Ich hab angefangen eine Geschichte zu schreiben und wollte Fragen, ob ihr vielleicht eure Meinung dazu äußern könntet, dankeschön!
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Es ist nicht einfach allein zu sein, zu wissen, dass niemand für dich da ist, dass niemand dir in der Not hilft, dass niemand nach dir trauert und genau aus dem Grund, bin ich Abenteurer geworden.
Ich kann mich noch ziemlich genau daran erinnern, wie mein Vater mir das Kämpfen beibrachte, Seitwärtshieb, Parade, Stoß und so weiter, meine Tage waren von Frieden und Ordnung geprägt.
Als Sohn eines reichen Kaufmannes und gütigen Vaters hätte es mir nicht besser gehen können. Angesehen in ganz Largo, bei den Erwachsenen, doch bei den gleichaltrigen, war ich das Gespött.
Ich hatte alles was ich wollte, bis auf dieses eine Wichtige, das Ding aller Dinge, einen Freund.
Ich war mir immer sicher, dass sich dies irgendwann ändern sollte, dass niemand allein bleibt, doch das war ein Fehldenken.
Nachdem meine Eltern dann getötet wurden, wurde die Situation noch schlimmer.
Ich, der es immer gut hatte und dem es nie an irgendetwas mangelte, hungerte.
Ich weiß nicht mehr wie lange ich ohne Essen auskam, wie lange ich in dem Müll der anderen herumwühlte, doch es musste eine Ewigkeit gewesen sein.
Den Regen zu beobachten war immer schön gewesen und für mich ein Zeichen des Glücks, denn wenn wir beschenkt wurden, weinte die Welt vor Freude.
Und so kam es, endlich, nach Wochen des Hungers, dass an einem Regentag endlich der Moment der Erlösung kam, ein Hochelf besuchte die Stadt.
Er war Abenteurer und fand mich auf der Suche nach einer Taverne, natürlich witterte ich etwas zu Essen und zeigte ihm bereitwillig den Weg und ich bekam mehr als ich erhoffte..
„Ich sagte Parade, dann die Drehung und danach erst der Stoß.“, der Elf schaute grimmig auf den Jungen herab. „Aber so hat es mir mein Vater beigebracht“, sprach der Junge erschöpft. „Dein Vater also...dann war dein Vater ein Narr.“ „Mein Vater war kein Narr! Er war ein ehrenhafter Bürger Largos!“, der Junge stand vor dem hochgewachsenen Elfen, kleine Tränen kullerten ihm langsam aus den Augenwinkeln.
„Ehrenhaft oder nicht spielt bei einem Narren keine Rolle und wenn du das nicht verstehst dann bist du auch ein Narr.“, der Spott in der Stimme des Elfen war nicht zu überhören.“Denn nur ein Narr folgt einem anderen Narren ohne nach einem besserem Weg zu suchen.“
Die Augen des Jungen veränderten sich, wo sich gerade noch Tränen bildeten, formten sich nun rote Adern. Der Junge, voller Wut über die Anschuldigungen des Elfen, schlug auf eben diesen mit seinem Schwert ein. Doch der Elf war ihm schon einen Schritt voraus und bevor das Schwert den Elfen zerschneiden konnte, war dieser einen Schritt zur Seite gesprungen und holte selber zu einem Gegenschlag aus. Der Junge hatte Not dem Schlaghagel auszuweichen.
„Hast du dir denn nichts gemerkt Junge?“, der Elf brüllte über den Lärm der Schwerter hinweg den Jungen an. Der Junge wurde noch wütender und holte zum Gegenschlag aus.
Parade, Drehung, Stoß...
Der Elf legte seine Waffe beiseite. „Du lernst also doch noch. Bregar, ich habe eine Frage an dich.“, der Elf setzte sich neben den Jungen in den Sand. Bregar, noch völlig verdutzt von dem jähen Ende ihres Kampfes antwortete erschöpft : „Meister ihr...warum nennt ihr mich nun beim Namen?“ Der Elf lächelte: „Na weil du ihn dir verdient hast und nun beantworte mir diese Frage. Willst du Rache an den Mördern deiner Eltern nehmen?“ Bregar ballte die Fäuste: „Rache...es ist mehr als das. Sie haben nicht nur meine Eltern getötet, sie haben mir mit ihrer Tat meine komplette Existenz genommen. Mir meine Identität gestohlen, mir meine Privilegien genommen. Sie sollen für all das, für all die Schmerzen die sie mir und die sie meinen Eltern gebracht haben bezahlen.“
„Aber aber. Bregar, das sind ja ganz neue Töne von dir. Überlege doch mal, hätten diese Leute deine Eltern nicht getötet, wärest du mir nie begegnet und was ist schon eine Identität, was ist schon ein Name wenn ihn keiner kennt?“, der Elf lächelte wieder sein lächeln, jenes das Bregar immer zu fürchten vermochte.
