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Interessanterweise bin ich aus meiner noch jungen Zockervergangenheit (erste Konsole: N64) derart hässliche Titel gewohnt, dass ich eigentlich kein heutiges Spiel wirklich hässlich finden kann. Ich freue mich schon über einen Mantel, der bei Bewegung ein wenig flattert oder Patronenhülsen, die aus der Waffe fliegen. Texturen oder Modelle interessieren mich nicht groß, auch wenn ich mein Auge nie von der Technik eines Titels wenden kann, denn dazu verstehe ich zu viel davon...
Ich erinnere mich noch gut an das erste Mal, als ich Super Mario 64 gespielt habe. Ich glaube ich war nie wieder derart beeindruckt von der Grafik eines Spiels. Ich konnte es nicht fassen, wie sich der kleine Klempner flüssig durch einen dreidimensionalen Raum bewegte und dabei von allen Seiten zu betrachten war. Das Spiel benutzte schon eine frühe Form des Antialiasings, entsprechend waren die Polygonkanten unfassbar glatt.
Bei Crysis wollte ich staunen, konnte es aber nicht, da dieses Spiel nun wirklich keinen auch nur ansatzweise erkennbaren Stil hat. Einfach nur die Wirklichkeit abzubilden und minimal anzureichern ist langweilig!
Andererseits fand ich Damnation optisch zwar nicht überragend, aber doch noch ansehnlich. Der Stil überzeugte zudem, auch wenn Story und Dialoge platt und unbedeutend wie in Crysis waren.
Im Extremfall brauche ich überhaupt keine Grafik. Textadventures mit Textparser finde ich immer noch genial. Die Spielwelt entsteht im Kopf, man hat quasi ein interaktives Buch vor sich. Keine Spielgrafik ist mit dem vergleichbar, was sich der der eigene Geist ausdenken kann. Blumige Beschreibungen erzeugen fantastische Welten im Kopf. Schade, dass dieses Genre mit dem Aufkommen der Grafik an Bedeutung verloren hat.
Mir ist, nebenbei bemerkt, mal ein interessanter Sachverhalt aufgefallen: In der Erinnerung an ein lange nicht gespieltest Spiel sieht der Titel oft wesentlich schlechter aus, als er tatsächlich war. Irgendwie reduziert mein Gehirn Polygonzahlen und Texturgrößen, weiß der Teufel warum.
Ansonsten gilt für mich klar: Spielmechanik geht vor Grafik, ein interessanter Stil lässt aber Schwächen in der Mechanik leichter verzeihen, wie z. B. beim zu Unrecht oft verrissenen Damnation.
Grafikhure oder nicht?
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- Prinny Lord
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