hier mitnichten um Kunst (von wegen künstlerischer Freiraum) sondern um Produkte, die einem bestimmten Zweck dienen, nämlich der Unterhaltung von Spielern, die dafür Geld bezahlen. Es geht also in erster Linie um Unterhaltungsprodukte. Jeglicher künstlerischer Anspruch verpufft bereits an dieser Stelle. Sollte dennoch irgendein in Richtung künstlerische Ambition gearteter Gedanke den Schaffenden getrieben haben, dann müsste ich demjenigen Selbstbetrug vorwerfen. Schließlich ist schwer zu glauben, daß sich der Akkumulationsgedanke nicht mit jenem Anspruch beißen würde.

Somit ist das ganze lediglich eine Ware, die handelsüblichen Kriterien unterliegt und ob es irgendjemandem als Kunst erscheinen mag oder auch nicht ist in diesem Zusammenhang vollkommen Schnuppe.

Zumal bei der Erschaffung dieses Produktes nicht ein brillanter Geist seine Visionen realisieren will, sondern ein ganzes Kontingent an Personen nach bestimmten Vorgaben (Publisher, Aktionäre) dem Bestreben, Gewinne zu akkumulieren nachkommt. Auch das verträgt sich nur schwer mit der Welt der Kunst.

Die Tatsache, dass das Produkt zusätzlich noch Terminen unterworfen ist und dazu noch allerhand anderen Kriterien unterliegt (Gewinnmaximierung durch Massenkompatibilität und Vereinfachung der Inhalte und Handhabung des Produkts um den größtmöglichen Kreis an potentiellen Käufern zu erreichen) widerspricht sich ebenfalls mit dem Kunstgedanken.

Dass ein Spiel jetzt nicht den frei gesponnenen Ideen eines einzelnen kreativen Geistes entspringt (zumindest nicht bei den größeren Entwicklern/Publishern) ist somit geklärt. Dass es einer Menge Einflüsse Unterliegt ebenfalls.
Weil das Produkt Spiel also einer Reihe von Interessen unterliegt, die nicht künstlerischer Natur sind, sondern in erster Linie finanziellen Erwägungen unterliegen, muss es ein Gegengewicht geben, das sich mit diesen sehr einseitigen Interessen in der Waage hält.

Und da kommt jetzt der Spieler ins Spiel (uiuiui, was hab ich denn da geschrieben ;-)). Denn dieses Gegengewicht bewirkt der Spieler, der seine Meinung in Communities zum Besten gibt.

Und wenn dabei mal ein Bioware dem Druck nachgibt muss man nicht irgendeinem verloren gegangenen Kunstgedanken hinterherweinen oder die unvollendete Vision des verhinderten Kreativen betrauern.

Dann muss man den Sieg über die gewaltige Macht des Marktes feiern und sich freuen, dass man als Kunde überhaupt noch in der Lage ist, diese verkrusteten Strukturen von unten aufzubrechen.
Oder regt man sich auch auf, wenn man bei Audi die Lampen aufgrund der Proteste vieler Verbraucher neu designet (nur ein theoretischer Gedanke)? Wohl kaum…

Zum Thema Crowdfunding:

Im Bezug auf die Einflussnahme der Spieler: Wovor hast du denn überhaupt Angst, Benjamin? Gefühlt ist der Großteil aller neuen (und das bereits seit Jahren) Titel lahm und einfallslos. Gerade für ältere Spieler ist dieser Eindruck dominierend (manche Indie-Geschichte mal ausgeklammert). Was können also ein paar Meinungen Schaden, die es gerne wieder inhaltlich tiefer und anspruchsvoller hätten? Denn das sind ja meistens die Forderungen, die man aus den ganzen Communities extrahieren kann. Da schreit jedenfalls selten jemand nach mehr Action und einfacheren Strukturen.

Und ich bin schon der Meinung, die Spender sollten bis zu einem gewissen Grad miteinbezogen werden. Der Entwickler kann, nein, sollte durch Umfragen, Vorschläge und Abstimmungen die Community ganz basisdemokratisch in seine Visionen miteinbeziehen. Nur dann wäre das System wirklich sinnvoll.

