Smurfocide hat geschrieben:
Aktuell sieht es doch so aus, dass Jugendliche Filme wie Rambo 1 oder Braindead nicht sehen dürfen weil da FSK 16 (18) drauf steht und die Erziehungsberechtigten drauf achten. Wenn es um Games geht nimmt das kaum jemand (den ich kenne) aus der aktuellen Elterngeneration ernst denn "Pong" hat ja damals auch nicht geschadet.
Auf gut Deutsch: solange Videospiele nicht als das Kulturgut angesehen werden das sie sind, solange werden die Spieler nur als tumbe Passivkonsumenten angesehen.
ist das wirklich dein ertnst???
behauptest du allen ernstes, dass die menschen bei filmen mehr auf die usk einstufung achten als bei spielen???
das wäre zu schön um wahr zu sein!!!
Ach? Du fändest es also okay, wenn Dein sagen wir zwölfjähriger Sohn mit den Kumpels entspannt ne Runde Condemned: Criminal Origins zoggort?
Edit: Übrigens auch ein Titel, den es sich hier zu erwähnen lohnt. Denn was passiert mit unserem "Helden" am Ende des brachialst inszenierten Albtraum-Rittes? Richtig. Er dreht durch.
Allgemein finde ich die Kolumne gut. Problem ist nur, es ist Wunschdenken.
Der Grund, dass sich die meisten von dieser oberflächlichen Gewalt mitreißen lassen, liegt in der Natur des Menschen selbst. Der Mensch ist ansich kein tiefgündiges Wesen. Er ist genauso oberflächlich wie die Gewalt, die er vor dem Bildschirm sieht. So entsprechen die Spiele genau der angepeilten Zielgruppe. Und wo wir, wenn wir über Zielgruppen reden, reden wir zwangsläufig über das Streben nach Profit. Ist ein Spiel nicht profitabel, wird das Entwicklerstudio in den meisten Fällen geschlossen. Da liegt doch der Hund begraben. Es ist nicht allein die Schuld der Entwickler. Die Schuld liegt zu großen Teilen bei unserer Gesellschaft, unserem Wirtschaftssystem und dem Menschen selbst.
Der Mensch mag mit Sicherheit ein vernunftbegabtes Wesen sein, jedoch ist diese "Vernunft", letztlich gesellschaftsabhängig. Sie ist zwangsläufig "oberflächlich" notwendig, um in unserer Gesellschaft zu bestehen.Sie wird propagiert und gelebt um den Lebensstandard zu halten, den wir aktuell in der westlichen Welt besitzen.
Der ist ja genauso selbstverständlich, wie Luft zum Atmen. Anhand von unserem Lebensstandard und dem bisher von Menschen erreichten, kommt man doch erst zu der Annahme, wir würden biologisch höher entwickelt sein, als unsere Vorfahren vor hunderten von Jahren. Dabei sind wir noch genauso versessen auf rohe Gewalt, wie eh und je.
Dies wird sehr deutlich, wenn man die Gewalttaten in technologisch schwach entwickelten Ländern betrachtet. Dort ist die Gewalt und der Gewaltgrad um ein vielfaches höher, obwohl sich diese Menschen biologisch genauso weiter entwickelt haben müssten.
Der Mensch ist also genauso roh wie in der teils dunklen Vergangenheit, nur wird er hier gesellschaftspolitisch anders gelenkt. Wir leben im Übermaß und genau das besänftig uns in unserer Ausübung von Gewalt. Wir sind rundum versorgt und haben keine unmittelbaren Ängste und Nöte, als dass wir aktiv Gewalt anwenden müssten, um zu überleben.
