Ich denke WoW wird von niemanden wirklich abgelöst werden, genauso wie Coca Cola nicht von Pepsi abgelöst wird. Das Spiel ist einfach zu groß, und die Leute die WoW spielen wollen, spielen einfach WoW. Das gleiche Phenomen kann man bei Call of Duty beobachten, für dessen gescheiterte Nachahmer man ein ganzes Krematorium erichten könnte. Irgendwann wird schlichtweg das Interesse schwinden, bzw. das tut es jetzt schon - sehr, sehr langsam. Jetzt senkt man den Anspruch und steigert die Zugänglichkeit immer weiter, am Ende wirds dann F2P gemacht, um noch einmal möglichst viel Geld rauszupressen, und das wars dann.
Wenn du allerdings fragst, was das nächste große MMORPG wird, dann wird es interessanter. Ich bin sicher kein Experte für MMO's, aber das größte Problem dieser Spiele scheint deren Ähnlichkeit zu sein. Um mal einen Kommentator frei zu zitieren, man macht in diesem Genre seit langer Zeit nur noch dasselbse Spiel. Hauptsächlich WoW, welches andere Spiele kopiert hat, welche wiederum kopierte Nachfolger und Vorgänger haben. Die einzige wirkliche Neuerung sind erweitertes Gameplay, wie mehr Positionierung und manchmal etwas weniger passive Kampfsysteme, die nicht nur aus Fähigkeiten durchspulen bestehen.
Das einzige, was sich für mich momentan interessant anhört, ist Everquest Next. Das Spiel soll ein aktives Kampfsystem mit intelligenten Gegnern und zerstörbarer Umgebung bieten.
Überhaupt ist selbst der Boden komplett zerstörbar, so dass man Mine und Schächte graben kann, in denen man in unterirdischen Höhlen immer mehr Gegner und Schätze findet, je tiefer man kommt. Was insbesondere die Welt interessanter machen dürfte, sowieso eine Stärke von MMORPG's.
Andererseits, und das ist scheinbar besonders ungewöhnlich, gibt SOE die Kontrolle über die Einförmigkeit der Server auf. Das Spiel kann sich eigenständig weiterentwickeln, so dass auf verschiedenen Servern ganz verschiedene Welten entstehen können.
Als Beispiel wurde da immer eine Siedlung genommen, ich hoffe ich habe das noch richtig in Erinnerung. Das ganze hat sich extrem vielversprechend angehört, bleibt nur die Frage, wie sehr man das wirklcih umsetzen kann:
Die Aktionen der Spieler und ihre Queste mach eine arme Kleinstadt zu einer größeren und befestigten Siedlung. Aber die unterirdischen Grabungen und Quests von Spielern hetzen einen Goblinkönig auf. Deswegen erklärt er der Stadt plötzliche den Krieg, irgendwann kommt es zur Belagerung. Dort kämpfen dann Spieler um die Stadt zu beschützen. Entweder kann man die Armeen besiegen, zurückschlagen und den König erledigen. Oder man verliert, die Stadt wird überrannt und alles zerstört, sowohl die Stadt als auch Besitztümer von Spielern.
Das besondere daran ist, es gibt als Konsequenz wirklich eine Siedlung weniger, alles resultierend aus automatisierten Scripts. Die Entwickler und Manager werden dagegen nichts unternehmen, solange nicht die ganze Welt überrannt - und selbst dann könnten sie es einfach geschehen lassen und eventuell resetten.
Finanziert wird das Spiel als F2P. Das interessante an deren Idee ist aber, dass ingame nichts gekauft werden kann, der Kern des Spiels bleibt also unberührt. Nur die Voxel-Technik erlaubt auch das freie manipulieren von Objekten. Es gibt also einen zweiten Teil des Spiels, in dem Entwickler oder Spieler z.B. Gebäude designen können, und diese dann weiterverkauft werden, woraus dann Spieler und Devs Gewinn bekommen. Hört sich verrückt an, aber hey - wer hätte Valve nicht als komplett wahnsinnig erklärt, wenn sie behaupteten ganze Spiele durch den Verkauf von Hüten zu finanzieren
Wie man an der versehentlichen Wall o' Text sieht, macht das Spiel sogar mich neugierig (oder es liegt einfach an der Uhrzeit). Und ich würde normalerweise MMORPG's nicht mal anfassen - womit ich sie nicht verdammen möchte, ich wollte einfach nicht so viel Zeit und Geld in ein Spiel investieren, dessen Gameplay von außen gar nicht mal so interessant aussah. Bis jetzt hielt die Einstellung.