Pyoro-2 hat geschrieben:Irgendwie versteh ich euch da nicht. Der Kerl hat sinnlos 77 Leute erschossen, erwartet ihr, dass der normal tickt? Und macht's das jezz schlimmer, wenn er irgendwie auf seinen WoW Charakter reagiert? Oder nicht? Oder doch? ^^
Meh ich habe sein Manifest angefangen zu lesen, dass hat mir schon gereicht.
Das Wow spielen kommt natürlich erschwerend hinzu aber am gesamteindruck ändert sich jetzt nicht sehr viel
Ich glaube nicht dass dieses Massaker medienwirksam dem Deus ex killerspiel zugeordnet werden kann. Diesmal ist einfach zu viel rechte Ideologie dabei, da kann man nicht bequem die Schuld auf ein Computerspiel schieben. Das ging in Erfurt oder Winnenden wesentlich einfacher.
Tja...und wenn schon...ich hasse diese weinerliche Mentalität von Gamern...wir können unser Hobby doch trotzdem genießen...es passiert eh nix....Zensur und Indizierungen gab es schon immer...lange vor...Littleton ( na kennt das noch jemand?). Parallele zu den vielen "Tabu"-Brüchen in letzter Zeit.
Als wenn wir hier die Opfer wären.
Und vor Videospielen ging es Comics, Cartoons, Jazz (HottenTotten Musik), Rock (Elvis, The Beatles) an den Kragen. Scheiße, selbst Goethe wurde damals beschuldigt, mit "Die Leiden des jungen Werther" eine Selbstmordwelle ausgelöst zu haben! Sokrates persönlich disste die antike Jugend hedonistisch zu sein.
Die Story endet nie. Unsere Generation wird rumkacken, das die Drecksblagen ihre Zeit auf dem Holodeck verschwenden.
Jap, genau wie jede Generation halten wir uns für die größten Rebellen und Ausgestoßenen ..wir sind ja so besonders...wie jede Generation vor zuvor natürlich ebenfalls....wir großen Märtyrer-Zocker. :wink:
Unsere Generation (für mich grob 1985 - 1995) ist doch jetzt schon ziemlich lahm. Das näherste was uns an einen Faustkampf bringt ist ein Internetforum wie dieses hier. Man macht heute nicht schluss, man stellt seinen Facebook Status auf "Single". Die Schlampe wird schon wissen, was das heißt.
crewmate hat geschrieben:Unsere Generation (für mich grob 1985 - 1995) ist doch jetzt schon ziemlich lahm. Das näherste was uns an einen Faustkampf bringt ist ein Internetforum wie dieses hier. Man macht heute nicht schluss, man stellt seinen Facebook Status auf "Single". Die Schlampe wird schon wissen, was das heißt.
/ Doug Stanhope
War das jetzt ein komplettes Zitat? Denn ich finde den Inhalt relativ schwachsinnig.
Also langsam finde ich die "Nazi"-Diskussionen um die Piraten albern, wie die Diskussion um diese Äußerung des Berliner Landeschefs der Partei zeigt. Hätten die Piraten nicht eigentlich Sinnvolleres zu tun? Zum Beispiel eine Programmdiskussion führen? "Avanti Dilettanti" (Titel des aktuellen "Spiegel") trifft es leider ganz gut...
Das sind ja meist ältere Äußerungen. So arbeiten die Medien eben. Erst feiern, dann nach Dreck suchen und den Sockel zerschießen...dann vielleicht das Comeback feiern usw.
Allerdings habe ich hier nicht das geringste Mitleid. Das kann man nun wirklich beim besten Willen nicht mehr unter "das wird man ja wohl noch sagen dürfen" abstempeln. Das ist ein Blogbeitrag, also auch nicht in der Hitze des Gefechts entstanden. Zumal ich mich auch generell frage was Blockaden nun mit Nazis zu tun hat.
Man kann Antifa und Co ja gerne kritisieren, aber bitte nicht mit sowas.
