Mohammed "beleidigen"
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- Worrelix
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Mohammed "beleidigen"
Anlaß:
In Kalifornien dreht jemand einen Film, in dem Mohammed vorkommt und "bei sexuellen Handlungen gezeigt und seine Rolle als Überbringer von Gottes Wort angezweifelt [wird]. Zudem wird er als Kinderschänder und Mörder dargestellt.".
Einige Ausschnitte des Films sollen auf YouTube gelandet sein.(Link)
Daraufhin sind US Botschaften von Islamisten in Lybien und Ägypten belagert und in Bengasi sogar niedergebrannt worden. Dabei kam ein amerikanischer Diplomat ums Leben.
(Quelle)
Ich frage mich gerade, wie man mit dem Thema sinnvoll umgehen soll.
Beispielsweise, ob man den Film fertigstellen sollte oder nicht.
Hier treffen zwei völlig unterschiedliche (unvereinbare?) Weltanschauungen aufeinander. "Unsere" Religion beschränkt sich bei einem Großteil der Bevölkerung ja auf "Wir haben Feiertage und Hochzeit und Beerdigung finden in der Kirche statt." und hierzulande kommt man ja letzten Endes sogar ungeschoren davon, wenn man das Oberhaupt der katholischen Kirche auf der Titelseite einer Zeitschrift als inkontinent darstellt.
In Lybien/Ägypten hingegen reicht die Vorstellung, daß es eine halbe Weltreise entfernt ein Film gemacht wird, der die eigenen religiösen Gefühle verletzt, aber den man wahrscheinlich nie zu sehen bekommt, um gegen die Botschaften des Landes vorzugehen. Nicht etwa, um dort zivilisiert Protest einzulegen, sondern, um die Botschaft einzunehmen (wenn auch nur symbolisch durch hissen einer eigenen Flagge auf den Mauern).
Wenn man jetzt sagt:
"Wir machen den Film fertig. Die freie Meinungsäußerung darf durch nichts auf der Welt beeinträchtigt werden." wird das natürlich zu weiteren Ausschreitungen führen. Erst recht, seit dieser Film dort bekannt geworden ist. Das politische Klima wird dadurch ebenfalls geschärft.
Wenn man jetzt aber "kuscht" und sagt: "Kein Menschenleben darf riskiert werden. Der Film wird nicht hergestellt.", ist das auch nicht optimal, da dadurch das Zeichen gesetzt wird, daß man mit solchen Ausschreitungen etwas erreicht und diese als legitimes Mittel ansieht - also noch mehr als bisher.
Nicht zu vergessen, daß dadurch auch unsere Gesellschaft letztendlich nach Teilen des Islam "lebt", indem zB keine Karikaturen und solche Darstellungen von Mohammed mehr verbreitet werden (dürfen?).
Was ist eure Meinung dazu?
In Kalifornien dreht jemand einen Film, in dem Mohammed vorkommt und "bei sexuellen Handlungen gezeigt und seine Rolle als Überbringer von Gottes Wort angezweifelt [wird]. Zudem wird er als Kinderschänder und Mörder dargestellt.".
Einige Ausschnitte des Films sollen auf YouTube gelandet sein.(Link)
Daraufhin sind US Botschaften von Islamisten in Lybien und Ägypten belagert und in Bengasi sogar niedergebrannt worden. Dabei kam ein amerikanischer Diplomat ums Leben.
(Quelle)
Ich frage mich gerade, wie man mit dem Thema sinnvoll umgehen soll.
Beispielsweise, ob man den Film fertigstellen sollte oder nicht.
Hier treffen zwei völlig unterschiedliche (unvereinbare?) Weltanschauungen aufeinander. "Unsere" Religion beschränkt sich bei einem Großteil der Bevölkerung ja auf "Wir haben Feiertage und Hochzeit und Beerdigung finden in der Kirche statt." und hierzulande kommt man ja letzten Endes sogar ungeschoren davon, wenn man das Oberhaupt der katholischen Kirche auf der Titelseite einer Zeitschrift als inkontinent darstellt.
In Lybien/Ägypten hingegen reicht die Vorstellung, daß es eine halbe Weltreise entfernt ein Film gemacht wird, der die eigenen religiösen Gefühle verletzt, aber den man wahrscheinlich nie zu sehen bekommt, um gegen die Botschaften des Landes vorzugehen. Nicht etwa, um dort zivilisiert Protest einzulegen, sondern, um die Botschaft einzunehmen (wenn auch nur symbolisch durch hissen einer eigenen Flagge auf den Mauern).