„Mein Name war bekannt!“, Bregar sprach gegen die Flüsterstimme des Elfen an.
„Bekannt? Bregar, willst du das ich dir wieder deinen Namen nehme ? Du warst vielleicht bei deinen Bediensteten bekannt, mehr aber auch nicht.“, der Elf lächelte nun nicht mehr „Leg dich schlafen Bregar. Es ist spät und wir wollen morgen weiter reisen.“
„Aber Meister, wieso weicht ihr mir nun aus ?“, Bregar stand empört auf.
„Weil ich keine Lust mehr habe mit dir zu diskutieren.“, der Elf legte die Arme hinter den Kopf und schaute in den Himmel. „Und nun mach was ich dir gesagt habe und geh schlafen. Wir werden morgen sehr viel laufen.“
Später, als der Mond seinen höchsten Punkt erreichte und die Sterne den Himmel bedeckten, schlich sich der Elf leise ins Tal hinab. Er hatte weder Schwert noch seinen Lederharnisch dabei und ging sicheren Weges auf eine Lichtung zu, die eine zierliche Gestalt beherbergte.
„Moina. Was kannst du mir über den Clan berichten?“, der Elf sprach offen zu der Frau auf der Lichtung. „Ar'fhen, ich grüße dich mein Bruder. Ich habe allerdings Neuigkeiten, der Plan hat sich ein klein wenig geändert.“, die Elfe lächelte kalt. „Was hat das zu bedeuten Moina? Wieso wurde der Plan geändert und was ist das für eine Änderung?“, Ar'fhen schaute verdutzt die Elfe an.
„Der Junge wird nicht mehr nach Orgamh gebracht und er reist auch nicht mehr mit dir. Ich werde mich nun um ihn kümmern.“, die Elfe machte schon Anstalten zu gehen, denn die Befehle wurden vermittelt und gegen die Befehle des Meisters erhebt man sich nicht. „Warte Moina. Ich möchte den Jungen nach Orgamh bringen, ich glaube nicht das er dir vertrauen würde. Wir dürfen doch nicht einfach das Vertrauen brechen, das ich mir so hart aufgebaut habe.“, Ar'fhen war deutlich in Erklärungsnot. „Ar'fhen, liebster Ar'fhen, deine Beziehung zu dem Jungen ist schon viel zu sehr ausgeprägt, das könnte eine Gefahr für uns sein.“ „Gefahr ? Ich ? Niemals, ich pflege diese Beziehung nur für den Clan.“ „Nur für den Clan ? Ar'fhen, ich wusste das du ein Betrüger und Lügner bist, aber das du deine eigenen Kameraden betrügst...tz tz tz. Ar'fhen, ich weiß das deine Beziehung zu dem Mensch schon länger besteht als dein Auftrag. Du kannst mich nicht täuschen.“
Ein Surren ging durch die Luft, für ein ungeübtes Ohr kaum hörbar. Das aufeinander treffen von Metall, zwei Klingen. Ar'fhen hatte seinen versteckten Dolch gezogen, doch Moina war schnell. Ihr Säbel glänzte und glitzerte im Mondschein, ein goldener Schimmer schmeichelte dem kalten Metall. Ar'fhen war ganz verzaubert von diesem Anblick. „Ar'fhen, sehnst du dich so sehr nach meiner Klinge ? Dürstet du so sehr nach dem Tod ? Soll ich dein Fleisch freisetzen und dein Blut langsam gerinnen lassen ?“, die Gier in Moinas Augen war unbeschreiblich.
„Meister wer ist das ?“, Bregar war aufgetaucht, der Lärm hatte ihn zu der kleinen Lichtung geführt, auf der die Stimme seines Meisters erklungen war. „Bregar ? Was machst du hier, ich sagte doch du sollst ruhen, wir haben einen weiten Marsch vor uns.“, Ar'fhen schaute böse auf Bregar herab.