Hartmut Semken mag unglücklich formuliert haben, zugegeben, aber was ist so verwerflich an dieser Äußerung aus seinem Blog:
"[...]Die Piraten landen daher immer wieder gerne in der Nazi-Falle: wie muss man sich von Nazis - die die Piraten nach meiner Erfahrung genau gar nicht sind - distanzieren?
Eine Möglichkeit ist z.B. der Aufruf zu Blockaden von Nazi-Demos.
Klingt erstmal logisch: wir wollen dieses Gedankengut nicht, also stellen wir uns seiner Verbreitung entgegen.
Schade nur, dass diese Denke zwei Fehler hat:
a)der Aufruf ist strafbar
b)der Aufruf ist grundfalsch
Und zwar ist er falsch, weil man eben Nazis nicht mit Nazimethoden bekämpfen darf.
Einer Person - und sei sie noch so ein Spinner oder gar ein Straftäter (z.B. Verwendung verbotener Symbole, Volksverhetzung) oder ausgewiesener Feind einer freiheitlichen Ordnung (und damit unserer Verfassung) - darf man eben nicht das Demonstrationsrecht verwehren.[...]"
Was ist an Blockade eine Nazimethode? Das ist falsch.
Außerdem: Nationalsozialisten nutzen das Demonstrationsrecht für ihre Zwecke. Zu behaupten das ein Aufruf sie an der öffentlichen Demonstration ihres Weltbildes zu hindern, moralisch falsch ist....bewegt sich auf sehr sehr dünnem Eis.
Marina Weisband hat geschrieben:1. Wir müssen Nazis nicht dulden. Meinungsfreiheit ist ein Gut der Gesellschaft. Juristisch muss der Staat es ertragen, wenn Rechte Zeug reden, das noch legal ist. Aber wir sind eine Partei! Parteien sind nicht stellvertretend für die ganze Gesellschaft oder den ganzen Staat. Parteien sind parteiisch. Parteien sind Zusammenschlüsse von Menschen, die mehr oder weniger ähnlich in ihren Idealen sind. Eine Partei muss nicht alles dulden, was der Staat duldet.
Ich hoffe mal, dass sich diese Einstellung in der Partei noch durchsetzt ... ansonsten hat man es sich auch mit mir verscherzt ... :wink:
Rechtes Gedankengut im Glaube an die "Meinungsfreiheit" zu dulden, ist für mich einfach nur ein Unding. Dementsprechend würde ich persönlich auch nie im Leben auf die Idee kommen, die Blockade einer Rechtsradikalen Demo als Falsch zu titulieren.
"Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt."
Wenn eine Partei/Menschengruppe dies einfache und klare Gesetz schon anzweifelt/Missachtet, hat sie meiner Meinung nach jegliche weitere Rechte verspielt.
Wulgaru hat geschrieben:Was ist an Blockade eine Nazimethode? Das ist falsch.
Außerdem: Nationalsozialisten nutzen das Demonstrationsrecht für ihre Zwecke. Zu behaupten das ein Aufruf sie an der öffentlichen Demonstration ihres Weltbildes zu hindern, moralisch falsch ist....bewegt sich auf sehr sehr dünnem Eis.
Ich bin durchaus dafür, Rechtsextremismus (ebenso wie Linkextremismus) zu bekämpfen. Aber nur im Rahmen demokratischer Mittel. Einen Neonazi-Aufmarsch zu blockieren, der vorher sogar durch ein Gericht genehmigt wurde, ist schlicht illegal. Außerdem macht so ein Vorgehen es diesen braunen Typen viel leichter, sich als Märtyrer der Meinungsfreiheit zu stilisieren.
Was daran eine Nazi-Methode ist? Anderen Menschen ihre Grundrechte vorzuenthalten (wozu auch das Recht auf Versammlung zählt), bloß, weil sie unappetitliche politische Überzeugungen verteten, kann durchaus als solche gelten.