Wenn man jetzt sagt:
"Wir machen den Film fertig. Die freie Meinungsäußerung darf durch nichts auf der Welt beeinträchtigt werden." wird das natürlich zu weiteren Ausschreitungen führen. Erst recht, seit dieser Film dort bekannt geworden ist. Das politische Klima wird dadurch ebenfalls geschärft.
Wenn man jetzt aber "kuscht" und sagt: "Kein Menschenleben darf riskiert werden. Der Film wird nicht hergestellt.", ist das auch nicht optimal, da dadurch das Zeichen gesetzt wird, daß man mit solchen Ausschreitungen etwas erreicht und diese als legitimes Mittel ansieht - also noch mehr als bisher.
Nicht zu vergessen, daß dadurch auch unsere Gesellschaft letztendlich nach Teilen des Islam "lebt", indem zB keine Karikaturen und solche Darstellungen von Mohammed mehr verbreitet werden (dürfen?).
Was ist eure Meinung dazu?
Zuletzt geändert von Worrelix am 12.09.2012 17:06, insgesamt 1-mal geändert.
- Almalexian
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Re: Mohammed "beleidigen"
Wenn ich richtig informiert bin, dann ist auch in Ägypten/Libyen die Verletzung internationaler, diplomatischer Abkommen (wozu auch die Verletzung der Immunität eines Botschaftsgeländes zählt), das Zerstören fremden Eigentums sowie Mord aus welchem Grund auch immer, verboten. Dementsprechend sind alle dort beteiligten Aufwiegler Kriminelle und sind auch als solche zu betrachten.
Etwas anderes wäre es, wenn die Meinungs- und Religionsfreiheit von diesen Staaten grundsätzlich verneint würde und das Morden und Brandschatzen aus religiösen Gründen gebilligt würde. Dann wäre es tatsächlich bedenklich, Kontakte zu Ländern mit derart unterschiedlichen Weltanschauungen zu unterhalten, da man nicht erwarten könnte, dass derartige Taten von der örtlichen Polizei unterbunden werden (wie effektiv sei dahingestellt). Man müsste sogar annehmen, dass ein solches Land sogar aktiv Beihilfe leistet, da die politischen Dogmen hier mit den religiösen zusammenfließen.
Aber dem ist ja nicht so. Daher: Kriminelle und Terroristen gehören bestraft, ob ihre Gefühle durch Darstellungen ihrer Religion verletzt werden, hin oder her. Sowohl das Heimatland des Provokanteurs als auch dass der Kriminellen gewährt eine gewisse Meinungsfreiheit und verurteilt insbesondere Gewalt als Reaktion darauf. In einem funktionierenden Rechtssystem müsste man dabei auch nicht auf der Hut vor Racheaktionen sein, das größere Problem ist wohl weniger die Provokation als vielmehr das Versagen der Sicherheitskräfte in den Ländern, die die geltenden Gesetze nicht ausreichend verteidigen können.
Etwas anderes wäre es, wenn die Meinungs- und Religionsfreiheit von diesen Staaten grundsätzlich verneint würde und das Morden und Brandschatzen aus religiösen Gründen gebilligt würde. Dann wäre es tatsächlich bedenklich, Kontakte zu Ländern mit derart unterschiedlichen Weltanschauungen zu unterhalten, da man nicht erwarten könnte, dass derartige Taten von der örtlichen Polizei unterbunden werden (wie effektiv sei dahingestellt). Man müsste sogar annehmen, dass ein solches Land sogar aktiv Beihilfe leistet, da die politischen Dogmen hier mit den religiösen zusammenfließen.
Aber dem ist ja nicht so. Daher: Kriminelle und Terroristen gehören bestraft, ob ihre Gefühle durch Darstellungen ihrer Religion verletzt werden, hin oder her. Sowohl das Heimatland des Provokanteurs als auch dass der Kriminellen gewährt eine gewisse Meinungsfreiheit und verurteilt insbesondere Gewalt als Reaktion darauf. In einem funktionierenden Rechtssystem müsste man dabei auch nicht auf der Hut vor Racheaktionen sein, das größere Problem ist wohl weniger die Provokation als vielmehr das Versagen der Sicherheitskräfte in den Ländern, die die geltenden Gesetze nicht ausreichend verteidigen können.
