Kryptowährungen - Vires In Numeris

Hier gehört alles rein, was nichts mit dem Thema Spiele zu tun hat.

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johndoe1544206
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Re: Kryptowährungen - Vires In Numeris

Beitrag von johndoe1544206 »

Junge dogecoin... wo ist das forum wo sich die leute absprechen. Was ist der grund, dass das grad so abgeht ?

0.32.....
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Re: Kryptowährungen - Vires In Numeris

Beitrag von cM0 »

Wallstreetbets auf Reddit hat nun auch Cryptos als Thema zugelassen. Das ist sicher einer der Gründe warum der Coin so steigt. Dazu schreibt Elon Musk weiterhin recht viel über Dogecoin. Das erklärte Ziel ist ja 1$ pro Doge, aber damit würde es die 3. größte Cryptowährung werden. Meiner Meinung nach ziemlich überbewertet für einen Memecoin. Ich kann mir außerdem gut vorstellen, dass viele vorher verkaufen und wenn der Kurs erstmal etwas runtergeht, kann das sehr schnell abwärts gehen. Aber wer weiß. Meine Erklärung ist nur der Versuch das logisch einzuordnen, nur ist Logik hier wahrscheinlich nicht zielführend :D

Ich editiere mal: Auf Wallstreetbets darf man (wieder) nicht mehr über Cryptos reden. Da hat sich wohl jemand an der Überschrift "WallStreetBets Bows to Crypto Wave, Allows Bitcoin" von Bloomberg gestört :roll:

Auch interessant, weil wir hier im Thread gerade erst drüber geredet haben:
Türkei verbietet Zahlungen mit Kryptogeld
Quelle: https://www.handelsblatt.com/politik/in ... UJjccg-ap2
Zuletzt geändert von cM0 am 16.04.2021 19:36, insgesamt 2-mal geändert.
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johndoe1544206
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Re: Kryptowährungen - Vires In Numeris

Beitrag von johndoe1544206 »

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Re: Kryptowährungen - Vires In Numeris

Beitrag von CritsJumper »

cM0 hat geschrieben: 13.04.2021 04:51 Ich denke eher, dass der Zug zum Thema Klimawandel schon abgefahren ist. Das Video von Rezo vor einiger Zeit dazu war sehr aufschlussreich und Bitcoin ändert daran nichts.
Vielleicht. Aber wenn wir das 4 Grad ziel nicht packen, sind wir ein toter Mars mit toten Menschen. Mehr nicht. Wir müssen das 4 Grad ziel packen und dann sind wir in Kriege verstrickt und kämpfen ums nackte überleben.

Daher wäre ein 2 Grad Ziel wünschenswert. Wie auch immer. Ich mochte den Bitcoin-Ansatz. Er behauptet wir können eine Dezentrale Währung haben.

Aber unter dem Strich halte ich es für eine Illusion. Wenn eine Währung besteht dann eine sichere Regionale mit regionaler Instanz unter 20 bis 200 Menschen. Bitcoin versucht es technisch zu lösen (was nicht geht.). Weil wir unabhängig keine Hardware herstellen können zur Berechnung. Demnach ist es wie mit den Druckerpressen. Nur eine kleine Instanz kann die Herstellen und nur eine kleine Instanz hat die (teuren Grafikkarten und CPUS und Ant-Miner) Karten für den nächsten Schritt. 51% besitzen jene die Hardware billig kaufen und genug Strom haben. Das ist das selbe wie bei einer Zentralbank in Grün.

Anonymität nutzt dir nichts wenn du bei den Transaktionsgebühren zu viel verlierst (um deine Spur zu verschleiern.). Daher denke ich es bringt nichts und das Regionale-Währungs Prinzip mit vielen kleinen einzelnen Interessenvertretern ist das bessere Prinzip.

