
So, endlich gesehen. Das Thema Drogen ist natürlich realistisch und immer aktuell. Leider ist das der Film nicht. An vielen Stellen wird dermaßen übertrieben, dass ich den Film nicht mehr so ernst nehmen konnte, wie man eigentlich sollte. Nach nur einem Tag Diät bekommt kein Mensch einen Hungerwahn. Wird ein Patient mit einer Blutvergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert, wird er da nicht rausgeschmissen und in ein Arbeitslager gesteckt nur weil er ein Junkie ist. Das die Darsteller durch das Strecken von Drogen bei Eigenkonsum so leicht das große Geld machen ist sehr unglaubwürdig. Was für ein dummer Dealer verkauft reinen Stoff so billig, dass Amateure damit reich werden? Der Film will mit diesen Übertreibungen noch schockierender, abschreckender sein. Man könnte ihn fast als Präventionsfilm bezeichnen, nur das realistische Fakten fehlen. Um das zu verschleiern soll der Film mit ungewöhnlichen Kameraperspektiven und schnellen Schnitten künstlerisch wirken.
Die vielen Stilmittel werden leider viel zu oft benutzt, oft zu unpassenden Momenten. So nutzt sich der Effekt mit der Zeit ab. Erst beim Finale im Krankenhaus beginnt er zu wirken. Weniger wäre da mehr gewesen.
Der Soundtrack ist natürlich über jeden Zweifel erhaben, aber ich finde das sich das immer gleiche Stück, nach dem 10. Mal hören, in nur leicht geänderter Form mit ein paar zusätzlichen Soundeffekten reingemischt, etwas abnützt.
War ziemlich enttäuscht. 6/10