Spore - Ein Dorn im Auge der Kirche?

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necrowizard
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Beitrag von necrowizard »

Sakuraba hat geschrieben:...wie gesagt, les mal die PM.
da kann man aber auch gleich die bibel lesen, kommt fast aufs gleiche raus.
in beidem steht ne menge esoterikmüll.

aber laut PM wird ja claude vorilhon demnächst neben adolf hitler auch jesus klonen. mal sehn was der dann vom chistentum und den weltreligionen allgemein hält.
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johndoe869725
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Beitrag von johndoe869725 »

@ Sakuraba

Ich hab Geschichte studiert und glaub mir, da kommt die Kirche nicht gut weg, überhaupt nicht gut. Eine Organisation, die so autoritär aufgebaut ist, sich nur ihren eigenen Regeln unterwirft und dazu noch eine der sehr bedenklichen Ideologie folgt ist einfach gefährlich. Denk mal drüber nach, ich lasse tnt reden und höre mir seine Argumente an. Wenn die Kirche hier echte Macht hätte, dürfte ich nicht reden. Das hat sie in der Vergangenheit tausendfach bewiesen und das sagt sehr viel über sie aus.
TNT.ungut
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Beitrag von TNT.ungut »

das war aber in der vergangenheit so. das heisst ja nicht, daß sich die kirche ändern kann.

in den letzten jahrzehten haben sich die päpste oftmals für die fehltritte der kirche in der vergangenheit entschuldigt, was ja schon ein bruch mit der eigenen päpstlichen unfehlbarkeit ist.
daran solltest du doch auch merken, daß die kirche aus ihrer vergangenheit gelernt hat und im wandel ist.

auch wenn du meinst, daß sie den heutigen frieden nur aus marketing gründen predigt, dann ist das auch wieder nur eine einseitige ansicht. sicherlich wird die kirche und die christliche religion dadurch populär gehalten, daß sie eben pazifismus fordert, aber vergiss dabei nicht, daß das eigentlich auch die ursprüngliche lehre ihres religionsgründers ist.
jesus war nunmal pazifist. er hat die menschen und seine anhänger dazu aufgefordert niemals gewalt auszuüben. wenn die kirche also für gewaltlosigkeit ist, dann handelt sie genau in seinem sinne.
wenn du aber trotzdem sagst, daß sei reines marketing, dann frage ich mich doch, was die kirche überhaupt in deinen augen richtig machen kann?

sicher mag die kirche sehr autoritär sein und gewisse machtansprüche stellen, aber solang sie eben dabei die richtige einstellung vertritt, soll mir das doch recht sein. also wenn es irgendwann eine weltdiktatur geben sollte, die die menschen zu frieden und harmonie zwingt, hätte ich bestimmt nichts dagegen. :)

deine meinung dazu mag vielleicht auch vorallem aus deinen erfahrungen mit christen resultieren. ich weiss ja nicht woher du kommst, aus was für einer gegend, aber die weitläufigen erfahrungen die ich gemacht habe unterscheiden sich erheblich von deinen und ich beziehe mich ja auf menschen aller religionen, nicht nur auf christen.
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johndoe869725
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Beitrag von johndoe869725 »

Wenn die Kirche sind wandelt, dann nur, um ihren Machtverlust in Europa irgendwie aufzufangen. Es gibt keinen Grund, ich wiederhole, keinen einzigen, anzunehmen, dass die Kirche von sich aus eine bessere Institution geworden ist. Die Entschuldigungen und Korrekturen, von denen du redest, kamen meistens Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte zu spät und meistens auch erst dann, wenn alles andere vollkommen lächerlich gewesen wäre. Nach allem, was wir wissen, ist es auf jeden Fall eine sehr berichtigte Annahme, davon auszugehen, dass die Kirche, genug Macht vorausgesetzt, in Europa Staatssystem errichten würde, die denen der fundmental-islamistischen Staaten sehr ähneln würden und diese ähneln wiederum in vielen Punkten einer totalitären Diktatur, wie es die Naziherrschaft war.

