Doc Angelo hat geschrieben: ↑04.05.2020 17:42
Das mit der Dunkelziffer ist das, was mich so wundert. Man kann doch einfach hingehen und mal wirklich genau messen - und zwar jeden. Wie gesagt: Es werden mittlerweile mehr als 100.000 Tests pro Tag gemacht. Das ist viel mehr, als man für eine demografische Mindestmenge bräuchte. Warum werden diese Kapazitäten nicht für eine dermaßen zentrale und wichtige Statistik benutzt?
Das hätte schon längst passieren müssen. Bisher hab ich noch keine Antwort darauf erkennen können, warum das noch nicht gemacht wurde.
Was für Tests meinst du? Diese Aufwendigen im Labor und dem Elektronenmikroskop, oder diese Schnelltest-Kits?
Aber dein Punkt ist schon richtig. Ich glaube es wurde ja sogar niedergeschrieben wie viele Test sie täglich machen und wie viele davon Positiv sind. Zumal da das RKI wohl vor kurzem auch bei einer Zahl 120.000 abziehen musste. Leider ging man da auf die Testweise nicht ein.
Bei den Antikörper-Tests gab es noch Ungenauigkeiten. So das man sich wohl nicht sicher war ob diese Antikörper nicht auch noch von einer anderen Erkältung stammen könnten.
Bei diversen Schnelltests aus dem Ausland ist die Quote wohl nicht so gut. In den USA hat die Behörde letztens beklagt das sehr viele Unternehmen weder zertifizierte noch geprüfte Test-Kits hatte die teilweise ungenau waren und nicht hinreichend funktionierten.
Bei den Rechenabstrichen kann man Fehler machen und das tut wohl auch ordentlich weh. Einen Test, bei jemandem der Keine Sympthome hat, das hat man lange Zeit wohl auch unterlassen weil das auch nicht gut half, denn im Grunde begibt an sich da in so ein Zeitfenster - wo der Patient sich beim Warten auf das Test-Ergebnis ja woanders hätte erneut anstecken können und in dem Zeitraum, wen er dann die Nachricht bekommt "Du bist Gesund." - Wahrscheinlich vom Verhalten her ein noch größeres Risiko darstellt für seine Mitmenschen.
Daher hadert man da mit dem Immunpass, der aus anderen Gründen schwierig ist. Und auch mit dieser App. Weil man bei der App dann zumindest einen Grund hätte mehr Menschen etwas Zielgenauer zu testen.
Das Problem ist wohl das die meisten Menschen keine Lust haben auf "verdacht" 14 oder mehr Tage in Quarantäne zu gehen. Diese ohne Symptome oder einen komplett stillen Verlauf, sind schon äußert ätzend. Weil man nur deswegen das Gefühl hat jederzeit krank sein zu können ohne Beleg.
So ein Test wäre halt gut, aber der sagt dir dann auch nur das du heute nicht Krank bist und man müsste den wohl auch öfter machen.
Ich bin mir aber sicher wenn man im Lockdown war, im Grunde keinen Kontakt hatte für zwei oder drei Wochen. Das die Wahrscheinlichkeit dann sehr klein ist das man beim Eintritt in den Lockdown krank wurde. Im Ungünstigsten Fall, gerade bei Familien hat es ein Mitglied nach dem anderen und somit ist auch jemand noch am Ende der 2 oder 3 Wochen Krank.
Es braucht einfach mehr Zeit. Eklig wird es wenn die normale Grippe kommt am Ende des Jahres, und man zum Arzt muss deswegen und nicht weiß ob man Corona hat.
Bei den Tests, gibt es zudem immer die Möglichkeit das es ein False-Positiv ist, daher muss man schon mehrere Tests machen um sicher zu sein.
Daniel Kehlmann hat gestern ein tolles Interview in der Süddeutschen gegeben. Da sprach er den Punkt an, das sich die Menschen immer wandeln und wie man vielleicht in 100 Jahren auf unsere Zeit zurückblicken könnte - so als Dystopie. Das die Menschen uns alle für total Schmutzig halten weil wir bei Rock am Ring so eng zusammen standen und wie wir überhaupt Dixie Klos nutzen könnten. Ist ja klar das man sich da jede Form von Krankheiten und Keimen holt
In Anbetracht dessen nannte er ein Beispiel das man wohl zu Shakespeares Zeit (nach 1564), wohl bei Bühnenaufführungen einfach an Ort und Stelle, wo man stand seine Notdurft verrichtete und es keine Toiletten gab.
So sehr ich die Hoffnung pflege, das dieses Virus von alleine verschwindet, weil viele vielleicht schon krank waren und es nicht merkten (und letztlich Immun sind für eine gewisse Zeit, was den Virus natürlich in der Ausbreitung bremst.). So sehr hab ich Angst das eine neue Welle wieder anbrechen könnte und das sind gegenläufige Effekte. Wenn man denkt es ist vorbei, dann verhält man sich Unvorsichtig. Dann stecken sich wieder ein wenig mehr an... und andere bekommen mehr Angst und verhalten sich wieder vorsichtiger.
Der Punkt ist wohl das dies, auch in den ersten Prognosen so genannt wurde. Wenn der Virus beständig ist. Hält man es ein paar Wochen durch, aber Jahre..? Irgendwann ist man unvorsichtig und Zack. Dann hat man es.
Zum Teil ist das natürlich auch geplant, daher denke ich auch die Lockerungen. Aber die Lockerungen sind auch dazu da, das wir nicht verrückt werden und uns zu sehr verschulden. Bei vielen Punkte hoffe ich halt einfach darauf das die Menschen sorgsam sind und weiterhin Rücksicht nehmen - und sich über das sitzen im Cafe und Park mit Abstand freuen. So drückt es sich ja jetzt auch aus, wenn die Politik die Verantwortung an die Länder abgibt und diese quasi Wetteifern um die beste Strategie, wenn die Zahlen unterschiedlich ansteigen.
"Ich gewinne aber lieber den Informationskrieg als einen Moralwettstreit." Tara Mcgowan