Allgemeiner Politikthread

Hier gehört alles rein, was nichts mit dem Thema Spiele zu tun hat.

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Boesor
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Boesor »

sourcOr hat geschrieben:
Man kanns tatsächlich niemandem recht machen. Ob man jetzt die Rebellen dabei unterstützt, ihren Diktator zu stürzen, und damit die Region destabilisiert, oder ob man nur dabei zuschaut, wie das Land im Bürgerkrieg versinkt.
Wenn die Amerikaner Diktaturen stützen (Saudi Arabien, Ägypten) sind es die bösen und wenn sie die Opposition unterstützen sind sie auch die bösen. Ist doch einfach. USA = BÖSE

Ich schätze für Europa reichts schon wenn Ruhe herrscht. Solange Gaddafi die Grenzen nach Europa dicht machte und wir nicht ständig mit so unangenehmen Bildern aus dem Mittelmeer belästigt wurden durfte der auch gerne mit "seinem" Volk verfahren wie er wollte.
Unser nächster bester Freund wird vermutlich Abd al-Fattah as-Sisi aus Ägypten sein. Der sorgt nämlich gerade auch so schön für Ruhe.
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Lebensmittelspekulant
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Lebensmittelspekulant »

Jedes Land ist souverän. Niemand muss Diktaturen stürzen oder stützen, außer die eigene Bevölkerung.
sourcOr hat geschrieben: Man kanns tatsächlich niemandem recht machen. Ob man jetzt die Rebellen dabei unterstützt, ihren Diktator zu stürzen, und damit die Region destabilisiert, oder ob man nur dabei zuschaut, wie das Land im Bürgerkrieg versinkt.
Man kann es sich selbst immer recht machen. Gerade wenn man der Präsident des mächtigsten Landes der Welt ist.

Man hätte durchaus mal genauer hinschauen können wie sich die libysche Opposition zusammensetzt, wie stark dort Dschihadisten vertreten sind etc. Man hätte auch, wenn man schon das alte Regime entfernt, einen Folgeplan für das Land entwerfen können, damit es ohne Souverän in der Übergangsphase nicht im Chaos versinkt.
Man hätte durchaus aus den Fehlern des Irak- und Afghanistankrieges lernen können. Hat man aber nicht.

Und deswegen wird das einstmals wohlhabendste Land des afrikanischen Kontinentes nun eventuell zu einem Terrorstaat, in dem der IS bereits mehrere Ortschaften kontrolliert.
sourcOr hat geschrieben:Ah nein, du bist auch ein so ein Putinversteher? Ihr verdreht das ganze immer auf eine solch perverse Art und Weise, mich schüttelts regelrecht.
Was hat das jetzt mit Putin zu tuen? Ich wüsste nicht, daß der die Maidanrevolution bezahlt hat und einen rassistischen Nationalisten zum Übergangspräsident putschte ^^

Und was ist überhaupt ein Putinversteher? Ich versuche die Motive aller Staatschefs dieser Welt zu verstehen. Auch von Obama und Merkel. Obama- oder Muttiversteher werde ich hingegen nie genannt :p
Wulgaru hat geschrieben:Also Obama hat die Ukraine-Krise zu verantworten und Gadhaffi getötet? Ich meine doch das das irgendwie in der Realität anders abgelaufen ist. :wink:
Gut, Gadhaffi wurde letztendlich von den Rebellen getötet. Aber hätten die das geschafft, wenn die Nato nicht fröhlich dort rumgebombt hätte?

Und was die Ukraine angeht: Ich bin mir ziemlich sicher, daß es keinen Krieg gegeben hätte, wenn Jazenjuk nicht der Übergangspräsident geworden wäre. Unter ihm wurde russisch als Amtssprache entfernt und er hat auch die Panzer richtung Donbass geschickt um die Aufständigen niederzuschiessen. Ein anderer Präsident hätte das gewiss anders gelöst.
Jazenjuk ist nunmal der Wunschkandidat der USA gewesen, der laut Nuland sogar gegen den Willen der EU etabliert werden sollte.

