Über den Sinn und Unsinn der Rundfunkbeiträge

Hier gehört alles rein, was nichts mit dem Thema Spiele zu tun hat.

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Mythenmetz
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Über den Sinn und Unsinn der Rundfunkbeiträge

Beitrag von Mythenmetz »

Ave!

Ich muss mir gerade mal ein bisschen den Frust aus den Gedanken tippen.

Nachdem ich im Oktober letzten Jahres studienbedingt in meine erste, eigene Wohnung gezogen bin kam auch relativ schnell Post vom Rundfunkservice, mit der Aufforderung, meine Rundfunkbeiträge zu bezahlen. Das Geld war zwar sowieso schon knapp, aber "Gut", dachte ich mir, "Du bist ja ein braver Bürger, also zahls einfach."

Und schon wurden die ersten ~50 Euro für 3 Monate überwiesen.

Einige Wochen später kam die nächste Rechnung. Wieder ~50 Euro für 3 Monate. Und einige Wochen darauf kam die dritte. Mittlerweile habe ich schon einiges an Gebühren bezahlt. Und je öfter ich zum Überweisungsschalter gehe und den nächsten Betrag abdrücke, desto öfter habe ich das Gefühl, dass hier irgendetwas fundamental falsch läuft.

Ich schaue weder ARD, noch ZDF. Ich nutze keine Onlineangebote dieser Institutionen. Ich höre kein Radio, ich gucke keine Sportübertragungen. Mit welcher Begründung werden mir monatlich fast 18 Euro in Rechnung gestellt, für einen Service, den ich nicht nutze? Wie kann es sein, dass es legal ist, dass ich gezwungen werde, für einen Service zu zahlen, den ich nicht in Anspruch nehme? Und wieso ist der Aufschrei gegen diese Regelung nicht größer? Wären es 5 Euro im Monat - Meine Güte, okay. Aber alle 3 Monate 50 Euro abdrücken find ich als Student, der kein eigenes Einkommen hat, ganz schön heftig.

Es gibt viele Abgaben an den Staat, die auf den ersten Blick merkwürdig erscheinen oder die man lieber nicht zahlen würde. In vielen davon kann man aber zumindest noch irgendeine Form von dahinterstehender Logik erkennen. Aber bei den Rundfunkbeiträgen hört für mich jegliches Verständnis auf. Vergessen wir mal für einen Moment die Höhe des Betrages und alles andere drumherum: Ich habe ein grundlegendes, moralisches Problem mit diesem System. Es kommt mir vor als würde mir ein Schulschläger mein Essensgeld klauen und ich habe keine Möglichkeit, mich dagegen zu wehren.

Gedanken?
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Achmedtheanimal
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Re: Über den Sinn und Unsinn der Rundfunkbeiträge

Beitrag von Achmedtheanimal »

ich nutze durchaus einige angebote der ÖR (sportschau, heute show, nachrichten und diverse satiregipfel)

ABER warum hat jedes verkackte bundesland sein eigenen kleinen spartensender mit indendanten der locker mal 200.000 im jahr einsackt
warum haben die deutschen ÖR mehr geld als jede andere fernsehanstalt dieses planeten, kriegt aber keine qualität wie z.b. der BBC hin (Sherlock um himmels willen)
17.98 im monat und ohne unterscheidung der haushalte ist mir zuviel, und ich erwarte gespannt den ausgang diverser sammelklagen gegen diesen Stasiverein, der Melderegister ausliest und mit Strafen droht

schlimm finde ich in dem zusammenhang auch die willfährigkeit unserer Landesregierungen, die die neuen Rundfunkgesetze ja erst veranschiedet haben
da haben wohl lukrative Stühle in den Aufsichtsräten gelockt

zum kotzen sowas
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C.Montgomery Wörns
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Re: Über den Sinn und Unsinn der Rundfunkbeiträge

Beitrag von C.Montgomery Wörns »

Diese Zwangsabgabe für die Haushalte finde ich auch schwachsinnig. Aber man kann halt nicht nachvollziehen wer es nutzt und wer nicht...zumindest nicht ohne extreme kosten zu haben^^

Finde es eigentlich eher beschissen wie das Geld verwendet wird. Auf ARD+ZDF kommt eigentlich fast nur scheiße. Nur Sport ist da interessant. Superscheiße auch, dass die einen überteuerten Moderator nach dem anderen einstellen, obwohl die Sendeformate auch ohne diese funktionieren würden. Dem Bildungsauftrag kommen die öffentlich rechtlichen auch nur selten nach.

Naja...ich habe Heute auch wieder überwiesen und habe aufgehört mich darüber zu ärgern.
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porii
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Re: Über den Sinn und Unsinn der Rundfunkbeiträge

Beitrag von porii »

Zumal die mit unserem Geld ihre Mitarbeiter bezahlen, wodurch ich den Sinn noch weniger verstehe denen mein Geld in den Rachen zu werfen.
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Wulgaru
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Re: Über den Sinn und Unsinn der Rundfunkbeiträge

Beitrag von Wulgaru »

Weswegen die neue Gebühr auch ein bisschen ärgerlich ist, ist doch folgendes: Viele von uns haben bisher nur ein Laptop angemeldet gehabt. Kawumms von jetzt auf gleich 13 Euro mehr im Monat. Dann kommt noch die Gruppe die GEZ seit Jahren ignoriert und nun doch automatisch erfasst wird. von 0 auf 17...

...grundsätzlich hätte ich nichts gegen eine Gebühr, wenn das ganze transparenter wäre. Sowas wie die Tagesschau ist Goldstandard den man erst zu schätzen weiß wenn mal längere Zeit andere Nachrichten schauen musste, aber gleichzeitig fließt so viel Geld in so viel Müll...
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crewmate
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Re: Über den Sinn und Unsinn der Rundfunkbeiträge

Beitrag von crewmate »

Und der gute Stoff wird ignoriert.
Allein die ganzen Experimente, die auf ZDF neo bzw Eins Plus liefen oder noch laufen. Wobei die leider nicht überall empfangbar sind.

Ich freue mich, das wir mit Philip Walulis jetzt unseren eigenen, deutschen Charlie Brooker haben.
Breaking Bad lief zuerst auf Arte, werbefrei. Ebenso Mad Man.
Das die Sender nicht mehr interessante Risiken angehen, liegt wohl an den Schwierigen Freigabe Bedingungen.

Und Radio sowieso. Im Ruhrpot haben wir die Wahl zwischen WDR (mit EinsLive) und den unsäglichen Sendern der WAZ Gruppe. Zumindest 1Live hat ein interessantes Nicht Programm mit "Plan B" und garantiert "Wham!" frei.

Ich hoffe, das die Öffentlichen weiter mit der Zeit gehen und ihre Mediatheken ausbauen. Die vom ZDF ist furchtbar.