violetjoker hat geschrieben:PiusQuintus hat geschrieben:
Welcher Verein fördert denn den Missbrauch? Außer Teilen der GrünInnen und Grünen und Mitgliedern der "Humanistischen Union" fallen mir spontan keine ein. Aber die meinst Du ja sicher nicht, oder?
Aber in einem Punkt stimme ich Dir zu: Im aktuellen medienpolitischen Hickhack kommen die Opfer viel zu kurz.
Naja das Thema erneut aufzurollen ist jetzt unnötig, aber der Täterschutz spricht eh Bände.
Zu den Opfern ist halt zu sagen dass es auch stark aufs Land ankommt, während in den USA die Opfer wenigstens etwas Geld zugesprochen bekommen werden sie in Ö. z.B. aller Vorraussicht nach durch die Finger schauen.
Meines Wissens werden finanzielle "Entschädigungen" (sofern man für das erlebte Leid überhaupt entschädigen kann) zumindest in Deutschland geprüft. Man möchte allerdings nicht den selben Fehler machen wie in den USA, wo nahezu jeder, der behauptete, missbraucht worden zu sein, ungeprüft Geld bekam. Das kann's auch nicht sein. Außerdem hat die Kirche recht, wenn sie darauf hinweist, dass solche Zahlungen in der Verantwortung des Täters, nicht seines "Arbeitgbers", liegen. Eine angemessene Geste wären sie aber dennoch.
PiusQuintus hat geschrieben:violetjoker hat geschrieben:
Dir ist schon klar, dass es mehr als einen Kreuzzug gab? Und dass die sog. Kreuzzugsprediger dem Volk genau das mitteilten, was vom Papst beabsichtigt war, darf man getrost bezweifeln (die spätere Plünderung Konstantinopels war ganz sicher nicht im Sinne der Initiatoren).
So oder so drehen wir uns im Kreis: Zur aktuellen Bewertung der Kirche taugen die Kreuzzüge nicht.
Ja ist mir bewusst daher auch (im Zitat) "Dem Ersten Kreuzzug".
Konstantinopel lass ich mal außen vor, allerdings bleibts dabei dass der Aufruf des Papstes nicht war "die Pilgerwege zu sichern" sonder "die Heilige Stadt von den Moslems säubern".
Aber gut die heutige kath. Kirche danach bewerten ist vl. wirklich übertrieben, allerdings daran dass sie sich (meines Wissens nach) nie davon distanziert haben. Nur ein Beispiel von Dutzenden in der die Kriche beweißt dass sie unfähig ist Fehler einzugestehn, daher auch die ganzen Wiederholungen eben jener; Missbrauch, Aids Förderung durch Verbot von Kondomen etc.
Der Leidtragende ist der durchschnittliche Gläubige.
Doch, sie hat sich davon distanziert, siehe u.a. die Großen Fürbitten durch Johannes Paul II. im Jahr 2000.
Was die Aids-Problematik angeht: Statistisch gesehen wäre die Aufforderung, Kondome zu benutzen und sich dann sicher zu fühlen, grob fahrlässig und eine wirkliche Förderung dieser Krankheit. Der beste Schutz vor Aids bleiben nunmal Enthaltsamkeit und eheliche Treue- wobei das leider an der Realität der meisten Menschen vorbeigeht. Ich würde mir hier eine Art Mittelweg wünschen, weg vom totalen Verbot (künstlicher) Verhütungsmittel hin zu einer "Kleineres-Übel-Lösung".
PiusQuintus hat geschrieben:violetjoker hat geschrieben:
Die Exkommunikation war die schärfste Waffe der Kirche, und bei Heinrich IV. hat sich noch so gerade funktioniert, stimmt. Spätestens mit Ende des Mittelalters aber wurde sie stumpf und nutzlos (s. Luther).
Die Kirche war immer nur so stark oder schwach wie die anderen Herrscher- oder der jeweilige Papst. Und nein, es ist kein Verlust, weder für die Kirche noch für die Welt, dass die weltliche Macht verloren ging.
Stimmt, die Spaltung der christl. Kirche und die Aufklärung waren zwei harte Schläge gegen die kath. Kirche. Allerdings einflusslos war die kath. dadruch noch lange nicht, sieht man ja auch heute noch, nochmal paar hundert Jahre nachher, machen Staatsoberhäupte noch immer Besuche beim Papst.
Öhm, da der Papst auch ein Staatsoberhaupt ist, sehe ich daran nun wirklich nichts verwefliches. Wenn die ganzen Staatsoberhäupter nur nach Rom reisten, um sich der Zustimmung des Papstes für ihre Politik sicher zu sein, könnte das diplomatische Corps des Papstes drastisch reduziert werden...
violetjoker hat geschrieben:Naja alle Taten der Geschichte werden bewertet, Sklavenhaltung/Faschismus/Menschenopfer sind schlecht etc. was die Leute damals davon gehalten haben ist in diesen Fällen ja auch egal.
Also bitte beantworte mir warum sollte diese Vorgehnsweise gerade bei der Kirche geändert werden?
PiusQuintus hat geschrieben:
Du stellst unzulässig einen Zusammenhang her zwischen diesen Greueltaten und der Kirche.
violetjoker hat geschrieben:Ja wo den ?
Ist das jz der neue Trend bei euch, gleich die Nennung von Greueltaten und der Kirche im selben Satz verbieten ? Der Hofprediger des Vatikan meint die heftige Kritik an Kirche und Papst wären wie Antisemitismus und du meinst wenn ich sage dass alle Taten der Geschichte aus heutiger Sicht bewertet werden und man daher bei der Kirche keine Ausname machen sollte ich würde der Kirche eben jene Taten unterstellen.
Das meinte ich so auch gar nicht. Mal davon abgesehen, dass ich mit Augenrollen diesen Antisemitismus-Kommentar aus Rom zur Kenntnis nehme, ging es mir um Folgendes: Wenn Du diese Greueltaten nimmst, um die Kirche anzuklagen, dann auch bitte all das Gute, was durch sie und ihre Mitglieder gewirkt worden ist, um sie zu verteidigen, z.B. durch die vielen vorbildlichen Männer und Frauen, seien es Menschen wie Franziskus, Katharina von Siena, Hildegard von Bingen, Edith Stein, Adolph Kolping etc., durch die Förderung von Wissenschaft und Kultur etc.
Wo viel Licht, da viel Schatten, das gilt für die Kirche wie für den Rest der Menschheit.
PiusQuintus hat geschrieben:
Ah, jetzt. Entschuldige, ich habe es nicht richtig gelesen.
Nun, auf diesen Vorwurf brauche ich nicht extra nochmals zu reagieren. Wer im Handeln der Kirche immer und zu jeder Zeit den bloßen Machtreflex aufscheinen sehen will, dem sei das gegönnt. Anderes ist ihm ohnehin nicht zu vermitteln.
violetjoker hat geschrieben:Ich bin tatsächlich uneinsichtlich was die kath. Kirche und ihrer Gutmütigkeit und dem Dienst an der Menschheit betrifft, aber auch naheliegend basieren Religonen doch auf der Angst des Menschen und sind gleichzeitig noch verdammt profitabel.
-vio
Die Basis des christlichen Glaubens sind Glaube, Hoffnung und Liebe. Dass diese oft genug hinter profanem Machtstreben zurücktreten mussten, bestreitet niemand. Dennoch machen sie den Kern des (christlichen) Glaubens aus.