Wenn man dazu die Milliardenunterstützung der ukrainischen Opposition seitens der USA hinzudenkt, so kann man Obama schon einen Großteil der Verantwortung zuschreiben. Obama hat hinterher ja auch nichts unternommen um die Situation zu deeskalieren. Im Gegenteil, er hat sogar massenweise Sanktionen beschlossen, nicht nur gegen Russland, sondern sogar gegen einzelne ukrainische, russischsprachige Bevölkerungsteile. Er hat sogar von Europa immer wieder stärkere Sanktionen verlangt, aber niemals Verhandlungen.

Hätte Obama seinen Einfluss auf Jazenjuk genutzt um ihn dazu zu bringen mit den Aufständigen im Donbass zu verhandeln, dann wäre es womöglich ebenfalls nicht soweit gekommen. Ihn schien das aber nicht weiter zu stören, daß Jazenjuk nur schiessen und nicht reden wollte :)
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Boesor
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Boesor »

Irgendwie klammerst du bei deiner Analyse und beim zuschieben der Verantwortung an der Lage in der Ukraine Rußland komplett aus. Haben die damit überhaupt nichts zu tun?
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Lebensmittelspekulant
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Lebensmittelspekulant »

Doch, aber ging es hier nicht eigentlich um Obama? Ich wollte schon beim Thema bleiben ^^

Die Verantwortung der EU in dieser Sache habe ich bislang auch ausgeblendet.
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Aurellian
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Aurellian »

Lebensmittelspekulant hat geschrieben:Wenn man dazu die Milliardenunterstützung der ukrainischen Opposition seitens der USA hinzudenkt, so kann man Obama schon einen Großteil der Verantwortung zuschreiben. Obama hat hinterher ja auch nichts unternommen um die Situation zu deeskalieren. Im Gegenteil, er hat sogar massenweise Sanktionen beschlossen, nicht nur gegen Russland, sondern sogar gegen einzelne ukrainische, russischsprachige Bevölkerungsteile. Er hat sogar von Europa immer wieder stärkere Sanktionen verlangt, aber niemals Verhandlungen.
Hach ja, all diese Milliarden, ich mag die Zahl. Sieht immer so eindrucksvoll aus ... bis man sich dann den Zeitraum anschaut und feststellt, dass 5 Mrd auf 22 Jahre verteilt doch irgendwie schon deutlich mickriger sind.
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Lebensmittelspekulant
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Lebensmittelspekulant »

Ok, ich wusste nicht das eine solche Summe schon als "mickrig" gilt. Was ist denn so der Standardtarif, den Großmächte bezahlen um die öffentliche, politische Meinung eines Landes zu beeinflussen? Wieviel investieren Mächte wie die USA oder China jährlich in Deutschland um uns auf ihre Linie zu bringen? Würde mich jetzt mal sehr interessieren.
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KING_BAZONG
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von KING_BAZONG »

Uuhh...Chemtrails incoming ;)
Armin
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Armin »

Boesor hat geschrieben:
sourcOr hat geschrieben: Man kanns tatsächlich niemandem recht machen. Ob man jetzt die Rebellen dabei unterstützt, ihren Diktator zu stürzen, und damit die Region destabilisiert, oder ob man nur dabei zuschaut, wie das Land im Bürgerkrieg versinkt.
Wenn die Amerikaner Diktaturen stützen (Saudi Arabien, Ägypten) sind es die bösen und wenn sie die Opposition unterstützen sind sie auch die bösen. Ist doch einfach. USA = BÖSE
Sie koennten sich ja einfach mal raushalten, das waer doch mal was. Und findest Du es etwa gut, Dikaturen zu stuetzen? Aber Euer "boese" Gelaber impliziert ja, dass Ihr denkt, es gaebe in der internationalen Politik "gute" Staaten. Es gibt aber in der Realitaet nur stark und schwach. Aber wer so naiv ist, den sollte man deswegen nicht allzu hart belehren^^
Wenn sie wirklich gegen Diktaturen waeren, dann ist es doch viel einfach und unblutiger die Diktaturen abzusetzen, die man kontrolliert, anstatt Kriege gegen feindliche Regierungen zu starten.
Lebensmittelspekulant hat geschrieben:Ok, ich wusste nicht das eine solche Summe schon als "mickrig" gilt. Was ist denn so der Standardtarif, den Großmächte bezahlen um die öffentliche, politische Meinung eines Landes zu beeinflussen? Wieviel investieren Mächte wie die USA oder China jährlich in Deutschland um uns auf ihre Linie zu bringen? Würde mich jetzt mal sehr interessieren.
Kann man eigentlich leicht einsehen, normalerweise sind das so rund 100m-1 MRD Militaerhilfe pro Jahr. So war es bei der Tuerkei und Aegypten. Die Tuerkei bekommt aber kaum noch was, seitdem sie nicht mehr spuren :lol:
Bei Aegypten fliesst die Kohle ja wieder, seit dem Militaercoup, der von Obummer nicht Coup genannt werden darf, weil man sonst nicht mehr bezahlen duerfte.

