Pyoro-2 hat geschrieben:[...]
Ich les da immernoch raus, dass dich das irgendwie stört. Ok, der Mindestlohnvorschlag ist halbherzig, der Atomausstieg ein Witz, zur Bildungsplanlosigkeit sag ich lieber nix und zu den Steuersenkungen schon gleich garnicht - aber das liest sich bei dir eher prinzipiell als konkret auf das bezogen. Isses so? Oder was haste mit CDU und links? ^^
Konkret stört mich eigentlich fast jeder Beschluss der Union der letzten Zeit.

Zugegeben, so kann man dem Gegner auch das Wasser abgraben: Man macht einfach alles selbst, was die Opposition fordert, also linke Politik, und gibt sich nicht mal die Mühe, das gegenüber der eigenen Klientel zu begründen, im Gegenteil: Dem Fass den Boden ausgeschlagen hat für mich dann de Mazière mit seiner Rede auf dieser lächerlichen Angie-Fanposse von Bundesparteitag der CDU, als er allen ernstes meinte, die Kritiker an den Piroutten der Parteiführung hätten nur ein falsches Verständnis von Konservativismus! Was ist das denn für eine Argumentation?!
Man kann doch nicht ernsthaft behaupten, konservativ, und zwar im besten Sinne des Wortes, nämlich wertkonservativ, zu sein, und gleichzeitig alles, was es zu bewahren gilt, über Bord werfen, bloß, weil man auf ein paar Wählerstimmen mehr schielt und der Zeitgeist oder die Medien das so wollen. Damit macht sich die Union beliebig. Konservativ sein heißt, einen Wertekompass zu haben, im Falle der Union eben christlich geprägt, und diesen auch -soweit es geht- in politischer Willensbildung einzusetzen (weswegen ich z.B. eine marktradikale FDP nicht für den "natürlichen Koalitionspartner" der Union halte). Unabhängig davon, ob man selbst jetzt diesem Kompass folgt oder ihn auch vehement ablehnt, ist aktuell der einzige Kompass, nachdem sich CDU/CSU richten, das "Politbarometer" und ähnliche Meinungsumfragen.
Und eigentlich weiß ich selber nicht, warum mich das so aufregt, ich hab bei der Bundestagswahl ja nicht mal CDU gewählt.
