Allgemeiner Politikthread

Hier gehört alles rein, was nichts mit dem Thema Spiele zu tun hat.

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

Benutzeravatar
Boesor
Beiträge: 7853
Registriert: 09.12.2009 18:49
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Boesor »

Wulgaru hat geschrieben:
Rechtlich wie bisher. Nur wird er bisher immer davon gebremst, dass er von bestimmten Parteien getragen wird, die er nicht zu harsch kritisiert, weil sie ihn ja auch wiederwählen könnten. Rückkoppelnd kritisiert er auch die anderen Parteien nicht zu harsch, um nicht parteiisch zu wirken.
In der neuen Situation könnte er das
Könnte das nicht ebensogut dazu führen das der Präsident zu einem Stammtischhelden und Parolenpräsidenten verkommt? Immerhin muss er doch seine Wähler bedienen und die erwarten schonungslose kritik an den fiesen Politikern.
Ich finde dafür haben wir schon die jeweiligen lager (Opposition) und nicht zuletzt die Bild zeitung, da gefällt mir ein etwas würdevollerer Präsident besser.
Benutzeravatar
speedie²
Beiträge: 4529
Registriert: 01.06.2009 20:13
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von speedie² »

ich wäre mal dafür dass ein amt des bundespräsidenten einfach eine parteilose person ist. somit kann sich dann keine partei rühmen dass sie den bundespräsidenten gestellt hat bzw. dass er aus eigenen reihen kommt.

gauck ist bis jetzt der einzigste.
Benutzeravatar
Aurellian
Beiträge: 2200
Registriert: 03.02.2010 14:04
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Aurellian »

Und doch sagen alle, dass Gauck ja in Wirklichkeit ihr Kandidat war. Ich sehe ehrlich gesagt nicht den Unterschied, ob der BP nun ein Parteimitglied war oder nicht. Von Weizsäcker beispielsweise war doch auch nen CDU-Mann und hat seinen Job trotzdem mehr als ordentlich gemacht, so dass er bei der zweiten Wahl nicht einmal nen Gegenkandidaten hatte.
Vernon
Beiträge: 2481
Registriert: 23.10.2006 19:09
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Vernon »

Es gab damals ein ungeschriebenes Gesetz, dass der Bundespräsident nicht von der regierenden Partei gestellt werden soll. Dies hat die CDU irgendwann mal gebrochen, und nu simma da wo wir sind.

Falls die Müllmänner, Kindergärtner und sonstwer streiken, weil sie zuwenig Bewegung haben: werdet Zusteller! :D
Benutzeravatar
Aurellian
Beiträge: 2200
Registriert: 03.02.2010 14:04
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Aurellian »

Das wurde dann aber ziemlich zügig gebrochen, nämlich direkt bei der Wahl des zweiten BP.
Benutzeravatar
Wulgaru
Beiträge: 29391
Registriert: 18.03.2009 12:51
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Wulgaru »

Wenn es sich nur auf eine regierende Partei bezog, sogar gleich beim ersten mal. Die FDP war schließlich im Regierungsboot.

Per se finde ich das aber auch eigentlich nicht verwerflich. Was hätte man denn ernsthaft gegen Leute wie Lammert oder Thierse einzuwenden, wenn diese nach Gauck Bundespräsident werden sollten? Parteilichkeit kann man solchen Personen, wie eben auch den meisten Bundespräsidenten sicher nicht vorwerfen. Wäre auf jeden Fall besser als einfach den Feel-Good-Kandidaten zu suchen. Solange das nämlich noch die Bundesversammlung macht, liefe das nach diesem Schema ab. Ich würde das nächste mal auf Käßmann tippen.

Daher wäre eine offene Wahl, bei der vielleicht sogar die Parteien nicht die alleinige Nominierungshoheit hätten, doch viel interessanter.
Benutzeravatar
Aurellian
Beiträge: 2200
Registriert: 03.02.2010 14:04
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Aurellian »

Wulgaru hat geschrieben:Wenn es sich nur auf eine regierende Partei bezog, sogar gleich beim ersten mal. Die FDP war schließlich im Regierungsboot.
Stimmt, hast recht. Ich war irgendwie davon ausgegangen, dass die CDU damals schon/noch allein regiert hätte.
johndoe921088
Beiträge: 1823
Registriert: 10.12.2009 13:57
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von johndoe921088 »

Wulgaru hat geschrieben:Wenn es sich nur auf eine regierende Partei bezog, sogar gleich beim ersten mal. Die FDP war schließlich im Regierungsboot.

