Allgemeiner Politikthread

[KING_BAZONG]

Ach und das schließe ich aus bzw. lindere es ab, indem ich "junge Männer" aus Afrika massenhaft reinhole ? Dann wird in Spanien und Portugal oder Griechenland plötzlich investiert und die Wirtschaft boomt, weil wir statt eigener Leute (die es gibt) oder Europäer (die im Falle von Spanien auch oft wieder in ihr Land zurückkehren, da es sich dort wieder leicht entspannt) eben Afrikaner ausbilden (nein nein, hier gilt "Abgraben der jungen Generation" ja nicht, gell ?) ? Aha

[mr archer]

Nun, zumindest habe ich dich soweit, dich nach einem Tag mit Bezug auf Migranten in Deutschland von "eigenen Leuten" sprechen zu hören. Das soll mir für heute genügen.

[KING_BAZONG]

"Stimmt so in der von dir postulierten Absolutheit nicht."

[johndoe527990]

Natürlich ist das alles hausgemacht von denen, die jetzt nach "Fachkräften" schreien. Erst jahrelang nicht ausgebildet oder in unzureichender Menge, dann die Alten (das geistige Know-How) in die Rente abgeschoben statt ihnen eventuelle Teilzeitangebote zu machen (bei denen sie weiterhin ihr Wissen einbringen und eventuelle Nachfolger einarbeiten) und jetzt das Vakuum beklagen und nach billigen ausländischen Fachkräften krakeelen.
So langsam kommen wir der Sache näher, also denen, die von der Masseneinwanderung tatsächlich profitieren und die sich viel davon versprechen und sie deshalb auch voran peitschen

Ich glaube du entfernst dich eher. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Deswegen, ohne mich.

[KING_BAZONG]

Ganz easy.

Wirtschaft und archer sagen, wir brauchen Fachkräfte von Außen wegen Demografie (bis zu gewissem Grad stimme ich da aber zu).
Ich sage, ersma die Leute von hier oder auch aus Europa ausbilden, derer es genug gibt (IMO auch weniger Gefahr von "Kulturclash"). Und die Fachkräfte, die Hartz IV beziehen, einstellen. Die es hier gibt (2,8 Mio. Arbeitslose). Statt nach Außen zu rufen.
archer sagt, Leute aus Europa ausbilden ist "junge Generation abgraben".
Ich frage, was denn Einwanderung aus Serbien, Mazedonien, Irak oder dem Kosovo ist, wenn nicht "junge Generation abgraben" (Syrien und Afghanistan ist für mich ein Sonderfall, da herrscht Krieg, da muss man Asyl gewähren, zweifelsfrei).
Keine Antwort.
archer sagt, die hiesigen Leute seien ja nicht motiviert, früh anzufangen oder schwere Arbeit zu verrichten (was immer schwer sein soll).
Ich frage nach Quelle für die pauschale Behauptung.
Keine Antwort oder nur ein Link für eine Branche (eine Studie soll das belegen). Lasse ich nicht gelten, bei 300000 arbeitslosen Jugendlichen. Halte ich für ein nicht zu belegendes Vorurteil.

Übrigens ist meine Nichte mit ihrer Ausbildung zur Altenpflegerin fertig geworden. Deutsch, motiviert, zuverlässig

[mr archer]

Ich frage, was denn Einwanderung aus Serbien, Mazedonien, Irak oder dem Kosovo ist, wenn nicht "junge Generation abgraben"

Ach und das schließe ich aus bzw. lindere es ab, indem ich "junge Männer" aus Afrika massenhaft reinhole ? Dann wird in Spanien und Portugal oder Griechenland plötzlich investiert und die Wirtschaft boomt, weil wir statt eigener Leute (die es gibt) oder Europäer (die im Falle von Spanien auch oft wieder in ihr Land zurückkehren, da es sich dort wieder leicht entspannt) eben Afrikaner ausbilden (nein nein, hier gilt "Abgraben der jungen Generation" ja nicht, gell ?) ? Aha :)

[KING_BAZONG]

Eritrea, Nigeria, Pakistan, Albanien, das Problem ist dasselbe. Wieso ist Leute aus Spanien/Portugal/Griechenland (also Europa) ausbilden (die oft dann wieder in ihre Heimat zurückkehren) gleich "junge Generation abgraben" und Leute aus anderen Gebieten ausbilden nicht ?

