Wulgaru hat geschrieben:Deuterium hat geschrieben:
Und zu den Comicstilen. Gut. Aus ausreichender Entfernung sieht auch jeder Mensch gleich aus.
Das ist imho ähnlich oberflächlich auch wenn du damit natürlich nichts abfällig angreifst. Die Aussage mit den franko-belgischen Comics meine ich durchaus ernst, ich bin ein großer Fan davon und würde diese These jederzeit verteidigen und zwar nicht nur weil ich diese Art von Comics aus der Ferne beurteile. Das gleiche gilt für amerikanische Comics bzw. amerikanische Superheldencomics. Wer mir ernsthaft erzählt das DC und Marvel keinerlei Gemeinsamkeiten haben...meinetwegen, will kein Riesenfaß aufmachen, aber das sehe ich anders.
Natürlich gibt es stilistische Elemente, die besonders beim amerikanischen, dem franko-belgischen Comic zu finden sind. Wenn ich da nur oberflächlich oder von ausreichender Entfernung draufschaue, sehe ich allerdings keine Unterschiede. Von einer gewissen Distanz ist jeder Mensch irgendwann nur noch ein schwarzes Pünktchen. Das meine ich. Wenn ich allerdings ohne Brett vorm Kopf auf die Dinge schaue, erkenne ich recht schnell Unterschiede. Ich sehe umgehend, ob ein Comic von Hergé, Ibanez oder Uderzo gezeichnet wurde. Jeder Zeichner hat einen idividuellen Strich. Genauso ist es auch bei der amerikanischen Gangart. Es gibt sogar im Mainstream teilweise so einzigartige Zeichen- oder Colorierungsmethoden, dass man sich erst mal daran gewöhnen muss. Millers "The return of the dark knight" hat es bei mir alleine schon auf Grund des Zeichenstils sehr schwer, "The long halloween" kennt keine feinen Schattierungen sondern nur hell und schwarz.
Und auch bei der Erzählstruktur gibt es dann deutliche Unterschiede. Wenn ich Miller gelesen habe, musste ich mich immer erst mal wieder davon überzeugen, dass ich kein testosteronabgefüllter Muskelberg bin und hab erst mal ein Paar Integrale gelöst, um im Kopf wieder klarzukommen.