Also ich kann dir einen direkten Erfahrungsbericht geben. Ich habe Wirtschaftinformatik an einer FH studiert und vor ca. 3 Jahren fertig geworden und jetzt dementsprechend schon ein Weilchen im Beruf.
Natürlich unterscheiden sich die Studiengänge von Hochschule zu Hochschule (vorallem auch von Uni zu FH), aber hier mal meine Sicht:
Mathe war bei uns nicht so schlimm wie am Anfang vermutet. Wir hatten die ersten beiden Semester Wirtschaftsmathematik I+II und im zweiten und dritten Semester Statistik I+II. Da musste man sich irgendwie durchkämpfen, aber wer den Willen hat schafft das auch. Das war es aber auch schon an den harten Matheblöcken. Gibt dann natürlich noch Kostenleistungsrechnung, VWL, Rechnungswesen etc. wo auch immer wieder was gerechnet werden muss, aber da sind Fachverständnis und Zusammenhänge verstehen wesentlich wichtiger als Mathe-Skills, das hat man dann drauf.
Anonsten hat bei uns C und C++ zum Grundstudium von der Programmierung gehört. Hier hatte man - wie auch schon erwähnt wurde - durchaus einen Vorteil, wenn man schon etwas Ahnung von Programmierung hat, aber man schaffts auch ohne Vorwissen. Ich hatte mir vor Beginn des Studiums ein C-Buch gekauft und mich schon mal etwas damit vertraut gemacht...aber da ist eher das allgemeine Sprachverständnis (Schleifen, If/Else, Speicherverwaltung, etc.) wichtig, als jetzt unbedingt eine Sprache zu kennen. Wer schon mal kleines bisschen programmiert hat, kommt da gut rein. Ansonsten so das Standardzeug... Unix/Linux, Datenbanken, Netzwerke/Rechnernetze was die Hard-Skills anging. Ansonsten so Standardwirtschaftszeug wie BWL etc.
Im Hauptstudium gab es dann keine Pflichtfächer mehr zum Programmieren, da konnte man dann selber bei den Wahlfächer sich raussuchen ob man eher mehr was Richtung Informatik macht (Java, C# .NET, Web, ...) oder ob man Fächer aus dem Wirtschaftsbereich nimmt (Marketing etc, aber da hab ich nix weiter gemacht

).
Zu den Pflichtfächern hat dann noch sowas wie Software-Engineering, Management-Skills, Steuerlehre, SAP (okay, da musste man noch ABAP programmieren), Simulation betrieblicher Prozesse, Geschäftsprozessmodellierung, Informationssicherheit, Informatikrecht usw. gehört.
Ich hab mich von den Wahlfächern her eher auf die Programmierung gestürzt und Java, C#, wissenschaftlich-technische Visualisierung und sowas gemacht.
So, jetzt vielleicht noch der interessanteste Teil...Arbeit. Ich kann dir hier natürlich nur aus dem Osten Deutschlands (konkret Dresden) erzählen:
Einen Job nach dem Studium zu bekommen war absolut kein Problem. Ich kenne auch keinen aus meinem Studiengang der nicht zeitnah einen Job bekommen hat. Beruflich wollte ich mich erst mal in der Entwicklungsschiene etwas austoben und habe nach dem Studium dann als Consultant für Softwareentwicklung angefangen, also primär Programmierung (nebenbei bisschen Kundenberatung). Ich fande es schon nicht schwer direkt vor Ort einen Job zu finden, wenn man da noch bisschen flexibel ist stehen einem viele Türen offen. Berater und Entwickler werden zur Zeit viele gesucht (Java eher mehr als Microsoft/.NET). SAP-Leute sind eh immer gefragt (man muss allerdings dann mit dem Hass der Leute leben können, die noch richtig entwickeln

), wenn du da an der Hochschule Chancen hast Kurse zu belegen, solltest du danach auch problemlos was finden.
Ansonsten kenn ich bei uns auch Leute, die mit Programmierung gar nichts weiter zu tun haben wollte, die arbeiten jetzt als Wirtschaftsprüfer oder im Projektmanagement.
Nicht ganz unwichtig ist vielleicht neben dem Studium zu arbeiten. Als Wirtschaftsinformatiker hat man einen der wenigen Studiengänge, wo man schon sehr gut fachbezogen nebenbei arbeiten kann. Ich hab nach dem 3. Semester als Werkstudent bei einem IT-Dienstleister angefangen zu programmieren (40 Stunden im Monat), bei uns wurden in den Softwarebuden auch generell reichlich Werkstudenten gesucht. Das hat zwei große Vorteile:
1. Es macht sich gut im Lebenslauf, wenn man nebenbei schon in der Branche gearbeitet hat
2. Man hat später eventuell schon Connections. Ich hab nach meinem Studium nicht eine Bewerbung geschrieben. Da wo ich nebenbei gearbeitet habe, habe ich auch gleich meine Diplomarbeit geschrieben und die haben mich danach auch nahtlos übernommen.
So, das war jetzt mehr als ich schreiben wollte, aber vielleicht vermittelt dir das bisschen ein Bild.