Wie bereits gesagt, es geht mir hier nicht um den einzelnen Christen. Das mögen teilweise, unabhängig meiner persönlichen Erfahrungen, nette, liebe Menschen sein, aber in der Masse und unter der Kontrolle einer straken Glaubensorganisation, können sie sehr gefährlich werden. Das ist einfach eine logische Erkenntnis, die historisch des öfteren bestätigt wurde. Ein monotheistischer Glaube hat immer etwas exklusives an sich und Anhänger eines solchen Glaubens neigen gerne dazu, ihre Weltanschauung über alle anderen zu stellen und die anderen sogar aktiv zu bekämpfen, vor allem dann, wenn dieser Kampf von einer starken Dachorganisation gefördert wird. Ich will jetzt nicht sagen, dass jeder Christ ein MG im Schrank hat, und im Geheimen den nächsten Kreuzzug plant, aber Fakt ist, dass solche Gruppierungen ein hohes Aggressionspotential gegenüber allem Anderen haben, welches das bei Menschen übliche noch übersteigt. Man könnte vereinfacht sagen, dass der Glaube des einzelnen kein Problem ist, der Glaube der Masse kann jedoch zu einer extremen Katastrophe führen, vor allem dann, wenn er von einer machtbesessenen Organisation gelenkt wird.

Und wir dürften beide intelligent genug sein, um zu wissen, dass eine Weltdiktatur, die die Menschen zu etwas zwingt, niemals zu Freude und Harmonie führen wird.
johndoe504156
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Beitrag von johndoe504156 »

Aber meinst du nicht selbst, dass die Gründe für das Verhalten der Kirche in der Vergangenheit, von den Menschen gmacht wurden und nicht aus der Bibel abgeleitet wurden? Sicherlich kann man dort viel reininterpretieren aber Fakt ist, dass Religionen an sich nichts schlechtes sind. Durch Menschen ist viel Böses im Namen der Religion geschehen, da gebe ich dir vollkommen Recht aber deshalb kann man nicht die Kirche im Allgemeinen verdammen.
Hätte irgendeine Institution annähernd die gleiche Macht wie die christliche Kirche im Mittelalter bzw. noch später, dann würde diese sie genauso mißbrauchen, um mißbillige Personen und andersgläubige zu beseitigen. Das liegt in der Natur des Menschen, nicht der Religion. Es gibt auch demokratische Systeme, in denen systematisch Menschen unterdrückt werden und wer weiß was noch aber deshalb ist die Demokratie nicht schlecht.
Du sagst ja selbst, Gläugbige werden gefährlich, wenn sie von einer machtgierigen Organisation gelenkt werden aber sind das nicht alle? Jemand kann auch Atheist sein und einer falschen Ideologie folgen.
Da du Geschichte studiert hast, weißt du ja auch, dass die Religion gerade von den päpsten mißbraucht wurde, um ihre Herrschaft auszuweiten, reicher zu werden, Einfluß auf die Politik zu nehmen usw. Das ist ein bißchen wie George Bush, der auch von einem "christlichen Kreuzzug" gesprochen hat aber haben die Kirchen ins selbe Horn geblasen?
Die Menschen sind heute aufgeklärter und Religionen blind zu verteufeln und mit faschistischen Systemen zu vergleichen ist nicht richtig.
Nimm doch zB ein Messer, mit dem du etwas schneidest. Erst in den Händen eines potenziellen Mörders wird es zur Mordwaffe. So ist es mit Religion, die auch erst bei potenziellen Spinnern gefährlich wird aber so ist es doch letztendlich mit allem.
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johndoe869725
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Beitrag von johndoe869725 »

Die Frage ist, wodurch sich eine Religion definiert. Die Bibel ist in vielen Stellen ein kluges und sehr menschliches Buch, dasselbe gilt übrigens auch für den Koran, aber hat etwas am Verhalten der darauf basierenden Religionen geändert? Ich würde beinahe so weit gehen und behaupten, dass die Aussagen in den heiligen Texten nahezu irrelevant sind. Man biegt sich das alles so zurecht, wie man es gerade braucht und dann kann man auch aufgrund eines Buches in dem dezidiert drinsteht, dass man nicht töten soll, durchaus einen Krieg legitimieren. Also was ist Religion? Wenn wir uns ansehen, wie das Christentum historisch gewirkt hat, ist es schwer zu behaupten, dass sie etwas Gutes ist.

