KING_BAZONG hat geschrieben:Tom07 hat geschrieben:Ich meinte hier in dem Forum. Da wird gleich und sofort nach jeden möglichen Terroranschlag von Islamisten ein Fass aufgemacht von manchen Usern. Das war aber hier gar kein Thema.
Mir ist Europa schon näher als die Staaten. Und die Intention hinter einer Tat ist natürlich nicht unwichtig.
Erstmal, nur um das mal klar zu sagen, ich nehme bez. Kopenhagen auch das Offensichtlichste erstmal an, und gehe von islamistischen Motiven aus.
Aber dann muss man auch konsequent sein und das Offensichtliche auch bei weniger bequemen Themen annehmen: der Täter in den USA wird sehr wahrscheinlich aus islamfeindlichen Motiven gehandelt haben, den Kontext miteinbezogen. Ob das für den strafrechtlich qualifizierenden Tatbestand ausreichend nachgewiesen ist (das wäre zu ca. 95% wahrscheinlich), ist eine andere Sache, aber ich halte ein Hate Crime (als Primärfaktor) zumindest für viel wahrscheinlicher als den Nachbarschaftsstreit, dem Anschein nach eine schlechte (aber kaum einem guten Gegenbeweis zugängliche) Ausrede um dem höheren Strafmaß zu entgehen.
Das ist jedoch gar nicht der Punkt. Selbst wenn es erwiesenermaßen kein Hate Crime, sondern tatsächlich ein Nachbarschaftsstreit war, hat sich allein die Konstellation "Atheist tötet Muslime" eingebrannt. Der Punkt ist:
Nachdem die erste Reaktion der dortigen Medien wohl Zurückhaltung war, wird das, zumindest in konservativen Medien, wenn Atheismus mal wieder Thema wird, ein neues Lieblingsgesprächsthema von Leuten wie O'Reilly sein. "Auch Atheisten halten sich an Gesetze und Werte? Stimmt doch gar nicht, siehe da!" Das alte, mittlerweile eigentlich tote Argument "If you don't believe in god/hell, why don't you just go on a killing spree?" wurde pervers wiederbelebt. Und so bizarr, wie man sich da als Atheist fühlen muss, so müssen sich Muslime hier fühlen, wenn so absurde Pauschalisierungen vorgenommen werden und so auf Einzelfällen herumgeritten wird.