- Exedus
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Re: Mohammed "beleidigen"
Es gibt Menschen die leben noch im Mittelalter und ja ich bin der Meinung das der Film weiter gedreht werden sollte.
- Boesor
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Re: Mohammed "beleidigen"
Ich halte von solchen Filmen und gezielten Provokationen nichts.
Wie auch in diesem fall geht es nicht um eine sachliche Auseinandersetzung, sondern um das gezielte provozieren und schüren von Hass.
Und ob das noch unter "meinungsfreiheit" laufen muss zweifel ich ernsthaft an.
Wie auch in diesem fall geht es nicht um eine sachliche Auseinandersetzung, sondern um das gezielte provozieren und schüren von Hass.
Und ob das noch unter "meinungsfreiheit" laufen muss zweifel ich ernsthaft an.
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Re: Mohammed "beleidigen"
Sehe ich auch so, trotzdem sind die gewalttätigen Reaktionen indiskutabel, selbst wenn es das einzige Ziel des Films sein sollte, zu provozieren.Boesor hat geschrieben:Ich halte von solchen Filmen und gezielten Provokationen nichts.
Wie auch in diesem fall geht es nicht um eine sachliche Auseinandersetzung, sondern um das gezielte provozieren und schüren von Hass.
Und ob das noch unter "meinungsfreiheit" laufen muss zweifel ich ernsthaft an.
- Exedus
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Re: Mohammed "beleidigen"
mag sein das der Film nur der Provokation dient, aber man hatte verschiedene Möglichkeiten darauf zu reagieren wobei Ignorieren die beste gewesen wäre.
- Dark_Randor
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Re: Mohammed "beleidigen"
Ich finds ja immer erschreckend, wie diese gezielten Provokationen perfekt im Sinne ihrer Urheber aufgehen...Pius Quintus hat geschrieben:Sehe ich auch so, trotzdem sind die gewalttätigen Reaktionen indiskutabel, selbst wenn es das einzige Ziel des Films sein sollte, zu provozieren.Boesor hat geschrieben:Ich halte von solchen Filmen und gezielten Provokationen nichts.
Wie auch in diesem fall geht es nicht um eine sachliche Auseinandersetzung, sondern um das gezielte provozieren und schüren von Hass.
Und ob das noch unter "meinungsfreiheit" laufen muss zweifel ich ernsthaft an.
- Suppression
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Re: Mohammed "beleidigen"
So ist das aber halt mit der Meinungsfreiheit, man kann sich nicht nur die Dinge herauspicken, die einem gefallen und den Rest verbieten - dann isses ja irgendwie keine Meinungsfreiheit mehr, wa?Boesor hat geschrieben:Ich halte von solchen Filmen und gezielten Provokationen nichts.
Wie auch in diesem fall geht es nicht um eine sachliche Auseinandersetzung, sondern um das gezielte provozieren und schüren von Hass.
Und ob das noch unter "meinungsfreiheit" laufen muss zweifel ich ernsthaft an.
Solange er in dem Film nicht zu Gewalt aufruft, ist es legitim - Geschmacklos, sinnlos und reine Provokation, sicher, aber eben legitim.
Man kann über einen solchen Film streiten, aber nicht morden, denn DAS ist nie gerechtfertigt.
- RVN0516
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Re: Mohammed "beleidigen"
Weil´s auf beiden Seiten so verbohrte, intollerante Chaoten gibt.
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Re: Mohammed "beleidigen"
Hier vielleicht nicht, aber die USA sind in Sachen Meinungsfreiheit viel weiter als wir.Boesor hat geschrieben:Ich halte von solchen Filmen und gezielten Provokationen nichts.
Wie auch in diesem fall geht es nicht um eine sachliche Auseinandersetzung, sondern um das gezielte provozieren und schüren von Hass.
Und ob das noch unter "meinungsfreiheit" laufen muss zweifel ich ernsthaft an.
Zu den Aufstaenden kann ich nur sagen, wegen so nem Mist gibts Krawalle, aber wenn wir dort moerderische und fanantische Diktatoren wie die Saudis,Uzbek oder das aegyptische Militaer unterstuetzen tut sich weniger. Sehr komisch.
