Tja, normalerweise ist es ganz im Sinne der Künstler, dass ihr Werk so verstanden wird wie es auch geplant war. Manchmal WOLLEN Künstler provozieren und erschaffen dabei ein Werk, welches vollkommen gegen dem allgemeinen Geist kämpft. Der eine schreibt ein Buch über brutale Kampfgeschehen im dritten Reich, der andere singt über die Misshandlung von kleinen Kindern. Der andere dreht ein Film über das KZ-Regime und ein anderer integriert den \"Zuschauer\" in einer interaktiven Umgebung und überlässt dem Zuschauer eine begrenzte Kontrolle über das Geschehen. So geschehen in Medal of Honor, welches nicht gerade friedlich über Plüschteddys handelt, sondern IMHO eine interaktive Version eines WW2-Dokumentarfilmes ist. Eine Organisation wie die BPjM kann dabei das Spielgeschehen dahin deuten, dass der Spieler eben die Wahrheit des 2. Weltkrieges \"am eigenem Leibe\" spürt und mitkriegt, dass bei der Landung an der Normandie keinesfalls ein \"Infinity Lives\" Cheat benutzt wurde und die Leute um einen massenhaft starben. Auf der anderen Seite kann man aber auch den Spieler als ein mordlüsternes Objekt sehen, der eine virtuelle - und somit nicht fassbare - Welt ohne Gefahren gegenübersteht und seiner Fantasie der Mordgedanken freien Lauf lassen kann.Trotzdem sind wir, denke ich, nicht so weit voneinander entfernt. Nur bei der Moral & Gewalt will ich hart bleiben und sie ganz rauslassen. Krass gesagt: Meiner Meinung nach kommt es nicht darauf an, WAS virtuell zerstört oder getötet wird, sondern WIE es umgesetzt wird.
Ich denke, ein Spiel - ein Film - ein Kunstobjekt an sich - sollte dabei GENAU dieses Herbeiführen. Es soll den Spieler bzw. Zuschauer, Besucher oder Zuhörer dazu bringen, über den Titel - das Kunstobjekt an sich - nachzudenken. Wie schonmal gut geschrieben ist es besonders \"bewunderswert\", wenn sich der Spieler auch nach einer längeren Zeit an den Titel (positiv

Ein Spiel an sich ist vom Grunde her seltenst ein Kunstwerk, sondern nur ein Produkt einer (geistigen) Schöpfung und dient im Grunde genommen zum Geld verdienen. Damit haben wir angefangen und damit hat man auch im Grunde genommen auch Recht. Aber wenn man sich nun das Geld wegdenkt und sich das Spiel, die Geschichte und die technische Ausführung (Grafik, Design, Musik, ...) von z.Bsp. WarCraft 3 ansieht, dann frage ich mich ehrlich ... Ist z.Bsp. mit diesem Spiel neben dem eigentlichem Sinn (Geld, Erfolg) nicht auch was anderes Erschaffen worden ? Eine Geschichte, die einen fesselt (wie eine Film), zu Fantasie und möglichen Fan-Fictions anregt (wie ein Buch) und zugleich auch alle Sinne (naja, Geruchssinn ausgenommen


Durch diese Arbeit hat IMHO das Entwicklerteam ein Kunstwerk erschaffen, welches zwar nicht jeden Menschen erfreuen kann (wie z.Bsp. Fäkalienkunst) aber einer anderen Gruppe von Menschen genau das gibt was sie immer wollten: eine Welt, ein Werk.
Mit diesen Worten sage ich auch ... jute Nacht


-=MAX HEADROOM=- - Der Virus der Gesellschaft