ThunderOfLove hat geschrieben: Levi hat geschrieben:
ich glaube wirklich, jeglicher versuch da wissenschaftlich ranzugehen, endet nur in behauptungen, die von der gegenseite problemlos auch wieder mit "fakten" widerlegt werden können ...
Nö.
Wenn ein Sportler auf einen gescheiten Eiweißgehalt in seiner Ernährung kommen will, ist das nur durch Pflanzen einfach unmöglich. Außer man ist vielleicht 5kg Kartoffeln am Tag.
Stimmt nicht. Gibt einige Hochleistungssportler die sich vegetarisch ernähren und auch ein paar Veganer.
ThunderOfLove hat geschrieben: Levi hat geschrieben:
Dann wäre da noch die biologische Wertigkeit von Proteinen.
Die biologische Wertigkeit der Proteine in einem Lebensmittel ist ein Maß dafür, mit welcher Effizienz ein Nahrungsprotein in körpereigenes Protein umgesetzt werden kann. Je ähnlicher das Nahrungsprotein dem Körperprotein in seiner Aminosäurenzusammensetzung ist, desto weniger Nahrungsproteine pro kg Körpergewicht werden benötigt, um ein Proteingleichgewicht (Eiweißbilanz = 0, Eiweißsynthese = Eiweißabbau) zu erreichen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Biologische_Wertigkeit
Direkt am Anfang kommt eine kleine Tabelle.
Und das steht direkt über der Tabelle:
"Allgemein sollte man aber die Bedeutung der biologischen Wertigkeit nicht überbewerten, denn in der Praxis machen sich die Werteunterschiede nur geringfügig bemerkbar."
Wenn man auf die Werte schaut ist da Kartoffel auch mit vorne dabei und Reis sowie Soja nur geringfügig dahinter - macht einfach nicht wirklich nen Unterschied. Das ist sicher aber auch individuell unterschiedlich.
Grundsätzlich sind wir einfach Generalisten wie Ratten und Co. Alles was unser Verdauungstrakt zersetzen und Nährstoffe rausziehen kann fressen wir. Häufig je nach kulturellem Background einfach was regional so zur Verfügung stand. Das Kochen hat da das Repertoir ziemlich erweitert.
Für die Möglichkeit zur Hirnvergrößerung ist einer anerkannten Theorie nach übrigens auch eher die Rückbildung der Kaumuskulatur verantwortlich. Evtl. durch das Entdecken von Feuer und dem Kochen von Essen haben sich die Kiefer und Kaumuskulatur verkleinert und so war im Schädel mehr Platz für das Gehirn.
Ich bin auch der Meinung dass es sowas wie "biologisch vorhergesehen" nicht wirklich gibt. Zumindest ich glaube an die Evolutionstheorie, also an gewisse Zwänge und Selektionsmechanismen die unser derzeitiges Aussehen bedingen und alle Lebewesen daher ständig Änderungen unterworfen sind.
Ändern sich die Umstände, ändern auch wir uns. Wir passen uns an. Ist zwar ein langfristiger Prozess aber trotzdem.
Wenn es uns also heute möglich ist unseren Bedarf auch anderwertig zu decken müssen wir sicher nicht Fleisch essen, weil es "biologisch so vorgesehen ist".
Das muss im Ende jeder selbst entscheiden - ob nun auf geschmacklicher oder moralischer Ebene.
Fest steht (und da würde ich wirklich mal das Wort Fakt verwenden): wir essen zuviel Fleisch.
Fleisch ist ein sehr Energie-ineffizient produziertes Nahrungsmittel (viel Wasser, Futter und Weidefläche geht dafür drauf), es ist in Mengen nicht förderlich für die Gesundheit und unser hoher Konsum aber gleichzeitig niedrige Bereitschaft für Fleisch viel Geld zu zahlen bedingt Massentierhaltung, was für die Tiere einfach scheiße ist.
Und da liegt für mich ein wenig das Problem, denn man kann mir noch soviel mit "als Vegetarier hat man Nährstoffmangel -Studien" kommen - man muss definitiv nicht jeden Tag Fleisch essen (was einige in meinem Freundeskreis tun).
Das ist reine Gewohnheit/Lust.
Einmal in der Woche reicht sicherlich, vermutlich auch einmal im Monat.
Ganz ohne geht auch, erfordert aber einfach etwas Disziplin, wenn es um gesund und abwechslungsreich Kochen geht.
Etwas das heute nicht selbstverständlich ist, auch bei einigen Vegetariern nicht.