
kleine regeln: kritik ist erwünscht, genau so wie verbesserungsvorschläge und austausch, allerdings keine endlos langen unterhaltungen (verweise da auf den unendlich-thread hin!). also, schreibt schön

Kurzgeschichte: Die grausame Liebe
Es war kurz vor 10 Uhr als er aufstand. Er ging ins Bad, zog sich um sah in den Spiegel. Er nahm sein Haargel und stylte sich seine Haare. Sein Name ist David. An diesem Tag hatte er wieder Physiotherapie, denn er hatte vor wenigen Wochen einen schlimmen Sturz erlitten, dabei brach er sich das rechte Bein.
An der Physio angekommen sah er diese wundervolle Schönheit, welche auf zwei grünen Krücken rumlief. Sie war bildhübsch, hatte blonde Haare, ihre Augen leuchteten wie der Polarstern. David ist sprachlos, am liebsten würde er sie fragen, ob sie einen Kaffee trinken gehen, aber er ist dabei wie hypnotisiert.
Er starrt sie an, als würde er ein Götzenbild anbeten. So geht das zirka 10 Minuten, bis er an das nächste Gerät muss. David geht wehmütig. Er weiß, beim nächsten Mal muss er sie fragen.
Als er wieder nach Hause kommt, schreibt er einen Zettel mit seiner Telefonnummer, steckt ihn seine Tasche und überlegt sich, wie er sie am besten fragt.
„Hmm, wie wäre es damit: „hey was hast du gemacht? ….. Du ich muss jetzt gleich weiter aber wir könnten ja einen Kaffee drinken gehen, ich hol dich auch ab“. Er überlegt den ganzen restlichen Tag damit. In seiner Fanatasie sind sie schon beim Kaffee trinken, wie er sie nach Hause fährt und sich leidenschaftlich küssen.
Am nächsten Tag hat er wieder Physiotherapie, aber heute ist sie nicht da. Er hat Pech, denn sie hat eine Stunde später als er. So geht das noch zwei Tage, eher er sie wieder sieht. David geht in die Umkleide, voller Tatendrang will er sie gleich fragen, doch David ist von seinen Gefühlen wie gelähmt. Sie redet grade mit dem Therapeuten, David will sie ja unbedingt fragen, aber er kneift.
Nun sieht er sie vorläufig ein letztes Mal, langsam geht sie auf ihren Krücken in die Umkleide. Fünf Minuten später sieht er sie, wie sie von ihrer Mutter abgeholt wird. Wütend über sich selbst macht er sich an seine letzten Einheiten, ehe er wieder gehen muss. Von nun an beginnt eine irre Fahrt der Gefühle. Seine Wut schlägt um in Selbstmitleid.
David begreift langsam, dass er sie womöglich verloren hat. Aber er will nicht aufgeben, denn er will sie um jeden Preis. Sollte er sie noch einmal sehen, muss er seine Chance nutzen.
(bis hier hin auf einer wahren Begebenheit)
Wochen später: David hat wieder Physiotherapie. Mittlerweile hat er sich schon fast an den Gedanken gewöhnt, sie nie wieder zu sehen. Aber es kommt alles ganz anders.
Als er grade dabei ist, aufs Lauffahrad zu steigen, kommt seine Flamme an. David packt seinen ganzen Mut zusammen.
„Hey, darf ich mal fragen was du gemacht hast?“
Sie erwidert: „Ach, ich bin die Treppe gestürzt und hab mir den Meniskus gerissen“.
„Oh… Das hört sich aber gar nicht gut an. Da mir hier leider die Zeit begrenzt ist, darf ich dich denn mal zu einem Kaffee einladen? Ich würde dich auch abholen?!“
„Ja, warum nicht. – Dann bist zum nächsten Mal“.
David ist begeistert, endlich hat er sich für seinen Mut belohnt. Zwei Wochen später ruft sie ihn an, ob sie denn nun Kaffee trinken gehen. David macht sich bereit, zieht sein kariertes blaues Hemd an, seine dunkelblaue Jeans und seine schwarzen Turnschuhe. Er steigt in sein Auto und holt sie ab.
Beim abholen hat David noch eine kleine Überraschung dabei: ein Strauß Schneeglöckchen. Als sie im Auto sitzen, erfährt er auch endlich ihren Namen. Sie heißt Melanie, ist 18 Jahre und macht gerade eine Ausbildung zur Krankenschwester. Am Café angekommen, reden die beiden über endlos wichtige und unwichtige Dinge, kommen sich immer näher. Bevor David Melanie wieder heimfährt, machen die beiden noch einen Spaziergang um den kleinen See der gleich um die Ecke des Café´s ist. Die Sonne glitzert im Schnee, die Enten fliegen gen Sonnenuntergang und beide küssen sich leidenschaftlich. Beide sind total verliebt in einander.
Als David ihr gesteht, dass er schon lange in sie verliebt ist, fragt sie ihn, warum er sie denn nicht schon eher gefragt hat. Er erwidert, „nun, ich war so schüchtern und geblendet von dir dass ich mich einfach nicht überwinden konnte.“
Bei ihrem zu Hause angekommen, verbringen die beiden eine leidenschaftliche Nacht miteinander. (Anm. d. Autors: sie treiben es bis in die Morgenstunden [passt aber nicht zur Geschichte])
Wochen ziehen ins Land, als beide in den Urlaub fahren möchten. Doch dann passiert das unwahre. Melanie bringt gerade einen Brief zur Post, als sie gerade wieder in Davids Auto einsteigen möchte wird sie von einem anderen Fahrer frontal erfasst.
David schnellt aus seinem Fahrzeug hinaus, leistet noch erste Hilfe, aber für Melanie kommt jede Hilfe zu spät.
„David, du bist… das Beste…. Was mir je….. passiert ist. Ich liebe di….“
Geschockt von diesem Erlebnis bricht David zusammen. Alles ist auf einmal so unwahr. Warum gerade sie, wieso gerade er ? Als er im Krankenhaus aufwacht, ist er in seinen Träumen längst wieder vereint mit ihr. Sie laufen gemeinsam am Strand entlang, während die Sonne rot erleuchtet. Doch es ziehen große Wolken auf, denn der Himmel weint für sie.
Am Tag der Beerdigung.
In einem weißen Sarg mit roten Schlaufen wird sie getragen, mit weißen Rosen wird sie beerdigt. David ist der letzte, welcher fassungslos am Grab steht. Er ringt mit den Tränen, der Wut über den Unfall, über die gemeinsame Zeit, mit dem Warum. In seinem Brief steht in den letzten Zeilen,
„Gemeinsam ziehen wir in die Ferne, verbunden in unserem Herzen werden wir immer gemeinsam bleiben. Leb wohl, ich werde dich immer lieben egal wo ich gerade bin, in Liebe dein David.“
ENDE