Uns wird propagiert wie schlau und weitentwickelt wir doch sind. Dabei wird aber nur der technologische Aspekt der Weiterentwicklung gemeint. >99% der Menschen profitieren von Wissen, in Form von (wenn auch zum Teil drastisch verschiedenen) Lebensstands, welches von <1% der Weltbevölkerung erlangt wurde. Wir sind nicht schlau. Wir sind zutiefst dumm. Das weiß wohl jeder Student, der versucht, tiefgründiges Wissen zu erlangen. So wie der Glaube Opium für den Geist ist, so ist unser aktueller Lebensstandard Opium für die wahre Natur des Menschen. Wie es aussieht, wenn man nur etwas von diesem sehr hohen Lebensstandard abtreten muss, sieht man in Griechenland. Wenn man das in Relation zu dem schlechten Lebensstandard von Milliarden anderen Menschen auf diesem Planteten setzt, ein schlechter Witz.
Der Erfolg von den vermeintlichen "Killerspielen" hängt unmittelbar mit unserer Gesellschaft zusammen. Keiner würde auf die Idee kommen ein Call of Duty in einer "Kriesenregion" (eigentlich Kriegsregion) zu vertreiben.
Smurfocide hat geschrieben:
Aktuell sieht es doch so aus, dass Jugendliche Filme wie Rambo 1 oder Braindead nicht sehen dürfen weil da FSK 16 (18) drauf steht und die Erziehungsberechtigten drauf achten. Wenn es um Games geht nimmt das kaum jemand (den ich kenne) aus der aktuellen Elterngeneration ernst denn "Pong" hat ja damals auch nicht geschadet.
Auf gut Deutsch: solange Videospiele nicht als das Kulturgut angesehen werden das sie sind, solange werden die Spieler nur als tumbe Passivkonsumenten angesehen.
ist das wirklich dein ertnst???
behauptest du allen ernstes, dass die menschen bei filmen mehr auf die usk einstufung achten als bei spielen???
das wäre zu schön um wahr zu sein!!!
Ich behaupte folgendes: Die meisten Eltern meiner und der folgenden Generation haben sich absolut gar nicht mit dem Medium Videospiel beschäftigt und deswegen auch nie auf die USK-Einstufung bestimmter Titel geachtet, bei Filmen sieht das jedoch anders aus da sie selber Konsumenten sind.
KarmaGuy hat geschrieben:Wie es aussieht, wenn man nur etwas von diesem sehr hohen Lebensstandard abtreten muss, sieht man in Griechenland. Wenn man das in Relation zu dem schlechten Lebensstandard von Milliarden anderen Menschen auf diesem Planteten setzt, ein schlechter Witz.
Immer toll dieser Tage zu lesen, wie gut sich die Leute plötzlich mit Griechenland auskennen. Ich lass mich ja gerne von besser Eingeweihten wie Dir berichtigen - aber in meiner Wahrnehmung scheinen die einzigen, die da gerade von ihrem "sehr hohen Lebensstandart" abtreten müssen diejenigen zu sein, die schon bisher nur mehr schlecht als recht über die Runden gekommen sind. Der wohlhabende und systematisch bevorteilte Rest hat sein Geld außerhalb der Reichweite griechischer Steuerhoheit anderswo geparkt. Yeah! Die Rentner in Griechenland, die gerade mit den zur Neige gehenden Ersparnissen ihrer Kinder noch ein paar Monate durchgefüttert werden und über Suizid nachzudenken beginnen, sind Dir bestimmt für Deinen Hinweis auf die hungernden Negerkinder total dankbar. Drucke Plakate und stell Dich in Athen auf die Straße. Ich sage dem Obdachlosen-Magazin - Verkäufer bei mir vor der Kaufhalle auch einmal die Woche ins Gesicht, dass er sich mal nicht so haben soll, angesichts des Hungers in der Dritten Welt.
Smurfocide hat geschrieben:
Ich behaupte folgendes: Die meisten Eltern meiner und der folgenden Generation haben sich absolut gar nicht mit dem Medium Videospiel beschäftigt und deswegen auch nie auf die USK-Einstufung bestimmter Titel geachtet, bei Filmen sieht das jedoch anders aus da sie selber Konsumenten sind.