P.s.: Wallstreetbets sind auch nur Schneeballsysteme. Wacht auf. Wenn ihr Investieren wollt, dann da, wo Geld nötig ist und wirklich etwas von Wert produziert. Nein ich meine kein Land/Immobilien. Das ist zwar auch wichtig aber hoffnungslos überbewertet.
Zuletzt geändert von CritsJumper am 16.04.2021 23:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kryptowährungen - Vires In Numeris

Beitrag von cM0 »

Edit: Ich gliedere mal zur besseren Übersicht mit Überschriften


Umweltschutz allgemein

Ja, aber das 2° Ziel packen wir höchstens, wenn quasi heute alles auf erneuerbare Energien umgestellt wird und das wird nicht passieren. Selbst 4° sehe ich als kaum erreichbar an. Nicht, weil es nicht möglich wäre, sondern weil die Gier das verhindern wird. Es geht nur um kurzfristige bis mittelfristige Gewinne, aber was das in 50 bis 100 Jahren für Auswirkungen hat, interessiert leider niemanden. Das Problem beim Klimawandel ist eben, dass man die Auswirkungen nicht direkt spürt. Wir hatten die letzten Jahre in Europa schon zig 1000 Hitzetote, die man auf den Klimawandel zurückführen kann, dazu weltweit eine steigende Anzahl an Naturkatastrophen, aber ein Umdenken findet trotzdem nur sehr langsam statt. Dazu kommen noch die Leute, die behaupten, dass es den Klimawandel gar nicht gibt.
Energieverbrauch ist nicht das Grundproblem. Viel interessanter ist, wie diese Energie erzeugt wird. Bitcoin wird unter anderem sehr viel in Island geschürft, wo die Energie aus geothermalen Quellen stammt und noch dazu Kühlung kaum notwendig ist, weil das Klima sowieso kühler ist.
Viel wichtiger wäre, dass man die großen Industrienationen zum Umdenken bewegt. China ist Klimawandel egal, den USA war es unter Trump auch (und selbst jetzt tun sie eher wenig dagegen). Europa hat zwar 2° als Ziel festgelegt, wird dieses aber nicht erreichen, weil zu wenig umgesetzt wird. Dazu kommen viele Schwellenländer, denen egal ist, wie sie ihre Energie produzieren. Ich kann denen das nicht mal übel nehmen, denn das Geld dort ist begrenzt und wenn man sofort alles stilllegt, was an Kohle und Co. hängt, geht die Industrie dort den Bach runter und Menschen verhungern. Die denken aus nachvollziehbaren Gründen eher kurzfristig.

Umweltschutz auf Bitcoin bezogen

Auf Deutschland bezogen: Es ist nicht sinnvoll Bitcoin zu verbieten, denn das ist nur Heuchelei, wenn Kohlekraftwerke trotzdem weiter laufen, wahnsinnig viele Autos unterwegs sind, wie alle zu viel Fleisch essen und die meisten mindestens einmal im Jahr in den Urlaub fliegen. Den Energiehunger von Bitcoin wird man hier kaum durch neue Kohlekraftwerke lösen, also kann Bitcoin sogar eine treibende Kraft für erneuerbare Energien sein. Wie wäre es denn damit Kohlekraftwerke zeitnah stillzulegen und noch mehr in erneuerbare Energien zu investieren? Das wäre sinnvoll, nicht nur auf Bitcoin bezogen, sondern generell. Stattdessen stellt man etwas an den Pranger, was bereits mit ~80% erneuerbarer Energie betrieben wird. Damit ist Bitcoin sauberer als die meisten anderen Industrien, denn der Durchschnitt an erneuerbaren Energien bei der gesamten Stromproduktion liegt bei 28%. Mein bisschen gemine damals stammt jedenfalls komplett aus erneuerbaren Energien. Zumindest theoretisch, denn nur weil ich einen Stromvertrag habe, bei dem mir 100% Ökostrom zugesichert wird, heißt das nicht, dass am Ende wirklich Ökostrom aus meiner Steckdose kommt, aber ich tue eben was ich kann.
Die meisten, die in Techforen gegen Bitcoin sind, interessieren sich sonst herzlich wenig für Umweltschutz. Damit meine ich nicht dich chrisjumper, aber bei vielen merkt man es, wenn man sich mit denen unterhält. Die nutzen das Argument Stromverbrauch aus 2 Gründen: 1. weil es ein relativ einfaches Totschlagargument ist und 2., weil sie noch immer denken, dass die bösen Bitcoinminer ihnen die Grafikkarten wegkaufen und sie deshalb versuchen, Bitcoin zu verteufeln.