Und natürlich stimmt es, dass starke Institutionen fast immer danach streben, ihre Macht auszubauen oder zumindest zu erhalten, das werde ich nie bestreiten, denn das liegt in der menschlichen Natur, aber durch die Religion kommt noch mal ein zusätzlicher Faktor mit in die ganze Geschichte hinein, der vor allem auf die Masse der kleineren Anhänger fatale Folgen haben kann. Ideologien können die Menschen dazu bringen, schreckliche Dinge zu tun, das wissen wir und eine Religion ist ebenfalls eine Ideologie, die im Fall der Monotheisten von ihrem Wesen her immer sehr stark bestrebt ist, ihren Machtbereich auszudehnen und die von ihrem ganzen Aufbau her gegenüber anderen Denkweisen genauso viel Toleranz aufbringt, wie es der Faschismus getan hat. Das klingt hart, ist aber dennoch richtig, denn schließlich ist es ja eine der fundamentalen Wahrheiten des Christentums, dass es die einzig wahre Religion und der einzig wahre Weg zum Heil ist.

Dass die Kirchen gegen Bush waren, war eine Notwendigkeit. Wenn die Kirchen seinen kleinen Kreuzzug unterstützt hätten, wären ihnen noch mehr Mitglieder weggelaufen. Es wäre allerdings interessant gewesen, zu beobachten, wie das Ganze gelaufen wäre, wenn die Kirchen keinen Machtverlust in Europa hätten fürchten müssen. Denn eines muss klar sein, viele der wissenschaftlichen, ethischen und moralischen Errungenschaften, auf die wir Europäer stolz sind wurden nicht mit sondern gegen die Kirche erreicht. Selbst unser "christliches" Menschenbild setzte sich erst durch, als die Kirche langsam an Macht verlor.

Abschließend möchte ich noch einmal klarstellen, dass die Kirchen bisher keinen Beweis erbracht haben, dass sie wirklich zu besseren Organisationen geworden sind. In Wirklichkeit haben sie sogar jede Möglichkeit dazu scheinbar absichtlich verstreichen lassen. Während des Faschismus z.B. hat die protestantische Kirche gerade zu Beginn stark mit den Nazis zusammengearbeitet, in der Hoffnung Staastkirche zu werden und das Verhalten der kath. Kirche dürfte bekannt sein. Außerdem gibt es von keiner der Kirchen eine wirklich glaubwürdige Bekenntnis zur Demokratie. Oder sieh dir das Verhalten der Päpste im Bezug auf Frauenrechte und Verhütung an. Das Verbot von Kondomen, gleicht in den ärmeren und leider stärker gläubigeren Teilen unsere Welt praktisch einem Aufruf zum Massenmord.
TNT.ungut
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Beitrag von TNT.ungut »

jetzt übertreibst du aber. die kirche muss sich nunmal auch wenigstens an ein paar religiöse dogmen halten. religion sollte nunmal nicht wie im supermarkt sein, wo man sich das zusammenkauft, was einem grade so in den kram passt. dann kann man ja an jeden möglichen scheiss glauben. das würde jeder spirituellen erfahrung spotten.

das verbot von kondomen ist nunmal vereinbar damit. daß die kirche nunmal auch nicht will, daß man außerehelichen sex hat, oder überhaupt sex der nicht der fortpflanzung dient.

klar werden immer mehr von diesen geboten abgeschafft, aber das kann halt immer nur nach und nach geschehen und nur durch den stellvertreter gottes auf erden, zumindest bei den katholiken.
religion sollte auf keinen fall immer nur pure freude sein, sondern auch menschen in die pflicht nehmen und ihnen grenzen aufzeigen, selbst wenn sie für diese unangenehm oder nicht nachvollziehbar sind.