Für die derzeitige Elterngeneration mag das ja eventuell noch gerade so stimmen - obwohl ich auch das bezweifle. In Zukunft werden Eltern aber über ausreichend Erfahrungswissen über Videospiele verfügen. Weil sie selbst mit ihnen aufgewachsen sind. Meine Güte! Wir sind unterdessen jede Woche einmal auf der SPON-Startseite. Videospiele sind doch längst kulturelles Allgemeingut. Natürlich werden zukünftige Eltern viel besser über sie Bescheid wissen.
Ich hab zwar Max Payne 3 nicht gespielt und kann dazu kein Urteil abgeben und bei Multiplayershootern muss ich widersprechen, denn MP-Shooter sind zumindest im Falle von Battlefield taktisch und tun eigentlich genau das was sie sollen, nämlich den Jagdinstinkt des Mannes befriedigen*, aber was Singleplayer betrifft stimme ich generell zu.
Mehr Dramaturgie bei oder für Gewalt ist schon ne gute Überschrift, allerdings würde ich eher sagen, dass Grund/Motiv und Stil bei oder für Gewalt es besser treffen, denn ich habe auch an einem Pulp Fiction Spass, obwohl die Gewalt auch dort nur wenig dramaturgisch ist, aber sie ist einfach gut nachvollziehbar und stillistisch durchdacht. Sie bietet mehr als nur das Ableben von Leuten. Sie ist eigebettet in Erlebnisse, Situationen und Dialoge die einfach Stil haben. Die Dramaturgie ist dabei gar nicht so wichtig. Oder Bioshock als anders Beispiel: Da wird Gewalt auf so kreative Art ausgelebt, dass es einfach Bock macht. Man schaut sich die Big Daddys an, die eigentlich harmlos sind, solange man nicht ihre "Stieftöchter" anpackt, denn dann werden sie zum Bären und gehen voller Wut in einzigartigerweise auf einen los. Oder die dutzenden Möglichkeiten Gegner zu bekämpfen. Ich kann einen Bienenschwarm auf ihn hetzen, ihn im Wasser stehend unter Strom setzen (grillen), ihn einfrieren, ihn auf andere Gegner hetzen oder ihn mit Telekinese bekämpfen etc.. Es ist auch ohne grosse Dramaturgie einfach spassig, weil es stillvoll ist und ein echtes Erlebnis. Bei CoD und 80% der Singleplayermodis machts aber einfach keinen Bock mehr. Die Kreativität ist nahe Null, wie auch in der Kolumne beschrieben.
Wichtig sind aber auch die Hintergründe fürs töten. Die Hintergründe selber dürfen kein Spass am töten sein. Gewalt muss - wie gesagt - ein nachvollziehbares Motiv haben, wie z.B. gerechtfertigte Rache, der Wille zum Überleben (Töten als Notwendigkeit zum überleben) oder Krieg (Land verteidigen). GTA 4 z.B. ist, so gern ich GTA auch mag, schon grenzwertig, da das Spiel wirklich zu grossen Teilen auf Spass an sinnloser Gewalt ausgelegt ist. Überall gibts Möglichkeiten Unschuldige aus Spass zu demütigen und zu Massakrieren, meist ohne Folgen. Und Saints Row 3 schiesst den Vogel ab. Das ist wirklich nur noch Gewalt um der Gewalt willen.
Der Film "No Country For Old Men" dreht den Spiess übrigens um. Der Film ist zwar voll stilechter Gewalt, aber hier ist die Schlusspoite, dass Gewalt schwer zu begreifen wenn nicht sogar komplett sinnlos ist. Zumindest für Männer der alten Schule (die alten Männer/The Old Men) ist das gewalttätige Treiben heutzutage nur noch schwer nachvollziehbar. Zu willkürlich, zu schiksalhaft, zu sinnlos. Das Motiv für die gezeigte Gewalt in diesem Film liegt also einzig in der Pointe, da der Zuschauer sich letztlich mit den "Old Men" identifiziert und für die ganze Handlung, so unterhatsam sie auch ist, ebenfalls nur noch ein Kopfschütteln übrig hat und auch haben soll.