Regionale Währungen

So kleine regionale Währungen wie von dir vorgeschlagen, funktionieren nicht. Wenn nur 20 - 200 Leute was mit meiner Währung anfangen können, ist diese quasi wertlos und niemand möchte zig andere Währungen umrechnen (zumal die nach der Logik eh keiner haben möchte). Was bringt es mir, wenn mein Bäcker eine andere Währung haben möchte, als mein Arbeitgeber auszahlt? Da kann man gleich zum klassischen Tauschhandel zurück. Währung ist nur sinnvoll, wenn sie von vielen bzw. zumindest vom kompletten Umfeld und der Industrie dahinter akzeptiert wird.

Grafikkartenhersteller und Bitcoin als "Weltwährung"

Klar ist die Anzahl der Grafikkartenhersteller (Bzw. ASIC-Hersteller) sehr begrenzt, aber kaufen kann sie jeder. Damit Bitcoin funktioniert, ist es nicht wichtig, dass man 51% der Hardware besitzt, sondern dass nicht einer allein 51% besitzt. Insofern ist eine bestimmte Größe des Bitcoinnetzwerks schon wichtig, damit man keinen Double Spend oder eine 51% Attacke durchführen kann. Würde das passieren, würde Bitcoin ziemlich schnell in der Versenkung verschwinden, aber die letzten ~11 Jahre klappt das. Damit hat Bitcoin schon viel länger durchgehalten, als von vielen prophezeit.
Ich glaube auch nicht, dass sich Bitcoin als Weltwährung durchsetzen wird, aber aus anderen Gründen. Regierungen und Zentralbanken würden einen großen Teil der Macht verlieren, wenn sie keine Kontrolle über das Geld hätten. Logischerweise wollen die das nicht (siehe den gerade erst von mir verlinkten Artikel über Cryptowährungen in der Türkei). Aber einfach verbieten geht auch nicht mehr, zum einen, weil sich so ein Verbot nicht durchsetzen lässt, zum andern, weil schon viele große Unternehmen mit drin hängen, die ein Interesse daran haben, nicht auf einmal ihre Investitionen zu verlieren. Starke Regulierungen könnte ich mir allerdings gut vorstellen und Verbote werden sicher auch immer wieder ausgesprochen, nur nicht umgesetzt (werden können).

Anonymität

Was die Anonymität angeht: Beim Verschleiern gibt es sehr günstige Methoden, z. B. indem man Bitcoin in andere, nicht nachverfolgbare Cryptos und dann zurücktauscht. Das kostet dich wenige Euro, egal wie groß der Betrag ist. Die Blockchain ist einfach nachverfolgbar, aber über verschiedene Blockchains oder Coins ohne Blockchain hinweg, ist der Weg nahezu unmöglich nachzuverfolgen.
Ansonsten ist Anonymität den meisten Leuten egal, siehe auch wie viel weltweit mit EC- und Kreditkarte oder Paypal bezahlt wird. Die Leute wollen nur einfach und schnell bezahlen oder (auf Bitcoin bezogen) spekulieren, egal ob das ganze nachvollzogen werden kann oder nicht.

Wallstreetbets

Zu Wallstreetbets: Ich hole meine Infos sicher nicht dort ein, keine Sorge :) Ich habe es nur erwähnt, weil die Frage aufkam, in welchem Forum die Leute sich zu Doge absprechen. Man kann dadurch viel Geld gewinnen, aber noch viel schneller verlieren, das ist mir klar. Ist im Grunde genommen das gleiche wie bei den ganzen Altcoins. Man kann damit eine Weile sehr gut fahren, aber wenn erstmal die Verkaufswelle losgetreten wird, sieht das schnell anders aus. Doge sieht für viele gerade verlockend aus, aber man muss sich mal fragen, ob der aktuelle Wert gerechtfertigt ist. Aus Erfahrung mit BTC kann ich sagen, dass der Abverkauf nur eine Frage der Zeit ist. Vielleicht verdoppelt oder verdreifacht sich der Doge Kurs nochmal, aber wir haben jetzt schon ein Plus von ~3400% in den letzten 3 Monaten und ~10.000% seit Ende letzten Jahres. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis Menschen Gewinne mitnehmen und wir haben dort viele neue mit im Boot, die aus Panik alles verkaufen werden. Was das für den Kurs bedeutet, ist klar. Wer vor 3 Monaten eingestiegen ist, wird trotzdem nicht schlecht dastehen, aber wer jetzt einsteigt, hat ein Problem und wird viel Geld verbrennen.
Ich habe mein Geld mit Bitcoin gemacht (zumindest theoretisch, ausgezahlt habe ich ja kaum etwas), da spiele ich nicht mit Altcoins oder Wetten für und gegen Unternehmen, nur weil irgendwelche Leute das bei Wallstreetbets sagen :) Bitcoin ist schon Risiko genug und ich bin nicht so gierig, dass ich alle Vorsicht vergesse.
Zuletzt geändert von cM0 am 17.04.2021 08:23, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Kryptowährungen - Vires In Numeris

