Es ist in Deutschland und in vielen anderen Ländern der Welt absolut üblich, bereits kleinen Mädchen, mitunter noch im Säuglingsalter, die Ohrläppchen für Ringe, Glitzerstecker und so weiter zu durchstechen. Blutet und tut weh. Stört sich kein Mensch dran. Ach, die kleinen Prinzesschen. Sind sie nicht süß?
Na? Jemand Lust, die Gerichte zu bemühen?
Ja, ich. Naja, in der Praxis wohl nicht, weil ich im Leben besseres zu tun habe, als mich um die Rechte anderer Leute zu kümmern, aber rein theoretisch bin ich auch dagegen. Zwar liegt in den meisten Fällen die Einverständnis des Kindes vor (ist zumindest meine Erfahrung), aber ob und inwieweit ein Kleinkind schon permanente Entscheidungen fürs ganze Leben treffen darf, wäre durchaus ein diskussionswürdiges Thema. Liegt das Einverständnis des Kindes nicht vor, halte ich es in jedem Fall für falsch, da sehe ich prinzipiell keinen besonderen Unterschied zur Beschneidung.
glaub mir, Kleinkinder lassen sich bei sowas viel zu leicht bequatschen -_- ... das "einverständnis" ist auch nur ein: "weil mutti es will" ..
im Grunde klare Ansage: gehört auch untersagt ... und jeder mutter die sowas tut, würde ich ebenso gewaltig den Vogel zeigen ...
aber ich versteh langsam wo das hinläuft ... wie stark kann und sollte man wirklich eingreifen ... sollte man auch eingreifen, wenn eine Mutter ihr Kind Teletubbys gucken lässt? ... immerhin grenzt das auch schon beinah an Psychischer Verletzung ...
(und trotzdem empfinde ich das Urteil hier berechtigt )
Zuletzt geändert von Levi am 29.06.2012 13:17, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist in Deutschland und in vielen anderen Ländern der Welt absolut üblich, bereits kleinen Mädchen, mitunter noch im Säuglingsalter, die Ohrläppchen für Ringe, Glitzerstecker und so weiter zu durchstechen. Blutet und tut weh. Stört sich kein Mensch dran. Ach, die kleinen Prinzesschen. Sind sie nicht süß?
Na? Jemand Lust, die Gerichte zu bemühen?
Ja, ich. Naja, in der Praxis wohl nicht, weil ich im Leben besseres zu tun habe, als mich um die Rechte anderer Leute zu kümmern, aber rein theoretisch bin ich auch dagegen. Zwar liegt in den meisten Fällen die Einverständnis des Kindes vor (ist zumindest meine Erfahrung), aber ob und inwieweit ein Kleinkind schon permanente Entscheidungen fürs ganze Leben treffen darf, wäre durchaus ein diskussionswürdiges Thema. Liegt das Einverständnis des Kindes nicht vor, halte ich es in jedem Fall für falsch, da sehe ich prinzipiell keinen besonderen Unterschied zur Beschneidung.
So siehts nämlich aus. Und nun rate mal, was ich als Vorsitzender einer der sich jetzt gerade angegriffen fühlenden deutschen Religionsgemeinschaften machen würde. Wenn ich auf Streit aus wäre, meine ich ...
So siehts nämlich aus. Und nun rate mal, was ich als Vorsitzender einer der sich jetzt gerade angegriffen fühlenden deutschen Religionsgemeinschaften machen würde. Wenn ich auf Streit aus wäre, meine ich ...
Du würdest entweder versuchen, über die dir (und auch mir) ungleich vorkommende Rechtssprechung das Urteil anzufechten oder zumindest versuchen das Piercing von Kleinkindern auch anzufechten. Wobei ich letzteres begrüßen würde. Mehr Unrecht um der juristischen Gleichheit willen ist mMn, ziemlich bräsig.
Zappes hat geschrieben:Wenn Du Dich nicht als Befehlsempfänger für einen allmächtigen und potenziell gütigen Gott siehst, bist Du aus theologischer Sicht ein Problemfall.
Finde ich ein sehr fragwürdiges Urteil, ich bin nicht der Meinung das der Staat irgendein Recht hat sich hier einzumischen.
Zumal es ein wirklich heftiger Eingriff für die Jüdinnen und Juden in Deutschland in ihr Leben bedeutet.
Hier geht es nicht nur um Religiösität, sondern um die zugehörigkeit zum jüdischen Volk. (steht glaube ich auch in dem Artikel)
Ich frage mich warum dieses Urteil grade jetzt kommt ...
Hier geht es nicht nur um Religiösität, sondern um die zugehörigkeit zum jüdischen Volk.
Wenn dem so wäre, würde der jüdisch-arabische Konflikt eine ganz neue Perspektive bekommen...
Wie meinen?