*Im Falle von Red Orchestra 2 wird der Krieg dabei sogar nicht verharmlost, sondern mit einer packenden Grausamkeit rübergebracht. Angeschossene Gegner schreien nach der Mutter, heulen, gucksten, flehen, es fliegen Giedmaßen durch die Gegend, ein Treffer ist meist tödlich etc.
JunkieXXL hat geschrieben:
Wichtig sind aber auch die Hintergründe fürs töten. Die Hintergründe selber dürfen kein Spass am töten sein. Gewalt muss - wie gesagt - ein nachvollziehbares Motiv haben, wie z.B. gerechtfertigte Rache, der Wille zum Überleben (Töten als Notwendigkeit zum überleben) oder Krieg (Land verteidigen). GTA 4 z.B. ist, so gern ich GTA auch mag, schon grenzwertig, da das Spiel wirklich zu grossen Teilen auf Spass an sinnloser Gewalt ausgelegt ist. Überall gibts Möglichkeiten Unschuldige aus Spass zu demütigen und zu Massakrieren, meist ohne Folgen. Und Saints Row 3 schiesst den Vogel ab. Das ist wirklich nur noch Gewalt um der Gewalt willen.
Genau! Diese ganzen Oldschool-Mechanismen im Action-Genre müssen endlich mal überwunden werden. Aliens klatschen. Pff. Kinderkram. Wir brauchen endlich mehr "Ein Mann sieht rot" - Szenarien in Videospielen. Und krasseste Survival-Stories, wo Leute auf einem Floss zusammen rumsitzen und aus Hunger anfangen, die Leichen zu fressen. Beim Töten aus vaterländischem Pflichtgefühl sind wir im Actiongenre ja schon auf dem richtigen Weg. Ich will gefälligst einen Grund dafür bekommen, auf die Pixelansammlung da drüben zu ballern! Liebe Entwickler, bitte mehr Vergewaltigungen, Völkermorde und Massaker in meine Shooter, damit ich ein nachvollziehbares Motiv habe, zu "töten"!
Sarkasmus, aha. Aber du missverstehst mich einwenig, schätz ich. Nachvollziehbare Motive sind in den allermeisten Spielen seit jeher vorhanden, nur in wenigen Spielen wie z.B. Saints Row 3 oder Manhunt sind sie völlig verschwunden.
schön, schön....... und vielleicht auch alles richtig, aber an dieser Stelle einfach wieder viel zu viel, zu dick aufgetragen, wieder zuviel metaphysischer Kram, der hier gar nicht notwendig ist.
Ich verstehe ja, dass die Kolumnen hier zum Nachdenken und Diskutieren anregen, aber das bedeutet nicht, dass wir immer gleich die Kord-Anzüge, die Pfeiffen und den Tee rausholen müssen
manchmal genügt es auch ganz leger zu bleiben, in Jeans und mit Cola und sich nur darauf zu konzentrieren was da steht, und nicht darauf was da nicht steht. Nicht immer soviel ruminterpretieren
Im Prinzip steht da einfach nur, dass sich jemand für die nächste Komödie einen etwas besseren, intelligenteren Humor wünscht, statt immer nur die selben billigen Zoten und Kalauer auf Pocher-Niveau.
KarmaGuy hat geschrieben:Wie es aussieht, wenn man nur etwas von diesem sehr hohen Lebensstandard abtreten muss, sieht man in Griechenland. Wenn man das in Relation zu dem schlechten Lebensstandard von Milliarden anderen Menschen auf diesem Planteten setzt, ein schlechter Witz.