Beitrag von johndoe1544206 »

cM0 hat geschrieben: 17.04.2021 08:17 Edit: Ich gliedere mal zur besseren Übersicht mit Überschriften






Umweltschutz auf Bitcoin bezogen

Stattdessen stellt man etwas an den Pranger, was bereits mit ~80% erneuerbarer Energie betrieben wird. Damit ist Bitcoin sauberer als die meisten anderen Industrien, denn der Durchschnitt an erneuerbaren Energien bei der gesamten Stromproduktion liegt bei 28%.

Woher hast du denn diese Infos ? Google sagt was anderes. In Island steht zwar eine der größten Farmen, der Hauptanteil von Bitcoinmining findet allerdings in China statt. Und da ist die Energie alles andere als grün.

https://www.buybitcoinworldwide.com/mining/china/


Zu Wallstreetbets bzw reddit.


Ist für Spekulatius. Ich sehe alle meine Kryptoinvestitionen und manche Aktien als reine Spekulation, statt als Invest. Reddit und Wallstreetbets kann man anschauen und wenn man meint , die Stimmung passt noch, evtl. einsteigen. Dogecoin ist die letzten Tage so krass gestiegen aus einer "Laune heraus", dass ich da kein Geld mehr reinstecken würde. Die Rakete ist schon abgeflogen, hat aber nicht die beste Steuerungssoftware. Um es mal so zu sagen. Würd ich nimma einsteigen. Ist nur schade, dass vor dem Start schon ausgestiegen bin :Blauesauge:


edit: ich muss mal wieder googeln, was aus DESERTEC wurde.
Zuletzt geändert von johndoe1544206 am 17.04.2021 10:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kryptowährungen - Vires In Numeris

Beitrag von cM0 »

Nerevar³ hat geschrieben: 17.04.2021 10:07
cM0 hat geschrieben: 17.04.2021 08:17

Umweltschutz auf Bitcoin bezogen

Stattdessen stellt man etwas an den Pranger, was bereits mit ~80% erneuerbarer Energie betrieben wird. Damit ist Bitcoin sauberer als die meisten anderen Industrien, denn der Durchschnitt an erneuerbaren Energien bei der gesamten Stromproduktion liegt bei 28%.

Woher hast du denn diese Infos ?
Habe ich hier im Thread auf Seite 10 schon mal verlinkt:

https://de.cointelegraph.com/news/study ... ble-energy

Auch China steht in Bezug auf Bitcoinmining und erneuerbare Energien nicht so schlecht da, siehe z. B.:

https://cryptomonday.de/bitcoin-hashrat ... zit%C3%A4t.

Wenn du in dem von dir verlinkten Text aber etwas runterscrollst, siehst du auch noch was zur Energiegewinnung in China zum Thema Bitcoin ;)
Zuletzt geändert von cM0 am 17.04.2021 10:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kryptowährungen - Vires In Numeris

Beitrag von johndoe1544206 »

Ich weiß, und noch weiter unten eben auch das mit Kohle und "export".

Und wie China so seine Staudamm baut, ist jetzt auch nicht wirklich... hmmmm.... vorbildlich?
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Re: Kryptowährungen - Vires In Numeris

Beitrag von cM0 »

Immerhin bauen sie einen und das würden sie auch ohne Bitcoin tun :) Sicher kann man jetzt noch weitere Argumente finden, ich bin auch kein Fan von Chinas Politik, dem Umgang mit dem eigenen Volk, der versuchten Expansion usw. Fakt ist aber, dass knapp 80% des Stroms bei Bitcoin aus erneuerbaren Energien stammt. Wie China Kraftwerke baut, hat damit nur am Rande zu tun.