Per se finde ich das aber auch eigentlich nicht verwerflich. Was hätte man denn ernsthaft gegen Leute wie Lammert oder Thierse einzuwenden, wenn diese nach Gauck Bundespräsident werden sollten? Parteilichkeit kann man solchen Personen, wie eben auch den meisten Bundespräsidenten sicher nicht vorwerfen. Wäre auf jeden Fall besser als einfach den Feel-Good-Kandidaten zu suchen. Solange das nämlich noch die Bundesversammlung macht, liefe das nach diesem Schema ab. Ich würde das nächste mal auf Käßmann tippen. [...]
Oder die Göring-Eckardt. *Grusel*
Wieso sind auf einmal alle so scharf auf die Geistlichkeit im Schloss? Moralinsaures Betroffenheits-Blabla muss ich nicht auch noch aus Bellevue hören, da reicht mir die Sonntagsmesse völlig aus... :|
Benutzeravatar
Wulgaru
Beiträge: 29391
Registriert: 18.03.2009 12:51
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Wulgaru »

Protestantischer Papstersatz? Kann man auch gleichzeitig die Frage stellen warum der eigentlich immer so populär ist, vor allem auf Deutschland bezogen. Sind die Medien ja auch ganz vorne dabei. Wobei es hier ja nicht um freudfreudi-heile-welt-rethorik geht, sondern um eine Instanz die mit sehr vielen Grundwerten unserer Gesellschaft auf Kriegsfuß steht.
johndoe921088
Beiträge: 1823
Registriert: 10.12.2009 13:57
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von johndoe921088 »

Wulgaru hat geschrieben:Protestantischer Papstersatz? Kann man auch gleichzeitig die Frage stellen warum der eigentlich immer so populär ist, vor allem auf Deutschland bezogen. Sind die Medien ja auch ganz vorne dabei. Wobei es hier ja nicht um freudfreudi-heile-welt-rethorik geht, sondern um eine Instanz die mit sehr vielen Grundwerten unserer Gesellschaft auf Kriegsfuß steht.
Öhm, über wen reden wir hier gerade? Und ich habe so meine Zweifel, dass "die Protestanten" scharf auf einen eigenen Papst sind (trotz erwünschtem Bündnis Thron-Altar), da ein solches Amt ihrem Verständnis von Kirche doch diametral entgegen steht. ;)
Benutzeravatar
Wulgaru
Beiträge: 29391
Registriert: 18.03.2009 12:51
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Wulgaru »

Ich glaube der der Otto-Normal-Protestant weiß herzlich wenig was sein Protestantendasein vom katholisch sein unterscheidet....was nebenbei bemerkt ein sehr wünschenswerter Zustand ist.

Medien und Menschen brauchen eben immer Symbolfiguren. Warum war Käßmann denn so populär? Nein, nicht weil sie betrunken war, sondern weil sie eine Frau in einem sehr hohem Kirchenamt war, die sich gut ausdrücken konnte. Sie konnte Bilder produzieren und für Menschen als Vorbild dienen. Mir völlig egal ob sie das war, aber was anderes ist der Papst und auch der Bundespräsident auch nicht...von daher nur logisch das ein Hirte im Schloß sitzt. :wink:
johndoe921088
Beiträge: 1823
Registriert: 10.12.2009 13:57
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von johndoe921088 »

Wulgaru hat geschrieben:Ich glaube der der Otto-Normal-Protestant weiß herzlich wenig was sein Protestantendasein vom katholisch sein unterscheidet....was nebenbei bemerkt ein sehr wünschenswerter Zustand ist.
Unwissenheit (bzw. Ignoranz) ist nie wünschenswert.
Medien und Menschen brauchen eben immer Symbolfiguren. Warum war Käßmann denn so populär? Nein, nicht weil sie betrunken war, sondern weil sie eine Frau in einem sehr hohem Kirchenamt war, die sich gut ausdrücken konnte. Sie konnte Bilder produzieren und für Menschen als Vorbild dienen. Mir völlig egal ob sie das war, aber was anderes ist der Papst und auch der Bundespräsident auch nicht...von daher nur logisch das ein Hirte im Schloß sitzt. :wink:
Was die Symbolfiguren angeht, stimme ich Dir zu. Warum die Käßmann allerdings so populär ist, habe ich mich in der Tat immer gefragt. Ich persönlich halte sie für eine maßlos überschätze Selbstdarstellerin und arrogante Gleichmacher-Ökomene-Faschistin.
Aber das driftet hier wieder zu sehr von der Politik ab. Kurz: Künftig werden wir wohl in der Tat nicht um einen Bischof Huber oder "Ex-Bischöfin" Käßmann oder Ratspräsidentin Göring-Eckardt in Bellevue herum kommen.

