Veggie Day in deutschen Kantinen

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Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

Veggie Day in detuschen Kantinen, eure Meinung dazu?

Bullshit
46
75%
Sinnvoll
15
25%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 61

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HanFred
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Re: Veggie Day in deutschen Kantinen

Beitrag von HanFred »

Ideologischer Zwang und Beleidigungen in diesem Zusammenhang führen zu nichts als Ärger. Es ist halt ein Glaubenskrieg.
Ich selbst esse sicherlich weniger Fleisch als der durchschnittliche Konsument und ich esse es auch nicht täglich, Milchprodukte hingegen schon.
Viele Argumente in der verlinkten Diskussion sind für mich sehr gut nachvollziehbar. Z.B. sollten die Konsumenten wissen, wie die Tiere gehalten werden und wie ihr Fleisch verarbeitet wird. Der Der Respekt vor dem Tier, das man essen möchte, ist IMHO nicht so verbreitet, wie er sein sollte. Von der Mast-Massentierhaltung halte ich wenig, durch das beschleunigte Wachstum nimmt meines Erachtens auch die Qualität des Fleisches ab.
Ich bleibe dabei, Aktionen wie die der Grünen sind nicht wirklich wirksam und dürfen wohl effektiv in die Kategorie "Wahlkampf" eingeordnet werden. Und fanatische Veganer sind schlechte Diskussionspartner, das ist aber nichts neues.
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Supabock-
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Re: Veggie Day in deutschen Kantinen

Beitrag von Supabock- »

Das eigentlich Interessante an dieser Diskussion ist, wie sie überhaupt zustande gekommen ist.

Die Forderung nach einem fleischlosen Tag in allen großen Kantinen steht bei den Grünen seit Jahren im Wahlprogramm,
und wurde mehrfach auf Bundesdelegiertenkonferenzen und Bundesparteitagen diskutiert. Die Bild hat daraus ein skandalisierte Story gemacht, denn die Grünen haben nie ein konkretes Verbot gefordert, sondern wollten den Kantinen eine Vorreiterrolle und Vorbildfunktion implementieren.
Die dpa und die AFP haben die Bild-Meldung offensichtlich ungeprüft und unkommentiert als Fakt aufgegriffen, und so ziemlich alle anderen Medien in DE haben das dann ebenfalls getan.

So sieht Nachrichtenjournalismus in Deutschland aus.
boom

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mr archer
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Re: Veggie Day in deutschen Kantinen

Beitrag von mr archer »

Supabock hat geschrieben:Das eigentlich Interessante an dieser Diskussion ist, wie sie überhaupt zustande gekommen ist.

Die Forderung nach einem fleischlosen Tag in allen großen Kantinen steht bei den Grünen seit Jahren im Wahlprogramm,
und wurde mehrfach auf Bundesdelegiertenkonferenzen und Bundesparteitagen diskutiert. Die Bild hat daraus ein skandalisierte Story gemacht, denn die Grünen haben nie ein konkretes Verbot gefordert, sondern wollten den Kantinen eine Vorreiterrolle und Vorbildfunktion implementieren.
Die dpa und die AFP haben die Bild-Meldung offensichtlich ungeprüft und unkommentiert als Fakt aufgegriffen, und so ziemlich alle anderen Medien in DE haben das dann ebenfalls getan.

So sieht Nachrichtenjournalismus in Deutschland aus.
Ist so. Klar ist es eine Wahlkampfkampagne, und mir schwante auch ohne die Info schon, aus welchem Umfeld die Sache kommt. In den Parteiprogrammen steht ein Haufen wirres Zeug, dass da nur drin steht, um irgendwelche innerparteilichen Strömungen zu bauchmietzeln und von dem allen Beteiligten klar ist, dass es so nie umgesetzt würde, selbst wenn man mal in der Regierung landen sollte. Man könnte jede Woche eine andere Empörungssau durchs Dorf treiben und die 52 Wochen des Jahres wären nicht genug dafür.
Die Bild weiß halt, wie man sowas macht. Und prompt verfängt es dann. Pech für die Grünen.

Im übrigen: Wählt die Partei! Denn sie ist sehr gut.
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L'amore finisce mai
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Re: Veggie Day in deutschen Kantinen

Beitrag von L'amore finisce mai »

Für die Umwelt, gegen die Grünen!

Zu weniger Fleischkonsum und gesünderer Ernährung anzuregen, ist zwar sinnvoll, dies aber nicht der richtige Weg.