Dass Kohle in China dominierend bei der Energieerzeugung ist, stimmt. Das möchte ich gar nicht abstreiten. Man sollte aber nicht automatisch davon ausgehen, dass die Miningfarmen diesen Strom nutzen (siehe der andere Artikel über Wasserkraft, Regenzeit und dem 35 prozentigen Einbruch der Hashrate). Miner siedeln sich da an, wo Energie günstig ist. Das sind überwiegend Regionen, in denen es mehr als genug erneuerbare Energien gibt. Nicht nur, aber vorwiegend, sonst würde Bitcoin nicht auf so einen hohen Anteil bei erneuerbaren Energien kommen.

Man kann sich gern über die verbleibenden ~20% Gedanken machen, die aus anderen Quellen stammen, aber dann sollte man sich auch fragen, ob man wirklich so oft in den Urlaub fliegen muss, ob man wirklich ein Auto braucht, ob man nur lokal produzierte Produkte kauft usw. Man muss nicht alles davon umsetzen, aber es gibt aus meiner Sicht größere Baustellen als Bitcoin. Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob das auf dich zutrifft und versuche nur Bitcoin in Relation zu anderen "energieverschwendenen" Bereichen zu setzen. Einen Großteil der Flüge könnte man z. B. einsparen, genauso wie schon geschrieben, in erneuerbare Energien investieren und den Kohleausstieg weiter vorantreiben. Oder Verbrennerautos komplett abschaffen und dafür sorgen, dass der Strom für alternative Fahrzeuge wirklich nur aus erneuerbaren Energien stammt. Das bringt allen Bereichen etwas, die Energie benötigen.

Dass Banken, die Produktion und der Transport von Bargeld usw. auch viel Strom verbraucht, hatten wir ja auch schon, auch wenn ich da leider nach wie vor keine Zahlen habe. Genauso wie den Punkt, dass Bitcoin genauso mit deutlich geringerer Hashrate funktionieren würde. Wenn sich Mining nicht mehr lohnt, hören die Miningfarmen ganz schnell damit auf oder reduzieren es zumindest drastisch. Das passiert auch automatisch, denn mit dem nächsten Halving in 4 Jahren stammt der Reward der Miner nur noch zu etwa 50% aus neuen Coins und zu 50% aus Gebühren für Transaktionen. Letztere kann man aber auch mit deutlich weniger Miningpower berechnen und wenn der Preis für Bitcoin nicht unermesslich hochsteigt, lohnen sich so viele konkurrierende Miner gar nicht mehr.

Edit: Vielleicht noch zum Verständnis, weil ich nicht weiß, ob das jedem klar ist, aber für die vorherigen Sätze ist das wichtig: Mit jedem Halving alle ~4 Jahre wird die Zahl der gefundenen BTC pro Tag halbiert, das heißt in einigen Halvings stammen die Einnahmen der Miner fast nur noch aus den Transaktionsgebühren. Mehr Transaktionen als es aktuell schon gibt, kann das Netzwerk aber nicht verarbeiten, was Mining automatisch weniger attraktiv macht. Das einzige, was dies verhindern könnte, wären deutlich höhere Transaktionsgebühren. Dadurch würde Bitcoin aber uninteressant für Nutzer.
Nur durch Transaktionsgebühren kriegt man Kosten für Hardware und Strom nur in einem kleineren Rahmen wieder rein. Spätestens dann muss das Netzwerk der Miner also schrumpfen.
Zuletzt geändert von cM0 am 17.04.2021 11:24, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Kryptowährungen - Vires In Numeris

Beitrag von langhaariger bombenleger »

Es ist halt analog dieselbe Unsinns-Argumentation wie bei der Drogenpolitik der CDU / CSU. Frei zitiert "Man hat schon Alkohol und Zigaretten als Volksdroge, deshalb soll Marihuana nicht hinzukommen, man will nicht noch eine".
Herrlich oder, man identifiziert Alkohol und Zigaretten also als Problem, aber ohne dieses wirklich anzugehen, verbietet man andere Drogen, die der Erkenntnis nach weit ungefährlicher sind. Das ist offensichtlich im höchsten Maße Willkür. Als Konsequenz dieser Absurdität im Standpunkt erhält man dann sinngemäß so Weisheiten wie: Marihuana ist schlechter als Alkohol, weil es illegal ist.

