Allgemeiner Politikthread

Hier gehört alles rein, was nichts mit dem Thema Spiele zu tun hat.

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Deuterium
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Deuterium »

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Deuterium
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Deuterium »

Berliner sagen "Nein" zur eigenen Energieversorgung. Sowas.
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mr archer
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von mr archer »

Na ja, viele haben ja gestern "ja" zu dieser gesagt. Nur waren es halt unterm Strich leider 35.000 zu wenig. Übrigens hat sich SPD - Björn Böning, der irgendwann mal ein Wowereit werden möchte, nicht entblödet, kurz nach dem Endergebnis ein im Wortlaut "Hi hi" an den Berliner Energietisch zu twittern (da war wohl jemand in dem Moment SO RICHTIG erleichtert ...). Mal zur Relation: für "ja" im Volxentscheid haben ca. 24% der wahlberechtigten Berliner gestimmt (und hätte er parallel zur Bundestagswahl stattgefunden, wäre das fehlende Prozent auch noch zusammengekommen. Aber den Termin hat der Berliner Senat ja nicht zugelassen ...) Die SPD stellt hier auf der Grundlage von 17% den regierenden Bürgermeister. Tja. Es ist wie fast immer: "Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten."
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Wulgaru
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Wulgaru »

Also mich interessiert das als Nichtberliner inhaltlich genaus sehr wie Stuttgart 21 aber deine Logik erschließt sich mir nicht. Zwar sind die Befürworter knapp gescheitert, aber sie sind eben gescheitert. Wenn die Hürde für einen Volksentscheid noch niedriger wäre, könnte eine Minderheit ja sonstwas durchsetzen und es als den Willen des Volkes verkaufen.

Zudem frage ich mich warum 16% nein irgendwas darüber aussagt wieviele Leute hinter der Berliner SPD stehen...das ist doch absoluter Unfug, egal ob deren Regierung gut oder schlecht ist war das keine Abstimmung über sie.
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Deuterium
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Deuterium »

Wulgaru hat geschrieben:Also mich interessiert das als Nichtberliner inhaltlich genaus sehr wie Stuttgart 21...
Mich vielleicht sogar noch mehr als Stuttgart 21, weil ich den Rückkauf der Energieversorgung irgendwie interessant finde, so als Gedankenspiel. Gibts nicht schon eine relativ große Stadt da im Norden, die das schon durchgezogen hat? Hamburg meint mein Gedächtnis vernommen zu haben.
Als junger Mensch darf man ja stolz wirre politische Ansichten vertreten, aber die Privatisierung dieser Grundversorgungsindustrien hat ja nicht nur Vorteile.
Ich hab' auch gestern mit meinem berliner Homie, dem Achmed darüber gesprochen, bzw. mir seine Sicht der Dinge erklären lassen, was mich auch zu der Einsicht brachte, dass das "Nichthingehen" auch eine Art Wahl ist. Die Wahl, gegen das Volksbegehren. Allerdings kann man wohl kaum bestreiten, dass die Machthaber immer recht trickreich sind, wenn es um solche Volkabstimmungen geht. Da werden die lustigsten Forumulierungen ausgesucht (zB. Ja, ich bin gegen die Forderung, Volker Bouffier müsse bei öffentlichen Auftritten Papiertüten überziehen) und der beste Termin im Kalender gefunden. Am besten am heilig Abend, Öffnungszeiten der Wahllokale: Wann immer gerade Gottesdienst ist, oder sowas.
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Achmedtheanimal
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Achmedtheanimal »

ich fand beide seiten verlogen und nicht wählbar und hab mich deshalb enthalten (was halt auch ein Nein ist)

ganz davon abgesehen, dass Netzinfrastruktur (Gas, Wasser, Strom, Telefon/Internet, Bahn und Post) niemals verkauft werden darf, finde ich den Gedanken von mehr Wettbewerb durchaus begrüßenswert
aber mit Augenmaß, so wie es jetzt ist, funzt es nicht

man siehe Berliner Wasserpreise
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Wulgaru
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Wulgaru »

Deuterium hat geschrieben:
Wulgaru hat geschrieben:Also mich interessiert das als Nichtberliner inhaltlich genaus sehr wie Stuttgart 21...
Mich vielleicht sogar noch mehr als Stuttgart 21, weil ich den Rückkauf der Energieversorgung irgendwie interessant finde, so als Gedankenspiel. Gibts nicht schon eine relativ große Stadt da im Norden, die das schon durchgezogen hat? Hamburg meint mein Gedächtnis vernommen zu haben.
Als junger Mensch darf man ja stolz wirre politische Ansichten vertreten, aber die Privatisierung dieser Grundversorgungsindustrien hat ja nicht nur Vorteile.
Aber auch nicht nur Nachteile. Fragt mal alle eure Eltern oder Großeltern wie das in den 70ern und 80ern mit Telefonanschlüssen war. Ich denke auch bei der Stromversorgung wird vieles zusammennostalgisiert, schließlich war das ja früher eh feinster Atom- und Kohlestrom. Da ich wie gesagt weder zum Hamburger noch zum Berliner Konzept im speziellen was sagen kann, will ich nicht sagen das diese Initiativen schlecht sind....aber vom Prinzip ist das auch kein Allheilmittel.
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Boesor
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Boesor »

Ich denke zwar nicht, dass das eine Blaupause für komplexe politische Entscheidungen ist, aber das Ergebnis der Bürgerbefragung zu Olympia 2022 zeigt wie eine solche Bürgerbeteiligung grundsätzlich umgesetzt werden kann.