„Es ist genug! Ar'fhen, führst du den Auftrag aus den man dir vom Clan zugetragen hat?“, Moina schrie Ar'fhen an. „Nein.“ „Dann sollst du sterben Ar'fhen, Verräter des Clans.“ Der Hieb kam so schnell und mit solcher Kraft, dass Ar'fhen weder ausweichen, noch parieren konnte. Der Säbel schnitt ihm durch den gesamten Oberkörper und fand seinen Weg hinauf ins Herz. Blut lief an der so wunderschönen Klinge hinab und Ar'fhen, verzaubert von diesem Anblick, starb lautlos.
„Nar'Shedim. Das Opfer ist gebracht, der Verrat wurde bezahlt. Und nun zu dir Junge.“, doch Bregar war verschwunden, den Anblick, seinen Meister und einzigen Freund, mit einem lächeln, im eigenen Blut ersticken zu sehen, brach ihm das Herz. Er floh so schnell er konnte vor dieser Frau, diesem Monster, diesem Dämon und ihm wurde langsam klar das dieser „Clan“ ein Schlüssel für viele Geheimnisse sein würde.
Ar'fhen's Leiche lag reglos da, von Blut umgeben und vom Wind umschmeichelt und auf einmal, fing es zu Regnen an.
Geschichte: Die schwarze Krähe
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- Majusbeh
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Schön zu lesen und nicht schlecht geschrieben. Vielleicht sind die Gedanken des Jungen für den Jungen zu komplex da er ja noch jung ist und sich eher nur für den Tod seiner Eltern rächen wollen und nicht für das ganze Leid.(Er wird auf den Tod ja sehr emotional reagieren und vor allem an den Tod denken). Aber sonst wirklich gut geschrieben. 

- DdCno1
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Ist soweit ganz okay. Das Szenario ist wohl klassisches Fantasy à la Tolkien.
Etwas ungewöhnliche ist der Wechsel der Erzählperspektive nach der Einführung, die übrigens wesentlich holpriger wirkt als der Rest der Geschichte. Außerdem scheint dort eine große Erzähllücke zu bestehen: Wie groß ist denn der Zeitraum zwischen dem Zusammentreffen von dem Elfen und dem Jungen und der anschließend von dir beschriebenen Handlung? Passiert das sofort danach oder liegen Tage oder Wochen dazwischen?
Schön wäre es, wenn du die Vorgeschichte des Jungen gar nicht erst erklären würdest, sondern sofort mit dem Kennenlernen von dem Elfen und dem Jungen anfangen würdest. Im Gespräch zwischen den beiden könnte Bregar dann seine traurige Lebensgeschichte erzählen. Nur so als Vorschlag.
Ansonsten finde ich die Geschichte ziemlich gut, auch wenn die Figuren und die Handlung vor Klischees nur so strotzen. Das ist aber bei Fantasy wohl nur schwer zu vermeiden und für den Anfang auch gar nicht schlimm.
Die Dialoge sind schön lebendig, nur fehlt es ein wenig am Drumherum. Beispielsweise könnte man anschaulich den Elfen, seine Erscheinung und Statur, sowie die Umgebung, in der die Handlung stattfindet beschreiben. Gut schreiben kannst du auf jeden Fall, wie die Szene mit der Ermordung Ar'fhens (fast schon poetisch) eindrucksvoll beweist.
Etwas ungewöhnliche ist der Wechsel der Erzählperspektive nach der Einführung, die übrigens wesentlich holpriger wirkt als der Rest der Geschichte. Außerdem scheint dort eine große Erzähllücke zu bestehen: Wie groß ist denn der Zeitraum zwischen dem Zusammentreffen von dem Elfen und dem Jungen und der anschließend von dir beschriebenen Handlung? Passiert das sofort danach oder liegen Tage oder Wochen dazwischen?
Schön wäre es, wenn du die Vorgeschichte des Jungen gar nicht erst erklären würdest, sondern sofort mit dem Kennenlernen von dem Elfen und dem Jungen anfangen würdest. Im Gespräch zwischen den beiden könnte Bregar dann seine traurige Lebensgeschichte erzählen. Nur so als Vorschlag.
Ansonsten finde ich die Geschichte ziemlich gut, auch wenn die Figuren und die Handlung vor Klischees nur so strotzen. Das ist aber bei Fantasy wohl nur schwer zu vermeiden und für den Anfang auch gar nicht schlimm.
Die Dialoge sind schön lebendig, nur fehlt es ein wenig am Drumherum. Beispielsweise könnte man anschaulich den Elfen, seine Erscheinung und Statur, sowie die Umgebung, in der die Handlung stattfindet beschreiben. Gut schreiben kannst du auf jeden Fall, wie die Szene mit der Ermordung Ar'fhens (fast schon poetisch) eindrucksvoll beweist.