Aber das hat am Ende nicht wirklich etwas mit Bioware oder dem Ende von ME zu tun.
Zuletzt geändert von Obelus am 19.04.2012 12:04, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

Beitrag von Obelus »

mr archer hat geschrieben:
Obelus hat geschrieben:
Stell dir mal vor, die Wacho-Brüder hätten vor dem 2. Teil ihre Community befragt, bezüglich ihrer Absichten den zweiten Teil durch *mehr Action* zu mehr *Awfulness* zu verhelfen, von dieser Community eine zu erwartende, verdiente Tracht Prügel erhalten und sich aufgrund des Feedbacks dazu entschlossen, die geplanten dämlichen Martial-Arts-Kampfszenen zu 80 % zugunsten besserer Dialoge und eines sinnvolleren Plots zu streichen. Daraufhin wäre der zweite Teil dann (der Spekulation weiterhin folgend) ebenfalls eingeschlagen wie eine Granate und man hätte mit dem dritten Teil die Sache dann (natürlich basierend auf den beiden Vorgängern ebenfalls mit einem Minimum an Tae-Kwon-Do) fein abgerundet. Alle Teile wären somit sehr gut geworden und die Trilogie wäre bis in alle Ewigkeit von allen dafür geliebt worden. Den Wacho-Brüdern hätte man ein fettes Denkmal gebaut und niemandem wäre je eine Sorgenfalte über die Stirn gerollt beim Erwähnen des Terminus "Matrix-Trilogie".

Was bitteschön wäre daran schlimm gewesen?
So werden Legenden gestrickt. Als ob die Kritik am 2. Matrix - Film sich auf die Action-Szenen bezog. Nonsens. Wenn die W-Brothers die Matrix-Fanboys damals gefragt hätten: "Ey, ihrs! Wollt ihr noch mehr abgefahrene Over-the-top - Slomo-Action, noch geilere Kämpfe und noch mehr coole Keeanu - Moves in schicken Leder-Gestapo-Mänteln?" - dann hätte der übergröße Teil begeistert "Ja!" geschrieen. Die Kritik an der Fortsetzung galt doch nicht der forcierten Action - so doll forciert war die überhaupt nicht - sondern dem Plottwist um Neos vorgesehene Rolle als Teil des Programms und der sich immer mehr verschachtelnden Handlung. Ich persönlich finde den zweiten Teil überhaupt nicht so himmelschreiend hundsmiserabel wie immer getan wird. Im Gegenteil, eigentlich ist er nicht weniger intelligent als Teil 1. Der Abfall in Teil 3 ist doch das eigentliche Problem der Serie.

Und natürlich hat jeder Kreative das ureigene Recht, seine Schöpfung ohne Fanfeedback gegen die Wand zu fahren. Ich bitte Dich. Das Publikum soll während der Schöpfungsphase gefälligst die Fresse halten - wenn es nicht explizit um seine Meinung gebeten wird und gemäß der Projektphilosophie in den Prozess eingebunden sein soll. Sonst gäbe es heute das fantastisch-absurde Gesamtwerk von Ed Wood nicht. Usw. Da stimme ich Benjamin völlig zu. Das Ganze hat nur nix mit den derzeit laufenden Kickstarter-Kampagnen zu tun.
War ja auch nur Spekulation. Und ich schrieb ja auch, daß der Plot ebenfalls hätte überarbeitet werden müssen. Aber der Plot alleine war es nicht. Der Film (Teil 2) bestand gefühlt nur aus Kampf. Das hat mich total geärgert. Der dritte Teil war dafür absurd. Alles in Allem haben die beiden Nachfolger zerstört, was der erste Teil aufgebaut hat. Ich wollte nur der Vorstellung einer gelungenen Matrix-Trilogie ein wenig Raum geben...

