Der böse Busch

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Seth666
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Beitrag von Seth666 »

Es werden schon parallelen von der damaligen Zeit zur heutigen Zeit deutlich.
Zensur ist so alt wie die Machtgeilheit des Menschen.

Überall wo Macht ausgeübt wird gibt es auch Zensur, auch hier in Deutschland. Meistens ist die Presse davon betroffen um die öffentliche Meinung zu steuern. In der ganzen Welt gibt es Zensur.

Ein aktuelles Beispiel für Machtgeilheit ist der Präsident Hugo Chavez in Venezuela. Einfach mal einem regierungskritischen TV-Sender die Macht entziehen und den demonstrierenden Pöbel mit Gewalt bekämpfen.
Hier hat wiedereinmal Zensur stattgefunden.

Deshalb bin ich auch gegen Zensur, denn Medien unzensiert zu konsumieren sollte in einer Demokratie doch möglich sein.
Je mehr zensiert wird desto mehr verliert ein Staat auch seinen demokratischen Charakter.

MfG
DrZord
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Re: *muh*

Beitrag von DrZord »

JimNorton hat geschrieben:@Blasebalken


In 100 Jahren wird man über so eine unreife unseren heutigen Gesellschaft
lachen, das wir Spiele die nicht in der VR gespielt werden als brutal ansehen.
hoffentlich schon in 20 Jahren :D

Wofür ist Zensur eigentlich gut? Die Politik würde sagen: "Um die Bevölkerung zu schützen".
Mir stellt sich die Frage, ob ich als Erwachsener, in einem freien Land lebender Bürger vor gewaltverherrlichenden Medien beschützt werden muss.

Und warum redet eingentlich jeder von Manhunt? Ich habe es nie gespielt oder gesehen, weiß nur vom Hörensagen, dass die Gewaltdarstellung wohl sehr detalliert ist. Aber ist es deshalb gewaltverherrlichender als z.B. jeder andere Shooter? Oder ist Call of Duty etwa nicht verherrlichend, weil ich nach dem Abnippeln, irgendeinen tiefsinnigen Spruch über den Krieg serviert bekomme und im Hintergrund patriotische Musik läuft.

Ich finde der Staat het kein Recht eine "Geschmacksgrenze" zu ziehen, was man dem mündigen Bürger zumuten kann.
johndoe-freename-2299
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Beitrag von johndoe-freename-2299 »

4P|T@xtchef hat geschrieben:
Wenn du den Abschnitt mit Manhunt in der Kolumne liest, müsstest du erkennen, dass diese Kolumne gerade keine Linie zurück von diesem Spiel zu Max und Moritz zieht:
Dann solltest du das vielleicht eher den begeisterten Lesern nochmal erklären, die diesen (nicht existenten) Vergleich so super finden :wink: denn darauf bezog sich mein Post.
Da ich gegen jede Art von Zensur bin, kann ich deinen Gedankengängen auch gut folgen. Ich hab trotzdem das Gefühl, daß der Wilhelm hier vor "unseren Karren gespannt werden soll". Das wirkt irgendwie "bemüht" und ich glaub auch, daß wir Spieler das nicht nötig haben.
Und sorry, aber ich sehe in der Kolumne durchaus einen direkten Vergleich von Max und Moritz mit "Bully", oder ?
@ Kajetan:
Kann dir zu deinem Beitrag nur zustimmen. Wie gesagt, Zensur stinkt.
Nichtsdestotrotz: Die gesellschaftskritische Rolle des Revoluzzers "Rockstar", die hier einige sehen, sehe ich nicht. Ich seh da nur die Gier, mit Geschmacklosigkeiten Kohle zu machen, die sich sonst keiner traut. Vielleicht weniger bei der GTA-Reihe, bei Manhunt aber sicher. Trotzdem hat auch ein Manhunt eine Daseinsberechtigung als eines der besten Stealth-Games überhaupt.
aus aktuellem Anlass noch eine Ankündigung von Rockstar zu GTA 4:
"Schäden, Verletzungen und Blut sollen optisch deutlich detaillierter dargestellt werden als bisher. An einigen der sehr extremen Gewaltszenen könnte man mehr Anstoß nehmen als bisher."

Wie arm ist das denn, wenn ich schon so werben muss ???
Leertaste
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Beitrag von Leertaste »

wie komm ich denn über die Startseite zu den Kolumnen?
Lust auf CoD4? Squad Revolution freut sich auf Mitspieler und Gegner!
Atherion
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Beitrag von Atherion »

Zensur ist kein Widerspruch zu Demokratie.
Demokratie bedeutet nicht "maximale Freiheit des Einzelnen", sondern einen Durchschnitt aller Beteiligten zu bilden und das dann als Maxime aufzustellen - sprich: Zensur ist gesellschaftlich Gewünscht, da demokratisch legitimiert.