Gute Entscheidung
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Tom07
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Tom07 »

Naja... Olympia werden wir auf deutschen Boden in 100 Jahren nicht mehr sehen. Die FIFA ist mit ihren Verträgen bezüglich der Fußball WM viel restriktiver (siehe Südafrika) und da hat sich während und nach der WM auch keiner beschwert das sowas hier stattgefunden hat. Wäre ein Volksentscheid auch abgelehnt worden? Denke mal nicht. Zumal München so zeimlich alle Wettebewerbsstätten schon hätte die auch regelmäßig genutzt werden. (Garmisch: Vierschanzentournee, Alpiner Skiweltcup; Ruhpolding: Biathlon; Königssee: Bob- und Rodelbahn)

Naja freut sich halt Oslo. Irgendwie ist Deutschland in Sachen Großprojekten.. naja irgendwie ist immer jeder gegen etwas...
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Pyoro-2
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Pyoro-2 »

Gab auch 'ne mehr als lange Liste an Gründen, wieso kein Mensch Olympia braucht. Fand ich jedenfalls wesentlich stichhaltiger als das übliche "Nachhaltigkeits"gefasel der Pro-Olympia-Fraktion. Nachhaltigkeit, könnte man so langsam auch mal zum Unwort der letzten 16,5 Jahre ernennen ...
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Mister T
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Mister T »

Tom07 hat geschrieben:.... Zumal München so zeimlich alle Wettebewerbsstätten schon hätte die auch regelmäßig genutzt werden. (Garmisch: Vierschanzentournee, Alpiner Skiweltcup; Ruhpolding: Biathlon; Königssee: Bob- und Rodelbahn)
dachte ich auch, aber da scheint doch einiges an neubau-, bzw. renovierbedarf gewesen zu sein. wie weit man das dann wieder reinholt, lass ich jetzt mal völlig neutral dahingestellt.
Die Kosten der Spiele wurden mit 3,3 Milliarden Euro veranschlagt, die Bewerbungskampagne sollte 29 Millionen Euro betragen
http://www.tagesspiegel.de/sport/abstim ... 55808.html
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Tom07
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Tom07 »

Na da bin ich ja mal gespannt wenn es der DFB ernst meint mit der Bewerbung für die EURO 2024. Ob da auch gesagt wird: "14 Tage Sause? Braucht kein Mensch." (Zitat von Olympiagegnerin)

Oder glaubt jemand die UEFA steht in Sachen Ausrichterverträgen dem IOC oder der FIFA in irgendetwas nach? :roll:
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Boesor
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Boesor »

Tom07 hat geschrieben:Na da bin ich ja mal gespannt wenn es der DFB ernst meint mit der Bewerbung für die EURO 2024. Ob da auch gesagt wird: "14 Tage Sause? Braucht kein Mensch." (Zitat von Olympiagegnerin)

Oder glaubt jemand die UEFA steht in Sachen Ausrichterverträgen dem IOC oder der FIFA in irgendetwas nach? :roll:
Fußball genießt allerdings mehr Rückhalt und da ist im Gegensatz zu Olympia die Infrastruktur nun wirklich vorhanden
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Wulgaru
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Wulgaru »

Bei Olympia sind auch noch ein paar andere Geschichten zu erfüllen als nur Sportstätten zu gewährleisten, Verkehrsanbindung usw. Es gibt ja auch die imho affige Aussage von Rogge (ehemals IOC-Chef) das die Sommerspiele nur noch in 5 Milionen-Plus-Städten stattfinden werden, weil nur die die Infrastruktur hätten. Was an Bombay jetzt geeigneter wäre als an Hamburg lasse ich bei sowas mal dahingestellt, aber dementsprechend sieht der IOC-Forderungskatalog eben aus.

Bei einer Fußballmeisterschaft muss man zudem auch im Blick haben das der eventuelle Gewinn der durch Tourismus usw. entsteht sich nur nicht nur auf eine Stadt/Region beschränkt und daher der Steuerzahler da glaube ich auch ein bisschen offener ist. Was interessiert es mich als Norddeutscher wenn da unten eine Sportveranstaltung ist? Habe ich ja per se erstmal nichts von.
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Pyoro-2
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Re: Allgemeiner Politikthread

Beitrag von Pyoro-2 »

Da oben im Norden hättest vermutlich mehr davon als hier im Süden, wo mit dem ganzen direkten "fallout" jahrelanger Baustellen und sonstwas (Mieten, Preise, blablubb...) klar kommen musst... ;)