Beschneidung ist nicht nur ein Symbol der Zugehörigkeit zum jüdischen Glauben, sondern auch zum muslimischen. Nähme man nun an, Beschneidung sei zusätzlich auch ein Symbol der Zugehörigkeit zum jüdischen "Volk", müssten sich die Gegner Israels, hauptsächlich arabische Staaten bei denen wiederum durch den muslimischen Glauben die Männer größtenteils beschnitten sind, nun überlegen, wieso sie gegen ihr eigenes Volk kämpfen.
So leicht verhaspelt man sich bei diesem Religions-Volks-Rassen-Bullshit.
Beschneidung ist nicht nur ein Symbol der Zugehörigkeit zum jüdischen Glauben, sondern auch zum muslimischen. Nähme man nun an, Beschneidung sei zusätzlich auch ein Symbol der Zugehörigkeit zum jüdischen "Volk", müssten sich die Gegner Israels, hauptsächlich arabische Staaten bei denen wiederum durch den muslimischen Glauben die Männer größtenteils beschnitten sind, nun überlegen, wieso sie gegen ihr eigenes Volk kämpfen.
So leicht verhaspelt man sich bei diesem Religions-Volks-Rassen-Bullshit.
Es ist einfach ein wichtiger Vorgang für Juden, egal wo sie leben.
Das mit dem jüdischen Volk solltest du vielleicht nochmal nachlesen, es ist jedenfalls ein normal gebräuchlicher Begriff.
Der Einwurf ist auch insofern Schwachsinn, als das diese Beschneidung unter speziellen Bedingungen vorgenommen wird.
Diese sind für Muslime ganz andere.
Es ist einfach ein wichtiger Vorgang für Juden, egal wo sie leben.
Das mit dem jüdischen Volk solltest du vielleicht nochmal nachlesen, es ist jedenfalls ein normal gebräuchlicher Begriff.
Der Einwurf ist auch insofern Schwachsinn, als das diese Beschneidung unter speziellen Bedingungen vorgenommen wird.
Diese sind für Muslime ganz andere.
Dass er normal gebräuchlich ist, macht ihn nicht sinnvoller. Das Judentum ist eine Religion, keine Staatszugehörigkeit und auch keine scharf begrenzte Ethnie.
Dass die Beschneidungen sich in ihrer Art unterscheiden, mag ja sein, aber letztlich sollen beide verboten werden, wogegen auch beide Religionsgemeinschaften Sturm laufen. Wenn du also sagst, Beschneidungen seien ein Symbol der Zugehörigkeit zum jüdischen Volk, ist das terminologisch problematisch und nicht komplett. Daher meine Persifilierung.
Es ist einfach ein wichtiger Vorgang für Juden, egal wo sie leben.
Das mit dem jüdischen Volk solltest du vielleicht nochmal nachlesen, es ist jedenfalls ein normal gebräuchlicher Begriff.
Der Einwurf ist auch insofern Schwachsinn, als das diese Beschneidung unter speziellen Bedingungen vorgenommen wird.
Diese sind für Muslime ganz andere.
Dass er normal gebräuchlich ist, macht ihn nicht sinnvoller. Das Judentum ist eine Religion, keine Staatszugehörigkeit und auch keine scharf begrenzte Ethnie.
Dass die Beschneidungen sich in ihrer Art unterscheiden, mag ja sein, aber letztlich sollen beide verboten werden, wogegen auch beide Religionsgemeinschaften Sturm laufen. Wenn du also sagst, Beschneidungen seien ein Symbol der Zugehörigkeit zum jüdischen Volk, ist das terminologisch problematisch und nicht komplett. Daher meine Persifilierung.
Zum Begriff des jüdischen Volkes gehört nicht nur die Zugehörigkeit zum Glauben.
Einen Kommentar zum zweiten Teil spare ich mir, du weißt genau was ich meine.
Mal ganz religionsneutral, aber wer anderen Leuten ungefragt (und nicht zu lebensrettenden Maßnahmen) am Körper rumschnippelt steht bei mir auf der gleichen Ebene wie ein Lagerarzt in Auschwitz.
Sarrus MacMannus hat geschrieben:Mal ganz religionsneutral, aber wer anderen Leuten ungefragt (und nicht zu lebensrettenden Maßnahmen) am Körper rumschnippelt steht bei mir auf der gleichen Ebene wie ein Lagerarzt in Auschwitz.
Das hat der Debatte grad noch gefehlt. Danke Mr. Godwin. Aber halt, ich kann noch einen draufsetzen: Nicht mal Hitler hat den Juden die Beschneidung verboten! So.
Sarrus MacMannus hat geschrieben:Mal ganz religionsneutral, aber wer anderen Leuten ungefragt (und nicht zu lebensrettenden Maßnahmen) am Körper rumschnippelt steht bei mir auf der gleichen Ebene wie ein Lagerarzt in Auschwitz.
Alter ... vielleicht das nächste mal den Grips einschalten vorm schreiben.