Und betreffs schöpferischer Prozess und Einmischung kann man auch zwiegespaltener Meinung sein. Mancher Visionär macht es gut, andere sollte man nicht mal alleine aufs Klo lassen. Das Prinzip der künstlerischen Vision einer genialen Geistes greift nur in den wenigsten Fällen wirklich. Auf jeden Ed Wood kommen 100 Uwe Bolls oder Michael Bays...
Und klar können die alle machen, was sie wollen, aber man sieht ja auch, wohin das immer führt. Deshalb ist "Fresse halten" nicht immer eine Tugend.
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4P|Bodo
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Re: Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

Beitrag von 4P|Bodo »

mr archer hat geschrieben:
Dave Bowman hat geschrieben:
Tja, dann hast Du wohl den Beruf verfehlt.
Nö. Bodo ist nur dankenswerterweise ehrlich. Das ehrt ihn. KEINE deutsche Videospielredaktion, weder on- noch offline hat zum Erscheinungsdatum Pathologic in allen drei Szenarien durchgespielt. Was aber nötig ist, um das Spiel abschließend würdigen zu können. Dafür braucht man nämlich 100 Stunden. Das bezahlt einfach keiner - noch dazu bei einem komischen Ostblock-RPG. Ein Problem ist allerdings, wenn im Test der Eindruck vernmittelt wird, dieses wäre erfolgt. Steht leider nicht mehr online zur Verfügung - sonst würde ich jetzt auf das Testvideo der Gamestar zu Vivisector von 2005 verlinken. Da hat man nämlich einfach Gameplay aus den ersten, nicht so gelungenen vier Stunden zu einem lustigen Verriss-Filmchen zusammen geschnitten - und dann so getan, also ob damit das gesamte Spiel in den noch folgenden fünfzehn Stunden beschrieben wäre. Was nicht stimmt. Sowas ist dann unfair.

Bodo - wie wäre es zu diesem ganzen Themenkomplex mal mit einer Kolumne? Oder macht man sich damit im Kollegenkreis zu unbeliebt?
Wir werden darauf zurück kommen, da es mir wichtig erscheint. Da gibt es viele Missverständnisse zu klären, was das Testen von Spielen angeht.

Ich denke auch, dass Spiele wie Filme rasch auf den Punkt kommen sollten. Daher sehe ich gern Hitchcocks Filme, denn er kommt sofort aufs Wesentliche, man braucht nicht viel zu wissen und ist spätestens nach fünf Minuten drin, um mitzufiebern.

Das ist der Idealfall eines Einstiegs, der leider nicht oft erreicht wird. Oft brauchen Spiele ewig, um mal in Schwung zu kommen. Wer dann verständlicherweise aussteigt, der versäumt vielleicht was. Das ließe sich verhindern, indem man Spiele spannender macht.

Allerdings bedeutet eine längere Spielzeit durch den Tester nicht automatisch eine bessere Bewertung, denn es gibt einfach Sachen, die einem nicht liegen. Ich glaube nicht, dass etwa Ben "Pathologic" wesentlich anders gesehen hätte, wenn er es zu Ende gespielt hätte
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Dave Bowman
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Re: Kommentar: Spieler, bleib bei deinen Leisten!

Beitrag von Dave Bowman »

mr archer hat geschrieben:
Dave Bowman hat geschrieben:
Tja, dann hast Du wohl den Beruf verfehlt.
Nö. Bodo ist nur dankenswerterweise ehrlich. Das ehrt ihn. KEINE deutsche Videospielredaktion, weder on- noch offline hat zum Erscheinungsdatum Pathologic in allen drei Szenarien durchgespielt.
Das Spiel kenne ich nicht, aber bei ME3 reicht ja ein Savegame kurz vor Schluss, um alle drei möglichen Enden sehen zu können.

Wenn der Lokalredakteur nach einer Stunde aus dem Kino rennt, um noch in der Donnerstagausgabe einen Test unterbringen zu können, käme ich mir auch veräppelt vor. Dann die Kritik lieber erst in der Freitagausgabe veröffentlichen.
Most Wanted:

Grand Theft Auto V
Dishonored
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