Wulgaru hat geschrieben: Bei der NSA-Sache sehe ich das genauso, das ist ein dunkles Blatt in Obamas Präsidentschaft, aber es negiert eben auch keine anderen Sachen. Das ist keine mathematische Gleichung sondern eine Sache von verschiedenen negativen und positiven Dingen die nichts miteinander zu tun haben. Während ich bei Bush wirklich nicht allzuviel gutes entdecken kann, sieht man bei Obama eben schon jede Menge Dinge.
Ja was denn, die public option, die er zur Freunde seiner HMO Sponsoren gestrichen hat bei der Reform, die konservative Rechte erdacht haben? Oder die rekordverdaechtige Verfolgung von Whistleblowern wie Drake und Manning? Oder meinst Du die ganzen gebrochenen Versprechen und Luegen im Wahlkampf wie seine Verdammung von illegal Wiretapping, dem beenden von Folter oder seiner Kritik am Drogenkrieg? Nee halt mal, jetzt weiss ich was Du meinst, die Unterstueztung von Militaercoups in demokratischen Laendern, Honduras,Aegypten und Malediven? Oder meinst Du doch die Eskalation der Dronenmorde? Oder dass maenliche Dronenterror Opfer pro forma schuldig sind, und ihre Angehoerigen erstmal deren Unschuld beweisen muessen um mit einer mickrigen Geldsumme abgespeist zu werden?
Ja Bush war noch schlimmer, wegen der Kriege, aber fuer die hat Obummers Staatssekraeterin massgeblich Ihre Partei mobilisiert. Mal ganz abgesehen davon, dass die Kriegsverbrecher der vorherigen Administration dank Obama nicht angeklagt wurden. Sogar die einzigen 2 Faelle von CIA Folter, die offiziell verfolgt wurden, hat Obama straflos eingestellt und damit jede Hoffnungs auf Strafverfolgung von Folter zunichte gemacht.
Das Ergebnis Deiner Gleichung ist jedenfalls weit unter Null, selbst wenn Du irgendwas positives findest. ("hat keinen Krieg mit hunderttausenden Opfern angefangen" zaehlt nicht). Bush hat bestimmt auch positives geleistet.
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Wulgaru
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Wulgaru »

Diese Diskussion ist langweilig, weil du gar keine inhaltliche Diskussion willst. Bush hat auch positives geleistet...okay back das mal up....das ist eine sehr hohle Phrase.

Und sag mir was Obama in deinen Augen positives geleistet hat. Irgendeine Sache. Wenn du wirklich behauptest da wäre nichts braucht man gar nicht drüber reden, weil du dann eine Hand über einem deiner Augen hast. Ich streite zumindest nicht ab das Obamas Umgang mit dem 1984-Staat unter aller Sau ist oder ignoriere die diplomatischen Bemühungen mit Bushs Schurkenstaaten die seit den Gesprächen zwischen Israel und Palästina in Camp David sicherlich das größte diplomatische Projekt sind das die USA in Angriff nehmen.
Armin
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Armin »

