Allgemeiner Politikthread

[johndoe921088]

Naja...die Position ist eben nicht mehr so eindeutig wie vor ein paar Jahren. Es ging immer das klare Signal von der Politik aus "100% Kurs Isrealische Regierung". Das hat sich geändert, wie man zum Beispiel auch an Niebülls Besuch in Palästina sehen kann...wäre früher undenkbar gewesen.

Liegt natürlich auch an dem starken Rechtsruck der Israelis und bestimmten politischen Entscheidungen die deutsche eben einfach nicht gut finden, unabhängig davon welches Land diese getroffen hat. Das spiegelt sich auch in der Politik wieder und gerade die SPD kann ja nicht so tun, als wenn es keine Kritik an Israel gäbe...zumindest nicht, solange sie einen linken Parteflügel hat.

Nibelungentreue verlangt ja auch keiner (und wird mittlerweile nicht mal mehr von den Amis gewährt). Aber die Einseitigkeit der Kritik stößt mir sauer auf. Sowenig wie die Palästinenser bloße Opfer eines "imperialisitsch-zionistischen Aggressors" sind, so wenig sind die Israelis die Unschuldslämmer auf der Schlachtbank der "fanatisch-moslemischen Terroristen". Der Konflikt liegt viel tiefer und ist zu komplex, um mit einem Schlagwort wie "Apartheid" oder "Ghetto" etikettiert zu werden. Soviel (politische) Klugheit muss ich von jedem Politiker erwarten können. Oder aber es steckt wirkliches Kalkül Gabriels dahinter, um sich der Linkspartei anzubiedern. (Siehe dazu auch diese kleine (leicht polemische) Abhandlung "Gabriels Dschihad".)

[machbetmu]

Naja...die Position ist eben nicht mehr so eindeutig wie vor ein paar Jahren. Es ging immer das klare Signal von der Politik aus "100% Kurs Isrealische Regierung". Das hat sich geändert, wie man zum Beispiel auch an Niebülls Besuch in Palästina sehen kann...wäre früher undenkbar gewesen.

Liegt natürlich auch an dem starken Rechtsruck der Israelis und bestimmten politischen Entscheidungen die deutsche eben einfach nicht gut finden, unabhängig davon welches Land diese getroffen hat. Das spiegelt sich auch in der Politik wieder und gerade die SPD kann ja nicht so tun, als wenn es keine Kritik an Israel gäbe...zumindest nicht, solange sie einen linken Parteflügel hat.

Nibelungentreue verlangt ja auch keiner (und wird mittlerweile nicht mal mehr von den Amis gewährt). Aber die Einseitigkeit der Kritik stößt mir sauer auf. Sowenig wie die Palästinenser bloße Opfer eines "imperialisitsch-zionistischen Aggressors" sind, so wenig sind die Israelis die Unschuldslämmer auf der Schlachtbank der "fanatisch-moslemischen Terroristen". Der Konflikt liegt viel tiefer und ist zu komplex, um mit einem Schlagwort wie "Apartheid" oder "Ghetto" etikettiert zu werden. Soviel (politische) Klugheit muss ich von jedem Politiker erwarten können. Oder aber es steckt wirkliches Kalkül Gabriels dahinter, um sich der Linkspartei anzubiedern. (Siehe dazu auch diese kleine (leicht polemische) Abhandlung "Gabriels Dschihad".)

Du machst jetzt auch wieder den Fehler, in Gabriels Aussage eine Charakterisierung des ganzen Konflikts zu sehen, dabei hat sich die Apartheid, wie er auch in der von mir geposteten Erklärung klargestellt hat, doch nur und ausschließlich auf die Zustände in Hebron bezogen. Wenn ich das richtig verstanden habe, war er gerade dort, und wenn das sein Eindruck ist wird er ihn doch schildern können ohne zerrissen zu werden.

[Pyoro-2]

Dass man Politikern grundsätzlich jedes Wort 3x umdreht ist eh sowas, dass unserer Demokratie mMn nicht zuträglich ist. Das bewirkt letztlich nur, dass die nurnoch über Sprecher oder Vorformuliertes reden und ansonsten lieber die Klappe halten...

€: zwar nid bei uns aber fällt mir da gerade ein:
http://www.medienspiegel.ch/archives/003563.html
^^

[johndoe921088]

Du machst jetzt auch wieder den Fehler, in Gabriels Aussage eine Charakterisierung des ganzen Konflikts zu sehen, dabei hat sich die Apartheid, wie er auch in der von mir geposteten Erklärung klargestellt hat, doch nur und ausschließlich auf die Zustände in Hebron bezogen. Wenn ich das richtig verstanden habe, war er gerade dort, und wenn das sein Eindruck ist wird er ihn doch schildern können ohne zerrissen zu werden.

Nochmal: Vergleiche verbieten sich im Nahost-Konflikt -auch in "Teilen" des Konflikts, wie z.B. Hebron- einfach; und wenn dann ein erfahrener Politiker, der Gabriel nunmal ist, damit ankommt, muss er sich nicht wundern, entsprechenden Gegenwind zu erhalten.
Ich halte ja generell nicht viel von Siggi-Pop, aber für so dumm, dass er nicht wusste, wie seine Kommentare aufgefasst werden (oder dass die Linkspartei ihm dafür applaudiert), halte ich ihn nicht.

[johndoe921088]

Dass man Politikern grundsätzlich jedes Wort 3x umdreht ist eh sowas, dass unserer Demokratie mMn nicht zuträglich ist. Das bewirkt letztlich nur, dass die nurnoch über Sprecher oder Vorformuliertes reden und ansonsten lieber die Klappe halten..