seelig ist, wer nicht sieht und trotzdem glaubt :)


wer einen krieg führen will, der nutzt einfach immer die momentanen begebenheiten, um seinen willen durchzuboxen. im mittelalter war es halt die religion. damit konnten die mächtigen die untergebenen jederzeit davon überzeugen ihr schwert zu erheben.
wäre deutschland vor 70-80 jahren ein christlicher gottesstaat gewesen hätte hitler bestimmt auch versucht die religion wieder dafür zu nutzen, um seinen krieg auszurufen. da aber zu der zeit, der nationalismus der größte götze der deutschen war hat er halt damit das volk für seinen krieg begeistern können.
kriege wurden dennoch für rechts wie links geführt. auch die kommunistische ideologie musste für viele kriege herhalten. von daher ist der vergleich von religion und faschismus schon ziemlich einseitig.
george bush hat die amerikaner von seinem krieg überzeugt, in dem er ihnen angst vor bedrohungen machte. die amerikaner sind halt ängstlich.

ein krieg kann nicht verhindert werden. krieg ist niemals die schuld von glauben, idealen oder paranoia, sondern einfach von den menschen, die den krieg haben wollen. diese menschen führen den krieg nur für sich. nicht für ihren gott oder für ihre ideen. das ist reine selbstverwirklichung.
Und wir dürften beide intelligent genug sein, um zu wissen, dass eine Weltdiktatur, die die Menschen zu etwas zwingt, niemals zu Freude und Harmonie führen wird.
das liegt aber auch nicht an den diktaturen, sondern auch wieder an den menschen. es gibt doch kaum welche, die sich nur mit freude oder harmonie zufrieden geben.

menschen sind neidisch und missgünstig. wenn sie sehen, daß jemand etwas hat, was sie nicht haben, wollen sie es auch. es ist egal, ob es sich bei um materiellen besitz handelt oder um so etwas wie macht.
deswegen gibt es auch keine guten diktatoren. ein solcher wäre nicht sehr lange diktator, weil genug neidische menschen nach seiner macht streben würden.
genauso wollen menschen auch immer freiheit und wenn es nur die freiheit ist sich selbst unbewusst zu vernichten. hauptsache sie verfügen selbst über ihr schicksal.

man müsste schon eine solch totalitäre diktatur entwerfen, daß man selbst die gedanken der menschen kontrollieren könnte, und sie immer auf glücklich und zufrieden stellt.
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johndoe869725
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Beitrag von johndoe869725 »

Mir ist die kath. Kirche aufgrund ihrer Dogmen auch lieber, als dieser unbestimmte Haufen, der allgemein als Protestantisch bezeichnet wird, keine eigen Ethik besitzt und zu großen Teilen selbst Jesus abschaffen würde, wenn es nur die Kirchenbänke und den Klingelbeutel füllt, aber dennoch kann man vor den Konsequenzen der kath. Politik nicht die Augen verschließen. Die strikte Ablehnung von Verhütung ist eine Verbrechen, da fällt mir kein anderes Wort zu ein. Und wenn man so mir nichts dir nichts mal zwischendurch die Vorhölle abschaffen kann, könnte man da die Gesetzte vielleicht auch mal ein wenig lockern.

Ich hätte das Christentum natürlich auch mit dem Stalinismus vergleichen können, wäre kein Problem gewesen. Die wichtige Kernaussage ist, dass das Christentum eine Ideologie ist, die ebenso nach Macht strebt, wie der Faschismus oder der Stalinismus und dabei aller Wahrscheinlichkeit nach auch durchaus bereit wäre, ähnliche Mittel einzusetzen. Jede Ideologe kann als Brutstätte eines überaus gefährlichen Fanatismus dienen und Menschen sind schon gefährlich genug, wenn sie nicht einem fanatischen Glauben folgen.