Sehr lustig, dass Du Orwells 1984 ansprichst und im gleichen Beitrag von Schurkenstaaten sprichst, einem Wort, das Orwell sicher gefallen haette. Die USA erkennen den internationalen Gerichtshof nicht mehr an und haben einen "The Hague Invasion Act" (ASPA 2002), falls mal ein Ami dort belangt wird,blockieren jedes Jahr mehrere UN Resolutionen fuer die quasi die ganze Welt ist (wie zum Beispiel das Embargo gegen Kuba zu beenden), aber die andern sind die Schurkenstaaten :lol:

Aber ok, Bush hat viel fuer die Aids Bekaempfung (PEPFAR, was Obama kuerzen wollte lool) getan und er hat Nelson Mandela von der Terroristenliste genommen. Du warst derjenige, der von Obamas positivem sprach, wieso soll ich da jetzt was ausbuddeln? Ok positives: Er hat endlich aufgehoert, zu verweigern, was Iran legal nach dem Atomwaffensperrvertrag zusteht. Er nimmt Kuba von der Terrorliste. Und nun koennen wir drueber reden?
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Raksoris
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Raksoris »

Ich wollte mir, in diesem Thread, nur noch einmal Luft verschaffen wenn es um Ursula von der Leyen und ihre absolute Inkompetenz im Resort Verteidigung geht.
Die Fähigkeiten des G36 in Frage zu stellen, mit Hilfe eines Tests der nicht für ein Präzisionsgewehr geignet ist sondern für ein Standmaschienengewehr ist doch absurd.
Um das hier zu verdeutlichen und gegebenenfalls den Usern unter uns zu erklären:
Angeschafft wurde das G36 als Waffe für den "Fernkampf" um Gegner aus hunderten von Metern präzise auszuschalten.
Der Test der die Einsatzfähigkeit in Frage stellt, hat eher "opressing fire" simuliert, dass entleeren ganzen Magazine um Gegner unten oder hinter der Deckung zu halten also etwas für das die Bundeswehr ihr eigenes MG besitzt, dass für eben jenen Zwecke gebaut worden ist.
johndoe1044785
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von johndoe1044785 »

genau, eine ordonnanzwaffe die nur für den fernkampf gedacht ist....

das g36 ist modular erweiterbar und für einige distanzen zu gebrauchen, auch im "nahkampf". ich kann aus erfahrung sprechen.

die aktuelle diskussion empfinde ich als eine nebelkerze, das gewehr ist gut und daran gibt es eigentlich keine zweifel, wenn man sich mal die verbreitung in der welt anschaut.
da soll irgendwas anderes im hintergrund ablaufen imho.
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Almalexian
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Almalexian »

Dass es weit verbreitet ist heißt ja nicht zwangsläufig dass es den heutigen Anforderungen genügt. Es wäre sicherlich nicht das erste problematische Rüstungsprojekt in den letzten Jahren.
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Skippofiler22
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Skippofiler22 »

Ja, da gab es schon einige Rüstungsprojekte, die sich als "fatal" erwiesen haben. Man denke da nur an den "Starfighter", der indirekt zur Entwicklung des "Standard-Kampfflugzeugs" der Bundeswehr, dem "Tornado" beigetragen hat.
Selbst der "Jäger 90", der später dann zum "Euro-Fighter 2000" wurde, ist wegen seines sehr hohen Anschaffungspreis ein "Exot" unter den Kampf-/ Jagdflugzeugen.
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Wulgaru
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Wulgaru »

Solche Sachen sind eben immer problematisch, weil die Entwicklung von Waffen ewig und drei tage dauert, der Auswahlprozess intransparent und politisch beeinflusst ist und wenn eine Firma den Auftrag erstmal hat, scheinbar stets nen Blankoschein besitzt Fristen zu überschreiten und Kosten zu erhöhen.

Ich bin kein Fan von der Leyen, aber ehrlich gesagt finde ich es bei diesen Geschichten immer ein bisschen seltsam so auf dem Verteidigungsminister rumzuhacken. Bis jetzt hatte noch jeder einzelne dieser Minister seinen eigenen "Waffenskandal". Scheint fast in der Natur der Sache zu liegen.