So ist es auch bei Bitcoin, die Welt ist ein einziger Saustall, aber der Neuling, der macht auch Dreck, das geht ja gar nicht.
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Re: Kryptowährungen - Vires In Numeris

Beitrag von cM0 »

Deswegen sage ich, lieber Kohlekraftwerke stilllegen statt Bitcoin verbieten. Da haben alle was von und das packt das Problem wirklich an der Wurzel, statt nur einen kleinen Teilbereich der Abnehmer anzugehen.

Ich finde das Thema Energieverbrauch auch etwas ermüdend. Hier im Forum macht mir das noch Spaß und man kann gut drüber reden, aber auf anderen Seiten steht das Argument unter jedem Artikel, der nur entfernt mit Bitcoin zu tun hat. Meistens vorgetragen von Leuten, die sich weder mit Bitcoin noch dem Energieverbrauch auseinandersetzen und das finde ich schade. Wenn ich sowas lese wie "Bitcoin verbraucht so viel Energie wie Land XY, das sollte man verbieten und ich wünsche allen, die investiert sind, dass sie pleitegehen", vergeht mir direkt die Lust auf eine Diskussion. Das ist hier zum Glück nicht der Fall, deswegen bin ich auch gern hier unterwegs. Unterschiedliche Ansichten darf es natürlich gern geben, nur habe ich ein Problem mit sehr extremen Ansichten von uninformierten Leuten. Wie gesagt, das sehe ich hier zum Glück nicht :)
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Re: Kryptowährungen - Vires In Numeris

Beitrag von johndoe1544206 »

cM0 hat geschrieben: 17.04.2021 10:53 Immerhin bauen sie einen und das würden sie auch ohne Bitcoin tun :) Sicher kann man jetzt noch weitere Argumente finden, ich bin auch kein Fan von Chinas Politik, dem Umgang mit dem eigenen Volk, der versuchten Expansion usw. Fakt ist aber, dass knapp 80% des Stroms bei Bitcoin aus erneuerbaren Energien stammt. Wie China Kraftwerke baut, hat damit nur am Rande zu tun.

Dass Kohle in China dominierend bei der Energieerzeugung ist, stimmt. Das möchte ich gar nicht abstreiten. Man sollte aber nicht automatisch davon ausgehen, dass die Miningfarmen diesen Strom nutzen (siehe der andere Artikel über Wasserkraft, Regenzeit und dem 35 prozentigen Einbruch der Hashrate). Miner siedeln sich da an, wo Energie günstig ist. Das sind überwiegend Regionen, in denen es mehr als genug erneuerbare Energien gibt. Nicht nur, aber vorwiegend, sonst würde Bitcoin nicht auf so einen hohen Anteil bei erneuerbaren Energien kommen.

Man kann sich gern über die verbleibenden ~20% Gedanken machen, die aus anderen Quellen stammen, aber dann sollte man sich auch fragen, ob man wirklich so oft in den Urlaub fliegen muss, ob man wirklich ein Auto braucht, ob man nur lokal produzierte Produkte kauft usw. Man muss nicht alles davon umsetzen, aber es gibt aus meiner Sicht größere Baustellen als Bitcoin. Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob das auf dich zutrifft und versuche nur Bitcoin in Relation zu anderen "energieverschwendenen" Bereichen zu setzen. Einen Großteil der Flüge könnte man z. B. einsparen, genauso wie schon geschrieben, in erneuerbare Energien investieren und den Kohleausstieg weiter vorantreiben. Oder Verbrennerautos komplett abschaffen und dafür sorgen, dass der Strom für alternative Fahrzeuge wirklich nur aus erneuerbaren Energien stammt. Das bringt allen Bereichen etwas, die Energie benötigen.