Zu dem Artikel:
ich denke auch, dass ihr völlig berechtigt diesen Gleichschritt zumindest andeutet (ob gewollt oder nicht), denn eins haben Rockstar und Busch gemein: sie haben beide an gesellschaftlichen Grenzen gearbeitet, wurst aus welcher Intention und haben bzw. werden dadurch die Frage aufwerfen, in welche Richtung wir diese Grenze verschrieben wollen oder aber klarer ziehen.
Fragen stellen sich nun mal erst, wenn es auch entsprechende Sachverhalte gibt, denn sonst beschäftigt sich einfach keine Sau damit ...
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Jörg Luibl
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Beitrag von Jörg Luibl »

President Evil hat geschrieben: Ich hab trotzdem das Gefühl, daß der Wilhelm hier vor "unseren Karren gespannt werden soll". Das wirkt irgendwie "bemüht"
Jep, genau das war die Absicht. Das Bemühte rührt einfach daher, dass zwischen uns und Wilhelm verdammt viel Zeit liegt. Trotzdem ist der damalige Umgang mit seiner Bildgewalt heute hochaktuell...
President Evil hat geschrieben: Und sorry, aber ich sehe in der Kolumne durchaus einen direkten Vergleich von Max und Moritz mit "Bully", oder ?
Ja, den Vergleich mit Bully ziehe ich. Da kann man Max & Moritz durchaus nutzen. Und man könnte da auch noch andere Literatur wählen, wenn es um Jugendgewalt, Internatsexzesse etc geht - z.B. Musil. Aber Busch ist witziger.
President Evil hat geschrieben: Die gesellschaftskritische Rolle des Revoluzzers "Rockstar", die hier einige sehen, sehe ich nicht.


Ich sehe sie in Manhunt auch nicht. Da sehe ich nur Kalkulation mit der weltweiten Empörung. Allerdings bewahrt sich Rockstar ein anarchistisches Image in einer immer glattgebügelteren Branche, die immer nur den weichen Geschmack der Masse bedienen will. Spiele müssen auch Gewalt als Stilmittel nutzen dürfen, genau so wie Film und Literatur.
johndoe-freename-2299
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Beitrag von johndoe-freename-2299 »

Ich überleg grad´, ob du mich jetzt überzeugt hast, oder ob wir von vornherein einer Meinung waren :)
Auch deiner Einschätzung von Rockstars Image stimme ich zu und verhehle da auch nicht eine Art Bewunderung bzw. Respekt meinerseits gegenüber Rockstar. Nicht zuletzt gibt ihnen der Erfolg ja auch recht. Zig Millionen GTA-Fans sind wohl kaum allesamt pubertäre Psychopathen, die vor sich selbst geschützt werden müssen.
louplex
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Beitrag von louplex »

es ist notwendig, dass rockstar existiert. über geschmackosigkeit kann man sich streiten, nicht aber über die tatsache, dass gerade durch solch grenzwertige produkte wie manhunt und konsorten die spieleindustrie ihren täglichen kampf führt, um ihren standpunkt in der gesellschaft auszuloten.

wie jedes neue medium es getan hat.
verglichen mit film (über 200 jahre alt) und buch (über 500 jahre alt) befindet sich das computerspiel noch im vorschulalter und muss sich erst finden.
wenn man allerdings bedenkt, dass auch zu c64 zeiten bereits grenzwertige spiele existierten wie barbarian (und welche die weit über die grenzen hinaus gingen wie hitler diktator oder ähnliches), ist diese entwicklung so alt wie das medium selbst und keinesfalls außergewöhnlich oder fragwürdig.

spätestens wenn wir in unseren bodysuits in vollständig virtuellen welten unterwegs sind und bei erlittenen kopfschüssen ein deutlich merkbares stechen im stirnbereich wahrnehmen, wird diese jetzige diskussion ad acta gelegt bzw. auf ein neues level gehoben.

bis dahin geniesst einfach was euch geboten wird.
so long...
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Coffin87
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Beitrag von Coffin87 »

also das ist wirklich mit die beste kolumne (zum thema videospiele) die ich je gelesen habe.

DANKE!!!!

ich hoffe viele leute lesen sie.