Die Menschen, die von den oben den Krieg planen, mögen es wirklich häufig aufgrund der eigenen Machtgier getan haben, aber auch sie brauchen Soldaten und die kann man durch eine Ideologie oder eine religiöse Idee viel besser motivieren, ihr Leben für eine zweifelhafte Sache aufs Spiel zu setzen. Ein Hitler ohne Armee hätte ebenso wenig Schaden anrichten können, wie 800 Jahre zuvor ein Papst, der zum Kreuzzug aufruft. Allerdings haben beide Kriege viele Ursachen und es wäre nicht richtig, sie nur auf den Fanatismus der Massen zu reduzieren, wenngleich dieser Faktor mit Sicherheit bei den genannten Konflikten eine wichtige Rolle gespielt hat.

Und es gibt auch deshalb keine "guten" Diktaturen, weil ein guter Mensch nicht nur nicht lange Diktator bleiben würde er würde es erst gar nicht werden. Da stehen sogar in einer absolutistischen Monarchie die Chancen auf einen "guten" Herrscher tausendmal besser. Einfach gesagt: So lange Menschen, Menschen sind, wird es kein Utopia geben. Allerdings bin ich der festen Überzeugung, dass das Verschwinden der organisierten Religionen die Welt zu einem besseren Ort machen würde.
TNT.ungut
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Beitrag von TNT.ungut »

ich habe aber immer noch nicht vollends verstanden, warum du diese meinung hast. da fehlt mir irgendwie noch die finale logik.
wenn menschen sich nicht wegen ihrem gott streiten, werden sie schon was anderes finden, um sich die köpfe einzuschlagen. die abschaffung der religionen hätte primär schon einen ziemlich starken rückgang der menschlichen individualität zur folge. sicherlich ist es die individualität, die jegliches konfliktpotential birgt, aber es ist doch nicht damit getan, diese zu bekämpfen, sonst enden wir ja so wie in 1984. wir müssen einfach einen vernünftigen umgang damit lernen. die christen haben es doch auch geschafft ihren religiösen eifer zu überwinden, so daß sie zumindest keine anderen religionen mehr bekämpfen und irgendwann wird das selbe auch mit den moslems passieren.

da sehe ich in einer organisierten religion sogar noch eher die vorteile, weil dort auch die loyalität zur führung eine rolle spielt. eine zentrale gewalt kann auch den willen der massen fokussieren. wenn eine kirche totalen gewaltverzicht befiehlt, funktioniert es doch. wenn aber jeder seinen eigenes religiöses süppchen kocht, wird das ganze nur noch komplizierter, bekloppter und unberechenbarer.


ein machtgieriger braucht natürlich immer gefolge um sich durchzusetzen, so habe ich das ja auch gemeint, aber er muss halt immer den zeitgeist nutzen, um eben sein gefolge für sich zu gewinnen. im mittelalter hat das vielleicht geklappt soldaten im namen gottes kämpfen zu lassen, aber das klappt ja zumindest bei den christen schon lange nicht mehr.
hitler hätte bestimmt nicht den 2. weltkrieg starten können, wenn er polen im namen gottes überfallen hätte. bei stalin hätte eine solche motivation sicherlich noch schlechter geklappt.
du siehst aber doch, daß man immer mittel finden kann seinen krieg zu führen. daran wird auch abschaffung von religionen absolut nichts ändern. der krieg wird einen anderen namen kriegen, aber es wird immer noch derselbe krieg sein.


das die katholische kirche zwar den limbus abschaffen kann, aber sich immer noch gegen die verhütung stellt ist natürlich auch wieder eine glaubensfrage. nach dem katholischen glauben führt der papst ja nur die befehle gottes aus. wenn gott ihm nun gesagt hat, daß der limbus nun aussortiert wurde, aber er immer noch keine verhütung will, dann kann man dagegen nunmal eigentlich nichts machen.

die wege des herrn sind unergründlich :)
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johndoe869725
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Beitrag von johndoe869725 »

@ tnt

Die finale Logik? Einfach:

Du hast schon recht, dass Menschen gut darin sind, Gründe zu finden, aufgrund derer sie sich dann die Köpfe einschlagen, allerdings haben sie da Ideen oder Ansichten, die einer bestimmten Gruppe von vorneherein das Gefühl geben, überlegen oder besser als andere zu sein, als besonders schädliche Gründe erwiesen, da dadurch auch die Hemmung sinkt, gegen die anderen besonders brutal vorzugehen.