[mr archer]

Quelle: http://www.berlin-institut.org/newslett ... .html.html


Oder gern noch übersichtlicher:

http://www.laenderdaten.de/bevoelkerung ... nrate.aspx

Nach dieser Liste rangieren die von dir in einem Atemzug genannten Länder von insgesamt 224 Staaten bezüglich der Geburtenrate wie folgt:

Eritrea - Platz 11
Nigeria - Platz 12
Irak - Platz 46
Pakistan - Platz 71
Albanien - Platz 156
Mazedonien - Platz 171
Spanien - 197
Portugal - 202
Serbien - 208
Griechenland - 213
Deutschland - 219

(Kosovo wird nicht extra genannt und dürfte bei Serbien mitlaufen)

(Katar auf Platz 194 zeigt übrigens nebenbei, dass auch in islamischen Ländern mit wachsendem Wohlstand und unter marktwirtschaftlichen Bedingungen die Geburtenrate zurück geht. Oder die VAE ziemlich in der Mitte der Tabelle. )

Wie schon gesagt - in der EU greifen sich bezüglich der Demografie lauter Nackte gegenseitig in die Tasche.

[johndoe1238056]

Ich finde es wirklich erstaunlich , dass Leute (völlig abgesehen von ihrer politischen Couleur) immer noch versuchen jemanden von der Richtigkeit ihres Standpunkts zu überzeugen.

So funktioniert das indirekte Gespräch nicht und ich traue dem Intellekt aller Beteiligten der letzten fünf Seiten zu, dass sie das eigentlich auch selbst begreifen sollten.

[mr archer]

Ach, der Illusion, Bazongo letztlich von meinem Standpunkt zu überzeugen, gebe ich mich schon lange nicht mehr hin - genauso wie das auch andersherum gilt. Eventuell bleibt hin und wieder bei allen Beteiligten ein kurzes Innehalten zu verzeichnen - das wäre schon was. Nein, hier geht es um Rede und Gegenrede und manchmal vielleicht auch um entkräftende Argumente. Ist jetzt nix ungewöhnliches. Und vielleicht liest ja mal jemand noch nicht Festgelegtes hier rein. Der/die kann dann eventuell was mitnehmen, in die eine oder andere Richtung. Möglicherweise. In seltenen Fällen. Wäre immerhin was.

[johndoe1238056]

Ach, der Illusion, Bazongo letztlich von meinem Standpunkt zu überzeugen, gebe ich mich schon lange nicht mehr hin - genauso wie das auch andersherum gilt. Eventuell bleibt hin und wieder bei allen Beteiligten ein kurzes Innehalten zu verzeichnen - das wäre schon was. Nein, hier geht es um Rede und Gegenrede und manchmal vielleicht auch um entkräftende Argumente. Ist jetzt nix ungewöhnliches. Und vielleicht liest ja mal jemand noch nicht Festgelegtes hier rein. Der/die kann dann eventuell was mitnehmen, in die eine oder andere Richtung. Möglicherweise. In seltenen Fällen. Wäre immerhin was.

Jetzt ohne Scherz, aber deinen Optimismus hätte ich mir auch gerne bewahrt.

Offensichtlich hat mich mein Leben pessimistischer und sogar zynischer werden lassen als dich, aber das ist ja in Ordnung. Träumer muss es auch geben.

[FuerstderSchatten]

und btw: die Stimmung gegen Flüchtlinge ist eh schon schlecht genug, da brauch es eben nicht noch neutral betrachtet wenig aufschlussrieche Einzelfallberichte. Die Stimmung gegen rechtes Gedankengut in der Bevölkerung sinkt aber langsam, da muss nachgebessert werden. Unter anderem aber auch durch Berichte wo sich Menschen gegen rechtes gedankengut wehren, aufmarschieren und Flüchtlinge willkommen heißen. Aber diese Positivbeispiel sind dir ja wieder zu links und etwas über das man herziehen muss.

Nur zum Thema rechtes Gedankengut. Ich werde damit sicherlich nicht auf Gegenliebe stoßen mit meiner Argumentation.

Aber das Problem ist doch nun langsam hausgemacht. Wenn man AfD und Pegida meist auf Boulevardniveau nicht inhaltsbezogen diskreditiert, nimmt man rechtsdenkenden Menschen (was nicht automatisch bedeutet, dass sie Parolen brüllend auf Ausländer gehen oder diese vertreiben wollen) die Grundlage, ihre politische Meinungen demokratisch zum Ausdruck zu bringen.