EDIT
DrZord hat geschrieben:Oder ist Call of Duty etwa nicht verherrlichend, weil ich nach dem Abnippeln, irgendeinen tiefsinnigen Spruch über den Krieg serviert bekomme und im Hintergrund patriotische Musik läuft.
rofl!!!
ich bin 100%ig der gleichen meinung wie du (und die meisten hier, über zensur im allgemeinen), aber als ich das gelesen hab musste ich echt lachen. xDD da kann ich dir nur recht geben.. ich hab mich auch schon immer gefragt was das ganze soll bei cod...
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Jörg Luibl
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Beitrag von Jörg Luibl »

Leertaste hat geschrieben:wie komm ich denn über die Startseite zu den Kolumnen?
Links in der Menüleiste steht "Kolumnen". :wink:

http://www.4players.de/4players.php/kol ... index.html[/url]
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AngelJdF
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Beitrag von AngelJdF »

Atherion hat geschrieben:Zensur ist kein Widerspruch zu Demokratie.
Demokratie bedeutet nicht "maximale Freiheit des Einzelnen", sondern einen Durchschnitt aller Beteiligten zu bilden und das dann als Maxime aufzustellen - sprich: Zensur ist gesellschaftlich Gewünscht, da demokratisch legitimiert.
Die Volksvertretung ist ja nicht dazu da in jeder Frage die Meinung der breiten Öffentlichkeit zu vertreten. Kein Mensch kann über alles informiert sein. Die Volksvertretung hat sich mit den Themen intensiv zu beschäftigen und jeden Bürger das Höchstmaß an persönlicher Freiheit zu garantieren.
TNT.sf
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Beitrag von TNT.sf »

nein die volksvertretung hat für die sicherheit und das wohlbefinden des bürgers zu sorgen. ersteres beisst sich mit freiheit, für zweiteres ist freiheit nicht notwendig.
Khepri
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Was soll uns das sagen??

Beitrag von Khepri »

Eigentlich mag ich sowohl Jörgs Reviews, wie auch seine Kolumnen, bin aber diesmal doch recht irritiert.

Soll dies ein Plädoyer für jedes noch so menschenverachtende Splattergame sein? Rechtfertigt die Tatsache, dass kranke Gemüter diesen Mist kaufen auch deren Entwicklung? Sollte man auch Snuff-Videos oder Kinderpornografie freigeben, weil es ja Leute zu geben scheint, die diese Videos anturnen?
Wie kann man Buschs Bildergeschichten auf eine Ebene mit dieser inhumanen Splatterorgie stellen?

In Manhunt 2 geht es um einen ausgebrochenen wahnsinnigen Serienkiller, und durch ihn bekommt der Spieler verschiedene Möglichkeiten, auf sadistischste Art so realistisch wie nur möglich (unschuldige!) Menschen zu schlachten.

Es gibt keine Story und keinerlei moralische oder ethische Bewertung oder Rechtfertigung dieser Taten. Man simuliert einfach so aus Freude an der Sache das Schlachten von Menschen. Mir machen enthusiastische Spieler eines solchen Games eher Angst, ebenso wie gewissenlose und kranke Game-Entwickler, die solch einen Dreck entwickeln...

Mir ist echt nicht klar, worauf Jörg hinaus will...
louplex
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Re: Was soll uns das sagen??

Beitrag von louplex »

Khepri hat geschrieben: Soll dies ein Plädoyer für jedes noch so menschenverachtende Splattergame sein? Rechtfertigt die Tatsache, dass kranke Gemüter diesen Mist kaufen auch deren Entwicklung? Sollte man auch Snuff-Videos oder Kinderpornografie freigeben, weil es ja Leute zu geben scheint, die diese Videos anturnen?
Wie kann man Buschs Bildergeschichten auf eine Ebene mit dieser inhumanen Splatterorgie stellen?
um dich mit deinen eigenen waffen zu schlagen: wie kannst du bemängeln, dass jemand busch und plattergames auf eine stufe stellt, wenn du selbst einen haltlosen vergleich zu kinderpornografie und snuff-videos ziehst?
Khepri
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Beitrag von Khepri »

Ich denke der Vergleich zu Snuff-Videos drängt sich sogar richtig auf, wenn man sich Games, wie MANHUNT 2, in denen das einzige Spielprinzip darin besteht, sinnlos aus Freude am Sadismus Menschen zu killen, anschaut. Was daran haltlos sein soll, ist mir nicht ganz klar...

Ich bin auch gegen Zensur, aber ich bin auch ganz eindeutig gegen die Freigabe solcher menschenverachtenden Machwerke.

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