Gedanke:
Ich fänd Beitragssekungen von Krankenkassen in Bezug zur jeweiligen Ernährung fair.
Mann kann den Menschen zwar nicht zu seiner Gesundheit zwingen, diese aber belohnen. :D
detuschen
Bitte korrigieren. :D
Ahawat Olam
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mr archer
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Re: Veggie Day in deutschen Kantinen

Beitrag von mr archer »

ThunderOfLove hat geschrieben:
Gedanke:
Ich fänd Beitragssekungen von Krankenkassen in Bezug zur jeweiligen Ernährung fair.
Mann kann den Menschen zwar nicht zu seiner Gesundheit zwingen, diese aber belohnen. :D
Gefährliches Feld. Denn da Krankenkassen ungern auf Einnahmen verzichten, würde das für die "Hedonisten" mit ziemlich großer Sicherheit auf Beitragserhöhungen hinaus laufen. Zur Strafe, quasi.

Und was das in einem Land wie Deutschland bedeutet, in dem nichts einer Mehrzahl der Leute soviel Vergnügen bereitet, wie andere zu schuriegeln und zu gängeln, will ich mir lieber gar nicht vorstellen.

Ich habe die DDR noch erlebt. Das hier wäre schlimmer.
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L'amore finisce mai
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Re: Veggie Day in deutschen Kantinen

Beitrag von L'amore finisce mai »

mr archer hat geschrieben: Gefährliches Feld. Denn da Krankenkassen ungern auf Einnahmen verzichten, würde das für die "Hedonisten" mit ziemlich großer Sicherheit auf Beitragserhöhungen hinaus laufen. Zur Strafe, quasi.

Und was das in einem Land wie Deutschland bedeutet, in dem nichts einer Mehrzahl der Leute soviel Vergnügen bereitet, wie andere zu schuriegeln und zu gängeln, will ich mir lieber gar nicht vorstellen.

Ich habe die DDR noch erlebt. Das hier wäre schlimmer.
Das ist das Problem. Trotz riesiger Gewinne, wäre man niemals mit etwas weniger zufrieden.
Dennoch wäre ein Malus für Raucher und ein Bonus für Leute, die sich aktiv gesund halten (Ernährund, Sport, was auch immer) nichts anderes als gerecht/fair.
Ahawat Olam
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mr archer
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Re: Veggie Day in deutschen Kantinen

Beitrag von mr archer »

ThunderOfLove hat geschrieben:

Dennoch wäre ein Malus für Raucher und ein Bonus für Leute, die sich aktiv gesund halten (Ernährund, Sport, was auch immer) nichts anderes als gerecht/fair.
Nein. Denn das geht dann immer so weiter. Als nächstes trifft es Leute, die "Risikosportarten" fröhnen. Dann Biertrinker. Usw. usw. Das wäre dann das System der Privatkassen. Und das wünsche ich mir wirklich nicht für die Gesetzlichen.

Eine Solidargemeinschaft darf nicht zur Gesinnungsdiktatur ausarten.
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L'amore finisce mai
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Re: Veggie Day in deutschen Kantinen

Beitrag von L'amore finisce mai »

Ein gutes Beispiel dafür, dass eine Solidargemeinschaft nicht sozial sein muss.
Der Gesunde bezahl die Thearpie für den, der sich absichtlich kaputt macht. ;-)
Mit Gesinnung hat das wenig am Hut.
Ahawat Olam
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Pyoro-2
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Re: Veggie Day in deutschen Kantinen

Beitrag von Pyoro-2 »

Wenn du beim Bäumeklettern iwo runterfällst und dir sämtliche Knochen brichst, wird für dich auch gezahlt, also wär ich an deiner Stelle da eher nid so laut ^^
Wenn alle Stricke reißen, kann man sich nicht mal mehr aufhängen
Bild
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Supabock-
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Re: Veggie Day in deutschen Kantinen

Beitrag von Supabock- »

@Thunder: Wie willst Du das denn vernünftig umsetzen? Wie soll da ein funktionierendes Nachweissystem laufen, dass nicht in Sachen Bürokratie vollkommen aus dem Ruder läuft?
Wie sollen Gesundessende nachweisen, dass sie gesund essen?
Wie sollen Sportttreibende Ihre Gesundheit nachweisen?

Ganz ohne jetzt total abzudriften, und zu fragen was ist gesund?
40 Jahre Fußball gespielt, Knie kaputt aber sonst sehr fit: Bonus oder Malus?
25 Jahre, isst ausgewogen wie aus dem Lehrbuch, quarzt aber 1,5 Packungen am Tag? Bonus oder Malus bzw. was ist wertiger?
boom

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HanFred
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Re: Veggie Day in deutschen Kantinen

Beitrag von HanFred »

ThunderOfLove hat geschrieben: Das ist das Problem. Trotz riesiger Gewinne, wäre man niemals mit etwas weniger zufrieden.
Dennoch wäre ein Malus für Raucher und ein Bonus für Leute, die sich aktiv gesund halten (Ernährund, Sport, was auch immer) nichts anderes als gerecht/fair.
Da unterliegst du der irrigen Annahme, dass Raucher mehr Kosten verursachen würden. Das tun sie aber nicht, da sie dafür viel zu früh sterben. Es gibt nicht wirklich umfassende Zahlen, aber wenn überhaupt, fehlen Beiträge aufgrund des früheren Todes. Aber das war's auch schon.
Ich sehe auch das Problem mit der Gesinnungsdiktatur. Die Idee ist einfach nicht umsetzbar.
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oppenheimer
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Re: Veggie Day in deutschen Kantinen