Immer toll dieser Tage zu lesen, wie gut sich die Leute plötzlich mit Griechenland auskennen. Ich lass mich ja gerne von besser Eingeweihten wie Dir berichtigen - aber in meiner Wahrnehmung scheinen die einzigen, die da gerade von ihrem "sehr hohen Lebensstandart" abtreten müssen diejenigen zu sein, die schon bisher nur mehr schlecht als recht über die Runden gekommen sind. Der wohlhabende und systematisch bevorteilte Rest hat sein Geld außerhalb der Reichweite griechischer Steuerhoheit anderswo geparkt. Yeah! Die Rentner in Griechenland, die gerade mit den zur Neige gehenden Ersparnissen ihrer Kinder noch ein paar Monate durchgefüttert werden und über Suizid nachzudenken beginnen, sind Dir bestimmt für Deinen Hinweis auf die hungernden Negerkinder total dankbar. Drucke Plakate und stell Dich in Athen auf die Straße. Ich sage dem Obdachlosen-Magazin - Verkäufer bei mir vor der Kaufhalle auch einmal die Woche ins Gesicht, dass er sich mal nicht so haben soll, angesichts des Hungers in der Dritten Welt.
Deine Wahrnehmung scheint von Extremen starkt beeinflusst. Ich rede aber nicht über Extreme sondern von dem durchschnittlichen Lebensstandard. Und der ist im Vergleich zu vielen anderen Länfern sehr hoch. Extreme, die gibt es zu jedem Thema, sind aber meist alles andere als Nützlich bei einer grundlegenden Diskussion. Da können wir ja z.B. auch sagen, dass Manager #1 im Jahr 100mio€ verdient Manager #2 70mio€, Manager 1 leider nur 300.000€. Der Arme Manager #3 wäre genauso ein Extrem wie dein Beispiel mit den griechischen Rentnern und dem Obdachlosen. Nach deinem Extrem müsste es auch sehr vielen Rentnern gut gehen, die von dem Ersparten des "systematisch bevorteilten Rests" sehr gut leben. Die erwähnst du aber nicht. Deine Sicht bringt nun wirklich keinen weiter. Sie ist nur rein provokativ.
Sarkasmus, aha. Aber du missverstehst mich einwenig, schätz ich. Nachvollziehbare Motive sind in den allermeisten Spielen seit jeher vorhanden, nur in wenigen Spielen wie z.B. Saints Row 3 oder Manhunt sind sie völlig verschwunden.
Keine Ahnung, was Du so für Spiele konsumierst. Ich spiele seit zwanzig Jahren mit relativ großem Spass Actionspiele und kann mich nicht erinnern, dass sich in übermäßig vielen Exemplaren davon jemand allzu lange damit aufgehalten hätte, mir ein Motiv zu präsentieren. Aber der Fehler liegt wahrscheinlich bei mir. Ich dachte damals als ich GTA 3 gespielt habe, ich mache dass aus Spass und Vergnügen. Erst jetzt lerne ich, dass ich das Spiel eigentlich wegen seiner "Gewalt"darstellung und um des "Tötens" willen konsumiert habe. Krass, was ich für ein Psycho bin. Ich geh mich dann mal einweisen. Offensichtlich bin ich eine tickende Zeitbombe und sollte nicht länger unter Menschen.
Smurfocide hat geschrieben:Ich behaupte folgendes: Die meisten Eltern meiner und der folgenden Generation haben sich absolut gar nicht mit dem Medium Videospiel beschäftigt und deswegen auch nie auf die USK-Einstufung bestimmter Titel geachtet, bei Filmen sieht das jedoch anders aus da sie selber Konsumenten sind.
Ich würde mal behaupten, dass 99% der heute unter 45-jährigen Eltern in ihrer Jugend durchaus Kontakt mit Videospielen gehabt hat. Schließlich stand damals in jeder Pizzeria irgendein Arcadeautomat und Atari VCS, C64 und Co haben sich auch sehr gut verkauft. Das Problem ist eher, dass diese Leute
a) eine Alterseinstufung nicht ernst nehmen, Grund hierfür wären z.B. die damals exzessiven Indizierungen selbst harmloser Spiele wie River Raid, oder
b) sich überhaupt nicht darum kümmern, was ihre Kinder spielen. Denjeniegen wird es aber auch egal sein, welche Filme sich ihr Nachwuchs ansieht.