Dass Banken, die Produktion und der Transport von Bargeld usw. auch viel Strom verbraucht, hatten wir ja auch schon, auch wenn ich da leider nach wie vor keine Zahlen habe. Genauso wie den Punkt, dass Bitcoin genauso mit deutlich geringerer Hashrate funktionieren würde. Wenn sich Mining nicht mehr lohnt, hören die Miningfarmen ganz schnell damit auf oder reduzieren es zumindest drastisch. Das passiert auch automatisch, denn mit dem nächsten Halving in 4 Jahren stammt der Reward der Miner nur noch zu etwa 50% aus neuen Coins und zu 50% aus Gebühren für Transaktionen. Letztere kann man aber auch mit deutlich weniger Miningpower berechnen und wenn der Preis für Bitcoin nicht unermesslich hochsteigt, lohnen sich so viele konkurrierende Miner gar nicht mehr.

Edit: Vielleicht noch zum Verständnis, weil ich nicht weiß, ob das jedem klar ist, aber für die vorherigen Sätze ist das wichtig: Mit jedem Halving alle ~4 Jahre wird die Zahl der gefundenen BTC pro Tag halbiert, das heißt in einigen Halvings stammen die Einnahmen der Miner fast nur noch aus den Transaktionsgebühren. Mehr Transaktionen als es aktuell schon gibt, kann das Netzwerk aber nicht verarbeiten, was Mining automatisch weniger attraktiv macht. Das einzige, was dies verhindern könnte, wären deutlich höhere Transaktionsgebühren. Dadurch würde Bitcoin aber uninteressant für Nutzer.
Nur durch Transaktionsgebühren kriegt man Kosten für Hardware und Strom nur in einem kleineren Rahmen wieder rein. Spätestens dann muss das Netzwerk der Miner also schrumpfen.
Nur, dass man mich nicht falsch verstehe. Ich sage nicht, dass Bitcoin und alle, die darin investieren (ich ja auch ) Verbrechen an der Menschlichkeit begehen.

Mich interessiert das Thema nur, und wenn es etwas negatives aufkommt, find ichs schön darüber zu reden/diskutieren. Anders wird man nicht schlauer bei dem Thema.

Bitcoin wird nicht das Zünglein an der Waage sein, wenn die Klimaziele nicht erreicht werden. Diese Probleme muss man systematischer an anderer Stelle angehen, und dass laut deiner Quelle eh 80% erneuerbar sind, wusste ich zB nicht.
Dass das hauptsächlich in China stattfindet, finde ich noch immer noch nicht toll, aber das ist dann, wie hier auch schon gesagt wurde, generell ein systemtechnisches Problem und auf alle Industrien etc. ausweitbar. Wenn Bitcoin nur mit Vulkanenergie in Island oder so geminet werden würde, wärs natürlich praktischer, aber dann sind wir im Thema Wunschdenken.

Generell Energieverbrauch.

So wie ich das verstanden habe, und das ist jetzt eher eine Frage, müssen ja alle Transaktionen durch das Netzwerk bestätigt werden, was Rechenleistung fordert. Damit Leute bereit sind, diese Rechenleistung zu stellen, fällt als Belohnung bei den Rechnungen wiederum ein Betrag an BItcoin ab. Die Leute "minen" daher Bitcoin, führen aber als Hauptaufgabe aber eigentlich eine Transaktionsbestätigung aus.
Jetzt, wo ich mir unsicher werde:
Je mehr Miner, desto komplizierter werden die Rechenaufgaben, desto mehr Leistung braucht man zum lösen der Aufgaben, und desto unattraktiver wird das Minen "pro Grafikkarte", weswegen die Leute mehr Miningfarmen bauen um mehr Gewinn zu erwirtschaften etc. etc..Wenn es wieder weniger Miner gibt, werden die Rechenaufgaben weniger kompliziert, der Energieverbrauch sinkt, und es wird für die einzelnen Miningeinheiten wieder rentabler. Verstehe ich das so richtig?

Ein wachsendes Netz an Minern und der daher einhergehende Energieverbrauch ist dahingehend eigentlich für die Funktionsweise nicht notwendig, hilft aber natürlich dabei, das Netz zu dezentralisieren ?
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Re: Kryptowährungen - Vires In Numeris

Beitrag von cM0 »

@ Nerevar³: Keine Sorge, ich habe dich gedanklich nicht bei den BTC Hatern einsortiert :D Wenn du ein Problem damit hättest, hättest du sicher keine BCH (wobei viele BCH Befürworter ein Problem mit BTC haben, aber das ist ein anderes Thema) oder andere Coins und man merkt auch an deinen Beiträgen, dass dich das Thema interessiert.