Die AfD war eine Alternative zwischen Ich-würd-gerne-mehr-rechts-aber-darf-ich-nicht-CDU/CSU und der NPD, wo mir nichts zu einfällt.

Eine rechte Meinung gebündelt in einer Partei, sei es gegen Euro, gelockerte Grenzen oder einer schlechten Flüchtlingspolitik, kann man nicht vermeiden.
Und ich finde in einer Demokratie gehört auch solch ein Meinungsbild dazu.


Pegida hat man auch nicht die Chance zur Selbstheilung gegeben, also die eigenständige Auflösung. Man hat durch die Hetzkampagnen ein Vakuum erzeugt.
Dem harten rechten Kern hat man zugespielt mit den Presseberichten und der allgemeinen Stimmungsmache und der gemäßigten Masse hat man nicht die Möglichkeit gegeben, selbst Abstand zu nehmen.
Gegen Pegida zu sein war vollkommen in Ordnung (auch wenn manche Aktionen sehr zweifelhaft waren), aber die Art und Weise war kontraproduktiv.


Und somit füttert man rechtes Gedankengut, was dann nicht mehr nur gegen Euro, Islam oder der aktuellen Politik ist. Das wird sich nicht gleich in Gewalt umwandeln, aber irgendwo werden Sündenböcke gesucht.

Ob man nun AfD oder Pegida mag oder nicht, aber das Verhalten ggü. ihnen war langfristig nicht sehr zielführend.

Achso: das Sahnehäubchen sind dann noch die wieder aufkeimenden Anti-Ossi-Kolumnen/Kommentare oder das der Westdeutsche nun wieder die Schubladen aufmachen und sich bedienen kann. Kommt hier super an und hat eine gewisse Ironie in Bezug auf das Thema Vorurteile.

Wenn sie nur friedlich wären, wäre das alles gar kein Problem das waren sie aber nie, weder in Dresden und noch weniger sonst wo. Das ist auch wieder so eine Legendenbildung um sie symphatisch als Freiheitskämpfer dastehen zu lassen. Die Typen haben aber eine Wut im Bauch, natürlich sind sie friedlich im Vergleich zu einer Hogesa oder 1. Mai Schanzenviertel Autonomen "Demo".

Und auch ihre Forderungen waren nicht unbedingt moderat, es ist meiner Meinung nach erschreckend, das inzwischen wieder Asylheime brennen und das ist auch ein Verdienst von "Das darf doch wohl noch gesagt werden" Pegida und AfD. Wenn es nämlich salonfähig ist über Schwächere zu hetzen dann ist das nämlich ein willkommener Grund die Sau rauszulassen, weil das Volk steht ja auf meiner Seite, das war ja in Hoyerswerda schon nicht anders, nur dass das Volk da wirklich rumstand mit Hitlergruß, aber viel anders ist das heute nicht, wenn als ich vor kurzem eine alte Dame sehen durfte, die in irgendeiner Kleinstadt über das Asylbewerberheim ablästert und sagt die sollen da lieber Rentner wohnen lassen (die im Asylheim niemals freiwillig wohnen würden, aber egal) und das die Asylbewerber hier Urlaub machen würden. Da wünscht man sich fast dass die alte Dame mal ein paar Wochen Urlaub in Afrika macht, aber nicht im Hotel, sondern da wo die Flüchtlinge gewohnt haben.

Und die AFD und Pegida sind in keine rechte Ecke gesetzt worden, sondern haben sich wie von einem Magneten gepolt sogleich immer weiter dahinbewegt, soweit dass sie sogar ihre moderaten Pappaufhänger wie den Lucke, wobei der mir schon rechts genug ist, rausgeschmissen haben, das wäre so als ob die Linke ihren Gysi rausschmeißt, so dumm kann man doch gar nicht sein.

Ist halt so Rechte hierzulande sind sogar zu dumm, eine Partei dauerhaft rechts von der CDU zu platzieren.

Naja, mit dem Osten ist nicht ganz fair, es gab auch sehr unangepasste dort, z.B. die Skateboarder, das waren richtig coole Typen, hab gestern ne halb fiktive Doku darüber gesehen.