Edit: Natürlich ist der Papst von katholischer Warte her schon etwas mehr als eine Symbolfigur, das führt hier aber zu weit. ;)
Benutzeravatar
Wulgaru
Beiträge: 29391
Registriert: 18.03.2009 12:51
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Wulgaru »

Pius Quintus hat geschrieben:
Wulgaru hat geschrieben:Ich glaube der der Otto-Normal-Protestant weiß herzlich wenig was sein Protestantendasein vom katholisch sein unterscheidet....was nebenbei bemerkt ein sehr wünschenswerter Zustand ist.
Unwissenheit (bzw. Ignoranz) ist nie wünschenswert.
Wenn der einzige Nutzen dieses Wissen dazu dient, Unterschiede zu betonen die jahrhundertelang zu viel Leid und Blut geführt, heute aber jegliche gesellschaftliche Bedeutung verloren haben....doch Unwissen ist manchmal sehr gut.
Was bringt mir denn die Unterscheidung verschiedener Formen des Christentums, wenn ich nicht gerade orthodox bin? Nichts, ist maximal Allgemeinwissen. Die Basis ist entweder eine sowieso verschwommene Vorstellung eines Christentums oder die Bibel.

@Käßmann
Sie war doch die erste Frau oder? Insofern...wenn man dann wie gesagt noch eloquent ist und zu provozieren weiß...Medienfigur ist geboren. Ist wie bei allen typischen Plasberg/Illner-Gästen. Mögen alle sehr kluge Leute sein, aber warum sind sie gleich im Fernsehen und erklären mir die Welt? :wink:
johndoe921088
Beiträge: 1823
Registriert: 10.12.2009 13:57
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von johndoe921088 »

Wulgaru hat geschrieben:[Wenn der einzige Nutzen dieses Wissen dazu dient, Unterschiede zu betonen die jahrhundertelang zu viel Leid und Blut geführt, heute aber jegliche gesellschaftliche Bedeutung verloren haben....doch Unwissen ist manchmal sehr gut. Was bringt mir denn die Unterscheidung verschiedener Formen des Christentums, wenn ich nicht gerade orthodox bin? Nichts, ist maximal Allgemeinwissen. Die Basis ist entweder eine sowieso verschwommene Vorstellung eines Christentums oder die Bibel.
Schon um zu wissen, was man glaubt, sind Kenntnisse der eigenen Konfession elementar (was selbstverständlich die Bibel miteinschließt). Mag sein, dass das Gros der heutigen Christen das anders sieht, allerdings ist das keine Frage der Mehrheit. Wie will man denn im interreligiösen Dialog mitreden, wenn man seinen eigenen Glauben nicht vertreten kann? Damit, dass Du offenbar auf Teufel komm raus eine Reduktion willst bzw. die Unterschiede zwischen evangelisch und katholisch beiseite schieben willst, obwohl es sie faktisch gibt und sie durchaus fundamental sind, machst Du es Dir zu leicht. Eine "Pippi-Langstrumpf-Ökumene" ("Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt") ist schlicht nicht aufrichtig.
(Das alles natürlich auch christlicher Sicht geschrieben, einem Atheisten können die Unterschiede in der Tat eher egal sein bzw. fallen in dessen Allgemeinwissen.)
@Käßmann
Sie war doch die erste Frau oder? Insofern...wenn man dann wie gesagt noch eloquent ist und zu provozieren weiß...Medienfigur ist geboren. Ist wie bei allen typischen Plasberg/Illner-Gästen. Mögen alle sehr kluge Leute sein, aber warum sind sie gleich im Fernsehen und erklären mir die Welt? :wink:
Die erste Frau als was? Als Bischöfin (in Deutschland) nicht, das war Maria Jepsen. ;)
Benutzeravatar
Wulgaru
Beiträge: 29391
Registriert: 18.03.2009 12:51
Persönliche Nachricht:

Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Wulgaru »

Wikipedia meint zumindest das sie erste Ratsvorsitzende war...daher...erste Frau denke ich doch. :wink:

@Kirchen
Sicherlich gibt es Unterschiede in den Glaubensauffassungen, in den Gottesdiensten und in bestimmten Regeln usw.. Das was öffentlich diskutiert wird, läuft aber nicht auf dieser Ebene ab. Mir ist das Thema allerdings tatsächlich zu unwichtig. Ich habe meine Konfession und weiß auch warum, allerdings stehe ich Institutionen dieser weitreichenden Art dann doch eher skeptisch gegenüber. Die katholische Kirche mag für mich da noch autoritärer und verkrusteter wirken als die evangelische, aber wie gesagt...ist ja dann auch wieder eine freiwillige Entscheidung. Die Basis des Glauben ist für mich trotz allem die gleiche, man kann sich immer entscheiden ob man lieber die Unterschiede oder die Gemeinsamkeiten betont.