Monotheistische Religionen neigen außerdem dazu, ihren Anhängern zu suggerieren, dass sie die einzig wahre Lehre sind und alle anderen als minderwertig oder falsch angesehen werden müssen. Da sie zusätzlich noch in Punkto Legitimation und Logik auf sehr wackligen Füßen stehen, können sie sich keine Kritiker erlauben. Das führt zu einer hohen Aggressivität gegen alle Gruppen und Menschen, die außerhalb der eigenen stehen, ohne Chance auf Kommunikation und Toleranz, hier gibt es wieder Berührungspunkte mit den extremen politischen Ideologien.

Und eines muss man auch festhalten: Die Christen haben es in Europa nur geschafft, ihren Eifer zu überwinden, indem sie weniger christlich wurden. In Amerika gibt es z.B. noch genug Leute, die Abtreibungskliniken anzünden, die dort arbeitenden Leute über den Haufen schießen und dafür viel Applaus ernten. Und auch hier in Deutschland gibt es Christen, die die Errichtung eines christlichen Gottesstaates fordern und die Verfassung als etwas Bekämpfenswertes ansehen. Wir müssen uns klar machen, dass viele der Entwicklungen, die unser heutiges Menschenbild in Europa prägen gegen die Kirche und gegen den Glauben durchgesetzt wurden und ihren Ursprung ganz oft in der Antike haben.
necrowizard
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Beitrag von necrowizard »

die meisten menschen suchen doch einfach eine (vermeindlich)grosse sache oder eine transzendetale übergeordnete wesenheit an der sie ihre existenz aufhängen können.

ob das nun religionen oder sonstwelche, mal mehr mal weniger verdrehte ideologien sind ist im kern doch eher zweitrangig, hauptsache es gibt dem eigenem leben einen sinn und man kann an etwas glauben.

und da es nunmal eine tatsache ist, dass sogar die fragwürdigsten organisationen brennende anhänger finden, ist es mir persöhnlich lieber diese führungsbedürftigen menschen rennen in die (christlichen)kirchen.

natürlich siehts auf der habenseite für die kirche schlecht aus, speziell wenn man etwas weiter in die vergangenheit schaut.
aber auch die ist zumindest teilweise ihren mittelalterlichen traditionen entwachsen(wenn vielleicht auch nur aus "marketinggründen").

und natürlich ist es im höchsten maße unverantwortlich der 3ten welt dinge zu predigen wie, "gummis sind der teufel".
vor allem da es sich bei dieser zielgruppe um leute handelt, die schon im leben genug probleme haben, und die den teufel tun werden um sich die erhoffte existenz in jenseits gleich auch noch zu versauen.

aber auf der anderen seite sollte man aber vielleicht auch nicht vergessen, dass der verein zumindest noch im kern auf einem sehr alten buch mit eigentlich(vor allem für die damalige zeit) recht nützlichen grundlagen und regeln für das menschliche miteinanderleben basiert.
da fällt mir zumindest jetzt noch ein anderer grosser club ein, bei dem ich eher das gefühl habe, er ist noch da wo die kath. kirche vor ca. 800 jahren war, und der meinen "nicht insiderwissen" nach eher auf einem katalog für strafen und der unterwerfung anderer aufbaut, auch wenn die anhänger ständig das gegenteil behaupten.

und sind religionen mit ihren versprechen nicht auch irgendwie bequem für uns? existenz nach dem tod ist doch super!
schade dass die gehirnforschung zunehmend ein pessimistischeres bild in dieser hinsicht zeichnet.
vielleicht nehmen wir uns mit unserem "ich-bewusstsein" ja auch nur ein wenig zu wichtig.
TNT.ungut
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Beitrag von TNT.ungut »

es besteht auch immer noch die möglichkeit, das alle christen in den himmel kommen und der rest in der hölle landet. hundert prozentig sicher kann man sich da nicht sein ^^