[KING_BAZONG]

(Katar auf Platz 194 zeigt übrigens nebenbei, dass auch in islamischen Ländern mit wachsendem Wohlstand und unter marktwirtschaftlichen Bedingungen die Geburtenrate zurück geht. Oder die VAE ziemlich in der Mitte der Tabelle. )

Wie schon gesagt - in der EU greifen sich bezüglich der Demografie lauter Nackte gegenseitig in die Tasche.

Ist das jetzt ein Plädoyer dafür, Einwanderung nach Geburtenrate im Herkunftsland zu reglementieren oder was ?
Was ist denn dabei, wenn sich die Bevölkerung in Europa ausdünnt ? Es wandern doch eh viele Arbeitsplätze ab (die niedere Qualifikation erfordern/erforderten) oder sind bereits weg (und die Arbeitslosenquote der Hälfte der EU-Länder liegt weit jenseits der 10 %-Marke). Achso, das steht ja dem ewig gepredigten Mantra des grenzenlosen Wachstums entgegen, ich vergaß....

Und "Fachkräftemangel"...LOL https://youtu.be/cckf7mIJKmM

[mr archer]

Was ist denn dabei, wenn sich die Bevölkerung in Europa ausdünnt ?

Ich empfehle mal ein paar Reisen in die teilweise seit Jahrzehnten von Ausdünnung betroffenen Regionen dieses Kontinents. Kannste in Vorpommern, der Eifel oder der Oberlausitz anfangen, muss nicht gleich Apulien, Masuren oder Dalmatien sein.

Oder hier mal nachlesen:

http://www.berlin-institut.org/fileadmi ... ersion.pdf

Oder wie gesagt sich mal diese Fotoserie anschauen: http://brotlos.weebly.com/goumlrlitz.html

Oder sich mal mit Detroit beschäftigen, für eine us-amerikanische Perspektiverweiterung.

Kurz gesagt - Ausdünnung passiert nicht geregelt und leicht beherrschbar. Es gehen die weg, die irgendwie können - Beruf, Familie, Zukunft. Es bleiben die, die nicht weg können - zu alt, zu arm, zu geringes Bildungsniveau, beinhart heimatverbunden. Die Gegend gerät in eine Abwärtsspirale und verarmt. Am Ende kommen im besten Fall Touristen. Und die Zentren haben einen Landesteil mehr an der Backe, den sie komplett wirtschaftlich und sozialpolitisch mit durchbringen müssen. Görlitz als Stadt mit reichlich 50.000 Einwohnern trägt zum deutschen Bruttosozialprodukt unterm Strich seit mehr als zwanzig Jahren nichts bei. Berlin hat bis vor fünf Jahren die umliegenden Bundesländer bezüglich deren Jugend kannibalisiert und macht das auch heute noch. In MV ausgebildet - und mit 18 zu hundert Prozent ab auf Nimmerwiedersehen.

Inzwischen mehren sich die Stimmen, die in Frage stellen, ob abgelegene Ortschaften noch Anspruch auf Straßenerhalt, Abwasserentsorgung und Internet aus Steuergeldern haben - oder ob man die dort verbliebenen Bewohner mit deren Streichung nicht "sanft" zum Wegzug bewegen könnte. Das dürfte Fans von über Jahrhunderte erkämpfter "deutscher Kultur" wie dir doch runter gehen wie Öl.

[KING_BAZONG]

Ach und deshalb soll man den Osten mit mehr Zuwanderung bevölkern ? Ich weiß nicht, ich finde, Du drehst Dich im Kreis.
Gar nicht gewußt, dass man als Linker der Wirtschaft so nach dem Mund reden kann

Auch verstehe ich Dich gleich zehnmal nicht (als Linker, als Sozial denkender und fühlender Mensch, sollte man annehmen), dass Du eher pro Einwanderung argumentierst (für die billigen Jobs, die ja niemand machen will, zumindest zu den Löhnen) statt diese Jobs ansprechend zu honorieren, damit auch heimische Suchende davon gut leben können (und sie dann auch annehmen).
Also statt der Wirtschaft Beine zu machen, vom Kuchen etwas weiterzugeben, würdest Du noch einknicken und billige Zuwanderer vorziehen. Argumentativ bist Du sogar noch Handlanger und Komplize des Turbokapitalismus/der Wirtschaft. Wie gesagt, ich verstehe Deine Haltung hier überhaupt nicht. Die ist weder sozial noch gerecht.