Wärst Du auch so großzügig, wenn Gabriel sich bspw. in der Neonazi-Mordserie so dumm geäußert hätte?

[Pyoro-2]

Was, etwa in der Mordserie, in der sich die ganzen Medien reihenweise lächerlich gemacht ham', indem sie das als "Dönermorde" abgestempel ham' - natürlich die selben Medien, die jezz kritisieren, wenn sich Gabriel - vielleicht oder vielleicht auch nicht - in 'nem Vergleich vergriffen hat? ^^

[Wulgaru]

Du machst jetzt auch wieder den Fehler, in Gabriels Aussage eine Charakterisierung des ganzen Konflikts zu sehen, dabei hat sich die Apartheid, wie er auch in der von mir geposteten Erklärung klargestellt hat, doch nur und ausschließlich auf die Zustände in Hebron bezogen. Wenn ich das richtig verstanden habe, war er gerade dort, und wenn das sein Eindruck ist wird er ihn doch schildern können ohne zerrissen zu werden.

Nochmal: Vergleiche verbieten sich im Nahost-Konflikt -auch in "Teilen" des Konflikts, wie z.B. Hebron- einfach;

Das sehe zum Beispiel ich absolut anders. Vergleiche hin oder her...okay Gabriel beschreibt ja etwas und fasst es dann zusammen, möglicherweise mit nem dummen Schlagwort. Wir reden nicht mehr über den Inhalt, sondern nur noch über das Schlagwort. Das ist Bildzeitungsdiskussionskultur. Unabhängig davon relativiert sich nichts durch "die haben aber auch". Wenn man so die Situation in Hebron oder wo anders auffasst, ist man selbst der relativierende.

[johndoe921088]

Nochmal: Vergleiche verbieten sich im Nahost-Konflikt -auch in "Teilen" des Konflikts, wie z.B. Hebron- einfach;

Das sehe zum Beispiel ich absolut anders. Vergleiche hin oder her...okay Gabriel beschreibt ja etwas und fasst es dann zusammen, möglicherweise mit nem dummen Schlagwort. Wir reden nicht mehr über den Inhalt, sondern nur noch über das Schlagwort. Das ist Bildzeitungsdiskussionskultur. Unabhängig davon relativiert sich nichts durch "die haben aber auch". Wenn man so die Situation in Hebron oder wo anders auffasst, ist man selbst der relativierende.

Was Gabriel da in Hebron gesehen hat, ist sicher kein idyllischer Zustand mit glücklichen Menschen- gebont, kein Widerspruch. Es geht mir um das "wie". Von seiner Äußerung ist es nach meinem Empfinden nicht mehr weit zum Holocaust-Vergleich ("Die Israelis haben selbst KZs aufgemacht, sind also nicht besser als die Nazis!"), was pure Relativierung wäre.
Eine Person des öffentlichen Lebens sollte natürlich ebenso frei denken können wie jeder andere Mensch auch. Aber in seinen Äußerungen muss er einfach vorsichtiger sein- und wenn ich Gabriels Erläuterungen zu seinem Ausbruch auf Facebook lese, weiß ich, dass ihm das dann auch klar geworden sein muss.

[johndoe921088]

Was, etwa in der Mordserie, in der sich die ganzen Medien reihenweise lächerlich gemacht ham', indem sie das als "Dönermorde" abgestempel ham' - natürlich die selben Medien, die jezz kritisieren, wenn sich Gabriel - vielleicht oder vielleicht auch nicht - in 'nem Vergleich vergriffen hat? ^^

Es geht mir um das Messen mit zweierlei Maß. Meiner Meinung nach ist man z.B. bei dummer Israelkritik sehr viel toleranter als z.B. bei dummen Kommentaren zu Verbrechen mit rechtsradikalem Hintergrund...
Aber gut, über die Medien und die Berichtersttatung müssen wir uns wirklich nicht streiten, ich glaube, wir halten beide nicht viel vom Gros der deutschen Journaille (wenn sicher auch aus anderen Gründen).

[Pyoro-2]

Das seh ich aber mal definitiv nicht so. Juden, Nazis und Kinderschänder sind wohl die Top3 Themen, bei denen man am schnellsten seinen Job verlieren kann. ^^

[johndoe921088]

Das seh ich aber mal definitiv nicht so. Juden, Nazis und Kinderschänder sind wohl die Top3 Themen, bei denen man am schnellsten seinen Job verlieren kann. ^^

Bei Nazis und Kinderschändern gebe ich Dir recht, Antisemitismus aber (vor allem in seiner "akademischen Form" als Antizionismus) ist definitiv gesellschaftsfähiger (s. aktuelle Studie zu Antisemitismus in Deutschland) als die beiden anderen "Krankheiten".

[Pyoro-2]

Wo denn? Ich erinnere mich schon an den Aufstand bei 'ner harmlosen Werbekampagne namens "Jedem das seine". Uha, alles Nazis ...kinderschändende Nazis möglicherweise sogar

[crewmate]

bitch please.

[Wulgaru]

Wenn man aber bei sowas die moralische Entrüstung kritisiert, muss ich dann auf der anderen Seite sagen, das es der jeweilige Konzern nicht besser verdient hat. Welcher Vollidiot segnet solche Kampagnen ab (die wahrscheinlich sehr teuer war)?

[Pyoro-2]

Bei der PSP Dinge? Kann mir gut vorstellen, dass das kalkulierter Effekt war. Diese bekannte VW-Attentäter Werbung war ja auch sowas