KarmaGuy hat geschrieben:
Deine Wahrnehmung scheint von Extremen starkt beeinflusst. Ich rede aber nicht über Extreme sondern von dem durchschnittlichen Lebensstandard.
Ja, ich unterhalte mich auch am liebsten mit Leuten, die ihre Weltwahrnehmung anhand statistischer Durchschnittswerte ausrichten. Die paar Ausreißer nach oben und unten - meine Güte! Da muss man auch einfach mal drüber hinweg sehen können. Einzelschicksale! Pff.
Viel Spaß noch beim salbadern über das Wesen des Menschen. Existenzialismus für Arme in Videospieler-Foren. Immer schon mein liebstes.
mr archer hat geschrieben:
Keine Ahnung, was Du so für Spiele konsumierst. Ich spiele seit zwanzig Jahren mit relativ großem Spass Actionspiele und kann mich nicht erinnern, dass sich in übermäßig vielen Exemplaren davon jemand allzu lange damit aufgehalten hätte, mir ein Motiv zu präsentieren. Aber der Fehler liegt wahrscheinlich bei mir. Ich dachte damals als ich GTA 3 gespielt habe, ich mache dass aus Spass und Vergnügen. Erst jetzt lerne ich, dass ich das Spiel eigentlich wegen seiner "Gewalt"darstellung und um des "Tötens" willen konsumiert habe. Krass, was ich für ein Psycho bin. Ich geh mich dann mal einweisen. Offensichtlich bin ich eine tickende Zeitbombe und sollte nicht länger unter Menschen.
Nun, wenn dir Recht und Unrecht in Videospielen scheiss egal ist und du kein Motiv zum virtuellen töten brauchst, sondern einfach nur irgendwelche Leute abknallen willst, dann finde ich das in der Tat schon etwas bedenklich. Ich kann dir aber versichern, dass in den allermeisten Videospielen nachvollziehbare Motive fürs Töten vorhanden sind, auch wenn sie aufgrund von Desinteresse an dir vorbeigegangen sein mögen.
Ich find den kommentar im Großen und Ganzen gelungen.
Es wäre nicht schlecht, wenn es auch so etwas geben würde. Ein gute inszenierte Story mit nur ein oder zwei Morden, die dann aber extrem heftig ausfallen, wären sicherlich eine Bereicherung für die Branche.
Dabei muss es nichtmal besonders blutig sein. Die Eingeweide müssen nicht physikalisch korrekt und in Zeitlupe rausquillen und zu Boden gleiten. Aber die Tat darf halt nicht in der Masse von hundert anderen Morden untergehen.
Um den Bogen zu No Country zu spannen. Der Film arbeitet mit einigen Gewaltspitzen (wie der Strangulierung), aber diese Spitzen sind selten, gut platziert und es gibt auch kein sterben im Sekundentakt.
Z.B. hat MW2 mit dem Abseilen und Wache erstechen solch eine Spitze drin, aber dadurch das es direkt davor und danach stumpf getötet wird, hat sie nur wenig Wirkung auf den Spieler, wie D_Radical schon so schön bemerkte.
Dies ließe sich sicherlich in einem Survival(Horror) Spiel realisieren (z.B. mit The Road als Vorbild). Wenn man im ganzem Spiel nur eine handvoll Mitmenschen trifft und man dem Spieler dann die Wahl überläßt : reden? handeln? verbünden oder doch aus dem Weg gehen? Vielleicht heimlich beklauen oder direkt ausrauben oder warum nicht gleich ermorden und plündern? Die Gewalt müßte dann aber eben hart sein, der Spieler sollte sich dann Gedanken über sein handeln machen.
Es wäre eine Gratwanderung und nicht leicht umzusetzten. Aber wenn es gelingt, würde man die Spiele endlich mal wieder einen großen Schritt machen. Ein Schritt weg vom Image der rein seichten Unterhaltung für Teenies, hin zum enstzunehmenden Medium.
(Was soll eigentlich die Griechen- und Lebensstandartdiskussion?)