Beitrag von oppenheimer »

HanFred hat geschrieben:Es ist halt ein Glaubenskrieg.
Leider wird bei solchen Diskussionen oft auf der Ethik- oder Gesundheits-Schiene argumentiert, wobei man die de facto katastrophalen ökologischen Auswirkungen des massiven Fleischkonsums einfach ausblendet.
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Boesor
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Re: Veggie Day in deutschen Kantinen

Beitrag von Boesor »

Aus verschiedenen Gründen wäre ein solcher Tag selbstverständlich sinnvoll.
Ob das durchsetzungsfähig wäre wage ich arg zu bezweifeln. dazu verdrängen menschen viel zu gerne probleme.
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LueyTV
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Re: Veggie Day in deutschen Kantinen

Beitrag von LueyTV »

Ich halte es da mit Creme 21:

"Ich mag Tiere, heiss und fettig.
Ich pfeiff' auf Blumen, Kohl und Rettich.
Sojaburger machen nicht satt.
Ich ess' nur, was ein Gesicht hat.
Ich mag Tiere, nicht nur kleine.
Ich fress' vom Bullen auch die Beine,
Schwanz und Leber, Innereien.
Ich mag alle Sauereien!" :mrgreen:
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L'amore finisce mai
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Re: Veggie Day in deutschen Kantinen

Beitrag von L'amore finisce mai »

Pyoro-2 hat geschrieben:Wenn du beim Bäumeklettern iwo runterfällst und dir sämtliche Knochen brichst, wird für dich auch gezahlt, also wär ich an deiner Stelle da eher nid so laut ^^
Als Motorradfahrer falle ich sowieso raus.
Man muss ja nicht immer nur an sich denken. :wink:
Supabock hat geschrieben:@Thunder: Wie willst Du das denn vernünftig umsetzen? Wie soll da ein funktionierendes Nachweissystem laufen, dass nicht in Sachen Bürokratie vollkommen aus dem Ruder läuft?
Wie sollen Gesundessende nachweisen, dass sie gesund essen?
Wie sollen Sportttreibende Ihre Gesundheit nachweisen?

Ganz ohne jetzt total abzudriften, und zu fragen was ist gesund?
40 Jahre Fußball gespielt, Knie kaputt aber sonst sehr fit: Bonus oder Malus?
25 Jahre, isst ausgewogen wie aus dem Lehrbuch, quarzt aber 1,5 Packungen am Tag? Bonus oder Malus bzw. was ist wertiger?
Es war ja zunächst einmal nur ein Grundgedanke.
Ich dachte da nicht an übertriebene Prämien. Das heißt also nicht, dass der eine auf 150% Beiträge kommen soll und wieder ein anderer auf 50%. (Wobei die momentanen Beiträge ja auch vom Lohn abhängig sind. Wieso kostet die Gesundheit einer einkommensstärkeren Person ein vielfaches mehr?) Können uns ja auf +/- 10% einigen.

Blutwerte vermitteln einen groben Überblick über die Ernährung. Auch der Körperfettanteil wäre ein Anhaltspunkt. ^^ Ja, bestimmt total verpöhnt. Es gibt ja auch noch andere Krankenkassen. :wink:
Auf die "Extrem-"Beispiele gehe ich jetzt nicht ein. Wie gesagt, die Umsetzung ist ein ganz anderes Thema.
Man muss ja nicht direkt in alles so viel hineininterpretieren.
Wenn das auf freiwilliger Basis liefe, gibt es doch kaum Einwände.
Bei Kfz-Versicherungen wird unfallfreies Fahren ja auch belohnt. :D
HanFred hat geschrieben: Da unterliegst du der irrigen Annahme, dass Raucher mehr Kosten verursachen würden. Das tun sie aber nicht, da sie dafür viel zu früh sterben. Es gibt nicht wirklich umfassende Zahlen, aber wenn überhaupt, fehlen Beiträge aufgrund des früheren Todes. Aber das war's auch schon.
Ich sehe auch das Problem mit der Gesinnungsdiktatur. Die Idee ist einfach nicht umsetzbar.
Was kostet eine Chemotherapie eigentlich?
Sofern wir davon ausgehen, dass Raucher krebsanfälliger sind, denke ich nicht unbedingt, dass sie weniger kosten.

Ich bestreite ja nicht, dass die Umsetzung ein Problem wäre. Der Kommunismus ist ja auch nicht umsetzbar. Das ändert aber nichts daran, dass die Grundidee eine schöne ist.
Ahawat Olam
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