Die sollten lieber zusehen,dass sie das imperialistische Joch endlich loswerden, so wie Suedamerika es fast geschafft hat, anstatt staendig solche Aktionen zu starten, die Fremdherrschaft quasi einladen!
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- Beiträge: 1823
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Re: Mohammed "beleidigen"
Na, dann schnapp Dir mal den Rest der Sozialistischen Internationalen, reise in diese Länder und mach denen da den Volkserzieher. Die Margot Honnecker kommt sicher auch mit, und wenn Du den Chavez noch ins Flugzeug kriegst, reicht's sogar für 'ne Runde Skat. Bestimmt kann es die Bevölkerung in diesen Ländern kaum erwarten, dass Du denen zeigst, wie man die Ketten der Imperialisten zerbricht.Armin hat geschrieben:Hier vielleicht nicht, aber die USA sind in Sachen Meinungsfreiheit viel weiter als wir.Boesor hat geschrieben:Ich halte von solchen Filmen und gezielten Provokationen nichts.
Wie auch in diesem fall geht es nicht um eine sachliche Auseinandersetzung, sondern um das gezielte provozieren und schüren von Hass.
Und ob das noch unter "meinungsfreiheit" laufen muss zweifel ich ernsthaft an.
Zu den Aufstaenden kann ich nur sagen, wegen so nem Mist gibts Krawalle, aber wenn wir dort moerderische und fanantische Diktatoren wie die Saudis,Uzbek oder das aegyptische Militaer unterstuetzen tut sich weniger. Sehr komisch.
Die sollten lieber zusehen,dass sie das imperialistische Joch endlich loswerden, so wie Suedamerika es fast geschafft hat, anstatt staendig solche Aktionen zu starten, die Fremdherrschaft quasi einladen!

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Re: Mohammed "beleidigen"
In den Medien wird ja leider nie gezeigt was mit den Aufgebrachten geschieht. Man sieht keine Verhaftungen oder ähnliches. Stattdessen nur wie diese ihrer Unmut freien Lauf lassen. Es entsteht der Eindruck, dass diese randalieren und morden und dann ungestraft wieder in ihre Häuser einkehren.
Gab es nicht auch schon vorher einen Fall, wo eine Botschaft gestürmt wurde und nur eine Person überlebt hatte, weil diese beteurte an Allah zu glauben?
Eigentlich möchte ich darüber gar nicht diskutieren, da ich da ziemlich voreingenommen bin in Richtung Islam.
Gab es nicht auch schon vorher einen Fall, wo eine Botschaft gestürmt wurde und nur eine Person überlebt hatte, weil diese beteurte an Allah zu glauben?
Eigentlich möchte ich darüber gar nicht diskutieren, da ich da ziemlich voreingenommen bin in Richtung Islam.
- crewmate
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Re: Mohammed "beleidigen"
Und mehr brauchen wir dazu nicht mehr zu sagen. Das war immer so, ist so und wird immer so sein. Die Frage it nur, wie viel Presse diese Leute bekommen. So wie ihr euch hier äußert, noch nicht genug.RVN0516 hat geschrieben:Weil´s auf beiden Seiten so verbohrte, intollerante Chaoten gibt.
Ihr seid süchtig danach und ihr wollt mehr
- crewmate
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Re: Mohammed "beleidigen"
Und mehr brauchen wir dazu nicht mehr zu sagen. Das war immer so, ist so und wird immer so sein. Die Frage it nur, wie viel Presse diese Leute bekommen. So wie ihr euch hier äußert, noch nicht genug.RVN0516 hat geschrieben:Weil´s auf beiden Seiten so verbohrte, intollerante Chaoten gibt.
Ihr seid süchtig danach und ihr wollt mehr
- Wulgaru
- Beiträge: 29391
- Registriert: 18.03.2009 12:51
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Re: Mohammed "beleidigen"
Tja....mich interessiert einfach mal der Film. Es ist sehr einfach über irgendein Halbwissen zu diskutieren. Vielleicht ist es ja Lärm um nichts, vielleicht haben ist es aber auch wirklich ein antislamischer Film. Darüber liest man dann natürlich wieder am wenigsten, weil Gewaltbilder viel unterhaltsamer sind, als der eigentlichen Ursache auf den Zahn zu fühlen.