Wenn du mit deinem Gangsta-Char und seinem Gangsta-Kumpel ganz gangstamässig im Auto fährst, dabei gangstamässig rumlaberst und dazu Gangsta-Mucke im Radio läuft, dann kann man natürlich sagen "been there, done that", falls man das schon 1, 2 mal früher erlebt hat. Ist soweit ok und nachvollziehbar.
Wenn du dann aber dein x-tes Fantasy-Rollenspiel spielst, bei dem du wieder mal mit Schwert, Schild und Magie gegen Orks, Skelette und Drachen kämpfst... wenn du mal wieder eine dieser mittelalterlichen Siedlungen aufsuchst, eines dieser urigen Wirtshäuser betrittst, voll mit zwielichtigen Gestalten, stilecht mit Kaminfeuer und Bierkrügen auf dicken Holztischen, während im Hintergrund irgendein Barde rumdüdelidüüt, und du dann nicht sagst "been there, done that", dann musst du verstehen, dass man ob dieser Inkonsequenz zumindest eine Augenbraue hochzieht :wink:
Vermutlich muss man auch gar nicht jede Kritik verstehen. Ich finde deine hier schon ein stückweit nachvollziehbarer als die vom Escapist, der von Kriminellen tatsächlich Moral und politische Korrektheit einfordert (derp), aber auch nicht völlig.
Für mich wäre es verständlicher gewesen, wenn du einfach gesagt hättest, dass du mit dem ganzen Setting und der Thematik grundsätzlich weniger anfangen kannst, und ich mein das zwischen den Zeilen auch rauslesen zu können (s.o).
Dabei gibt es doch eine Reihe unzweifelhafte Mängel in der Serie, zb die Steuerung - ich verlange ja gar keine Fahrsteuerung wie in einem waschechten Racing-Game, aber besser geht es doch allemal. Bei der Charaktersteuerung genauso, sie funktioniert zwar, ist nicht verbuggt oder so, aber sie hinkt dem Qualitätsstandard sonstiger 3rd Person Spiele immer noch hinterher. Bei GTAV nervt mich momentan zudem dieser ständige Hinweis auf diese dämliche iFruit App. Lad dir die iFruit App runter, dann kannst du dies or jenes tun... Furchtbar! Lasst so ein scheiss bitte raus aus Spielen!
Darüberhinaus kommen Open World Spiele schon by default mit einigen Schwächen daher, weshalb ich auch nicht den ganzen Hype um sie und das Gehate um lineare Spiele verstehen kann. Jedes der beiden Konzepte hat Vorteile wo das andere Schwächen hat. Nie und nimmer würde ich mir wünschen, dass Spiele in Zukunft nur noch open world sind. Sie fangen alle an ab irgendeinem Zeitpunkt repetitiv zu wirken, haben ihre Längen, und dieser Rhythmus aus Mission und freies rumcruisen, hindert diese Spiele daran die gleiche intensive Dramaturgie aufzubauen, wie es nur in einem linearen Spiel möglich ist. Deshalb sind manche Schlüsselmissionen auch direkt miteinander verknüpft, um dem so ein wenig entgegenzuwirken.
Das ist durchaus ein Kritikpunkt, den man in jedem Review anmerken darf, aber auch entsprechend gewichten sollte, da es das Konzept mit sich bringt. Wenn man dann schon prämierte Fernsehserien wie die Sopranos heranziehen muss, um das Spiel im Vergleich schlechter dastehen zu lassen, dann ist es doch schon vielmehr ein Lob. Ist doch keine Schande gegen die besten, und dann auch noch in ihrer Paradedisziplin, zu verlieren. Dafür fehlt es diesen Serien an jeglicher Interaktivität und Freiheit.
Man kann einfach nicht alles gleichzeitig, auf dem selben allerhöchstem Niveau haben. Manche Dinge schliessen einfach einander aus.
Ja, The Walking Dead fand ich auch super. Aber auch hier musste ich dafür erstmal 2 Augen und das Hühnerauge zudrücken, um es wirklich zu geniessen und mich auf die Welt einzulassen.
Szenarien über eine Zombie-Apokalypse funktionieren doch nur deshalb, und werden nur dadurch spannend, dass die überlebenden Menschen unfassbar bescheuert sind.
Man muss sich das mal reinziehen... ein Zombie ist vermutlich der allerdümmste Gegner, dem ein Mensch jemals gegenüber stehen würde. Ihre grosse Anzahl spielt bei dieser unglaublichen Dummheit nichtmals eine Rolle. Menschen können sogar gegen andere Menschen kämpfen, es gibt ganze Kriegs- und Abwehrstrategien gegen intelligente Gegner, aber bei nem Zombie-Angriff sind plötzlich alle so dumm wie die Zombies selbst.

Das macht dieses ganze Charakterspiel in TWD zwar einerseits nicht schlechter, ist aber dennoch teuer erkauft.
Kurzum, nichts ist perfekt, alles hat seine eigenen Mängel. Was wir verzeihen, liegt ganz bei uns selbst. GTA ist hier nunmal der Unglücksrabe, bei dem Jörg etwas weniger verzeihend ist

zu der Überspringen-Diskussion:
Das gute an Optionen ist ja, dass sie Optionen sind und damit immer optional (

Kritik an Optionen ist auch immer so eine Sache, die ich in diesem Leben wohl nicht mehr verstehen werde.
Im vorliegenden Falle steht diese Option für mich auf einer Stufe wie ein leichter Schwierigkeitsgrad. In vielen Spielen ist der leichte Schwierigkeitsgrad fast schon eine Art Cheat, was widerum eine Art Win-Button ist. Wer sich selbst betrügen will, soll es doch tun. Solange alle anderen immer noch ganz normal spielen können, ist doch jedem gedient :3