Um deine Fragen zu beantworten: Du verstehst das richtig, mit der Ausnahme, dass man eigentlich keine Grafikkarten, sondern effizientere ASIC Miner für das Bitcoin Mining verwendet. Grafikkarten nutzt man eher für andere Coins, allen voran ETH.
Aber um auf das Bitcoinnetz zurückzukommen: Die Difficutly ist variabel, richtig. Umso mehr Leute Mining betreiben, umso schwieriger werden die Aufgaben. Der Kuchen ist immer gleich groß (aktuell 6,25 BTC pro Block, in 4 Jahren 3,125 BTC pro Block usw.). Durch mehr Miningpower versucht man nur die Chance zu erhöhen, den nächsten Block zu finden. Selbst wenn ich jetzt mit meiner Grafikkarte einsteigen würde, könnte ich theoretisch einen Bitcoinblock finden, wenn ich durch Glück die richtige Aufgabe löse. Nur ist die Chance so gering, dass das in der Praxis nicht passieren wird. Leute schließen sich in Miningpools zusammen, damit die Leute insgesamt eine höhere Chance haben, einen Block zu finden. Die Verteilung erfolgt dann anteilig anhand der bereitgestellten Rechenleistung. Das muss aber nicht so gehandhabt werden. Theoretisch kann jeder für sich allein minen, nur ist die Chance des einzelnen auf Bitcoinblöcke dabei so gering, dass man es gleich lassen kann.
Rein zum Bestätigen der Transaktionen reicht theoretisch 1 leistungsstarker PC aus, wobei das Netz dann absolut zentral wäre. Damit das Netz richtig funktioniert, braucht man mehr Bestätigungen von verschiedenen Teilnehmern. Eine gewisse Menge an Hashpower sollte aber bestehen, sonst kann jemand der mehr Power hat, das Netz einfach übernehmen und doppelte Transaktionen durchführen. Kurzfristig macht ihn das reich, aber direkt danach würde niemand mehr Bitcoin haben wollen und das ganze System würde zusammenbrechen.
Insofern ist die Konzentration des Minings in China durchaus etwas, das man im Auge behalten sollte. Die Regierung stand Bitcoin lange sehr feindlich gegenüber. Mittlerweile sehen die das entspannter, aber ich würde nicht ausschließen, dass China irgendwann starken Einfluss auf die Miningfarmen hat oder diese gar übernimmt. Das wären insgesamt dann mehr als die benötigten 51% um das Netzwerk zu kontrollieren. Dabei muss man aber auch beachten, dass nicht automatisch die ganze Hardware in China steht, nur weil der Miningpool seine zentrale Stelle in China hat. Ich könnte mich auch von hier aus dem F2Pool in China anschließen. Meine Hardware steht aber trotzdem hier und ich könnte jederzeit einem anderen Pool beitreten (wenn ich noch minen würde).
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Re: Kryptowährungen - Vires In Numeris

Beitrag von dx1 »

Interview mit dem, der die Million aus Bitcoin-Gewinnen an die Grünen gespendet hat:

https://www.golem.de/news/interview-mit ... 55803.html
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Re: Kryptowährungen - Vires In Numeris

Beitrag von langhaariger bombenleger »

Ist halt ein Interview mit jemandem der eine Meinung hat, nicht irgendeine Qualifikation darüber zu reden oder überhaupt irgendwelche Argumente ausführt. Aus Informationssicht also für mich eine Nullnummer, eher Klatschpresse. Ich würde mangels meines Expertenwissens mich niemals über solche Dinge in öffentlichen Interviews derart äußern, ich finde das schickt sich nicht und ist auch total anmaßend. Aber wenn er halt so überzeugt von seinen Überzeugungen ist, dann muss es wohl raus. Außerdem lässt sich hinterfragen, was nach seiner Sicht oder aus Konsequenz der Offenlegung seiner gesamten Argumentationsstruktur noch so alles "zerstört" werden sollte und ob das eine Welt ist, in der dx1 Leben möchte :)

Aber schön, dass er Geld gemacht hat und nun soviel spendet.
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