@trichter
in der theorie klingt das ja toll, aber dir mangelt es irgendwie an beispielen. abtreibungskliniken anzuzünden ist sicherlich nur ein kleines verglichen mit dem was sonst so in der welt passiert. in den letzten jahrhunderten fanden die schlimmsten kriege der menschheitsgeschichte statt, alle aus ideologischen gründen, oder heutzutage aus wirtschaftlichen.

in der zeit nach dem 2. weltkrieg wurden die größten kriege sogar im namen der demokratie geführt. selbst angriffskriege wurden für die demokratie begonnen. ist die demokratie dann nicht auch ein übel in dieser welt? immerhin hält sie sich doch tatsächlich für die beste staatsform und will keine andere staatsform neben sich haben. demokratien werden sogar fast immer mit gewalt etabliert. sollten wir dann nicht auch die demokratie abschaffen?
bedenken wir doch auch mal das es eine demokratische nation war, die bislang als einzige atombomben gegen menschen eingesetzt hat.

im gegenzug dazu gibt es auch wieder beispiele das gerade religiöse organisationen für viel gutes in der welt sorgen können, damit mein ich jetzt nicht nur die christen. ostasiatische religionen beinhalten viele pazifistische oder spirituell harmonische lehren.
aber auch die christen haben, wie du gesagt hast, ihren eifer überwunden.
da bringt es auch nichts, wenn du weiterhin irgendwelche fehltritte der vergangenheit auflistest. im hier und jetzt sieht das nunmal anders aus. die kirche tut viel gutes auf dieser welt, und egal ob du das als marketing siehst oder nicht, die taten bleiben :)
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johndoe869725
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Beitrag von johndoe869725 »

@ tnt

Unsinn. Von einem Euro, den man der Kirche spendet landen nicht mal 80 Cent bei den Bedürftigen. Die Kirche ist einer der ausbeuteristischten Arbeitgeber in Deutschland, verbietet Gewerkschaften und beschäftigt nach Vater Staat die meisten Ein Euro Jobber. Die Aufgaben der Kirche könnten auch alle von staatlichen Institutionen übernommen werden und den Angestellten dort ginge es dann wahrscheinlich sogar besser. Die Aktionen in den armen Ländern der Erde dienen darüberhinaus auch immer dem Ausbau der Glaubensbasis dort, getreu nach dem Motto: "Wir bauen Kirchen, damit die Menschen beten können, dass es ihnen besser geht."

Demokratien mussten teilweise mit Gewalt etabliert werden, weil sie häufig gegen den Willen eines mehr oder weniger totalitären Regimes durchgesetzt werden mussten, außerdem gibt es auch Beispiele von friedlichen Revolutionen, die zu einer Demokratie führten. Man darf auch nicht vergessen, dass von allen System, die wir bisher auf der Erde kannten, die Demokratie dasjenige ist, das den Wert des Inidividuums am höchsten einschätzt und ihm am meisten Freiheiten einräumt. Von einer friedliche Missionierung habe ich im Gegenzug noch nichts gehört.
TNT.ungut
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Beitrag von TNT.ungut »

ein glaube wird genauso verbreitet wie eine ideologie. da gibt es keine unterschiede. die einen reden nur mit dir, bringen dir ihre ideen und gedanken nahe und andere zwingen dich dazu, das zu denken, was sie wollen. gewalt kann man immer in etwas sehen, was etwas formt und verändert.

das die kirche hierzulande zu so schlechten konditionen beschäftigt ist doch nach ihrem glauben legitim. es geht halt nicht um geld und besitz, so wie vielleicht in deiner religion. geistige harmonie ist das wichtigste und das erreicht man z.b. in dem man anderen hilft und selber nur das nötigste verlangt.

das man den menschen in ärmeren ländern hilft um dort den eigenen glauben verbreiten zu können sei ihnen doch ebenso gestattet. sie sagen ja nicht, daß nur solche was zu essen kriegen, die auch brav an jesus glauben. es wird also niemand gezwungen den glauben anzunehmen, die entscheiden das immer noch selbst.
wenn vw ne fabrik dort baut, den menschen arbeit gibt und den kapitalismus exportiert, ist das doch genauso erlaubt.